Kosovo, 12. Juni 1999. Mit der »Operation Joint Guardian«, dem D-Day im Kosovo, beginnt der Einmarsch der Bundeswehr im Rahmen der KFOR-Mission in den südwestlichen Teil des Kosovo. Die NATO-Sicherheitstruppe Kosovo Force, kurz KFOR, soll den Abzug der jugoslawischen Truppen und die Entmilitarisierung des Kosovo überwachen und für ein sicheres Umfeld sorgen. Einer von ihnen ist der Berufssoldat Werner Pfeil, der sich seit Monaten in Mazedonien mit der 3. Kompanie des verstärkten Jägerbataillons auf den Einsatz vorbereitet.
Zwanzig Jahre danach beschreibt er als Kommandant eines Führungspanzers den Tag des Einmarsches ins Kriegsgebiet, seinen D-Day in Richtung Zwischenziel Prizren im Kosovo. Ungeschminkt erzählt Pfeil über die emotionale Seite während des Einsatzes. Dabei reflektiert er seinen Seelenzustand in einer bemerkenswerten Offenheit. Ängste, Unwägbarkeiten und die Hilflosigkeit einigen Erlebnissen gegenüber zeigt er schonungslos auf. Es ist der Kontrast zwischen dem friedlichen Leben in Deutschland und der Angespanntheit in der Kriegsregion, die pure Angst, der Situation ausgeliefert zu sein, die Ungewissheit über das nächste Ereignis, die fast nicht aushaltbar scheint. Die Akteure wissen zwar, was zu tun ist, aber mit der Verarbeitung der potenziell traumatisierenden Erlebnisse werden sie alleine gelassen.
»Ich spürte Übelkeit, hatte plötzlich Angst. Sie machte sich vom Zeh bis in den Kopf breit wie ein Tsunami. Erst kleinere Wellen, dann immer größer werdend, bis sie über mir zusammenschlugen. Der Puls raste, und obwohl ich tief atmete, blieb die Sorge, nicht ausreichend Sauerstoff zu bekommen. Ich war gefangen – in der Situation, im Panzer und in der engen Luke. Die flirrende Hitze, die nach mir griff und mich umarmte, machte es nicht besser. Ich hasste das Wetter, die vom Schweiß getränkte Kleidung, die starre Schutzweste … einfach alles. Die Vibration des Motors unter Belastung und die schlechte Piste schüttelten uns von den Füßen beginnend, über die Schenkel bis in die Halswirbel durch. Ich atmete flach, als wenn mir das Gefühl des Gefangenseins zu wenig Platz bot.
Das Herz schlug wie wild, der Kopf leerte sich zunehmend, keine Gedanken, nur noch nackte Angst. Ich kämpfte gegen das Versinken in Apathie … war regungslos wie das Kaninchen vor der Schlange.«
Werner Pfeil wirft einen unverblümten Blick in die Seele eines Soldaten während des Kampfeinsatzes. »Ich will den Leserinnen und Lesern deutlich machen, wie man Krieg und Zerstörung erlebt, wie diese Erlebnisse sich auf die Gemütsverfassung auswirken und wie leicht man Gefahr läuft, in der Vergangenheit zu verharren.« Ein Tatsachenbericht über die Zerrissenheit eines Soldaten zwischen Diensterfüllung und emotionaler Überforderung.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Kosovo, 12. Juni 1999. Mit der »Operation Joint Guardian«, dem D-Day im Kosovo, beginnt der Einmarsch der Bundeswehr im Rahmen der KFOR-Mission in den südwestlichen Teil des Kosovo. Die NATO-Sicherheitstruppe Kosovo Force, kurz KFOR, soll den Abzug der jugoslawischen Truppen und die Entmilitarisierung des Kosovo überwachen und für ein sicheres Umfeld sorgen. Einer von ihnen ist der Berufssoldat Werner Pfeil, der sich seit Monaten in Mazedonien mit der 3. Kompanie des verstärkten Jägerbataillons auf den Einsatz vorbereitet.
