Klassisches Heldentum steht im Widerspruch zur Gleichheitsideologie.
Der klassische Held, also der, der für andere oder eine Idee die Schädigung seiner Gesundheit zumindest billigend in Kauf nimmt und den Tod einkalkuliert, ist für den hedonistischen Mainstream eine suspekte Figur. In der Gegenwart hat der klassische Held nichts mehr zu suchen, ein solcher Widerspruch zur Gleichheitsideologie kann nicht geduldet werden. Denn in dieser soll trotz anderslautender Lippenbekenntnisse niemand positiv diskriminiert werden, also besonders und damit wahrhaft individuell sein. Auch gibt es keine Feinde mehr, alles kann schließlich durch Gespräche, Kompromisse, Diplomatie und Psychotherapie gelöst werden. Auf dem Boden der säkularen Überflussgesellschaften des Spätkapitalismus gedeihen eher die Antihelden. So wie Francesco Schettino, der Kapitän des durch sein Verschulden havarierten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, der zuerst von Bord ging. Später stilisiert sich der Täter aus Verantwortungslosigkeit als Opfer - eine beliebte Methode der Antihelden, um Verantwortung von sich zu weisen. Überhaupt wird Erwachsenwerden als Zumutung erlebt, man bevorzugt lieber das Stadium lebenslanger Adoleszenz und das Antiheroische, ja das Opfersein wird geradezu zelebriert. Denn Opfer sind harmlos. Helden könnten widerständig und damit gefährlich werden.
Burkhard Voß verdeutlicht, wie der Postheroismus unsere Gesellschaft immer mehr schwächt, indem das Leistungsprinzip, für das prototypisch Helden stehen, immer mehr erodiert. Kann es da noch eine Chance für neue Helden geben?
Aktualisiert: 2023-05-11
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Europa in der ersten Hälfte der 2400er Jahre, vier Generationen nach den Großen Verteilungskriegen. Die Gesellschaft ist in einem Kastensystem organisiert. Einige wenige haben sich einen sagenhaften Reichtum und nahezu unbeschränkte Macht gesichert, die unterste Kaste lebt in bitterster Armut und Rechtlosigkeit. Viele sehen den einzigen Ausweg darin, sich selbst als Sklaven zu verkaufen. Sie ahnen nicht, was das für jeden Einzelnen bedeuten kann. Auch Moron will auf diese Weise seine Familie vor dem Verhungern bewahren. Allzu bald erfährt er, dass seine neuen Herren nicht an seiner Arbeitskraft interessiert sind, sondern ihn in einer noch nicht legalisierten Form als persönlichen Sklaven halten. Seine sogenannte Abrichtung zeichnet sich durch brutale Gewalt, Erniedrigung und sexuellen Missbrauch aus. Moron erträgt alles für das Ziel, seiner Familie den Aufstieg in eine höhere Kaste zu sichern. In seinem Elend verliebt er sich in die kastenhöhere Angestellte Ferine. Ein No-Go. Oder gibt es doch eine Chance für diese Liebe? Während sie zwischenzeitlich getrennt werden, erkennt Moron in einem jungen Abzurichtenden ein Mitglied seiner zurückgelassenen Familie, den Beweis für einen groß angelegten Betrug. Auf Hilfe durch die Rechtsorgane kann er nicht hoffen. Ganz auf sich allein gestellt beginnt er einen gnadenlosen Rachefeldzug.
Aktualisiert: 2023-03-16
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Europa in der ersten Hälfte der 2400er Jahre, vier Generationen nach den Großen Verteilungskriegen. Die Gesellschaft ist in einem Kastensystem organisiert. Einige wenige haben sich einen sagenhaften Reichtum und nahezu unbeschränkte Macht gesichert, die unterste Kaste lebt in bitterster Armut und Rechtlosigkeit. Viele sehen den einzigen Ausweg darin, sich selbst als Sklaven zu verkaufen. Sie ahnen nicht, was das für jeden Einzelnen bedeuten kann. Auch Moron will auf diese Weise seine Familie vor dem Verhungern bewahren. Allzu bald erfährt er, dass seine neuen Herren nicht an seiner Arbeitskraft interessiert sind, sondern ihn in einer noch nicht legalisierten Form als persönlichen Sklaven halten. Seine sogenannte Abrichtung zeichnet sich durch brutale Gewalt, Erniedrigung und sexuellen Missbrauch aus. Moron erträgt alles für das Ziel, seiner Familie den Aufstieg in eine höhere Kaste zu sichern. In seinem Elend verliebt er sich in die kastenhöhere Angestellte Ferine. Ein No-Go. Oder gibt es doch eine Chance für diese Liebe? Während sie zwischenzeitlich getrennt werden, erkennt Moron in einem jungen Abzurichtenden ein Mitglied seiner zurückgelassenen Familie, den Beweis für einen groß angelegten Betrug. Auf Hilfe durch die Rechtsorgane kann er nicht hoffen. Ganz auf sich allein gestellt beginnt er einen gnadenlosen Rachefeldzug.
