Dieser vierte Band beschließt die Geschichte wechselseitiger Literaturkontakte zwischen slavischem und deutschsprachigem Raum seit den Anfängen in Form von Übersetzungen und Publizistik. Er berücksichtigt alle slavischen Literaturen, legt den Schwerpunkt aber naturgemäß auf Russland, Polen und Tschechien. Zu Auswahl und Umfang der Übertragungen von Belletristik unterscheidet er zwischen Deutschland (bis 1990: BRD und DDR), Österreich, Schweiz und deutschsprachigen Publikationen in slavischen Ländern. An Publizistik dominiert slavistische Fachliteratur, doch werden auch Veröffentlichungen für die breitere Öffentlichkeit angemessen einbezogen. Dabei konkurriert eine gesellschaftspolitisch orientierte und nur mühsam die Fesseln des sozialistischen Realismus abstreifende Rezeption mit einer scheinbar meist apolitischen, Geistesgeschichte und Ästhetik bevorzugenden Aufnahme im nichtsozialistischen deutschen Sprachraum, die dennoch unterschwellig Distanz zum Sozialismus wahrt.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Sechs Kurzgeschichten rund ums Thema VREME, das im Serbischen zwei Bedeutungen hat: Zeit und Wetter. Sowohl in lateinischer als auch kyrillischer Schrift mit Vokabelliste und Übersetzung ins Deutsche.
Aktualisiert: 2022-03-22
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In der Reihe Slavistische Beiträge werden vor allem slavistische Dissertationen des deutschsprachigen Raums sowie vereinzelt auch amerikanische, englische und russische publiziert. Darüber hinaus stellt die Reihe ein Forum für Sammelbände und Monographien etablierter Wissenschafter/innen dar.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Diese erste Gesamtgeschichte der slavischen Rezeption deutscher Belletristik bezieht alle slavischen Literaturen ein. Sie konzentriert sich auf die Rolle von Übersetzungen sowie die einschlägige Publizistik. Die Schwerpunkte liegen auf Literatur seit dem 18. Jahrhundert, deren Vermittlung bis um 1850 deutlich auch deren französische Aufnahme berücksichtigte. Deshalb stand lange Zeit Lyrik als ästhetisch ohnehin führendes literarisches Genre im Vordergrund, während man an Prosa wie Dramen weit eher gängige Unterhaltungsliteratur bevorzugte. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die größtenteils slavischen Vermittler anfangs vor allem Schiller und nur allmählich Goethe, bald weit mehr noch Heine, und um 1900 für kürzere Zeit auch Hauptmann. Sie legten wesentlich eigene ästhetische Kriterien zugrunde, die eher mit der in Frankreich und England gültigen Ästhetik korrespondierten, und nahmen nur begrenzt Rücksicht auf Urteile der deutschen Kritik.
Aktualisiert: 2023-03-30
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75 Gedichte von Snežana Minić aus fünf Lyrikbänden hat Dragoslav Dedović als Herausgeber zu fünf Gedichtzyklen zusammengestellt, Matthias Jacob hat sie ins Deutsche übertragen. Die Autorin zählt zu den bedeutendsten serbische Lyrikern und lebt seit 1992 in Deutschland.
»Ganz Europa ist meine Heimat. Ich bin auf Wanderung. Ich irre herum … Ein Zuhause finde ich in meiner Sprache«, sagt die in Hamburg lebende Autorin, deren Lyrik immer traditionsbewusst, aber nie traditionalistisch wirkt. Mit ihren ersten Gedichtbänden wurde sie in Serbien sofort als frische, starke Stimme wahrgenommen. Ihre Entscheidung, das Land zu verlassen, kam einer politischen Weigerung gleich, sich an den Hass-Ritualen im zerfallenden Jugoslawien zu beteiligen.
Die Unmöglichkeit, in der Heimat zu bleiben, aber auch jene, ohne Heimat auszukommen, prägt viele ihrer Verse. Sie sieht sich in der Tradition der Exil-Erfahrenen: Konstantin Kavafis, Paul Celan, Joseph Brodsky, Czeslaw Milosz, Nina Berberova, Gertrude Stein, Vladimir Nabokov, Marina Cvetajeva, Danilo Kiš, R. M. Rilke.
Die traditionelle Quelle ihrer Dichtung ist die serbische Avantgarde zwischen den Weltkriegen und der serbische Surrealismus nach dem Zweiten Weltkrieg. Die sprachliche Verspieltheit, die Verfremdung der Bilder, da und dort das Schamanische im Rhythmus haben aber auch eine private Quelle: »Meine Urgroßmutter war Heilpraktikerin. Sie hatte besondere Kräfte.« Damit verbunden ist die serbische Volksdichtung. Snežana Minićs Mutter kannte die »männlichen« Lieder auswendig und liebte sie. Die Lyrikerin sieht sich in dieser weiblichen Tradition zwischen der Heilkraft ihrer Urgroßmutter und der epischen Volksdichtung ihrer Mutter. Ergänzt wird sie durch die kultivierte urbane Zerbrechlichkeit einer Frauenstimme im Exil.