Zwanzig Jahre danach beschreibt er als Kommandant eines Führungspanzers den Tag des Einmarsches ins Kriegsgebiet, seinen D-Day in Richtung Zwischenziel Prizren im Kosovo. Ungeschminkt erzählt Pfeil über die emotionale Seite während des Einsatzes. Dabei reflektiert er seinen Seelenzustand in einer bemerkenswerten Offenheit. Ängste, Unwägbarkeiten und die Hilflosigkeit einigen Erlebnissen gegenüber zeigt er schonungslos auf. Es ist der Kontrast zwischen dem friedlichen Leben in Deutschland und der Angespanntheit in der Kriegsregion, die pure Angst, der Situation ausgeliefert zu sein, die Ungewissheit über das nächste Ereignis, die fast nicht aushaltbar scheint. Die Akteure wissen zwar, was zu tun ist, aber mit der Verarbeitung der potenziell traumatisierenden Erlebnisse werden sie alleine gelassen.
»Ich spürte Übelkeit, hatte plötzlich Angst. Sie machte sich vom Zeh bis in den Kopf breit wie ein Tsunami. Erst kleinere Wellen, dann immer größer werdend, bis sie über mir zusammenschlugen. Der Puls raste, und obwohl ich tief atmete, blieb die Sorge, nicht ausreichend Sauerstoff zu bekommen. Ich war gefangen – in der Situation, im Panzer und in der engen Luke. Die flirrende Hitze, die nach mir griff und mich umarmte, machte es nicht besser. Ich hasste das Wetter, die vom Schweiß getränkte Kleidung, die starre Schutzweste … einfach alles. Die Vibration des Motors unter Belastung und die schlechte Piste schüttelten uns von den Füßen beginnend, über die Schenkel bis in die Halswirbel durch. Ich atmete flach, als wenn mir das Gefühl des Gefangenseins zu wenig Platz bot.
Das Herz schlug wie wild, der Kopf leerte sich zunehmend, keine Gedanken, nur noch nackte Angst. Ich kämpfte gegen das Versinken in Apathie … war regungslos wie das Kaninchen vor der Schlange.«
Werner Pfeil wirft einen unverblümten Blick in die Seele eines Soldaten während des Kampfeinsatzes. »Ich will den Leserinnen und Lesern deutlich machen, wie man Krieg und Zerstörung erlebt, wie diese Erlebnisse sich auf die Gemütsverfassung auswirken und wie leicht man Gefahr läuft, in der Vergangenheit zu verharren.« Ein Tatsachenbericht über die Zerrissenheit eines Soldaten zwischen Diensterfüllung und emotionaler Überforderung.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Kosovo, 12. Juni 1999. Mit der »Operation Joint Guardian«, dem D-Day im Kosovo, beginnt der Einmarsch der Bundeswehr im Rahmen der KFOR-Mission in den südwestlichen Teil des Kosovo. Die NATO-Sicherheitstruppe Kosovo Force, kurz KFOR, soll den Abzug der jugoslawischen Truppen und die Entmilitarisierung des Kosovo überwachen und für ein sicheres Umfeld sorgen. Einer von ihnen ist der Berufssoldat Werner Pfeil, der sich seit Monaten in Mazedonien mit der 3. Kompanie des verstärkten Jägerbataillons auf den Einsatz vorbereitet.
Zwanzig Jahre danach beschreibt er als Kommandant eines Führungspanzers den Tag des Einmarsches ins Kriegsgebiet, seinen D-Day in Richtung Zwischenziel Prizren im Kosovo. Ungeschminkt erzählt Pfeil über die emotionale Seite während des Einsatzes. Dabei reflektiert er seinen Seelenzustand in einer bemerkenswerten Offenheit. Ängste, Unwägbarkeiten und die Hilflosigkeit einigen Erlebnissen gegenüber zeigt er schonungslos auf. Es ist der Kontrast zwischen dem friedlichen Leben in Deutschland und der Angespanntheit in der Kriegsregion, die pure Angst, der Situation ausgeliefert zu sein, die Ungewissheit über das nächste Ereignis, die fast nicht aushaltbar scheint. Die Akteure wissen zwar, was zu tun ist, aber mit der Verarbeitung der potenziell traumatisierenden Erlebnisse werden sie alleine gelassen.
