Bernd Alois Zimmermann. Komponieren im Schnittpunkt der Medien

Bernd Alois Zimmermann. Komponieren im Schnittpunkt der Medien von Nonnenmann,  Rainer, Paland,  Ralph
Die hier versammelten Beiträge des Symposiums, das anlässlich des einhundertsten Geburtstages Bernd Alois Zimmermanns 2018 an der Hochschule für Musik und Tanz Köln stattfand, zeigen, dass dessen Werk in einer immer stärker medialisierten Welt nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Die Tragfähigkeit der intra- und intermedialen Konzepte, die Zimmermanns Werk von Beginn an prägen, wird anhand von Betrachtungen seiner Hörspiel- und Filmmusiken ebenso deutlich wie in Analysen seiner Hauptwerke Die Soldaten und Requiem für einen jungen Dichter, deren musikalische Organisation in ihrer multimedialen Orientierung bis heute richtungsweisend bleibt. Darüber hinaus bietet Bernd Alois Zimmermanns Komponieren auch Anknüpfungspunkte für neuere medientheoretische Überlegungen, die etwa in Aufsätzen zu Zimmermanns Raumbegriff oder den „Geistern und Gespenstern“ der Musikgeschichte in seinem Werk fruchtbar gemacht werden. Zimmermanns Komponieren im Schnittpunkt der Medien wird so selbst in seiner Medialität offenbar, deren Transparenz ganz im Sinne der pluralistischen Kompositionsmethode mannigfaltige Durchblicke zwischen den Zeiten eröffnet und in einem umfassenden Sinne gegenwärtig bleibt.
Aktualisiert: 2022-12-08
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„Sie sind doch hier der Geiger!“

„Sie sind doch hier der Geiger!“ von Müller-Blagovich,  Rolf
Rolf Müller-Blagovich – ehemaliger erster Konzertmeister der Städtischen Orchester von Münster und Essen – erinnert sich seines Lebens vor dem Orchesterdienst, das ihn, den heute 92jährigen, in die Zentren der unmittelbar nach dem Krieg unter Turbulenzen entstehenden neuen Musik führte: nach Köln, wo er schon als Jungstudent Karlheinz Stockhausen, Bernd Alois Zimmermann, Wolfgang Fortner begegnete und Werke von Zimmermann und Hans Werner Henze uraufführte; und ab 1950 drei Mal zu den legendären Ferienkursen nach Darmstadt, wo er nicht nur diese Komponisten wiedertraf sondern auch mit den künftigen Cheftheoretikern der Darmstädter Musik­moderne, Theodor W. Adorno und Heinz-Klaus Metzger, Umgang hatte. Vor allem die Kursleiter im Fach Violine – Rudolf Kolisch und Tibor Varga – wurden entscheidend für seine Musikerlaufbahn.
Aktualisiert: 2022-02-18
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Sternsekunden der Musik in Kompositionen aus fünf Jahrhunderten

