Die Statisten

Die Statisten von Bandini,  Ditte, Bandini,  Giovanni, Nagarkar,  Kiran
Das Bombay der 60er- und 70er-Jahre ist der Schauplatz von Kiran Nagarkars neuem Roman "Die Statisten", einem satirischen Heldenroman im Rabelais'schen Sinne. Ravan arbeitet als Taxifahrer, Eddie in einer illegalen Kneipe. Aufgewachsen in den Chawls, den vier- bis fünfstöckigen Mietskasernen Bombays, sind beide elektrisiert von der Glitzer- und Glamourwelt Bollywoods und der westlichen Rockmusik. Während Ravan mit seiner Hochzeitsband regelmäßig um die Gage geprellt wird, ist Eddie, der gemeinsam mit seiner hinreißenden angloindischen Freundin Belle die "Bandra Bombshells" gründet, nicht wesentlich erfolgreicher. Ihre Versuche, der Enge ihrer hinduistischen und katholischen Familien zu entfliehen und im Musik- und schließlich im Filmbusiness Fuß zu fassen, sind von Rückschlägen und Scheitern begleitet, doch sind sie unbezähmbar in der Zuversicht, ihre Träume zu verwirklichen. Schamlos, schockierend, brüllend komisch und einfühlsam porträtiert Nagarkar seine Protagonisten und treibt sie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durch die Stadt. Vor dem Hintergrund der indischen Film- und Musikgeschichte entsteht plastisch und sinnlich die Megacity Bombay mit ihren Rhythmen, ihrem Duft und ihrer Vielstimmigkeit. Zugleich ist dieser Roman ein philosophisches Nachsinnen über unseren Platz in der Welt. Sind wir die Protagonisten oder doch nur Statisten in diesem Film namens Leben?
Aktualisiert: 2019-05-07
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Krieg der Bastarde

Krieg der Bastarde von Jakob,  Wanda, Maia,  Ana Paula
Amadeu wittert seine große Chance, als er eine Tasche voll Kokain aus dem Chefbüro der Pornoproduktionsfirma entwendet, für die er arbeitet. Er macht es zu Bargeld, um seine Geliebte Gina Trevisan, eine illegale Preisboxerin, von ihren Schulden zu befreien und mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Den Erlös und einen Rest des Kokains versteckt er unter den Dielen eines Dachbodens. Doch dann kommt alles anders, Amadeu wird überfahren. Kaum einer weiß, dass Amadeu nicht mehr lebt, und die Suche nach ihm, nach dem Stoff und dem Geld bringt immer groteskere Situationen hervor. Auftragskiller jagen den Toten, der Chef der Produktionsfirma braucht einen neuen Kühlschrank und mehr Geld, Amadeus ehemaliger Vermieter quartiert nach einem brutalen Boxkampf dessen Geliebte Gina bei sich ein, und der Erzähler zieht auf den Dachboden, ohne zu ahnen, dass unter seinen Füßen Tausende Real verborgen liegen. Ana Paula Maia bedient sich in ihrem unterhaltsamen und packenden Roman eines schwindelerregenden Reservoirs an Situationskomik mit absurden Zufällen, Toten und zwielichtigen Gestalten, die sich ihren Lebensunterhalt mit Raub, Mord, Organhandel, kultigen Pornofilmen und Drogengeschäften verdienen, mit einstürzenden Fußböden und einem Schmuck schluckenden, koksenden Chihuahua. "Krieg der Bastarde" widmet sich mit Witz, Härte und Melancholie den Verkommenen, Maßlosen und Abtrünnigen und führt den Leser in cineastischer Manier in die Halbwelt einer modernen brasilianischen Großstadt.
Aktualisiert: 2019-05-07
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sich das Leben nehmen

sich das Leben nehmen von Heckel,  Jürgen
Alkoholismus kommt in nahezu jeder Familie vor. Trotzdem wird er als Krankheit in der Gesellschaft noch immer nicht anerkannt. Die meisten Menschen, auch Ärzte und Pädagogen, sind beschämend uninformiert über diese Sucht. Jürgen Heckels berichtet aufgrund eigener Erfahrung über den Weg in die Abhängigkeit, den Ausstieg und die Rückkehr in ein Leben ohne Alkohol. Sich das Leben wieder zu nehmen, ist für ihn die Alternative zur Sucht. Der Autor macht weder andere Personen oder bestimmte Verhältnisse verantwortlich, er verzichtet auf jegliche Schuldzuweisung: »Wenn Alkohol Probleme macht, dann ist Alkohol das Problem. Ich habe nicht getrunken, weil ich Probleme hatte, sondern ich hatte Probleme, weil ich trank.« Jürgen Heckel setzt er auf Eigenverantwortung und Selbsthilfe. Sein Ziel ist es, Betroffenen und Angehörigen individuelle Wege aus der Sucht zu eröffnen.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Jenseits der weißen Linie

