Zeitschrift für Semiotik / Schlagersemiotik

Zeitschrift für Semiotik / Schlagersemiotik von Decker,  Jan-Oliver
Aus dem Inhalt: Jan-Oliver Decker: Einleitung. Schlagersemiotik als Forschungsfeld der Passauer Mediensemiotik Summary. The introduction briefly outlines the approach of the Passau media semiotics, deals with the hit-song (‘Schlager’) as a topic of media semiotics and finally presents the individual contributions. Zusammenfassung. In der Einleitung wird kurz der Ansatz der Passauer Mediensemiotik skizziert, auf den Schlager als Thema der Mediensemiotik eingegangen und werden schließlich knapp die einzelnen Beiträge vorgestellt. Stephanie Großmann: Echo der Berge – Klänge der Heide. Musik im Heimatfilm der 1950er Jahre Summary. The article presents in its first part an overview of how musical and visual elements can generally interact and interlink within the film. It focuses especially on the potential of music to produce and influence narrative structures and strategies. Based on this, the contribution then examines – by taking the example of the Heimatfilm of the 1950s – how film music affects and leads the filmic narration in this genre and which semantics it connects to the items ‘music’ and ‘music-making’. Zusammenfassung. Der Beitrag präsentiert zunächst einen Überblick über die Bandbreite der zentralen bildlich-musikalischen Relationen im Film und fokussiert dabei das Potenzial der Musik, narrative Strukturen und Strategien hervorzubringen und zu beeinflussen. Aufbauend darauf untersucht der Beitrag dann am Beispiel des Heimatfilms der 1950er Jahre, welchen Einfluss die Filmmusik auf das filmische Erzählen nimmt und mit welchen Semantiken dieses Genre die Größen ‚Musik‘ und ‚Musizieren‘ auflädt. Hans Krah: Der Schlager, der Film und die 1950er Jahre. Überlegungen zur ‚Schlagersphäre‘ als Semiosphäre Summary. Based on Lotman’s concept of the semiosphere, this paper models the concept of a specific ‘Schlager sphere’ for the Schlager film of the 1950s and presents some basic theses on the relationship between Schlager music and Schlager film of this period. The concept of the semiosphere generally describes an exchange in which something new/alien is integrated into the well-known, thereby initiating constant transformation. For the ‘Schlager sphere’, however, it turns out that it is insignificant for Schlager music that it itself is basically only a form of imitation. Thus, it carries semantics of the open and fluids and demands them at least symbolically for itself. Zusammenfassung. Ausgehend von Lotmans Konzept der Semiosphäre wird für den Schlagerfilm der 1950er Jahre das Konzept einer Schlagersphäre modelliert und werden einige Grundthesen zum Verhältnis von Schlager und Schlagerfilm der 1950er Jahre dargelegt. Für das Semiosphärenkonzept des Austauschs, bei dem Neues/Fremdes im Eigenen einbezogen und so ständiger Wandel initiiert wird, bedeutet dies selbst, so eine der Thesen, dass das Semiosphärenkonzept für den Schlager nur imitiert wird, um die damit transportieren Semantiken des Offenen und des Fluiden konnotativ und zumindest symbolisch für sich rekrutieren zu können. Dennis Gräf: Zur Funktionalisierung von Schlagern im deutschen Autorenfilm der 1960er Jahre Summary. Films of the German ‘Autorenfilm’ represent aesthetic products, that can be read as a rebellion against the economically established German Post-War-Film perceived as being superficial and meaningless; thus representing an attack on what Lotman described as cultural centre. By strategically incorporating medial products such as the German ‘Schlager’ – a genre that can be understood as a means of escape from social reality in the 1960s – into the setting of the Autorenfilm, cultural phenomena are set in a new context and thus contour an objectionable system of cultural values. The German Schlager is thus being defamed as an unintellectual and ridiculous music genre, which can be interpreted as an attack on a ‘mainstream’ culture that tends to being merely consumed but hardly being reflected. Zusammenfassung. Autorenfilme stellen ästhetische Produkte dar, die sich als Ausdruck einer Rebellion gegen den wirtschaftlich etablierten, als oberflächlich und sinnentleert bewerteten Nachkriegsfilm verstehen. Sie sind somit kulturelle Äußerungen einer Lotman’schen Peripherie, die durchaus als Angriff auf das kulturell hegemoniale, die Diskurshoheit beanspruchende Zentrum zu lesen sind. Dabei integrieren sie mit dem deutschen Schlager strategisch Produkte, die ebenfalls durch ihre Äquivalenz hinsichtlich des Parameters der eskapistischen Verdrängung, die in den 1960er Jahren virulenter Angriffspunkt des neuen Denkens ist, dem Zentrum angehören. Durch die Rekontextualisierung des Schlagers konturieren die Filme nicht nur abzulehnende Werthaltungen, sie diffamieren den Schlager als