»Ich spürte Übelkeit, hatte plötzlich Angst. Sie machte sich vom Zeh bis in den Kopf breit wie ein Tsunami. Erst kleinere Wellen, dann immer größer werdend, bis sie über mir zusammenschlugen. Der Puls raste, und obwohl ich tief atmete, blieb die Sorge, nicht ausreichend Sauerstoff zu bekommen. Ich war gefangen – in der Situation, im Panzer und in der engen Luke. Die flirrende Hitze, die nach mir griff und mich umarmte, machte es nicht besser. Ich hasste das Wetter, die vom Schweiß getränkte Kleidung, die starre Schutzweste … einfach alles. Die Vibration des Motors unter Belastung und die schlechte Piste schüttelten uns von den Füßen beginnend, über die Schenkel bis in die Halswirbel durch. Ich atmete flach, als wenn mir das Gefühl des Gefangenseins zu wenig Platz bot.
Das Herz schlug wie wild, der Kopf leerte sich zunehmend, keine Gedanken, nur noch nackte Angst. Ich kämpfte gegen das Versinken in Apathie … war regungslos wie das Kaninchen vor der Schlange.«
Werner Pfeil wirft einen unverblümten Blick in die Seele eines Soldaten während des Kampfeinsatzes. »Ich will den Leserinnen und Lesern deutlich machen, wie man Krieg und Zerstörung erlebt, wie diese Erlebnisse sich auf die Gemütsverfassung auswirken und wie leicht man Gefahr läuft, in der Vergangenheit zu verharren.« Ein Tatsachenbericht über die Zerrissenheit eines Soldaten zwischen Diensterfüllung und emotionaler Überforderung.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Die Frage, wie man Kriege verhindern könnte, gehört zu den wichtigsten der Menschheit. In der Diskussion über 1914 wird auch immer wieder der Krieg gegen Jugoslawien zitiert. Es gibt dazu zwei vergessene Bücher, Karl Kautskys Wie der Weltkrieg entstand (1919) und Heinz Loquais Studien darüber, wie der Auftrag der OSZE, den Krieg in Jugoslawien zu verhindern, von USA und NATO unterlaufen wurde.
Peter Becker, Rechtsanwalt und Friedensaktivist, gibt beide Bücher neu heraus, verbunden mit einer eigenen Untersuchung insbesondere der zivilen Friedensmissionen der Vereinten Nationen und der EU. Sein Fazit: Zivile Konfliktlösungen müssten in die deutsche Parlamentsbeteiligung einbezogen werden.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die Frage, wie man Kriege verhindern könnte, gehört zu den wichtigsten der Menschheit. In der Diskussion über 1914 wird auch immer wieder der Krieg gegen Jugoslawien zitiert. Es gibt dazu zwei vergessene Bücher, Karl Kautskys Wie der Weltkrieg entstand (1919) und Heinz Loquais Studien darüber, wie der Auftrag der OSZE, den Krieg in Jugoslawien zu verhindern, von USA und NATO unterlaufen wurde.
Peter Becker, Rechtsanwalt und Friedensaktivist, gibt beide Bücher neu heraus, verbunden mit einer eigenen Untersuchung insbesondere der zivilen Friedensmissionen der Vereinten Nationen und der EU. Sein Fazit: Zivile Konfliktlösungen müssten in die deutsche Parlamentsbeteiligung einbezogen werden.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Kosovo startet als "gescheiterter Staat" in eine neue Epoche. Die Kernelemente seiner Wirtschaft funktionieren nicht, sozialer Aufstieg spielt sich zwischen Schwarzmarkt und Massenemigration ab und seine politische Elite folgt äußerem Druck. Dies in Rechnung stellend war von Seiten Washingtons und Brüssels niemals an eine echte Selbstbestimmung gedacht. Der von der UNO verworfene und gleichwohl von den USA und der EU in Kraft gesetzte Ahtisaari-Plan schreibt eine überwachte Unabhängigkeit vor, die sowohl Legislative als auch Exekutive in fremde Hände legt. Militärisch herrscht die von den USA geführte KFOR-Truppe, zivil wird das Land mittels allerlei Kürzeln von der Europäischen Union verwaltet.
