Der arabische Dichter Mahmud Darwisch entschied sich für die lyrische Meditation, um seine Exilerfahrungen, seine existentiellen Gedanken sowie kollektiven Reminiszenzen in dichterische Worte zu kleiden. Seine Gedichte wurden in diverse Sprachen übersetzt, unter anderem ins Deutsche. Der Poet wird in der arabischen Welt als eine Symbolfigur der modernen Lyrik mit hoher Strahlkraft angesehen und ist für seine unentwegte Suche nach einem Kompass für stabile Identität, Gerechtigkeit und Freiheit auf dem literarischen Terrain bekannt. Dass die Dichtung Darwischs einen beachtlichen Platz in der deutschsprachigen literarischen Übersetzungsarbeit einnimmt, lässt an dem bekannten Topos der Übersetzungstheorie zweifeln, demzufolge ein komplexes und oft selbstreflexives Kunstwerk wie ein Gedicht eigentlich unübersetzbar sei. Die Übersetzer wollen mit ihrer Arbeit möglicherweise einen Beitrag zum Kennenlernen der Dichtweise Darwischs leisten. Die Qualität und die Wirkungsweise dieses Kennenlernmediums „Übersetzung aus dem Arabischen ins Deutsche“ werden in der Studie komparativ analysiert. Hierfür wird zunächst versucht, das „Besondere“ an Darwischs Dichtung präziser zu identifizieren und ihre modernen Merkmale zu verifizieren. Dann werden die eingesetzte Übersetzungspraxis und die Strategien der Übersetzer unter die übersetzungstheoretische Lupe genommen. Nach welchen Kriterien sind die Lyrikübersetzer bei ihrer Übersetzung von Bedeutung, Sinn und Ausdruck in den Gedichten von Mahmud Darwisch vorgegangen? Dazu gehört auch die Frage nach ihrer Intention im Übersetzungsprozess. Welche Rolle spielen die Aspekte Wörtlichkeit und Bildlichkeit, Lautmalerei und Sprachmelodie sowie Bedeutung des Reims für die Übersetzer bei der Übertragung der Gedichte Darwischs?
Aktualisiert: 2023-04-06
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Wer ist der Übersetzer? Worin bestehen seine Aufgaben? Was wird von ihm erwartet? Der Übersetzer vermittelt zwischen Menschen, die nicht dieselbe Sprache sprechen, er vermittelt zwischen Sprachen und Kulturen. Dabei befindet er sich an ständig wechselnden Schnittstellen: zwischen Autor, Auftraggeber, zielsprachlichem Leser, zwischen unterschiedlichen, ja sich gegenseitig oft ausschließenden Übersetzungstheorien. Übersetzen ist ein komplexer Entscheidungsprozess zwischen den Polen von theoretisch gesicherten Erkenntnissen und Vorgaben und der Intuition und Kreativität des Übersetzers, die Übersetzen zu einer Kunst machen.
Wie soll er übersetzen? Wörtlich? Frei? Äquivalent? Adäquat?
Auf alle Fälle schnell, gut, billig und vor allem unauffällig! Der beste Translator ist der, den man nicht sieht', so heißt es oft.
Ziel des Buches ist es, das Berufsbild des Translators zu verbessern. Es ermöglicht eine neue Perspektive auf die Modelle und Theorien der Translation und eine Weiterentwicklung des Translationsprozesses, indem es aufzeigt, wie die vielfach bestehende Kluft zwischen Translationstheorien und translatorischer Praxis überbrückt werden kann.
Die Autorin erforscht Fragen der beruflichen Identität und der Stellung des Translators im Handlungsfeld der Translation. Sie gewinnt Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen der Komplexität des Handlungsfelds der Translation und der Entstehung innerer Konflikte des Translators und untersucht diese konfliktuelle Situation.