Jenseits der weißen Linie von Oberst,  Dragana
Im Belgrad der sechziger Jahre zerfällt eine Familie: Janas Vater verschwindet eines Tages, die Mutter wandert nach Deutschland aus, um der Arbeitslosigkeit und Armut in Titos Jugoslawien zu entkommen. Die Kinder bleiben bei einer Pflegefamilie zurück, bevor auch sie voneinander getrennt werden. Das Mädchen wächst auf dem Land auf, bei Großmutter Dara. Die alte Bäuerin kümmert sich rührend um das Kind, doch gegen die anhaltende Sehnsucht nach der verlorenen Familie kann auch sie nichts ausrichten. Erst nach Jahren darf Jana zu ihrer Mutter nach Deutschland reisen. Aber noch ehe sie beginnen kann, die neue Welt verstehen zu lernen, beschließen die Behörden, sie bis zum Schulabschluss zurückzuschicken. Für weitere drei Jahre wird Jana von der Mutter getrennt. Ihre Rückkehr nach Jugoslawien offenbart einen neuen Bruch. Auch unter ihresgleichen ist sie plötzlich eine Fremde. Als das Mädchen Anfang der siebziger Jahre endgültig nach Deutschland zieht, gerät es auf der Suche nach sich selbst in schwere Konflikte. Die Figur und das Schicksal des Vaters bleiben für das Kind rätselhaft, denn niemand ist bereit, offen darüber zu sprechen. Lange nach seinem Verschwinden soll Jana ihn besuchen, aber der Ort, an dem dies geschieht, ist ein Ort des Schreckens. Die Intensität des autobiographischen Romans entsteht durch ruhige, fast stille, ungewöhnlich ausdrucksstarke Bilder. Die Autorin konfrontiert den Leser mit der tiefen Verwundung, entstanden an frühen Wendepunkten im Leben eines Kindes und während seiner immerwährenden Suche nach Familie, Heimat und Identität. Sie stellt sich der Wucht des Schmerzlichen, indem sie unaufgeregt und detailkonzentriert schreibt, wann immer sie das real Fürchterliche schildert. Der parallele Entwurf einer uns verlorengegangenen, unverbrauchten Welt bildet dazu einen fesselnden Kontrast.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Mastroianni. Ein Tag

Mastroianni. Ein Tag von Cuenca,  Joao Paulo, Kegler,  Michael
"Wie viele Minuten in deinem Leben gibt es, über die du sagen kannst, dass wirklich etwas passiert ist?" Mit diesen Worten weckt Pedro Cassavas seinen Freund Tomas Anselmo, dessen Name nicht zufällig an Guido Anselmi erinnert, den gescheiterten Regisseur aus Fellinis Meisterwerk "8½". Nur dass Anselmo ein ganz gewöhnlicher Looser ist und Pedro Cassavas ein Möchtegern-Flaneur, Möchtegern-Dandy, Möchtegern-Schriftsteller, der sich seiner eigenen Existenz versichern will. Ein Tag irgendwo in der Stadt, keine vierundzwanzig Stunden, in denen Trugbilder und Inszenierungen ineinander verschwimmen, im trüben Scheinwerferlicht einer stilisierten Welt aus Karaokebars, Barbierläden, Hotelzimmern und Villen, durch die Pedro Cassavas, Tomas Anselmo, Veronica und die "süße Maria" ihre Spur von Exzess und Verzweiflung ziehen. Die Protagonisten zitieren, loben sich selbst und geben sich in ihrer grenzenlosen Selbstdarstellung der Lächerlichkeit preis - immer auf der Suche nach Sinn, Sinnlichkeit und dem perfekten Moment. Joao Paulo Cuenca erzählt mehr als eine Geschichte. Expressiv und ironisch schildert er das Lebensgefühl einer Generation, genauer, die Klischees einer Generation, die sich vor Idolen und Vorbildern nicht mehr retten kann und aus lauter Furcht vor Gemeinplätzen sich untrennbar mit diesen vermischt.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Zwischen Licht und Schatten

