Lehnsauftragung

Lehnsauftragung von Brückner,  Thomas
Das Rechtsinstitut der Lehnsauftragung bezeichnet die Errichtung eines Lehnsverhältnisses durch Leihebegründung an Eigengut des späteren Vasallen. Dabei handelt es sich um ein historisches Phänomen, das sowohl in der rechtswissenschaftlichen Literatur der frühen Neuzeit als auch in der historischen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts vielfältig erörtert wurde, das aber seit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches noch keine monographische Gesamtdarstellung erfahren hat. Im ersten Teil der Abhandlung wird die Lehnsauftragung exemplarisch anhand des überlieferten Urkundenmaterials als Mittel sozialer, wirtschaftlicher und politischer Gestaltung dargestellt. Auf dieser realgeschichtlichen Perspektive baut der zweite, wissenschaftskritische Teil der Untersuchung auf. Ausgehend von der Erkenntnis, dass nicht nur die Rechtswissenschaft der frühen Neuzeit, sondern auch die historische Literatur das Modell der Lehnsauftragung zur Erklärung geschichtlicher Ereignisse von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit instrumentalisiert hat, wird das hermeneutische Vorverständnis von Phänomenen des Lehnrechts in den Prozess der historischen Erkenntnis mit einbezogen. So kann gezeigt werden, wie der Begriff der Lehnsauftragung unter Zugrundelegung römischer und moderner eigentumsrechtlicher und personenrechtlicher Vorstellungen – auf dem Boden einer überkommenen Konzeption eines modellhaften Lehnswesens – in anachronistischer Weise auf verschiedenste Vorgänge übertragen wurde. Damit werden die Thesen einer modernen Lehnrechtsgeschichte, wie sie von Susan Reynolds in ihrer bahnbrechenden Untersuchung „Fiefs and Vassals“ formuliert wurden, erstmals in einer monographischen Einzeluntersuchung zum Lehnrecht aufgegriffen.
Aktualisiert: 2021-11-01
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Schildgeld und Heersteuer

Schildgeld und Heersteuer von Fischer,  Carsten
Das hochmittelalterliche Lehnsrecht wurde von einem Spannungsfeld gegenseitiger Pflichten zwischen Lehnsherr und Vasall geprägt. Ein Aspekt der vasallitischen Pflichten war der Kriegsdienst. Er konnte im Lauf des Hochmittelalters entsprechend einer allgemeinen Tendenz zur Monetarisierung von Naturalabgaben und Diensten zunehmend durch eine Ersatzleistung in Geld abgelöst werden. Die Arbeit widmet sich der Untersuchung dieser vasallitischen Ablösungszahlungen und ihrer Auswirkungen auf die lehnsrechtlichen Strukturen des europäischen Hochmittelalters. Mit der vergleichenden Betrachtung lehnsrechtlicher Regelungsinstrumente nimmt die Untersuchung die zeitgenössischen Funktionen von Lehnsrecht in den Blick und ergänzt damit die Diskussion um den mittelalterlichen Rechtsbegriff. Dabei unterstreicht sie die Bedeutung des hochmittelalterlichen Lehnsrechts als flexibles Ordnungs- und Herrschaftsmittel, das in unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Kontexten genutzt werden konnte.
Aktualisiert: 2021-11-02
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Schildgeld und Heersteuer

Schildgeld und Heersteuer von Fischer,  Carsten
Das hochmittelalterliche Lehnsrecht wurde von einem Spannungsfeld gegenseitiger Pflichten zwischen Lehnsherr und Vasall geprägt. Ein Aspekt der vasallitischen Pflichten war der Kriegsdienst. Er konnte im Lauf des Hochmittelalters entsprechend einer allgemeinen Tendenz zur Monetarisierung von Naturalabgaben und Diensten zunehmend durch eine Ersatzleistung in Geld abgelöst werden. Die Arbeit widmet sich der Untersuchung dieser vasallitischen Ablösungszahlungen und ihrer Auswirkungen auf die lehnsrechtlichen Strukturen des europäischen Hochmittelalters. Mit der vergleichenden Betrachtung lehnsrechtlicher Regelungsinstrumente nimmt die Untersuchung die zeitgenössischen Funktionen von Lehnsrecht in den Blick und ergänzt damit die Diskussion um den mittelalterlichen Rechtsbegriff. Dabei unterstreicht sie die Bedeutung des hochmittelalterlichen Lehnsrechts als flexibles Ordnungs- und Herrschaftsmittel, das in unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Kontexten genutzt werden konnte.
Aktualisiert: 2020-09-17
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Die fränkische Vasallität

