Die vertrauliche Geburt

Die vertrauliche Geburt von Marsch,  Sophie-Kristin
Das verfassungsrechtlich geschützte Interesse des Kindes an seiner biologischen Herkunft nimmt häufig eine Schlüsselstellung in der eigenen Identitätsfindung und Persönlichkeitsentwicklung ein. Demgegenüber können im Verlauf einer Schwangerschaft Konfliktsituationen entstehen, in deren Folge Schwangerschaftsverheimlichung und Kindesabgabe von der Mutter als einziger Ausweg empfunden werden. Die bislang praktizierten Formen anonymer Abgaben eines neugeborenen Kindes (Babyklappe, anonyme Geburt und anonyme Übergabe) ließen das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung weitgehend außer Betracht. Mit dem Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt hat der Gesetzgeber zum 01. Mai 2014 ein Hilfsangebot geschaffen, das Schwangeren eine medizinisch begleitete Entbindung unter einem Pseudonym und die anschließende Inobhutgabe des Neugeborenen ermöglicht. Die Daten der Schwangeren werden vertraulich in einem Herkunftsnachweis hinterlegt, bis das Kind, sofern nicht gravierende Belange der Mutter entgegenstehen, ab Vollendung des 16. Lebensjahres Einsicht verlangen kann. Diese Untersuchung widmet sich der Frage, inwieweit die gesetzgeberischen Ziele umgesetzt werden konnten, mit der vertraulichen Geburt eine rechtssichere Alternative zu anonymen Kindesabgaben und ein Instrument zur Prävention von Kindstötungen und -aussetzungen zu schaffen. Sie analysiert umfassend sowohl die familien- und verfassungsrechtlichen als auch die strafrechtlichen Implikationen der vertraulichen Geburt. Darüber hinaus werden Einblicke in kriminologische Befunde zu Tötungsdelikten an Neugeborenen sowie praktische Erfahrungswerte der Schwangerenberatungsstellen mit der vertraulichen Geburt eröffnet.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Neugeborenentötung in Deutschland

Neugeborenentötung in Deutschland von Swientek,  Christine
Die Neugeborenentötung wurde ab dem Jahr 2000 zu einem Thema, das weit über die Rechtsmedizin hinausging. Auslöser waren die bundesweiten Installierungen von Babyklappen und die Angebote an Frauen, ihre Kinder anonym zu gebären und namenlos in den Krankenhäusern zu hinterlassen. Die Initiatoren versprachen sich von diesen Maßnahmen die Verhinderung von Neugeborenentötungen. Die Erwartungen erfüllten sich nicht. Inzwischen geht die Zahl der anonymisierten Kinder in den vierstelligen Bereich, während die Zahl der tot aufgefundenen Neugeborenen konstant geblieben ist. Die vorliegende Arbeit basiert auf rund 400 »Fällen« tot aufgefundener Neugeborener aus einem Zeitraum von 15 Jahren. Besondere Berücksichtigung findet die Mehrfachtötung. Die Studie verfolgt die Abläufe vom Auffinden der Kinder bis zur Sanktionierung der Mütter. Ein Schwerpunkt liegt in der Frage nach der Motivation zur Tötung (cui bono?) und dem Verhalten des sozialen Umfeldes. Ausführlich werden die Methoden der Tötung dargelegt sowie die Sanktionie- rungspraxis im Wandel. Die gesamte Thematik wird durch »Fallbeispiele« und Tabellen anschaulich dargelegt.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Leben schützen – nicht durch Anonymität, sondern vor und aus der Anonymität