Sternsekunden der Musik in Kompositionen aus fünf Jahrhunderten von Petersen,  Peter
Aus dem Vorwort des Autors: Musik ist auf besondere Weise zeitgebunden. Wie ein fluider Gegenstand entfaltet sie sich vor uns als Musizierenden oder Lauschenden, indem von Moment zu Moment Klangereignisse eintreten, die wir als gestaltetes Geschehen wahrnehmen und im Gedächtnis bewahren. Jeder neue Ton, jede weitere Klanggestalt wird auf vorher Gehörtes rückbezogen, und indem sich Zusammenhänge offenbaren, entsteht in Kopf und Herz ein bestimmtes Musikstück. Ein einzelnes Klangereignis kann (bei Live-Darbietung von Musik) nicht erneut angehört werden, anders als in bildender Kunst, wo man eine Farbe oder ein Motiv wiederholt ansieht. Im Fortgang eines Musikstücks werden die Klangmomente aber erinnert und als Bezugspunkte herangezogen, so lassen sie sich genauer erfassen und vielleicht mit anderen Momenten vergleichen. Manche solcher Klangmomente sind besonders beschaffen. Sie sind wie Schlüssel, die den Zugang zu einem Werk eröffnen. Mir sind im Laufe meines (musikalischen) Lebens viele solcher besonderen, ungewöhnlichen Klangmomente begegnet. Es handelt sich um kurze, flüchtige Klangszenen, die in der Regel nach Sekunden zu bemessen sind. Und doch ist ihnen eine intensive Strahlkraft eigen. Sie graben sich als Sonderereignisse mit Tiefendimension ins Gedächtnis ein, es sind »Sternsekunden der Musik«. Ich möchte in diesem Buch spezielle Ereignisse in Kompositionen betrachten und erörtern, an denen Weichen gestellt werden, Prozesse ihr Ziel finden, neue Klangwege sich eröffnen, ein Musikfluss einfach anhält. Solche Momente können in einer besonderen Harmonie, einer auffälligen melodischen Wendung, einem erregenden Rhythmus, einem plötzlichen dynamischen Ausbruch, im Wechsel eines Ausdruckscharakters gegeben sein. Immer aber eröffnen sie eine Perspektive aufs Werkganze. Jedes Kapitel beginnt mit einem Notenblatt (ich nenne es Frontispiz), auf dem die ›sternsekundliche‹ Notengruppe wie von einem Spotlight erhellt ist - das Blatt ist als Ganzes leicht schattiert. Beispielsweise findet sich im Abschnitt zu Johannes Brahms eine Stelle aus dessen Zweiter Sinfonie. Dargestellt ist der Eintritt der Reprise im ersten Satz. Vom Spotlight belichtet erscheint die Stimme der 1. Posaune, die ein viertöniges Motiv vom Anfang der Sinfonie in starker Überdehnung zu spielen hat. Dieses Motiv markiert den eigentlichen Beginn der Reprise, da es als Kopf des Doppelthemas, das den Hauptsatz der Exposition eröffnet hatte, wiederkehrt. Kaum einem Orchester gelingt es indessen, diese »Sternsekunde« hörbar zu machen, es sei denn, die Töne d-cis-d-a würden durch die Art der Ausführung ähnlich hervorgehoben, wie dies der Scheinwerfer auf unserem Notenblatt tut. Da eine »Sternsekunde« ihren speziellen Status nur offenbaren kann, wenn sie im Kontext des übrigen Klanggeschehens analysiert wird, müssen ihre besonderen Merkmale zu Form, Charakter und Inhalt einer bestimmten Komposition in Beziehung gesetzt werden. Zum Beispiel betrachte ich den ersten gesungenen Ton aus Franz Schuberts »Winterreise«, das f auf »Fremd«, als eine »Sternsekunde«. Der Ton befindet sich in auftaktiger Position, ist dabei aber als Hochton hervorgehoben und als inhaltsschweres Wort gewichtet. In der Folge durchziehen betonte Auftakte das ganze Lied. So wird das Gefühlsmoment der Fremdheit, das den unglücklich Liebenden, das »Ich« des Gedichts, bestimmt, wachgehalten. Die Zeilen »Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh' ich wieder aus« legen sich vom ersten Ton des ersten Lieds an wie ein Signum der Schwermut über den gesamten Zyklus »Winterreise«. Ausführliche Informationen erhalten Sie unter www.editionargus.de.
Aktualisiert: 2022-02-08
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„Man müßte nach Rom gehen“

„Man müßte nach Rom gehen“ von Ehrmann-Herfort,  Sabine, Kuhl,  Adrian, Pasdzierny,  Matthias, Schmidt,  Dörte
Für zahlreiche Kunstschaffende und Intellektuelle aus dem deutschsprachigen Raum war Italien in der Nachkriegszeit einmal mehr Sehnsuchts- und Zufluchtsort. Das gilt auch für Bernd Alois Zimmermann (1918–1970), der 1957 als erster Komponist in der wieder eröffneten Deutschen Akademie Rom Villa Massimo ein Stipendium erhielt. Weitere Rom-Aufenthalte folgten und wurden für Zimmermann zu biografisch wie künstlerisch prägenden Erfahrungen. Der Band versammelt die Forschungsergebnisse einer gleichnamigen internationalen Tagung, die 2018 anlässlich des 100. Geburtstags des Komponisten von der Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Institut in Rom veranstaltet wurde. Die Beiträge und Dialoge diskutieren Zimmermanns Italien-Aufenthalte erstmals umfassend und aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie beleuchten die Entstehung einzelner Werke, die institutionelle Einbindung der Villa Massimo in die Kulturlandschaft der Zeit des Kalten Krieges sowie die Rezeption Zimmermanns in der italienischen Moderne.
Aktualisiert: 2022-11-01
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Intervall und Zeit

Intervall und Zeit von Peters,  Rainer, Zimmermann,  Bernd Alois
„Intervall und Zeit“ ist eine modifizierte, um Fotos und Kommentare erweiterte Neuauflage der Schriften Bernd Alois Zimmermanns, die unter demselben Namen 1974 erschienen und seit langem vergriffen sind. Die Sammlung enthält die im umfangreichen Zimmermann-Schrifttum meistzitierten Texte des Komponisten: Selbstreflexionen, Gedanken zum eigenen Werk und zu dessen Referenzen in älterer Musik, Darlegungen seiner vieldiskutierten Zeitphilosophie, Überlegungen zu Film, Ballett, Jazz und eine Gesamtkunstwerk-Utopie jenseits der Soldaten, zudem Zeitungsaufsätze und -zuschriften, herzhafte Polemiken und ein umfangreiches Radio-Hörspiel über die Alterslosigkeit einer epochenübergreifenden „Ars nova“.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Die „Ekklesiastische Aktion“ von Bernd Alois Zimmermann