Andrea Kyi-Drago stellt die Hypothese auf, dass solche translator-internen Konflikte durch Mediation bearbeitet werden können. Dabei greift die Dipl.-Übersetzerin und Mediatorin (M.M.) auf die Grundprinzipien des Mediationsverfahrens zurück und setzt Translation und Mediation zueinander in Beziehung. So wird das Potenzial der Mediation deutlich, die Selbstwahrnehmung des Translators zu stärken. Beispiele aus Beobachtungen und aus 30 Jahren praktischer Berufserfahrung der Autorin als professionelle Übersetzerin unterstützen die theoretischen Betrachtungen. Durch den Vorschlag der Integration mediativer Elemente in den Translationsprozess stellt das Buch eine Möglichkeit einer erweiterten Anwendung von Mediation vor, gleichzeitig liefert es ein hohes Potenzial für die translatorische Berufspraxis.
Aktualisiert: 2022-05-04
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„Wirklich hat unsere Bühne viel an Krügern verloren. Er hatte Talent zum Niedrigkomischen, wie seine Kandidaten beweisen“, schreibt Lessing über Johann Christan Krüger in seiner Hamburgischen Dramaturgie Nr. 83. Der Name Johann Christian Krüger ist für viele vielleicht unbekannt und erscheint nur selten in großen Lexikographen für deutsche Dichtern des 18. Jahrhunderts. Das Buch versucht sich mit Krügers Bedeutung nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Theaterdichter bzw. Theaterreformer und Übersetzer für die deutsche Komödie vor Lessing auseinanderzusetzen. Trotz der unterschiedlichen Bewertungen der Position des Krügerschen Werks kommt Krügers dramatischem Schaffen aus verschiedenen Gründen eine zentrale Stellung unter den Aufklärungskomödien zu. Das dramatische Werk wurde sogar als eine Art „Brückenelement“ zwischen der Frühaufklärung und Lessing betrachtet, besonders wegen seinem oppositionellen Charakter. Anliegen der Untersuchung ist es, den früh gestorbenen J. C. Krüger (1723 – 1750) in der Analyse und theatergeschichtlichen, literarischen sowie ideengeschichtlichen Verortungsrolle der Dramen und poetologischen Schriften als einen wichtigen Vertreter der deutschen Komödie des 18. Jahrhunderts zu begründen. Aufgrund der defizitären Lage der Sekundärliteratur zu Krüger betritt die Arbeit in vielen Punkten Neuland. Die Argumentation stützt sich dabei auf vier Punkte: die von Krüger entworfene Mischform der Komödie in Zusammenhang mit seiner Theaterpraxis, die Neufunktionalisierung des Harlekins, die Analyse der in seinen Werken enthaltenen regelbrechenden gesellschaftspolitischen Kritik, auf eine kulturtheoretische Interpretation seiner Übersetzungspraxis besonders im Bezug auf seine Tendenz zur Kultivierung der deutschen Bühne durch Mehrsprachigkeit. Seine Lustspiele zeigen eine programmatische Vielfalt an Lustspielformen, die zum einen das Begehren Krügers, unterschiedliche Formen zu probieren, unterstreicht und gleichzeitig auch eine Tendenz widerspiegelt, die Krüger als einen Pionier einer Kombinationsform auszeichnet. Vor dem Hintergrund dieser Konstellation leitet sich der Anstoß zur vorliegenden Thematik ab: In den ausgewählten Werken Krügers zeigt sich eine neue Form der Komödie und damit ein erneuertes Theaterwesen. Diese Zwiespältigkeit lässt sich anhand seiner Lustspiele am besten beweisen, da diese nicht nur viele Merkmale der unterschiedlichen Typen der sächsischen Typenkomödien beinhalten, sondern auch eine Menge von Anlehnungen an die Commedia dell ´arte, an das Theatre Italien und Elemente des