Zwischen Licht und Schatten von Baur,  Gerhard, Saler,  Hans
Im Frühjahr 1970 bricht eine Expedition nach Pakistan auf - mit der Vision, über die größte Steilwand der Erde, die 4.500 Meter hohe Rupalwand, den Gipfel des Nanga Parbat zu erreichen. Alle Teilnehmer geben trotz harter Rückschläge ihr Bestes, um doch noch eine letzte Gipfel-Chance zu nutzen. In dieser Phase kommt es schließlich zum Alleingang von Reinhold Messner. Kurz darauf folgt ihm eigenmächtig sein Bruder Günther. Irgendwann im weiteren Verlauf der Geschehnisse endet dessen Leben. Reinhold Messner hingegen gelingt das "Unmögliche": Er überschreitet den Nanga Parbat - nach eigenen Berichten "aus der Not heraus" und gemeinsam mit seinem Bruder Günther. An der Wahrheit dieser Aussage bestehen jedoch nach wie vor berechtigte Zweifel. Hans Saler beleuchtet in seinem packenden Buch nicht nur diese Frage und die zahlreichen Widersprüche in Messners Darstellungen - die auch durch die jüngsten Funde sterblicher Überreste von Günther Messner nicht ausgeräumt sind -, er erzählt vor allem auch die bewegende Geschichte der Menschen, die damals am Nanga Parbat dabei waren. Zusätzlich zu Aktualisierungen im Text wird diese Auflage durch ein Nachwort des berühmten Bergfilmers Gerhard Baur bereichert, der neben Reinhold Messner der Letzte war, der Günther Messner 1970 lebend gesehen hat.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos von Gräfe,  Ursula, Hanif,  Mohammed
Am 17. August 1988 explodiert wenige Minuten nach dem Start in Richtung Islamabad das Flugzeug des pakistanischen Präsidenten Zia ul-Haq. An Bord befinden sich neben dem Militärdiktator und treuesten Verbündeten der USA im Afghanistankrieg auch einige seiner ranghöchsten Generäle und der US-Botschafter Arnold Raphel. Bis heute ist es eine der großen offenen Fragen in der gewaltreichen Geschichte Pakistans, ob es sich bei dem mysteriösen Absturz um einen Unfall oder um ein Attentat handelte. Mohammed Hanif greift dieses Ereignis auf und entwickelt daraus einen Roman mit anarchischer Komik und schwarzem Humor. Hatte die CIA ihre Finger im Spiel? Waren es pakistanische Generäle, unglücklich über ihre bevorstehende Pensionierung? Geschah es wegen des Fluches einer blinden Frau? Oder durch ein Geschenk der All Pakistan Mango Farmers Cooperative? Auch könnte der Erzähler, der Luftwaffenkadett Ali Shigri, verantwortlich gewesen sein, der eigene Pläne verfolgt. Ebenso sein Freund Obaid, der jede Frage des Lebens mit einem Spritzer Eau de Toilette und einem Rilke-Zitat beantwortet und plötzlich verschwindet. Oder ist es am Ende doch Leutnant Bannon, der aus seinem Vietnamtrauma in Marihuanaträume fällt?
Aktualisiert: 2019-05-07
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Das Blendwerk