Die „Ekklesiastische Aktion“ von Bernd Alois Zimmermann von Korte,  Oliver
Diese Monographie der letzten Komposition von Bernd Alois Zimmermann, der "Ekklesiastischen Aktion", nähert sich dem Werk aus verschiedenen Blickwinkeln: Die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte wird nachgezeichnet; die verarbeiteten Texte werden analysiert und ihre komplexen gegenseitigen Bespiegelungen im Werk entschlüsselt; die musikalische Faktur wird detailliert analysiert. Dabei werden erstmals sämtliche Skizzen vollständig berücksichtigt; dem Komponisten wird nachträglich bei der Arbeit über die Schulter geschaut.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Welt – Zeit – Theater

Welt – Zeit – Theater von Korte,  Oliver
Im Jahr 2018 jährt sich zum hundertsten Mal der Geburtstag von Bernd Alois Zimmermann. Sein Œuvre ist im Repertoire angekommen, junge Komponistinnen und Komponisten berufen sich auf ihn und seinem Werk wird vermehrt wissenschaftliche Aufmerksamkeit zuteil. Dieser Band soll Impulse liefern für den im Jubiläums-Jahr noch einmal intensivierten Diskurs. In ihm sind neun Beiträge von sieben Zimmermann-Forschern versammelt, deren individuelle Fragestellungen sich um zwei inhaltliche Schwerpunkte gruppieren: Zum einen die Untersuchung der inhaltlichen Dimension, Dramaturgie und raum-zeitlichen Konzeption seines theatralen, halb-theatralen und oratorischen Schaffens, zum anderen detaillierte analytische Betrachtungen seiner seriellen und post-seriellen Kompositionstechnik. ---STIMMEN ZUM BUCH--- "Kaum überzogen mag die Prophezeiung sein, dass, wer sich mit dem Schaffen von Bernd Alois Zimmermann befasst, an diesem Buch künftig nicht vorbeikommt." (Rüdiger Albrecht, info-netz-musik, 18.07.2018) "Trotz einiger Einwände liegt eine gründliche und wichtige Publikation vor, die zur weiteren Beschäftigung mit dem Werk Zimmermanns anregt. Ein ausführliches Werk- und Personenregister erleichtert die Arbeit ungemein. Druck und Einband sind vorzüglich." (Michael Pitz-Grewenig, Die Tonkunst, Januar 2020, Nr. 1, Jg. 14 (2020)****************2018 sees the centenary of the birth of Bernd Alois Zimmermann. His works have become part of the repertoire, young composers refer to him, and his work is increasingly attracting scholarly attention. This volume seeks to offer stimuli for a discourse which is set to become more intensive in this anniversary year. It contains nine contributions by seven Zimmermann scholars whose individual questions are centred around two key points: first the investigation of the dimension of content, dramaturgy and the spatial-temporal concept of his theatrical, semi- theatrical and oratorio works, and second the detailed analytical examination of his serial and post-serial compositional technique.
Aktualisiert: 2021-07-16
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Walter Biemel: Gesammelte Schriften / Band 2: Schriften zur Kunst

Walter Biemel: Gesammelte Schriften / Band 2: Schriften zur Kunst von Biemel,  Walter
The second volume shows the phenomenologist in his involvement with contemporary art. He deals with pop art as an expression of the environment, polyperspectivity in Picasso‹s works, the new realism movement, the works of Norbert Kricke, Gerhard Hoehme und Erwin Heerich as well as those of the composer B.A. Zimmermann. His goal was to understand the interplay between the philosophical interpretation of the human situation and the artistic message.
Aktualisiert: 2019-01-08
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«Nobody knows … Alagoana»

«Nobody knows … Alagoana» von Junker,  Martin
Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) zählt heute zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, obgleich er zu Lebzeiten in Avantgardekreisen als Außenseiter galt. Mittlerweile finden seine Werke und seine kompositionstheoretischen Reflexionen zunehmend Beachtung. Zu den wichtigsten und einflußreichsten Elementen seines kompositorischen Denkens zählen: die Orientierung an einem musikgeschichtlichen Bewußtsein, die undogmatische und individuelle Handhabung von Kompositionsverfahren (wie etwa Reihen-, Zitat- und Collagetechnik), die Verwendung von «Nicht-Kunstmusik»-Idiomen sowie die Idee eines «musikalischen Pluralismus». Die Untersuchung befaßt sich – als erste ausführliche Analyse – mit zwei Frühwerken Bernd Alois Zimmermanns: dem Ballett (1951-1955) und dem Trompetenkonzert (1954). Diese repräsentieren bereits die wichtigsten Charakteristika des Zimmermannschen Musikdenkens und schaffen die Grundlage für seine späteren «pluralistischen» Kompositionen. Lange Zeit wenig beachtet wird zumindest das Trompetenkonzert mittlerweile vermehrt aufgeführt und als wichtiges Werk seiner Gattung anerkannt.
Aktualisiert: 2023-04-11
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