Effekte kontextueller Datenspezifität auf Bonitätsprognosen für Verbraucher

Effekte kontextueller Datenspezifität auf Bonitätsprognosen für Verbraucher von Claussen,  Roland
Die rapide Entwicklung und die damit einhergehenden Grenzkostenreduktionen bei Speicher- und Verarbeitungskapazitäten in der elektronischen Datenverarbeitung haben maßgeblich zur Etablierung des „Big Data“-Paradigmas beigetragen. Dabei werden möglichst viele verfügbaren Daten gespeichert und erst danach Analysen vorgenommen, um betriebswirtschaftlich verwertbare Fragestellungen und Informationen zu generieren („Data Science“). Im Bereich der Speicherung und Verarbeitung personenbezogener Daten und insbesondere bei sensiblen Themen wie Bonitätsprognosen, stellt sich die Frage, ob und in welchem Umfang der ökonomische und betriebswirtschaftliche Nutzen eines Datums unter Abwägung regulatorischer und ethischer Aspekte diese Nutzung rechtfertigt. Während die deutsche und europäische Gesetzgebung als Voraussetzung für die Datennutzung bei Bonitätsprognosen überwiegend auf statistische Korrelationen abstellen, sind die wenigsten Verbraucher in der Lage, die verwendeten mathematisch-statistischen Prognosemodelle nachzuvollziehen oder kausale Zusammenhänge zwischen ihrem Verhalten und dem Ergebnis einer Bonitätsprognose herzustellen. Dieses Informationsdefizit hat Einfluss auf die Intensität der politischen Debatte sowie auf Akzeptanz und Stabilität von Institutionen. Die vorliegende Arbeit versucht, dieses Informationsdefizit zu reduzieren und den Mehrwert unterschiedlicher Bonitätsdatentypen auf einem Echtdatensatz mit ca. 1,6 Mrd. Beobachtungen statistisch zu ermitteln. Dazu wird eine qualitative Typologie von Bonitätsdaten entwickelt, welche diese Daten in unterschiedliche Grade „kontextueller Spezifität“ differenziert und anschließend die statistischen Erklärungsbeiträge unterschiedlich spezifischer Bonitätsdaten auf eine Bonitätsprognose ermittelt. Kontextuell spezifisch bedeutet hier, dass unabhängig von einer statistischen Korrelation ein erkennbarer zeitlicher und inhaltlicher Zusammenhang zwischen einem Bonitätsdatum und dem Verhalten im Kredit-Kontext erkennbar ist, und dass das Datum tatsächlich eine valide Repräsentation individuellen Verbraucherverhaltens ist. Die zentrale informationsökonomische Fragestellung besteht darin, ob und welche Vorteile Bonitätsdaten mit höherer Spezifität gegenüber solchen mit geringerer Spezifität haben und diese Unterschiede zu quantifizieren. Daraus lässt sich auf die mikro- und makroökonomische Vorteilhaftigkeit unterschiedlich spezifischer Bonitätsdaten schließen. Zusätzlich wird eine Einordnung in die Neue Institutionenökonomik vorgenommen sowie ethische Aspekte der Verwendung von Bonitätsdaten und Prognoseverfahren diskutiert.
Aktualisiert: 2020-01-28
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Die vorzeitige Beendigung von Kreditverhältnissen durch den Kreditnehmer

Die vorzeitige Beendigung von Kreditverhältnissen durch den Kreditnehmer von Masberg,  Michael
Welche Möglichkeiten hat oder soll einem Kreditnehmer eingeräumt werden, sich von seinem Kreditverhältnissen wieder zu lösen? Diese Diskussion hat auch ausserhalb der rein juristischen Literatur Banken, Verbraucher, Verbraucherschützer und Juristen in den letzten 20 Jahren stark beschäftigt. Der Begriff der Vorfälligkeitsentschädigung ist durch viele Sendungen im Fernsehen und durch Abhandlungen in einer breiten Palette von Zeitungen und Zeitschriften populär geworden. Diese Arbeit gibt im Rahmen eines Rechtsvergleichs zwischen deutschem und englischem Recht einen Überblick darüber, in welchen Stadien des Kreditverhältnisses für den Kreditnehmer gesetzliche und vertragliche Möglichkeiten bestehen, sich vorzeitig von Kreditverhältnissen zu lösen. Ein Vergleich mit dem englischen Recht ist deshalb interessant, da beide Länder zwar vergleichbare, vollentwickelte Volkswirtschaften mit einem ausgeprägten Bankensystem haben, jedoch trotz dieser Parallelen jeweils unterschiedliche geschichtliche Entwicklungen durchlaufen haben, die für die jeweiligen Rechtssysteme und das Bankwesen prägend waren. Deshalb befasst sich die Arbeit insbesondere mit der historischen Entwicklung des Bankwesens und zeigt die Kreditprodukte auf, die sich aufgrund dessen herauskristallisiert haben. Da beide Länder Mitglieder der europäischen Gemeinschaft sind, unterliegen sich einem gemeinsamen Rechtsrahmen sowie der europäische Verpflichtung zur Harmonisierung des Rechts. Dieses gilt in besonderem Masse für Verbraucherkredite. Hierfür war der Consumer Credit Act 1974 Englands eine massgebliche Orientierungsgrösse. Die Arbeit geht daher auch darauf ein, wie die Umsetzung europäischen Rechts in Anbetracht unterschiedlicher Konzeptionen und nationaler Eigenheiten faktisch vorgenommen wurde. Mit dem SchuldRModG wird voraussichtlich die Flut an Literatur zu den Themen Verbraucherkredit, Möglichkeiten der Kündigung von Kreditverhältnissen und insbesondere der damit verbundenen jahrelangen Diskussion über die Vorfälligkeitsentschädigung abebben. Es bleibt aber noch Raum für Diskussionen in Detailfragen, da beispielsweise die Einzelheiten der Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung der Rechtsprechung überlassen bleiben. Geht man davon aus, dass sich die verschiedenen Finanzierungsinstitutionen in beiden Ländern im Zuge des grenzübergreifenden europäischen Wettbewerbs weiter annähern, so werden sich die englischen Institute mit den deutschen Kündigungsnormen auseinander setzen müssen. Denn es ist zu erwarten, dass die deutschen Kreditnehmer die ihnen bisher geläufigen und von ihnen nachgefragten Produkte bevorzugen werden. Die deutschen Kreditinstitute werden sich hingegen auch dem englischen Recht anpassen müssen, wenn sie Kredite in England vergeben wollen. Dabei wird die entscheidende Frage sein, wie sich der Austausch vollzieht. Denkbar ist zum Beispiel, dass eine verstärke Nachfrage von Krediten mit variabler Verzinsung in Deutschland und ein grösserer Anteil von festverzinslichen Krediten in England entsteht. Das hängt natürlich auch von der allgemeinen Zinsentwicklung ab. Es wird interessant sein, ob die englische Literatur und Rechtsprechung bereit ist, bei einer gegebenenfalls stärkeren Nachfrage von Festzinskrediten mit ähnlichen Zinsbindungen wie in Deutschland Regelungen zur Vorfälligkeitsentschädigung zu schaffen, welche in Deutschland jahrelang diskutiert und gefordert wurden. Hierfür will die Arbeit den Hintergrund vermitteln und den derzeitigen Status quo darstellen.
Aktualisiert: 2020-12-04
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