Das Blendwerk von Rückert,  Horst
Über 40 Jahre lang bot die "Colonia Dignidad“, die "Kolonie Würde“, im Süden Chiles ein Musterbild deutscher Tüchtigkeit, Ordnung und Musikalität. Etwa 300 fleißige und fromme Auswanderer verkauften seit Anfang der 60er Jahre für viele Millionen Dollar Wurst und Kuchen, pflegten im eigenen Krankenhaus ihre armen chilenischen Nachbarn und sangen vor prominenten Besuchern in Dirndl und Lederhose Volkslieder und Bach-Choräle. Hinter der sorgsam gepflegten Kulisse vergewaltigte Paul Schäfer, Gründer und Führer der Gemeinde, ungezählte Jungen, ließ auch den kleinsten Zweifel an seiner Allmacht brutal bestrafen. Während der Diktatur von Augusto Pinochet stellte er das hermetisch abgeschottete Siedlungsgelände dem chilenischen Geheimdienst für Folter und Mord an politischen Gefangenen zur Verfügung. Vor den Ermittlern des demokratischen Chile floh Schäfer nach Argentinien, wo er 2005 verhaftet wurde und 2010 im Gefängnis starb. Seine ganz auf ihn eingeschworene Glaubensgemeinschaft löste sich aber keineswegs auf. Als "Villa Baviera“ existiert sie immer noch. Aus dem einstigen Folterlager ist ein Ferienort geworden. Ist dieses "Bayerische Dorf“ heute nichts weiter als eine von vielen Tourismusattraktionen Lateinamerikas? Hat es sich von seiner verbrecherischen Vergangenheit gelöst? Oder lebt der Geist der "Colonia Dignidad“ in der bajuwarisch herausgeputzten Idylle fort? Seit 2006 hat sich Horst Rückert intensiv mit der Geschichte des "Blendwerks“ der "Colonia Dignidad“ beschäftigt und akribisch recherchiert. Dieses Buch bietet erstmals einen umfassenden Überblick.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Das einzig glückliche Ende einer Liebesgeschichte ist ein Unfall

Das einzig glückliche Ende einer Liebesgeschichte ist ein Unfall von Cuenca,  Joao Paulo, Kegler,  Michael
Shunsuke, junger Angestellter einer untergehenden multinationalen Firma in Tokio, hat zahlreiche belanglose Affären, bis er sich in einem Nachtclub Hals über Kopf in die polnisch-rumänische Kellnerin Iulana verliebt. Doch für Iulana ist alles nur ein Spiel, denn sie ist entflammt für die schöne Tänzerin Kazumi. Sie alle werden von einem alten Dichter beobachtet, der jeden ihrer Schritte durch heimliche Aufnahmen überwacht: Es ist Shunsukes eigener Vater Atsuo Okuda. Mit seinem privaten Spionagenetz, U-Boot genannt, scheint es Herr Okuda besonders auf das Glück seines Sohnes abgesehen zu haben, während er seiner neuen Gefährtin Yoshiko, einer ultrarealistischen, nach seinen genauen Anweisungen gefertigten, sprechenden Gummipuppe Gedichte vorliest. Sein perfider Kontrollwahn steigert sich zu einem plötzlichen und äußerst gefährlichen Interesse für Iulana. Shunsuke sieht seine Hoffnung auf Liebe durch die dunklen Schatten seines Vaters bedroht. Doch wen sollen Atsuos teuflische Obsessionen tatsächlich treffen? Joao Paulo Cuencas dritter Roman ist eine moderne Liebesgeschichte, in der er mit wechselnden Erzählern meisterhafte futuristische Szenerien entstehen lässt: lebendige Figuren im zersplitterten Leben einer Megalopolis, in der allgegenwärtiger Voyeurismus und menschliche Perversion zu Gegenspielern jeglichen Gefühls werden. Verstört und gebannt stellt sich der Leser die Frage, ob die wahren Opfer von Unfällen nicht oft die Überlebenden sind.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Alice Bhattis Himmelfahrt

Alice Bhattis Himmelfahrt von Gräfe,  Ursula, Hanif,  Mohammed
Im Zentrum des Romans steht das Herz Jesu Krankenhaus in Karachi. Alice Bhatti, eine junge Christin, bekommt eine Stelle als Assistenzkrankenschwester. Einige Zeit zuvor aus der Besserungsanstalt entlassen und in das Haus ihres Vaters im Christenghetto French Colony zurückgekehrt, gelingt es ihr mit ihrem unerschrockenen, zupackenden Auftreten schon bald, im chaotischen Alltag des vollkommen überfüllten und desolaten Krankenhauses Fuß zu fassen. Unterstützung erhält sie von dem 17-jährigen Jungen Noor, der dort als Schreiber angestellt ist und Alice vergöttert, sowie von der anfangs harschen, unzugänglichen Oberschwester Hina Alvi. Teddy Butt, muslimischer Herkunft, Bodybuilder und Scherge der inoffiziellen Polizeieinheit Gentlemen-Korps, die auf brutaleWeise mit "Verdächtigen" umgeht, wird auf Alice aufmerksam. Er umgarnt sie, und die kämpferische Alice fühlt sich schließlich von ihm angezogen. Sie verlieben sich; Teddy mit unvermittelter Heftigkeit, Alice mit vorsichtigem Optimismus, doch ihr neues, gemeinsames Leben steht auf wackligen Fundamenten ... Ein tragikomischer Roman über Fanatismus, Willkür und patriarchale Strukturen, aber auch über die zweite Chance, Selbstbehauptungswillen und Liebe. Mohammed Hanifs zutiefst menschlicher Zugang und der eindringliche und temporeiche Erzählstil bestätigen seinen Ruf als herausragende literarische Stimme Pakistans.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Double Negative