rührenden Lustspiels enthalten. Die Werke schweben zwischen diesen Theatertraditionen und haben eine besondere Kombination erschaffen, die keinem Typus zuzuordnen ist, ja sogar gegen die traditionelle Typologie der Aufklärungskomödie antritt. Das verleiht seinem Lustspielwerk einen einzigartigen, ja visionären Charakter, da seine Lustspiele die typischen Aufklärungskomödien auflösend in Richtung Sturm und Drang vorrücken. Ein formales Interesse gilt diesbezüglich den theatertheoretischen Vorspielen Krügers. Die Bedeutung der Vorspiele liegt hauptsächlich darin, dass sie auf die programmatischen Äußerungen über die dramatische Kunst sowie auf die Absichten Krügers und das Selbstverständnis der Schönemannschen Truppe Licht werfen. Dieses Vorangehen unterscheidet Krügers Reform auch von Gottscheds. Während Gottsched nur nach Regeln suchte, suchte Krüger nach Vielfalt. Wichtig für Krüger war jedoch, in dieser Vielfalt seinen eigenen nationalen Charakter nicht zu verlieren. Vielmehr sollte man lernen, sich durch die Vielfalt selbst zu modellieren bzw. sich selbst zu profilieren. In diesem Kontext haben Übersetzungen eine bedeutende Rolle gespielt, insbesondere bei der interkulturellen Vernetzung, die hauptsächlich durch Mehrsprachigkeit erzeugt wurde. Zugunsten des Theaters angekündigt. Anhand von Beispielen wurde aufgezeigt, inwiefern ein arabischer Text nicht nur mit neuen kulturbedingten Modifikationen neu gesehen werden kann, sondern wie sich dieser Text auch in einen fremden Text verwandelt und folglich ganz andere interkulturelle Bedeutungen entfalten kann. Das Buch wird Aspekte dieser interkulturellen Verhältnisse behandeln, wie sie in der, Literatur und Schrifttum der Aufklärungszeit reflektiert wurden. Dabei sollte Johann Christian Krüger von der Reihe der unbekannten Theaterdichter des 18. Jahrhunderts zur Reihe der wichtigsten Vertreter der deutschen Komödie des 18. Jahrhunderts gestellt werden.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Gute Übersetzungen sind die Voraussetzung für eine weltweite Verbreitung von Literatur. Die Übertragung fremdsprachiger historischer Texte wurde bislang in der Literatur nicht systematisch behandelt. Daher ist es das Ziel dieser Studie, eine Theorie und Methode zur originalgetreuen Übertragung von Texten aus historischen Sprachen zu entwickeln. Die Distanz zwischen AS und ZS wird durch Einfügen einer Zwischenstufe überwunden. Bei der Übertragung ist neben Inhalt auch der Zeitgeist solcher Texte originalgetreu zu reproduzieren. Als Basistext dient der Roman "Gargantua" (1534) von François RABELAIS im moyen français der Renaissance. Aus seiner beruflichen Erfahrung wendet der Autor die analytische Methodik der exakten Naturwissenschaft Chemie auf die Übersetzungsebene an. Ziel ist, zum einen eine schlüssige Übersetzungs-Theorie zu erstellen und zum andern, diese als Methode an der Praxis zu evaluieren. Um die ursprünglichen Bedeutungen in historischen Texten lückenlos und wortgetreu -in die Zielsprache übertragen zu können, wird hier - entgegen der Jahrhunderte alten Diskussion um wörtliches oder freies bzw. einbürgerndes oder verfremdendes Übersetzen - die These der Originaltreue aufgestellt. Zur Überwindung des Sprach-, Ethik- und Kulturwandels seit der Rabelais-Zeit wird sie zum zentralen Prinzip erhoben. Unter diesem Aspekt sind Auslassungen wie etwa Neologismen oder historische Redensarten nicht erlaubt. Theorie: Historische Texte wie "Gargantua" lassen