Der Übergang vom UN-Protektorat zur EU-Kolonie passiert schleichend. Eine "Koalition der Willigen" abseits der UNO bestimmt über das Schicksal des kleinen, knapp zwei Millionen EinwohnerInnen zählenden Landes. Von der Rechtsprechung über politische Verwaltung bis zur polizeilichen und militärischen Exekutive öffnet sich ein weites Experimentierfeld für hauptsächlich westeuropäische und nordamerikanische Institutionen. Gesellschaftliche Abläufe jenseits bürgerlicher Gewaltenteilung und demokratischer Selbstbestimmung können nach erfolgreichen Probeläufen im Kosovo später anderswo, nötigenfalls auch in Kerneuropa, Platz greifen.
Zum besseren Verständnis der aktuellen Situation zeichnet Hannes Hofbauer die Geschichte des Kosovo von der 500 Jahre dauernden osmanischen Fremdherrschaft über die verschiedenen Befreiungsansätze bis zur serbisch-nationalen Epoche im 20. Jahrhundert nach. Der Eingliederung des Kosovo in das titoistische Jugoslawien sowie dessen katastrophales, von Bürgerkriegen gezeichnetes Ende wird im Buch ebenso behandelt wie die hinter der kosovarischen Unabhängigkeitsbestrebung stehende "albanische Frage".
Aktualisiert: 2023-05-11
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Ein Drogentoter aus der Gaal bringt den Grazer Kommissar Engel auf den Plan, in diesem idyllischen Hochtal am Südrand der Niederen Tauern seinen Urlaub zu verbringen. Doch der Tote ist erst der Anfang einer ganzen Reihe von Verbrechen. Engels Urlaub entwickelt sich zu einem unheilvollen und folgenreichen Wetterleuchten, das sich bis nach Wien und in den Kosovo ausdehnt – und ihn selbst in höchste Gefahr bringt ...
Aktualisiert: 2023-05-10
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Kosovo, 12. Juni 1999. Mit der »Operation Joint Guardian«, dem D-Day im Kosovo, beginnt der Einmarsch der Bundeswehr im Rahmen der KFOR-Mission in den südwestlichen Teil des Kosovo. Die NATO-Sicherheitstruppe Kosovo Force, kurz KFOR, soll den Abzug der jugoslawischen Truppen und die Entmilitarisierung des Kosovo überwachen und für ein sicheres Umfeld sorgen. Einer von ihnen ist der Berufssoldat Werner Pfeil, der sich seit Monaten in Mazedonien mit der 3. Kompanie des verstärkten Jägerbataillons auf den Einsatz vorbereitet.
Zwanzig Jahre danach beschreibt er als Kommandant eines Führungspanzers den Tag des Einmarsches ins Kriegsgebiet, seinen D-Day in Richtung Zwischenziel Prizren im Kosovo. Ungeschminkt erzählt Pfeil über die emotionale Seite während des Einsatzes. Dabei reflektiert er seinen Seelenzustand in einer bemerkenswerten Offenheit. Ängste, Unwägbarkeiten und die Hilflosigkeit einigen Erlebnissen gegenüber zeigt er schonungslos auf. Es ist der Kontrast zwischen dem friedlichen Leben in Deutschland und der Angespanntheit in der Kriegsregion, die pure Angst, der Situation ausgeliefert zu sein, die Ungewissheit über das nächste Ereignis, die fast nicht aushaltbar scheint. Die Akteure wissen zwar, was zu tun ist, aber mit der Verarbeitung der potenziell traumatisierenden Erlebnisse werden sie alleine gelassen.