Leben schützen – nicht durch Anonymität, sondern vor und aus der Anonymität von Schnigula,  Lynn Clare
Schlagzeilen wie: "Neugeborenes vor Supermarkt - Polizei sucht nach Mutter", "Kurz nach der Geburt getötet. Säugling auf Rastplatz gefunden", "Mutter tötet Baby Vier Jahre Haft beantragt", "Baby aus dem 5. Stock geworfen", "Mutter soll drei Neugeborene getötet haben", "Baby vor Plattenbau ausgesetzt Suche nach Mutter", "Baby in NRW ausgesetzt. Polizei fahndet nach der Mutter" finden sich in Deutschland immer wieder in sämtlichen Tageszeitungen und stellen Staat, Gesellschaft und Kirche vor grosse Herausforderungen. Es keimen Fragen auf wie: Wer sind die Frauen, die ihre Kinder aussetzen, töten oder abtreiben? Welche Notlagen führen dazu, dass sie keinen anderen Ausweg sehen als die Entsorgung ihres Neugeborenen? Frauen sehen sich heutzutage mit den unterschiedlichsten Lebenskonzepten konfrontiert. Zum einen wird verlangt, dass sie möglichst eine abgeschlossene Berufsausbildung mit darauf folgender Berufstätigkeit absolvieren, zum anderen sollen sie aber auch liebevolle Hausfrauen und Mütter sein und das auch noch perfekt und alles minutiös geplant, denn "'Das perfekte Kind', das bedeutet heute eben auch: das Kind zum perfekten Zeitpunkt, perfekt in die Berufslaufbahn eingepasst und unter perfekten Lebensumständen." Dass dies schlichtweg in den meisten Fällen nicht praktikabel ist, führt dazu, dass durch eine Schwangerschaft Frauen dazu gezwungen sind, ihr Leben grundsätzlichen Änderungen zu unterwerfen. Das ist es, was in Deutschland meist von Frauen und Müttern, seltener jedoch von den Männern und Vätern, nach wie vor bewusst oder unbewusst, erwartet wird. Doch was ist mit Frauen, die zu diesem Zeitpunkt und vielleicht von einem bestimmten Mann kein Kind bekommen möchten? Durch eine Schwangerschaft können Konflikte verschiedener Art und im Besonderen Beziehungskonflikte aufbrechen oder verstärkt werden. In manchen Fällen sehen die Frauen für sich keinen anderen Ausweg, als sich durch Aussetzung, Tötung oder Schwangerschaftsabbruch von ihrem Kind zu befreien, um so eine Lösung des Konflikts zu erreichen. Der deutsche Staat hat immer wieder Versuche unternommen, Kindesaussetzungen, Neonatiziden und Schwangerschaftsabbrüchen entgegen zu wirken. Für letztere kam es 1995 zu einer Kombination aus Beratungs- und Indikationslösung. Um Kindesaussetzungen, Kindestötungen und Schwangerschaftsabbrüche zu verhindern bzw. zu verringern kam es im Jahr 2000 zur Einrichtung der ersten Babyklappe im Deutschen Bundesgebiet durch den Verein SterniPark e.V. In Deutschland haben Schwangere und Mütter seit nunmehr zwölf Jahren die Möglichkeit, ihr Kind anonym in einer der rund 80 Babyklappen abzugeben bzw. ihr Baby in einer von etwa 130 Kliniken, welche die anonyme Geburt anbieten, anonym zur Welt zu bringen und dort zurückzulassen. Nach wie vor gibt es in Deutschland keine gesetzliche Regelung für eine solche anonyme Abgabe. Sie ist illegal, sagen die einen, der Grossteil der Juristen spricht von einer rechtlichen Grauzone, in der sich sowohl die Mütter in Not als auch die Betreiber und Anbieter bewegen. Verboten wurden die Angebote der anonymen Kindesabgabe jedoch bisher noch nicht. Insgesamt wurden der Bundesregierung vier verschiedene Gesetzesentwürfe bezüglich der Angebote zur anonymen Kindesabgabe vorgelegt, die jedoch allesamt nicht weiter verfolgt wurden. Die amtierende Familienministerin Schroeder hat es sich darum zur Aufgabe gesetzt, in der laufenden Amtsperiode zu einer gesetzlichen Regelung vertraulicher Geburten zu kommen. Gerade im theologischen Bereich gibt es allerlei Stellungnahmen zu diesem Thema, da sich der überwiegende Teil der Angebote zur anonymen Kindesabgabe in kirchlicher Trägerschaft beider Konfessionen befinden. Es existiert allerdings weder eine theologisch-ethische Monographie, noch eine fundierte ethische Beurteilung. Aus diesem Grunde geht die Verfasserin dieses Buches der Frage nach, ob die Angebote zur anonymen Kindesabgabe wirklich, wie vielfach behauptet und propagiert, eine ethisch sinnvolle Hilfe für Schwangere und Mütter in Not darstellen oder nicht. Dabei stellt sich ebenfalls die Frage, welche rechtlich geregelten Hilfen es für Schwangere und Mütter in Not gibt, um sich verantwortungsvoll von ihrem Kind zu trennen. Gleichzeitig muss gefragt werden, was die Gründe dafür sind bzw. sein könnten, dass diese Angebote von den betreffenden Frauen nicht angenommen und genutzt werden.
Aktualisiert: 2019-12-20
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