Die fränkische Vasallität von Herde,  Peter, Kienast,  Walther
Das Werk des bedeutenden Mediävisten befaßt sich mit der fränkischen Vasallität, der zentralen Institution des entstehenden Lehnswesens. Unter Erfassung des gesamten karolingischen, später des ost- und westfränkischen Quellenmaterials, das in einen umfangreichen Anmerkungsapparat und in Exkurse eingegangen ist, und in Auseinandersetzung mit der bisherigen Forschung hat der Verfasser eine bis ins kleinste Detail gehende Gesamtdarstellung vorgelegt; unter anderem sind sämtliche in den Quellen belegten Vasallen der behandelten Zeit erfaßt. Indem das Buch die Vielschichtigkeit verfassungsrechtlicher Entwicklungen aufzeigt, wird es für lange Zeit das grundlegende Werk über die fränkische Vasallität bleiben.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Macht und Gewalt im deutschsprachigen Alexanderroman

Macht und Gewalt im deutschsprachigen Alexanderroman von Schlechtweg-Jahn,  Ralf
Macht und Gewalt waren immer wieder bestimmende Momente der Adelsliteratur des Mittelalters. Eine besondere Faszination ging dabei, wie die Fülle an mittelalterlichen Alexanderromanen zeigt, von Alexander dem Großen aus, weil an ihm geradezu exemplarisch alle Fallstricke und Möglichkeiten der Macht, entfaltet zwischen der zwielichtigen Geburt bis zum trostlosen Tod des Helden, immer wieder aufs Neue diskutiert werden konnten. Der Bogen der Machtdiskussion in den Alexanderromanen spannt sich dabei von frühen Formen einer ersten Ergänzung von schlichter Gewalt durch Macht über verschiedene höfische Machtkonzepte, die Gleichsetzung von Macht mit Angst, bis hin zu ersten Konzepten fürstlich-frühabsolutistischer Machtauffassungen. Dabei geht es auch immer wieder um die Frage der Legitimität von Macht zwischen Kooperation und Tyrannei. In den Alexanderromanen lassen sich deutlich fünf Felder der Machtdiskussion unterscheiden: Familia, Vasallität, Götterwelt, Selbstformierung und das Fremde – Macht muß sich im Alexanderroman vielfältig bewähren, und gibt so Auskunft über das politische Denken des mittelalterlichen Adels im Spiegel seiner Literatur.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Lehnsauftragung

Lehnsauftragung von Brückner,  Thomas
Das Rechtsinstitut der Lehnsauftragung bezeichnet die Errichtung eines Lehnsverhältnisses durch Leihebegründung an Eigengut des späteren Vasallen. Dabei handelt es sich um ein historisches Phänomen, das sowohl in der rechtswissenschaftlichen Literatur der frühen Neuzeit als auch in der historischen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts vielfältig erörtert wurde, das aber seit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches noch keine monographische Gesamtdarstellung erfahren hat. Im ersten Teil der Abhandlung wird die Lehnsauftragung exemplarisch anhand des überlieferten Urkundenmaterials als Mittel sozialer, wirtschaftlicher und politischer Gestaltung dargestellt. Auf dieser realgeschichtlichen Perspektive baut der zweite, wissenschaftskritische Teil der Untersuchung auf. Ausgehend von der Erkenntnis, dass nicht nur die Rechtswissenschaft der frühen Neuzeit, sondern auch die historische Literatur das Modell der Lehnsauftragung zur Erklärung geschichtlicher Ereignisse von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit instrumentalisiert hat, wird das hermeneutische Vorverständnis von Phänomenen des Lehnrechts in den Prozess der historischen Erkenntnis mit einbezogen. So kann gezeigt werden, wie der Begriff der Lehnsauftragung unter Zugrundelegung römischer und moderner eigentumsrechtlicher und personenrechtlicher Vorstellungen – auf dem Boden einer überkommenen Konzeption eines modellhaften Lehnswesens – in anachronistischer Weise auf verschiedenste Vorgänge übertragen wurde. Damit werden die Thesen einer modernen Lehnrechtsgeschichte, wie sie von Susan Reynolds in ihrer bahnbrechenden Untersuchung „Fiefs and Vassals“ formuliert wurden, erstmals in einer monographischen Einzeluntersuchung zum Lehnrecht aufgegriffen.
Aktualisiert: 2021-11-01
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