Aktualisiert: 2023-03-16
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Heinz Strelow, Schriftsteller, Poet, Pazifist, opferte sein Leben im Widerstand gegen die Nazi-Diktatur. Als Quelle für dieses Büchlein diente vor allem der rege Briefwechsel zwischen Mutter Meta Strelow und ihrem Sohn. Diese Biografie soll dazu beitragen, die Erinnerung an Heinz Strelow und seine Zeit wach zu halten.
Aktualisiert: 2022-04-15
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Der klassische Held, also der, der für andere oder eine Idee die Schädigung seiner Gesundheit zumindest billigend in Kauf nimmt und den Tod einkalkuliert, ist für den hedonistischen Mainstream eine suspekte Figur. In der Gegenwart hat der klassische Held nichts mehr zu suchen. Ein solcher Widerspruch zur Gleichheitsideologie kann nicht geduldet werden. Denn in dieser soll trotz anderslautender Lippenbekenntnisse niemand positiv diskriminiert werden, also besonders und damit wahrhaft individuell sein. Auch gibt es keine Feinde mehr, alles kann schließlich durch Gespräche, Kompromisse, Diplomatie und Psychotherapie gelöst werden. Auf dem Boden der säkularen Überflussgesellschaften des Spätkapitalismus gedeihen eher die Antihelden. So wie Francesco Schettino, der Kapitän des durch sein Verschulden havarierten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, der zuerst von Bord ging. Später stilisiert sich der Täter aus Verantwortungslosigkeit als Opfer - eine beliebte Methode der Antihelden, um Verantwortung von sich zu weisen. Überhaupt wird Erwachsenwerden als Zumutung erlebt, man bevorzugt lieber das Stadium lebenslanger Adoleszenz und das Antiheroische, ja das Opfersein wird geradezu zelebriert. Denn Opfer sind harmlos. Helden könnten widerständig und damit gefährlich werden.
Aktualisiert: 2020-09-25
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Klassisches Heldentum steht im Widerspruch zur Gleichheitsideologie.
Der klassische Held, also der, der für andere oder eine Idee die Schädigung seiner Gesundheit zumindest billigend in Kauf nimmt und den Tod einkalkuliert, ist für den hedonistischen Mainstream eine suspekte Figur. In der Gegenwart hat der klassische Held nichts mehr zu suchen, ein solcher Widerspruch zur Gleichheitsideologie kann nicht geduldet werden. Denn in dieser soll trotz anderslautender Lippenbekenntnisse niemand positiv diskriminiert werden, also besonders und damit wahrhaft individuell sein. Auch gibt es keine Feinde mehr, alles kann schließlich durch Gespräche, Kompromisse, Diplomatie und Psychotherapie gelöst werden. Auf dem Boden der säkularen Überflussgesellschaften des Spätkapitalismus gedeihen eher die Antihelden. So wie Francesco Schettino, der Kapitän des durch sein Verschulden havarierten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, der zuerst von Bord ging. Später stilisiert sich der Täter aus Verantwortungslosigkeit als Opfer - eine beliebte Methode der Antihelden, um Verantwortung von sich zu weisen. Überhaupt wird Erwachsenwerden als Zumutung erlebt, man bevorzugt lieber das Stadium lebenslanger Adoleszenz und das Antiheroische, ja das Opfersein wird geradezu zelebriert. Denn Opfer sind harmlos. Helden könnten widerständig und damit gefährlich werden.
Burkhard Voß verdeutlicht, wie der Postheroismus unsere Gesellschaft immer mehr schwächt, indem das Leistungsprinzip, für das prototypisch Helden stehen, immer mehr erodiert. Kann es da noch eine Chance für neue Helden geben?
Aktualisiert: 2023-02-14
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