Eine Stimme, die aufhorchen lässt.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Schon den Großvater trieb es in die Ferne. Als Heizer befuhr er auf einem Tanker die Weltmeere, bis er nach einem abenteuerlichen Leben unerwartet wieder in jene nordserbische Stadt seiner Herkunft zurückkehrte, in der es dem Enkel und Ich-Erzähler bald zu eng wird. Ums Reisen dreht sich, angefangen vom ersten Familienurlaub an der Adria, in diesem Buch alles – in konzentrischen Kreisen, die sich immer weiter vom Ausgangspunkt entfernen. Zunächst wird mit Stationen in den bosnischen Städten Sarajevo, Bihać und Mostar jenes Jugoslawien vermessen, das bald aufhören sollte zu existieren. Je tiefer das Land im Morast korrupter Kriegstreiber und Kriegsgewinnler versinkt, umso unwiderstehlicher wird der Drang auszubrechen: über Novi Sad, Budapest und Szegedin geht die Reise nach Wien: »Ein verriegeltes Tor zum Westen, das uns süß wie Lutschbonbons erscheint.« Die letzte Reise führt nach Nordafrika, im Flug über das Mittelmeer, das einst der Großvater befahren hatte. Wie dessen Geschichte so nimmt auch jene des Enkels ihr vorläufiges Ende in der Stadt, aus der er aufgebrochen war.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Es sind kleine, in sich geschlossene Prosatexte: eingefangene Augen-Blicke, Momentaufnahmen einer Kindheit im Zigeunerdorf. Wie leichtfüßige Musikstücke kommen sie daher – Bagatellen, Impromptus, Humoresken. Sie entfalten einen bald melancholischen, bald skurril-surrealen Zauber und klingen fast immer in einem überraschenden, manchmal verstörenden Schlussakkord aus. Jedes für sich, den Lyriker verratend, ein Stück aufs äußerste verdichteter Erinnerung. Aneinander gereiht erzählen sie vom turbulenten Leben in einer schäbigen Romasiedlung: von Dragiša, dem Saxophon spielenden Vater, vom Großvater, der im Suff deutsche Kommandos brüllt, von der mit Geistern kommunizierenden Großmutter, der Tante, die sich bei Bedarf imaginäre Krankheiten zulegt, und von der Mutter, die all das im Griff zu halten versucht; auch von Jacky, dem Hund, von geköpften Hühnern oder jenem Lamm, in dessen Augen sich der Junge wiedererkennt, bevor es am Georgstag auf den Tisch kommt. Von diesem etwas eigentümlichen Jungen vor allem, der staunend die Welt um sich und sich selbst in ihr beobachtet.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Die in dieser Auswahl vertretenen Lyrikerinnen und Lyriker gehören einer Generation an, die zwischen 1957 und 1980 geboren wurde. Ihrer aller Leben erfuhr in den 1990ern einen dramatischen Wendepunkt: der Zerfall Jugoslawiens, Wirtschaftssanktionen, die NATO-Bomben, der Sturz Miloševićs und – spätestens nach der Ermordung Zoran Đinđićs – die enttäuschte Hoffnung auf eine schnelle Wiederherstellung gesellschaftlicher Normalität.
Trotzdem oder gearde deshalb sprechen sie in erster Linie als Individuen. Ihre Reaktion auf die erfahrene Verdichtung der Geschichte auf dem Balkan mündet in ein Delta souveräner Stimmen. Sie wissen, woher sie kommen, sie wissen auch, dass sie – dank des traditionell regen Austauschs der serbischen mit anderen Literaturen – zu Europa gehören und aufgrund der digitalen Revolution zu einem Teil des globalen Dorfes geworden sind.
Die Auswahl für das aktuelle zweisprachige Lyrikpanorama besorgten Dragoslav Dedović (Köln) und Vladimir Arsenić (Zrenjanin), das Buch erscheint durch eine Kooperation der serbischen Literaturzeitschrift Ulaznica und des Drava Verlags.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Beim Erscheinen einer neuen Lyriker-Stimme wie der von Marko Dinic hier, die sich durch einen von der Neugier der Liebe und Bombeneinschlägen in das Gesicht und die Seele geprägten Charakter auszeichnet, aus welcher wahre serbische Lichtfunken und die Farben der Haggadah von Sarajevo sprühen und die wieder einmal wirklich zu ergreifen vermag,. hätte man in einer vor gar nicht besonderen Ewigkeiten erst verbluteten Vergangenheit gesagt: Und es hat doch jede Zeit ihre volljährig gewordenen Rimbauds, ihre früh gereiften Celans - immer wieder, trotz alledem und alledem. Armin Eidherr
Die Transferlithographien von Petra Polli ergänzen eindrucksvoll die Texte. Sie interpretiert, begleitet in ihrer kräftigen Bildsprache ihre Sichtweise die Gedichte. Die Künstlerin spinnt die Fäden der Worte weiter, überlässt zum Betrachten doch noch genügend Freiraum für die eigene Phantasie und Deutung.