nicht intellektuelles und durchaus auch lächerliches Musikgenre, was als deutlicher Angriff auf die Mainstreamkultur zu lesen ist, die lediglich konsumiert, nie aber reflektiert wird. Stephanie Großmann: „Alles singt und tanzt“ Pioniere der heiteren Muse im DEFA-Schlagerfilm von 1958 bis 1968 Summary. This paper is dealing with a systematic examination of DEFA’s music film productions in the 1960s. Through the reconstruction of the world models presented in the films and the conveyed sets of norms and values, distinctively East German-orien¬ted, socialist conceptions of an “ideal world”, which serve the entertainment, are worked out. Zusammenfassung. Der Beitrag widmet sich einem systematischen Überblick über die Musikfilm-Produktionen der DEFA in den 1960er Jahren. Durch die Rekonstruktion der in den Filmen präsentierten Weltentwürfe und transportierten Normen- und Wertesets werden spezifisch ostdeutsch orientierte, sozialistische Konzeptionen einer zur Unterhaltung dienenden „heilen Welt“ herausgearbeitet. Hans Krah: ‚The Sound of Österreich‘ Austauschprozesse zwischen ‚eigenen‘, ‚anderen‘, ‚fremden‘, ‚zentralen‘ und ‚peripheren‘ Klang-Bildern Summary. The paper is dealing with popular media constructions, which are connected to Austria through their musical-auditive elements and therefore represent auditive images of Austria. It reconstructs the concepts that mark these auditory representations by using Lotman’s model of the semiosphere and Todorov’s approach to otherness (identity, alterity and alienity). This also involves the systematisation of a broad spectrum on the surface, from which a common core concept of Austria can be determined – despite the wide range of musical performances. Zusammenfassung. Der Beitrag widmet sich auditiven Österreich-Bildern, verstanden als mediale Konstruktionen populärer Vorstellungen, die sich durch die Bindung des Musikalisch-Auditiven an die ‚Raum-Identität‘ Österreich ergeben. Unter Zuhilfenahme von Lotmans Semiosphärenmodell und Todorovs Konzept von Identität, Alterität und Alienität werden Konzepte rekonstruiert, die für die Arrangements dieser auditiven Repräsentationen bestimmend sind. Dabei geht es auch um einen systematischen Zusammenhang eines oberflächlich breiten Spektrums, ob sich also aus und trotz der Bandbreite musikalischer Darbietungen ein gemeinsamer ‚Österreich‘-Kern eruieren lässt. Jan-Oliver Decker: Selbstbehauptung. Rollenfiktion zwischen Starimage und Authentizitätsanspruch als Harmonisierung kultureller Oppositionen in Hildegard Knefs Für mich soll’s rote Rosen regnen Summary. The article examines the historical mental functions of the hit song (ʻSchlagerʼ) Für mich soll’s rote Rosen regnen by Hildegarde Neff (aka Hildegard Knef) using the categories ʻlanguageʼ, ʻmusicʼ and ʻstar imageʼ. The central semantics, in particular the concept of person, which in the interplay of text and context makes up the meaning of the ʻSchlagerʼ, is worked out. Finally, it will be explained how these semantics are adapted to the present in the adaptation history of the song, in order to sound out the cultural reference space of the ʻSchlagerʼ. Zusammenfassung. Der Beitrag untersucht mit Hilfe der Kategorien ‚Sprache‘, ‚Musik‘ und ‚Starimage‘ die mentalitätsgeschichtlichen Funktionen des Schlagers Für mich soll’s rote Rosen regnen von Hildegard Knef. Dabei werden die zentralen Semantiken, insbesondere die Konzeption der Person, herausgearbeitet, die im Zusammenspiel von Text und Kontext die Bedeutungen des Schlagers konstituieren. Erläutert wird abschließend, wie diese Semantiken in der Adaptionsgeschichte des Schlagers an neue Gegenwarten angepasst werden, um den kulturellen Referenzraum des Schlagers auszuloten. Hans Krah: Das ‚Künstler-Selbst‘. Referenz und Image im Musikvideo Summary. In its first part, the paper develops an argumentation based on the thesis that self-referential phenomena can not only be present in music videos in many different ways – as in other types of texts – but that music videos, due to their inherent qualities, are first of all fundamentally and genuinely close to such phenomena and secondly contribute to the formation of an ‘artist self’. In its second part, the paper presents a systematization of these self-referential phenomena in music videos. Zusammenfassung. Leitend ist die These, dass im Musikvideo selbstreferentielle Phänomene nicht nur, wie in anderen Textsorten auch, in vielfältiger Weise vorhanden sein können, sondern dass das Musikvideo bereits aufgrund genreinhärenter Qualitäten erstens eine grundlegende Nähe zu solchen Phänomenen aufweist und diese zweitens einen genuinen Beitrag bei der Bildung eines ‚Künstler-Selbst‘ leisten. Der Beitrag entwickelt diese Argumentation in seinem ersten Teil, bevor in einem zweiten ein Systematisierungsversuch hierzu vorgestellt wird.