Double Negative von Brückner,  Thomas, Cole,  Teju, Vladislavić,  Ivan
Neville Lister hat sein Studium abgebrochen. Auf Wunsch seines besorgten Vaters soll er den berühmten Fotografen Saul Auerbach für einen Tag begleiten, um eine Lektion fürs Leben zu lernen. Sie spielen ein Spiel: Auf einem Hügel über Johannesburg wählen sie sich drei Häuser im Tal aus und beschließen, auf der Suche nach einer Geschichte an ihre Türen zu klopfen, aber schon bald schwindet das Tageslicht und Nevilles Wahl bleibt unbeachtet. Auerbachs Bilder der ersten beiden Häuser werden klassische Portraits. Nach Jahren in London kehrt Lister, inzwischen selbst Fotograf, in das Südafrika der Post-Apartheid zurück und sucht das dritte Haus, um Auerbachs Arbeit abzuschließen. Johannesburg hat sich fast bis zur Unkenntlichkeit verändert. „Double Negative" ist ein subtiles Triptychon, das das gewöhnliche Leben von Neville Lister während der außergewöhnlichen Revolution Südafrikas einfängt. Ivan Vladislavić ist ein äußerst genauer Erzähler der Wirklichkeit, die ihn umgibt, und weiß diese jenseits von Effekthascherei und Manieriertheit differenziert und mit höchster sprachlicher Eleganz in poetische Bilder umzusetzen. Entstanden ist ein großartiger Roman, eine Charakterstudie, die die ersten Jahre der Post-Apartheid im Brennglas seiner Hauptfigur zusammenfasst und literarisch gültig verortet.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Maria von den abgesägten Gewehrläufen

Maria von den abgesägten Gewehrläufen von Adolfo,  Ricardo, Mesquita,  Barbara
Nach einem abgebrochenen Studium arbeitet Maria in einer auf die Pleite zusteuernden mittelständischen Firma. Ihre Chefin, die aufgeblasene pseudo-promovierte Doutora, belügt und betrügt Lieferanten ebenso wie ihre Mitarbeiter. Dem trostlosen Dasein in einem von Randgruppen – aus den ehemaligen Kolonien eingewanderten Schwarzen, gesellschaftlichen Absteigern und Kriminellen – bewohnten Vorort von Lissabon entflieht Maria mit Alkohol, Drogen und mit Sex. Ihr afrikanischstämmiger Freund, ein Gigolo aus dem Slum, ist der Adressat ihrer E-Mails, den sie, wie sie irgendwann zur eigenen Überraschung feststellt, jedoch wirklich liebt. Doch er vertreibt sich seine Zeit hauptsächlich in einem Ferienort, wo er Urlauberinnen beglückt. Die Entwicklungen in Marias Liebes- und Arbeitsleben spitzen sich zu, und als sie feststellt, dass der nach Hause zurückgekehrte Liebhaber auch in ihrer beider Bett seinen Broterwerb fortsetzt, hat sie endgültig die Nase voll von dem Leben, das sie führt. Maria geht aufs Land und beschließt, ihren Unterhalt künftig mit einer abgesägten Schrotflinte durch Überfälle auf illegale Firmen zu bestreiten, um sich so in dieser ungerechten Welt Gerechtigkeit zu verschaffen. Der Roman zeichnet ein schonungsloses Bild der desolaten Situation der portugiesischen Gesellschaft von heute. In diesem Milieu der Arbeitslosigkeit, des Drogenkonsums und der Kriminalität spielt der von der Kritik in Portugal hoch gelobte Roman Ricardo Adolfos, in dem die Protagonistin Maria die Welt, in der sie lebt, mit klarem, illusionslosem Blick sieht und in einer schnodderigen, aggressiven und originellen Sprache seziert.
Aktualisiert: 2018-09-03
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Sich das Leben nehmen