sich - mit Ausnahme von bilingualen Ausgaben - nur mit Hilfe von Wort- und Text-Erläuterungen oder Hilfs-literatur verstehen. Die Erkenntnis "Übersetzen ist immer das erste Verstehen" (Benyoëtz 2001) zeigt den Weg zur originalgetreuen Zweistufen-Übertragung. Um die sprachliche Distanz zum historischen Text zu überwinden, wird vor die Übertragung in die Zielsprache als Zwischenstufe eine wortgetreue Übersetzung in modernes Französisch eingeschoben. Methode: An einem Corpus ausgewählter Exzerpte aus dem Originaltext wird durch intra- und interlinguale Analysen der Zugang zum historischen Vokabular eröffnet. Dazu werden Kommentare kritischer französischer Editionen und etymologischer Wörterbücher ausgewertet. Auf der Stufe der Zielsprache erfolgt durch synoptische Analysen zusätzlich ein Vergleich mit deutschen Übersetzungen aus sieben verschiedenen Epochen. Den Abschluss bildet eine kritische Diskussion dieser Ergebnisse im Spiegel der Originaltreue. Praxis: Zur konsequenten Umsetzung der Originaltreue wird auf Erkenntnisse der Übersetzungswissenschaftler WILSS und ALBRECHT aufgeb: So wörtlich wie möglich, so frei wie nötig (Wilss 1996:55) So treu wie möglich, so frei wie nötig (Albrecht 1998:61). Aus der Zwischenstufe der Analysen am Originaltext resultiert das Procedere der "angewandten Sprachwissenschaft" nach den Kriterien: wörtlich-analog bzw. inhaltlich-äquivalent. Sie werden an konkreten Beispielen - besonders auch außerhalb des "Gargantua"-Textes - erprobt. Dazu gehört die Liedtext-Übersetzung: sie vermittelt zusätzlich Kriterien wie Takt und Text zur Übertragung von Reimen. Diese Problematik ergibt sich z.B. bei der Lyrik im Rabelais-Roman. Sie wird exemplarisch an eigenen Über-setzungen bekannter Gedichte wie etwa dem "Sonnet pour Marie" (1555) von Pierre DE RONSARD und vice versa "Die frühen Gräber" (1764) von Friedrich Gottlob KLOPSTOCK dargestellt. Poetische Versionen lassen sich oft elegant durch Klangfiguren wie Alliteration bzw. Assonanz umsetzen. Um die Schwierigkeiten der lyrischen Übertragung zu verdeutlichen, wird im Vorwort auf ein eigenes Prosagedicht verwiesen, das gleichzeitig die Grenzen der maschinellen Übersetzung aufzeigt. Aufgrund der Zweistufen-Analyse - intra- und interlingual - also auf den Ebenen der Ausgangs- und der Zielsprache (AS / ZS), eignet sich die hier entwickelte Methode generell zur originalgetreuen Übersetzung von Texten, die historische bzw. kulturelle Grenzen überschreiten. Ein Extrembeispiel wäre etwa die originalgetreue Übertragung des Nibelungenlieds aus dem Mittelhochdeutschen des 12. Jahrhunderts in ferne und fremde Natur-, Kultur- und Sprachbereiche (z.B. in Kisuaheli, eine afrikanische Sprache, oder in die Welt der Inuit-Eskimos in Grönland). Voraussetzung für solche Übertragungen ist eine vergleichbare Kompetenz des Übersetzers in der AS und ZS. Der Autor dieser Studie hat sie im plurilingualen Schulunterricht seiner Heimat Luxemburg erworben: dort wurde sie mündlich und schriftlich zwischen den Sprachen Deutsch - Französisch - Englisch - Latein geübt und geprüft. So gehörte zum schriftlichen Abitur auf Französisch in dreizehn Fächern die Übertragung eines klassischen Latein-Textes ins Französische. Vor dem Chemie-Studium hat der Autor seine Sprachkenntnisse um Italienisch und Spanisch erweitert, was bei Berufs-Antritt und -Ausübung von besonderem Vorteil war.
Aktualisiert: 2019-12-20
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