»Ich spürte Übelkeit, hatte plötzlich Angst. Sie machte sich vom Zeh bis in den Kopf breit wie ein Tsunami. Erst kleinere Wellen, dann immer größer werdend, bis sie über mir zusammenschlugen. Der Puls raste, und obwohl ich tief atmete, blieb die Sorge, nicht ausreichend Sauerstoff zu bekommen. Ich war gefangen – in der Situation, im Panzer und in der engen Luke. Die flirrende Hitze, die nach mir griff und mich umarmte, machte es nicht besser. Ich hasste das Wetter, die vom Schweiß getränkte Kleidung, die starre Schutzweste … einfach alles. Die Vibration des Motors unter Belastung und die schlechte Piste schüttelten uns von den Füßen beginnend, über die Schenkel bis in die Halswirbel durch. Ich atmete flach, als wenn mir das Gefühl des Gefangenseins zu wenig Platz bot.
Das Herz schlug wie wild, der Kopf leerte sich zunehmend, keine Gedanken, nur noch nackte Angst. Ich kämpfte gegen das Versinken in Apathie … war regungslos wie das Kaninchen vor der Schlange.«
Werner Pfeil wirft einen unverblümten Blick in die Seele eines Soldaten während des Kampfeinsatzes. »Ich will den Leserinnen und Lesern deutlich machen, wie man Krieg und Zerstörung erlebt, wie diese Erlebnisse sich auf die Gemütsverfassung auswirken und wie leicht man Gefahr läuft, in der Vergangenheit zu verharren.« Ein Tatsachenbericht über die Zerrissenheit eines Soldaten zwischen Diensterfüllung und emotionaler Überforderung.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Kosovo startet als "gescheiterter Staat" in eine neue Epoche. Die Kernelemente seiner Wirtschaft funktionieren nicht, sozialer Aufstieg spielt sich zwischen Schwarzmarkt und Massenemigration ab und seine politische Elite folgt äußerem Druck. Dies in Rechnung stellend war von Seiten Washingtons und Brüssels niemals an eine echte Selbstbestimmung gedacht. Der von der UNO verworfene und gleichwohl von den USA und der EU in Kraft gesetzte Ahtisaari-Plan schreibt eine überwachte Unabhängigkeit vor, die sowohl Legislative als auch Exekutive in fremde Hände legt. Militärisch herrscht die von den USA geführte KFOR-Truppe, zivil wird das Land mittels allerlei Kürzeln von der Europäischen Union verwaltet.
Der Übergang vom UN-Protektorat zur EU-Kolonie passiert schleichend. Eine "Koalition der Willigen" abseits der UNO bestimmt über das Schicksal des kleinen, knapp zwei Millionen EinwohnerInnen zählenden Landes. Von der Rechtsprechung über politische Verwaltung bis zur polizeilichen und militärischen Exekutive öffnet sich ein weites Experimentierfeld für hauptsächlich westeuropäische und nordamerikanische Institutionen. Gesellschaftliche Abläufe jenseits bürgerlicher Gewaltenteilung und demokratischer Selbstbestimmung können nach erfolgreichen Probeläufen im Kosovo später anderswo, nötigenfalls auch in Kerneuropa, Platz greifen.
Zum besseren Verständnis der aktuellen Situation zeichnet Hannes Hofbauer die Geschichte des Kosovo von der 500 Jahre dauernden osmanischen Fremdherrschaft über die verschiedenen Befreiungsansätze bis zur serbisch-nationalen Epoche im 20. Jahrhundert nach. Der Eingliederung des Kosovo in das titoistische Jugoslawien sowie dessen katastrophales, von Bürgerkriegen gezeichnetes Ende wird im Buch ebenso behandelt wie die hinter der kosovarischen Unabhängigkeitsbestrebung stehende "albanische Frage".