Sich das Leben nehmen von Heckel,  Jürgen
Alkoholismus kommt in nahezu jeder Familie vor. Trotzdem wird er als Krankheit in der Gesellschaft noch immer nicht anerkannt. Die meisten Menschen, auch Ärzte und Pädagogen, sind beschämend uninformiert über diese Sucht. Jürgen Heckels Buch versucht aus der Sicht eines Betroffenen aufzuklären. Er berichtet aufgrund eigener Erfahrung über den Weg in die Abhängigkeit, den Ausstieg und die Rückkehr in ein Leben ohne Alkohol. Sich das Leben wieder zu nehmen, ist für ihn die Alternative zur Sucht. Der Autor macht nicht andere Personen oder bestimmte Verhältnisse verantwortlich, er verzichtet auf jegliche Schuldzuweisung: 'Wenn Alkohol Probleme macht, dann ist Alkohol das Problem. Ich habe nicht getrunken, weil ich Probleme hatte, sondern ich hatte Probleme, weil ich trank.' Heckel gibt keine Patentrezepte, denn die Wege in die Sucht sind ebenso individuell wie die Wege aus ihr heraus. Vielmehr setzt er auf Eigenverantwortung und Selbsthilfe. In vielfältiger Form - durch Satiren, Erlebnisberichte und Briefe - versucht der Autor, sich dem komplexen Thema Alkoholismus zu nähern. Sein Ziel ist es, Betroffenen und Angehörigen individuelle Wege aus der Sucht zu eröffnen.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Schlemm

Schlemm von Bardola,  Nicola
Das Ehepaar Paul und Franca Salamun stiftet vor seinem selbstbestimmten Tod eine stille Konspiration der Liebe. Eingeweiht werden zunächst nur die Söhne und deren Frauen. Der Sohn Luca Salamun - selbst Vater eines neunjährigen Kindes - spürt der Vergangenheit nach. Nachdem er vor Jahren den Kontakt zu den Eltern fast abgebrochen hat, versetzt er sich nun umso intensiver in die Lage seines Vaters, eines Bridgemeisters und Mathematikers, der mit 75 Jahren nach einem Krebsbefund beschlossen hat, sich nicht operieren zu lassen. Luca versucht, auch seine Mutter zu verstehen, die ein Geheimnis mit sich trägt, das sie nicht preisgeben will. Welche Gedanken gehen dem frei gewählten Doppel-Tod voraus? Und wie reagieren die Hinterbliebenen? Der Vater Paul Salamun lässt im winterlichen Engadin während der letzten Wanderung mit seiner Frau Franca sein Leben Revue passieren. Schlemm, der Kontrakt, bei dem der Bridgespieler zwölf Stiche machen muss, stellt ein Ziel in seinem Denkgebäude dar. Luca hofft, die Beweggründe Pauls und Francas zu begreifen, um seiner Tochter eines Tages erklären zu können, was mit den Großeltern geschehen ist. Doch zu seiner Überraschung entdeckt er, dass er selbst Teil der elterlichen Verschwörung ist. Aufgeteilt in zwei dominierende Perspektiven, die des Sohnes Luca und die des Vaters Paul, nähert sich der Autor wie in einer literarischen Partie Bridge den entscheidenden Ereignissen und entwirft dabei ein fesselndes Familienporträt.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Frei sprechen lernen