Aktualisiert: 2022-12-20
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Aktualisiert: 2012-10-09
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Ist es der zärtlich-raue Tonfall, die mit ironischen Noten durchbrochene Moll-Stimmung, der synkopische Rhythmus? Von der ersten Zeile an wird der Leser in Jovan Nikolićs Universum hineingezogen. Ein Universum, in dem nichts Bestand hat. Gleich Wolkenfetzen verwandelt sich ein Bild ins andere: Träume greifen in die Wirklichkeit ein, rationale Vernunft und archaische Magie geraten einander in die Haare, Sartre misst sich an Superman, Tote kommunizieren mit Lebenden, belanglose Gegenstände mutieren zu unberechenbaren Lebewesen, und hinter der Trauer blitzt hämischer (Aber-)Witz.
Jovan Nikolić nimmt uns auf eine Reise mit, die aus einer engen Romasiedlung zunächst in die »weiße Stadt« Belgrad führt, dann weiter »gen Westen«, wo es kein Ankommen gibt. So zieht es ihn in Gedanken immer wieder zum Ausgangspunkt zurück – der Kindheit im baufälligen Haus seiner Eltern, in dessen Garten die Toten unterm Pflaumenbaum tanzen.
Erzählende Gedichte und musikalisch komponierte Prosapoeme treten miteinander in Dialog; beide legen Zeugnis von einer unverwechselbaren literarischen Stimme ab.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Das umfängliche und nicht leicht zugängliche Werk eines der wichtigsten serbischen Autoren des 20. Jahrhunderts, Miloš Crnjanskis (1893-1977), der mit Ivo Andrić und Miroslav Krleža zu den bekanntesten Vertretern der jugoslawischen Moderne zählt, fand im deutschsprachigen Raum bisher kaum Beachtung. Diese Studie thematisiert die poetischen Visionen Crnjanskis, die sein gesamtes Schaffen prägten, und hat zudem den Anspruch, der bemerkenswerten Vielfalt in der Persönlichkeit und im Werk dieses großen europäischen Schriftstellers gerecht zu werden. Anhand exemplarischer Texte des Lyrik- und Prosaschaffens Crnjanskis werden die besonderen Merkmale seiner Poetik analysiert. Einen speziellen Schwerpunkt bilden dabei die Übersetzungen von neun ausgewählten Gedichten aus den Jahren 1920 bis 1956, darunter auch die Nachdichtungen der beiden berühmten Poeme Crnjanskis, und
Aktualisiert: 2023-04-15
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Die lyrischen Texte von Danica Vukicevic beschreiben die Wirklichkeit nicht, wie sie ist, obgleich manchmal hyperrealistische Bilder wie unter der Lupe die Hässlichkeit der äußeren Welt zeigen. Der Punkt, von dem solche Einblicke möglich sind, ist die Wirklichkeit, wie sie sein könnte, wie wir sie uns im Halbschlaf herbeigesehnt haben, in kindlicher Phantasie, die uns zu guter Literatur verführt.
Danica Vukicevic zeichnet die Zerstreutheit der sie umgebenden Welt präzise auf. Die Dichterin erfasst das Aufblitzen des Schönen im alltäglichen Gang der Dinge, manchmal auch die zerbrechliche und unzuverlässige Erinnerung an die Leichtigkeit des Seins.
Ihre Gedichte haben meist keine Titel und 'erscheinen damit als Teile eines imaginären Ganzen' (Radmila Lazic). Aber dieses 'imaginäre Ganze' ist Schauplatz einer Schlacht, manchmal eines Krieges der Stärkeren gegen die Schwächeren, des Wunsches gegen die Pflicht, des Graus der Transition gegen unser Bedürfnis, in Farben zu träumen.
Danica Vukicevics Texte zeigen uns eine Welt, die wir aus dieser Perspektive nicht kannten. Die Wirklichkeit ist längst banalisiert und ohne Zauber. Aber die Dichterin ist dennoch in der Lage, uns mit ihren Texten zu verzaubern, in Erstaunen zu versetzen, sich und uns für einen Augenblick aus der Falle des Lebens zu befreien. Es ist das uralte alchemistische Paradoxon der Dichtung; niemand weiß wie, aber manchmal geschieht es, dass die anonyme komplexe Hässlichkeit der Realität präzise benannt wird, wodurch sie für einen Augenblick ihre Macht über uns verliert. Eine schamanistische Bändigung der bösen Geister der Realität.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Dragoslav Dedovićs neue Gedichte drehen sich – zumindest vordergründig – nicht mehr um den Abschied von dem in Flammen aufgehenden Land seiner Herkunft und das Ankommen in jenem anderen, ungewissen und ablehnenden, des Exils. Die Mühen des Sich-Einlebens in eine Welt, der man abhanden gekommen ist und hinter deren aufdringlicher Gegenwart die Melancholie einer vergangenen leuchtet, haben die Sprache leiser werden lassen. Geblieben ist Dedovićs unverkennbarer Ton: ein Mix aus scharfsinniger Reflexion, rhythmischer Schreibweise und lakonischem Humor.
Aktualisiert: 2022-12-31
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