Kostenentwicklung von Orphan Drugs setzt sich ungebremst fort. Faire Preisbildung für Orphan Drugs und Gentherapien noch möglich?
Mit der Verfügbarkeit neuer Medikamente zur Behandlung seltener Erkrankungen, Orphan Drugs, und in den letzten Jahren insbesondere neuer Gentherapien besteht für Patientinnen und Patienten häufig erstmals die Möglichkeit einer zielgerichteten Behandlung. Damit verbunden ist häufig die Chance auf Heilung oder zumindest auf dauerhafte Linderung, mitunter bereits nach einmaliger Anwendung. Das ist für die Betroffenen eine positive Entwicklung. Gleichzeitig stellen diese neuen Therapien aufgrund extrem hoher Preise das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Der AMNOG-Report 2022 zeigt, dass die Kosten der Verschreibung eines Orphan Drugs jedes Jahr im Durchschnitt um 16 Prozent steigen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung der Jahrestherapiekosten von 25 Tausend Euro.
Die Fragen nach der Angemessenheit hoher Preise soll im Rahmen der frühen Nutzenbewertung und anschließender Preisverhandlungen durch das AMNOG beantwortet werden und zu einem fairen Interessensausgleich zwischen pharmazeutischen Unternehmern und gesetzlichen Krankenkassen führen. Angesichts der zunehmend frühen und damit häufig nicht aussagekräftigen Daten ist die Beantwortung der Frage nach der Angemessenheit eines Arzneimittelpreises für Orphan Drugs und Gentherapien inzwischen vielfach nur unter extremer Unsicherheit möglich. Ob es zur Preisfindung neuer Orphan Drugs und Gentherapie kurzfristig gesetzliche Korrekturen am AMNOG bedarf, diskutiert der AMNOG-Report 2022. Zusammen mit den Gastbeiträgen vieler am Nutzenbewertungsverfahren beteiligter Parteien leistet der Report einen objektivierenden und wissenschaftlich fundierten Beitrag zu den fortlaufenden Diskussionen sowie zu möglichen Weiterentwicklung der Nutzenbewertung in Deutschland. Der Report geht dabei erneut auch verschiedenen „AMNOG-Mythen“ nach und fragt beispielsweise, ob eine Rückwirkung des Erstattungsbetrages nachhaltige Einsparungen mit sich bringen würde.
„Das AMNOG hat sich grundsätzlich als lernendes System bewährt – das zeigt auch unser diesjähriger Report. Ob für neue spezialisierte Arzneimittel und Orphan Drugs eine nachhaltige und faire Preisbildung auch zukünftig möglich ist, bleibt angesichts kontinuierlich steigender Preise fraglich. Unser Anspruch muss es deshalb sein, das AMNOG so weiterzuentwickeln, dass Patienten weiterhin schnellstmöglichen Zugang zur bestmöglichen Versorgung erhalten, ohne das Gesundheitssystem zu überfordern.“ Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit
„Die anhaltende Entwicklung der Jahrestherapiekosten von Orphan Drugs stellt das AMNOG und sein System der nutzenbasierten Aushandlung fairer Preise auf die Probe. Gleichzeitig sind zunehmend Marktrücknahmen auch von Orphan Drugs zu beobachten. Im Regelfall sollte nicht mehr auf eine systematische Bewertung von Nutzen und Kosten neuer Therapien als zusätzliche Informationsgrundlage verzichtet werden.“ Prof. Dr. Wolfgang Greiner, Universität Bielefeld
Aktualisiert: 2022-02-24
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Note „Gut“ für das AMNOG. Zehn Jahre nach Einführung des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes, kurz AMNOG, wurden 265 Arzneimittel in insgesamt 439 Verfahren einer frühen Nutzenbewertung unterzogen. Der AMNOG-Report 2020 zieht anlässlich dieses Jubiläums ein umfassendes Fazit: Was sind die großen Stärken des AMNOG? Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf? Und was werden die großen Herausforderungen für die kommenden zehn Jahre sein?
Neben Zahlen, Daten und Fakten beleuchtet der AMNOG-Report verschiedene AMNOG-Mythen und zeigt, dass sich beispielsweise die Befürchtung von Versorgungslücken durch eine Verhandlung der Arzneimittelpreise nicht bewahrheitet hat. Im Gegenteil: Die frühe Nutzenbewertung wird von den am Verfahren beteiligten Parteien als sehr kooperativ und transparent wahrgenommen.