Frei sprechen lernen von Glotz,  Peter, Heckel,  Jürgen
Dieses Buch verspricht kein 'Kommunikationstraining aus dem Schnellkochtopf'. Der Autor Jürgen Heckel hat in langjährigen Erfahrungen als Rhetorik- und Kommunikationstrainer mit seinen Kursteilnehmern festgestellt, dass schnelle Erfolge nicht von Dauer sind. Dieses Arbeitsbuch bietet nicht den nächsten Karrieresprung, und Frösche werden hier nicht in Prinzen verwandelt. Vielmehr soll es für die Praxis tauglich sein und Anleitung für anhaltende Ergebnisse liefern. Deshalb ist ein verständliches, lebensnahes Gebrauchsbuch entstanden. Ziel dieses Leitfadens ist die Verbesserung unserer Kommunikationsfähigkeit, die Entwicklung und Entfaltung kommunikativer Kompetenz, der Erwerb der Qualifikation, sich in Sprechsituationen verständlich zu machen, andere zu verstehen, soziale Prozesse und gruppendynamische Abläufe zu begreifen, verhandeln zu können und Konflikte zu lösen. Dabei steht die Erweiterung der Individualität jedes einzelnen statt einer Uniformierung des Verhaltens im Vordergrund. Grundlage ist die wechselseitige Selbsthilfe, d.h. jeder ist zuallererst sich selbst und damit auch den anderen behilflich. Im Umfeld der Gruppe eröffnen sich viele Möglichkeiten, seine eigenen Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln, Verschüttetes zu mobilisieren und neue kommunikative Verhaltensweisen zu erwerben. Der wirksame Faktor bei der Einübung ist das Handeln, die andauernde korrigierende Interaktion mit anderen. Die konsequent durchgehaltenen kleinen Schritte führen zu dauerhaften Änderungen in unserer kommunikativen Kompetenz. 'Frei sprechen lernen' enthält das Handwerkszeug zur Entdeckung und Kultivierung unserer eigenen Ressourcen. Zahlreiche Beispiele und Übungen geben umfassende Hinweise für die alltägliche und berufliche Praxis, Ausflüge in andere Fachdisziplinen vermitteln wertvolle Einblicke in das Verständnis menschlicher Kommunikation.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Johannesburg. Insel aus Zufall

Johannesburg. Insel aus Zufall von Brückner,  Thomas, Vladislavić,  Ivan
Das Buch "Johannesburg. Insel aus Zufall" wurde auf der Cape Town Book Fair 2007 als Meisterwerk gefeiert. Ivan Vladislavic, einer der Hauptvertreter der südafrikanischen Literatur, entwirft darin ein unterhaltsames und tiefgründiges literarisches Porträt der Stadt Johannesburg und des neuen Südafrika. Voller Empathie durchstreift Ivan Vladislavic seine Stadt und ist dabei Betrachter, Sammler und Beteiligter zugleich. Ausgangspunkt seines Erzählens sind Erinnerungsorte, Zeitungsmeldungen und Veränderungen in der unmittelbaren Nachbarschaft, denen er auf seinen alltäglichen Streifzügen begegnet. Er schreibt über das eigensinnige Verhalten von Häusern, die in Alarmbereitschaft versetzt werden, über zu gigantischen Trödelmärkten umfunktionierte Lichtspielhäuser, über Metallskulpturen, die auf seltsame Weise aus den Parks der Stadt verschwinden, über Gegenstände und Orte, die ihre ursprüngliche Bestimmung verloren haben. über Flickschuster, Künstler, Diebe und Sicherheitsbedienstete. Vladislavics eindringlicher Blick auf seine Umwelt, seine Art, dem Wesen der sich verändernden Stadt nachzuspüren, sind ein Genuss. Mit hoher sprachlicher Präzision, Wortwitz, Ironie schreibt er über die Ängste, Vorurteile und Hoffnungen ihrer Einwohner und erstellt in 138 Kapiteln seine persönliche Landkarte von Johannesburg, die sich nachhaltig im Bewusstsein des Lesers festsetzt. In einer ungewöhnlichen Verschränkung von Autobiografie und Fiktion entsteht dabei eine einzigartige Hommage an die südafrikanische Metropole.
Aktualisiert: 2019-05-07
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Die Statisten