Aktualisiert: 2023-02-13
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Ein Drogentoter aus der Gaal bringt den Grazer Kommissar Engel auf den Plan, in diesem idyllischen Hochtal am Südrand der Niederen Tauern seinen Urlaub zu verbringen. Doch der Tote ist erst der Anfang einer ganzen Reihe von Verbrechen. Engels Urlaub entwickelt sich zu einem unheilvollen und folgenreichen Wetterleuchten, das sich bis nach Wien und in den Kosovo ausdehnt – und ihn selbst in höchste Gefahr bringt ...
Aktualisiert: 2023-02-14
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Der Kosovo mit seinen 2,1 Millionen Einwohnern ist ein Drittel kleiner als Schleswig-Holstein. Trotzdem beschäftigt der Landstrich seit Jahrhunderten die Mächtigen Europas und seit über einem Jahrzehnt die Weltöffentlichkeit. Raoul Ott berichtet, wie es seit den Ursprüngen in der Antike zu dem heutigen vermeintlich multiethnischen Konflikt im „Pulverfass Balkan“ kommen konnte. Der Versuch, unter der Ägide der Vereinten Nationen ein tragfähiges Gemeinwesen im Kosovo zu etablieren, ist auch ein Jahrzehnt nach Ausbruch des Kosovo-Krieges 1999 mit der Staatsgründung 2008 nicht abgeschlossen. Zwar haben über 60 Staaten den Kosovo anerkannt, doch Serbien betrachtet ihn immer noch als abtrünnige autonome Provinz und der Internationale Gerichtshof hat sich bislang keine Meinung gebildet. Prognosen für die künftige Entwicklung der Länder in der westlichen Balkanregion zu geben, ist mithin ein heikles Unterfangen. Ob die Proklamation der Unabhängigkeit Kosovos am 17. Februar 2008 die Region langfristig politisch stabilisierte oder neues Konfliktpotenzial auf dem westlichen Balkan heraufbeschwor, klärt der Autor in umfangreicher Darstellung.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Als der Sohn eines Politikers an einer Überdosis stirbt, vermutet der Grazer Kommissar Engel mehr dahinter. Kurzerhand
verbringt er seinen Urlaub in der Gaal, der Heimat des Toten, um inoffiziell zu ermitteln. Doch der Tote ist erst der Anfang einer ganzen Reihe von Verbrechen. Engels Aufenthalt entwickelt sich mehr und mehr zu einem folgenschweren Wetterleuchten, das sich bis nach Wien und in den Kosovo ausdehnt – und ihn selbst in höchste Gefahr bringt . . .
Aktualisiert: 2021-07-13
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In dem vorliegenden Band legt Tobias Greilich seine Erinnerungen an seine Anfangszeiten "in zehn Jugendjahren als humanitärer Helfer im ehemaligen Jugoslawien" vor und erzählt von rund 100 Reisen nach und durch Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Serbien und Mazedonien. Er berichtet von Hilfstransporten und Hilfseinsätzen, von der Errichtung von Flüchtlingslagern und dem Wiederaufbau kriegszerstörter Häuser - sowie von der "Nacht, in der die Zukunft brannte".
Aktualisiert: 2018-11-15
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Aktualisiert: 2021-10-13
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Die Frage, wie man Kriege verhindern könnte, gehört zu den wichtigsten der Menschheit. In der Diskussion über 1914 wird auch immer wieder der Krieg gegen Jugoslawien zitiert. Es gibt dazu zwei vergessene Bücher, Karl Kautskys Wie der Weltkrieg entstand (1919) und Heinz Loquais Studien darüber, wie der Auftrag der OSZE, den Krieg in Jugoslawien zu verhindern, von USA und NATO unterlaufen wurde.
Peter Becker, Rechtsanwalt und Friedensaktivist, gibt beide Bücher neu heraus, verbunden mit einer eigenen Untersuchung insbesondere der zivilen Friedensmissionen der Vereinten Nationen und der EU. Sein Fazit: Zivile Konfliktlösungen müssten in die deutsche Parlamentsbeteiligung einbezogen werden.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Im Stile der großen Lesebücher liefert Dacić eine beeindruckende Momentaufnahme des Deutschlands der 90er Jahre. Debattiert wird um Krieg in Jugoslawien, Sinn und Unsinn humanitärer Interventionen und natürlich: Demokratie und Menschenrechte.
