Zwang und Anerkennung

Zwang und Anerkennung von Braun,  Matthias
Anerkennung gilt als einer der Schlüsselbegriffe für eine tragfähige Beschreibung menschlicher Lebensvollzüge. Antworten auf die Fragen, wer wir sind, wer reden darf und wessen Stimme Gehör findet oder aber wem unter welchen Voraussetzungen welche Rechte zuzugestehen sind, gelten als Ergebnis der Aushandlung von Anerkennungsprozessen. Zugleich lässt sich am Phänomen psychischer Devianz paradigmatisch zeigen, wie fragil und mitunter prekär Anerkennungsvollzüge sind. Gewissermaßen als Lackmustest für die Belastbarkeit einer Theorie der Anerkennung geht Matthias Braun der Frage nach, wie sich das Verhältnis von Anerkennung und der Anwendung von Zwang zum Wohle anderer denken lässt. Dabei zeigt er auf, wie fundamental sich die Verletzbarkeit leiblicher Selbstbezüge in die Aushandlung von Geltungsansprüchen einschreibt. Die theoretischen Überlegungen werden dabei dem Ansatz einer konkreten Ethik folgend darauf hin befragt, welche ethischen und rechtlichen Orientierungsmarker sich für die Anwendung von Zwang im Umgang mit psychischer Devianz finden lassen.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Persönlichkeit braucht Bildung

Persönlichkeit braucht Bildung von Langer,  Dietmar
ie Hauptthese lautet: Persönlichkeit braucht Bildung – nicht umgekehrt, wovon z.B. der renommierte Hirnforscher Gerhard Roth ausgeht. Die Möglichkeit und Notwendigkeit von Bildung beruht auf der Urrelation zwischen Mensch und Welt. Sie kann in vielfältiger Weise ausgelegt werden, was darauf hindeutet, dass Bildung ein äußerst komplexes Vermögen einer Person darstellt. Im Buch werden sieben Auslegungen dieser Urrelation erörtert, und zwar jene von Roth, Habermas, Albert, Rorty, Stemmer, Davidson und Larmore. Es geht darum, Bildung vom Gehirn zurück in den Geist zu holen, diesen zurück in den Körper zu verlagern und diesen zurück in die Welt. Welt wird verstanden als alles, was der Fall ist, wobei diese Urrelation auf drei Dimensionen der Welt beruht. Neben der Natur ist es unser Geist, wobei wir davon ausgehen, dass es ohne Natur keinen Geist und ohne Geist keine normative Wirklichkeit, aber auch keinen Raum der Gründe gibt, der als dritte Dimension der Welt ins Spiel kommt. Damit ist der Zusammenhang von >normativer WirklichkeitRaum der Gründe< von Interesse, denn diese beiden Weltbereiche sind keineswegs identisch. Der Unterschied liegt darin, dass tatsächliche Gründe in der normativen Wirklichkeit nicht wahr oder falsch sein können, sondern nur unsere Auffassungen davon, die jedoch wiederum im Raum der Gründe lokalisierbar und mit unserem Geist zugänglich sind, wobei gilt: wahren Auffassungen entsprechen gute Gründe. Dagegen bilden die tatsächlichen Gründe die normative Wirklichkeit, indem für uns Tatsachen gegen oder für etwas sprechen. Und wenn Gründe in der Welt vorkommen, also in der realen Innen- und Außenwelt, kann Bildung als normativ fundierter Selbstbezug des Sich-Richtens nach guten Gründen- ausgelegt werden. Im Schnittpunkt aller drei Dimensionen entwickelt sich aufgrund einer Wechselwirkung von Mensch und Welt die Persönlichkeit. Dabei stellt das Handlungssubjekt Selbstbezüge und Weltbezüge her. Wenn man die herkömmliche Auffassung des Selbstbezugs als Selbstreflexion bzw. Selbsterkenntnis erweitert auf die Beziehung des Subjekts zu seinen Handlungen, dann ist das ‚Sich-Richten nach Gründen’ auch eine Selbstbeziehung. Jeder Bezug auf Gründe entspricht einem pragmatischen Bezug und stellt ein praktisches Sichverhalten zu anderen Menschen und auch zur Welt dar. Wenn ein Subjekt diesen erweiterten Selbstbezug mit Vernunft gestaltet, dann denkt und handelt eine Person. Ein Sich-Richten nach Gründen aufgrund einer wahren Beurteilung der vergangenen und gegenwärtigen Faktenlage und einer richtigen Einschätzung zukünftiger Handlungen ist gerade jener Selbstbezug, der das Wesen einer Person mit entsprechender Persönlichkeit (Selbständigkeit, Selbstbeherrschung, Vergewisserung seiner selbst, Selbstnarration, Selbstbildung, Selbstkritik, Selbstvertrauen etc.) ausmacht. Diese Persönlichkeit kommt dann in dem Vermögen zum Ausdruck, gute Auffassungen von Gründen erzeugen und sich danach richten zu wollen und zu können. Das Verhältnis von Erzieher und Zu-Erziehendem ist aber keine Person-Person-Relation, weil dem Zu-Erziehenden die geistigen Handlungskompetenzen in der Regel noch fehlen. Persönlichkeit braucht also Personwerdung. Und daraus folgt: Persönlichkeit braucht Bildung, denn Bildung als Sich-Richten nach guten Gründen ist Personwerdung.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Zwang und Anerkennung

Zwang und Anerkennung von Braun,  Matthias
Anerkennung gilt als einer der Schlüsselbegriffe für eine tragfähige Beschreibung menschlicher Lebensvollzüge. Antworten auf die Fragen, wer wir sind, wer reden darf und wessen Stimme Gehör findet oder aber wem unter welchen Voraussetzungen welche Rechte zuzugestehen sind, gelten als Ergebnis der Aushandlung von Anerkennungsprozessen. Zugleich lässt sich am Phänomen psychischer Devianz paradigmatisch zeigen, wie fragil und mitunter prekär Anerkennungsvollzüge sind. Gewissermaßen als Lackmustest für die Belastbarkeit einer Theorie der Anerkennung geht Matthias Braun der Frage nach, wie sich das Verhältnis von Anerkennung und der Anwendung von Zwang zum Wohle anderer denken lässt. Dabei zeigt er auf, wie fundamental sich die Verletzbarkeit leiblicher Selbstbezüge in die Aushandlung von Geltungsansprüchen einschreibt. Die theoretischen Überlegungen werden dabei dem Ansatz einer konkreten Ethik folgend darauf hin befragt, welche ethischen und rechtlichen Orientierungsmarker sich für die Anwendung von Zwang im Umgang mit psychischer Devianz finden lassen.
Aktualisiert: 2022-12-22
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