Diesen Transparenzanspruch möchten wir auch mit dem sechsten AMNOG-Report unterstützen, indem wir aktuelle Daten zu den von G-BA und IQWiG abgeschlossenen Nutzenbewertungsverfahren vorlegen. Anhand von Versorgungsdaten der DAK-Gesundheit untersuchen wir darüber hinaus die Effekte der Nutzenbewertung auf das Versorgungsgeschehen.
Zusammen mit den zahlreichen Gastbeiträgen vieler am Nutzenbewertungsverfahren beteiligter Parteien leistet der AMNOG-Report 2020 damit einen objektivierenden und wissenschaftlich fundierten Beitrag zu den fortlaufenden Diskussionen sowie zu möglichen Weiterentwicklung der Nutzenbewertung in Deutschland.
Aktualisiert: 2022-03-21
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Bleiben neue, hochpreisige Arzneimittel auch zukünftig im solidarisch finanzierten System der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlbar? Der inzwischen häufig auch in Mehrfachkombination erfolgende Einsatz neuer Onkologika oder die zuletzt deutlich gestiegene Anzahl neu zugelassener Wirkstoffe mit überdurchschnittlich hohen Jahrestherapiekosten werfen vermehrt Fragen nach der Belastbarkeit des GKV-Systems auf.
Der fünfte AMNOG-Report geht deshalb der Frage nach, wie hochpreisige Arzneimittel auch zukünftig finanzierbar bleiben und welche besonderen Anforderungen die Versichertengemeinschaft an diese Arzneimittel stellt. In Form von Analysen der von G-BA und IQWiG abgeschlossenen Nutzenbewertungsverfahren, Versorgungsanalysen auf Basis der Abrechnungsdaten der DAK-Gesundheit sowie durch Gastbeiträge vieler, am Nutzenbewertungsverfahren beteiligten Parteien leistet der AMNOG-Report 2019 einen objektivierenden und wissenschaftlich fundierten Beitrag zu den fortlaufenden Diskussionen sowie zur Weiterentwicklung der Nutzenbewertung in Deutschland.
Aktualisiert: 2022-03-21
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Mit der Fortsetzung der großen Koalition aus CDU, CSU und SPD ist auch über das Jahr 2018 von stabilen Rahmenbedingungen in der Arzneimittelversorgung auszugehen. Das AMNOG hat sich in den vergangenen Jahren, trotz einiger gesetzlicher Korrekturen – zum Beispiel die Aufhebung des Bestandsmarktaufrufes mit dem 14. SGBV Änderungsgesetz oder die nun vorgesehene Einführung eines Arztinformationssystems (AIS) – als trag- und konsensfähige Lösung zur Preisregulierung des patentgeschützten Marktsegmentes erwiesen. Eine umfassende Reform der frühen Nutzenbewertung in der kommenden Legislaturperiode ist also nicht zu erwarten und im Koalitionsvertrag auch nicht vorgesehen. Gleichwohl gibt es genügend Anlass für weitere fachliche wie politische Debatten. Es ist zu erwarten, dass es dabei insbesondere um die Fortsetzung des Pharmadialogs, die Einführungsphase des Arztinformationssystems, eine gesetzliche Klarstellung zur Mischpreisbildung sowie um eine harmonisierte europäische Nutzenbewertung gehen wird.
Im inzwischen vierten AMNOG-Report werden diese Themen aufgegriffen, um so einen objektivierenden und wissenschaftlich fundierten Beitrag für die anstehenden Diskussionen sowie zur Weiterentwicklung der Nutzenbewertung in Deutschland zu leisten.
„Mit dem Arztinformationssystem steht sieben Jahre nach Einführung des AMNOG eine zentrale Weichenstellung für die Zukunft der Nutzenbewertung an. Entscheidend wird sein, ob das AIS neben einem Informations- auch einem Steuerungszweck dienen soll. Auf eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation sollte jedoch in keinem Fall verzichtet werden.“ Prof. Dr. Wolfgang Greiner und Julian Witte, Autoren des Reports
Aktualisiert: 2020-06-18
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