Es gab viele Sieger auf westlicher und östlicher Seite: Nato, USA, Deutschland, Kosovo-Albaner, Kroaten, Slowenen usw. Nur der Verlierer stand von vornherein fest: Die Serben.
Aktualisiert: 2021-05-10
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Giuseppe Ciulla und Vittorio Romano beschreiben unbefangen das Land, wie sie es vorfinden. Ihre Unbefangenheit mag sie auch zu einer manchmal etwas naiven Sichtweise führen, deren Ursprung sicher in der einseitigen Beeinflussung durch die italienischen Medien liegt, die vollkommen einseitig als Hofberichterstatter der NATO arbeiten. Z. B. unterstellen Ciulla und Ramano Milošević, dass er Kosovaren vertrieb. Albaner wollten nur vor dem NATO Bombenteppich flüchten, manche nach Süden (Albanien) andere gingen dagegen nach Norden (Serbien) und stellten sich somit unter Miloševićs Schutz, da sie als Flüchtlinge einfach den kürzesten Weg zur Rettung suchten, wie es üblicherweise Menschen auf der Flucht machen.
Alle Interviewten haben ihre persönliche Sichtweise, oft um ihre Interessen zu verteidigen. Wir meinen, dass besonders jene Einschätzungen der historischen Wahrheit am Nächsten kommen, die selbstkritisch und ohne eigenes Interesse die Widersprüche und Konflikte im Interview darstellen. Z. B. tun dies die italienischen Funktionäre, die selbstkritisch feststellen, dass sie sich im Kosovo wohl „am falschen Ort“ befinden.
Giuseppe Ciulla und Vittorio Romano gelingt es auf diese Art und Weise einen differenzierten Blick auf einen Kosovo zu werfen, den man wie Hannes Hofbauer durchaus so beschreiben kann:
Der Kosovo erinnert eher an ein Bild nach dem 30jährigen Krieg denn an eine europäische Region zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2022-03-24
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Am 24. März 1999 führte Deutschland zum ersten Mal seit der Niederlage 1945 wieder einen Angriffskrieg. Niemand wollte ihn so nennen, aber angegriffen wurde Jugoslawien (oder: Serbien). Man sprach von „Aktion“, „Luftschlägen“ und der „Verhinderung einer humanitären Katastrophe“ im Kosovo.
In dieser Broschüre wird die Geschichte dieses Krieges nachgezeichnet. Denn die Auseinandersetzung zeichnete sich seit mehr als zehn Jahren ab, seit der Auflösungsprozess Jugoslawiens begonnen hatte. Doch während die Autonomie des Kosovo aufgehoben wurde und Tausende von Flüchtlingen hierher kamen, wurden die meisten Menschenrechtsverletzungen von der deutschen Regierung geleugnet, um damit die Asylanträge ablehnen zu können. Noch am Tage des Kriegsbeginns ergingen Urteile deutscher Gerichte, die mit Bezug auf die Lageberichte des Auswärtigen Amtes sagten, Albanern im Kosovo drohe keine besonders intensive Verfolgung.
In dieser Broschüre wird auch die Vermeidbarkeit des Krieges diskutiert: War gerade die deutsche Regierung, wie viele es behaupten, an einer Verschärfung der Lage gelegen, um die jugoslawische Regierung durch einen Krieg zu schwächen und Südosteuropa neu ordnen zu können? War der Krieg um den Kosovo, der Krieg der NATO gegen Jugoslawien ein „deutscher Krieg“?
Nachgezeichnet wird anschließend der Weg Kosovas in die Unabhängigkeit und die Perspektiven dieses jüngsten Staates Europas.
Aktualisiert: 2020-07-01
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