Aktualisiert: 2021-10-28
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Grenz- und Raumkonstellationen – Eine Untersuchung am Beispiel von Yoko Tawadas Talisman

Grenz- und Raumkonstellationen – Eine Untersuchung am Beispiel von Yoko Tawadas Talisman von Schaeffler,  Christiane
Die Werke der seit Ende der achtziger Jahre auch in deutscher Sprache publizierenden japanisch-deutschen Schriftstellerin Yoko Tawada sind in der literaturwissenschaftlichen Forschung weit rezipiert und unter der Flagge der Interkulturalität und der Migrationsliteratur besprochen worden. Doch Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Kategorien ausgeschöpft und – wenn extensiv angewendet – für das Erfassen von Tawadas einzigartigem Sprachgestus‘ unzulänglich sind. Produktiver sind grenz- und insbesondere raumtheoretische Konzepte, die ihren Ursprung in der transdisziplinären Raumdebatte haben. Deshalb verfolgt die Untersuchung das Ziel, Yoko Tawadas 1996 erschienene Kurzgeschichtensammlung Talisman einer Neubetrachtung zu unterziehen, die sich auf grenz- und raumtheoretische Konzepte und spezifisch auf Jurij Lotmans Sujet-Theorie und sein Semiosphären-Modell stützt. Ermittelt werden mit diesem Analyseansatz die Funktionalität der Kategorien ‚Grenze‘ und ‚Raum‘ und inwiefern diese an der Gestaltung der Diegese beteiligt sind. Die Abhandlung zeigt auf dieser Grundlage, inwiefern die von Lotman festgelegten Grenz- und Raumkonstellationen die globale narrative Struktur des Textes gestalten wie auch weitere narrative Dimensionen des Textes produzieren. Die Ergebnisse dieser Analyse zeigen zudem, dass die literaturwissenschaftliche Raumforschung einen Fundus produktiver Analysekategorien darstellt, die es ermöglichen, die Heterogenität von Räumlichkeit in der Literatur festzuhalten und einen Einblick in die vielseitige und vielschichtige und vor allem in die ästhetische Produktion desselben zu erlangen. Dieser Blickwinkel ermöglicht eine neue ästhetische Lesart von Talisman.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Chronotopik und Ideologie im Epos

Chronotopik und Ideologie im Epos von Huss,  Bernhard, König,  Gerd, Winkler,  Alexander
Dieser Band ist im DFG-Forschungsprojekt ‚Epische Modellierung ideologischer Konflikte in der Frühen Neuzeit‘ entstanden. Die in diesem Band eingenommene Perspektive gründet sich auf drei Beobachtungen: Erstens ist für epische Texte die literarische Gestaltung von militärischen, politischen, territorialen und sozialen Konflikten grundlegend. Zweitens bauen Epen solche Konflikte stets in den Dimensionen von Raum und Zeit auf, weswegen für epische Konfliktmodellierung Fragen der literarischen Chronotopik eine fundamentale Rolle spielen. Drittens sind die vom Epos somit erzeugten Raum-Zeit-Komplexe unweigerlich mit ideologischer Wertsetzung behaftet: Die Raum-Zeit-Struktur des epischen Konflikts erzeugt semiosphärische Gebilde, wodurch in der epischen Handlungswelt konträre Ideologien gegeneinander in Stellung gebracht werden. Unter diesen Voraussetzungen anaylsiert der Band das chronotopische und ideologisch-semiosphärische Profil von Vergils ‚Aeneis‘, Lucans ‚Pharsalia‘, Petrarcas ‚Africa‘, Vidas ‚Christias‘, Sannazaros ‚De partu Virginis‘ und Trissinos ‚Italia liberata dai Goti‘.
Aktualisiert: 2019-01-08
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