Die Statisten von Bandini,  Ditte, Bandini,  Giovanni, Nagarkar,  Kiran
Das Bombay der 60er- und 70er-Jahre ist der Schauplatz von Kiran Nagarkars neuem Roman "Die Statisten", einem satirischen Heldenroman im Rabelais’schen Sinne. Ravan arbeitet als Taxifahrer, Eddie in einer illegalen Kneipe. Aufgewachsen in den Chawls, den vier- bis fünfstöckigen Mietskasernen Bombays, sind beide elektrisiert von der Glitzer- und Glamourwelt Bollywoods und der westlichen Rockmusik. Während Ravan mit seiner Hochzeitsband regelmäßig um die Gage geprellt wird, ist Eddie, der gemeinsam mit seiner hinreißenden angloindischen Freundin Belle die "Bandra Bombshells" gründet, nicht wesentlich erfolgreicher. Ihre Versuche, der Enge ihrer hinduistischen und katholischen Familien zu entfliehen und im Musik- und schließlich im Filmbusiness Fuß zu fassen, sind von Rückschlägen und Scheitern begleitet, doch sind sie unbezähmbar in der Zuversicht, ihre Träume zu verwirklichen. Schamlos, schockierend, brüllend komisch und einfühlsam porträtiert Nagarkar seine Protagonisten und treibt sie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durch die Stadt. Vor dem Hintergrund der indischen Film- und Musikgeschichte entsteht plastisch und sinnlich die Megacity Bombay mit ihren Rhythmen, ihrem Duft und ihrer Vielstimmigkeit. Zugleich ist dieser Roman ein philosophisches Nachsinnen über unseren Platz in der Welt. Sind wir die Protagonisten oder doch nur Statisten in diesem Film namens Leben?
Aktualisiert: 2019-05-07
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Der grüne Esel

Der grüne Esel von Karachouli,  Regina, Mosbahi,  Hassouna
„Meine Erinnerung gleicht einer Zauberlinse, die alles mühelos einfängt. Ich lasse mich von ihr führen, während sie stetig weiterwandert und all jene Gesichter, Tage und Szenen, auf denen der Staub der Zeit liegt, wieder in sprechende Bilder voller Leben verwandelt.“ Wie ein Nomade wandert Hassouna Mosbahi durch seine phantastischen Erzählwelten zwischen Orient und Okzident. Er beschwört die Fata Morgana seiner Kindheit in dem kleinen, abgeschiedenen Dorf hinter den kargen Bergen Tunesiens und erzählt von den Sehnsüchten und Nöten des heranwachsenden Jungen. Mit skeptisch gebrochener Nostalgie beschreibt Mosbahi die skurrilen, liebenswerten Menschen eines Dorfes, eine Welt im Kleinen. Ungeschönt und mit satirischer Schärfe stellt er dabei despotische Machtstrukturen, Rückständigkeit und Opportunismus bloß. In einer klaren, eindringlichen Sprache erzählt Hassouna Mosbahi voller Selbstironie und Humor, oft überschäumend von praller Lebenslust und Sinnlichkeit über die großen und kleinen Dinge des Lebens. Gleich Perlen einer Kette reihen sich die Geschichten aneinander, aufgefädelt und zusammengehalten von der faszinierenden Fabulierkunst des tunesischen Autors. Die Neuauflage enthält einen aktuellen Essay von Hassouna Mosbahi.
Aktualisiert: 2018-09-03
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Eine tausendmal wiederholte Lüge

Eine tausendmal wiederholte Lüge von Kegler,  Michael, Marmelo,  Manuel Jorge
Um der Anonymität seines gewöhnlichen Lebens zu entkommen, der Einsamkeit beim Schreiben und dem Vergessen durch künftige Leser, erfindet der Erzähler ein monumentales Werk und seinen Autor – Oscar Schidinski, einen ungarischen Juden mit wechselvollem Leben – dazu eine Vielzahl an Protagonisten und Geschichten. Mit wachsender Begeisterung erzählt er seinen Mitreisenden im Stadtbus über das Unglück des Zebramanns von Polvorosa, das Chaos im Postwesen von Granada, den Fluch eines Seemanns namens Albrecht sowie über die Erinnerungen des alten Afonso Cão, dem Freund von Cassiano Consciência, Rechtsanwalt und Besitzer des einzigen bekannten Exemplars des Romans „Die eroberte Stadt“, Oscar Schidinskis Meisterwerk. Immer großartigere Handlungsstränge des erfundenen Romans, immer konkretere und abenteuerliche biografische Details seines angeblichen Autors entwirft er, verstrickt sich in literarische Konstruktionen und Exkurse über die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts und die Weltliteratur, löst sie elegant wieder auf und stellt gelegentlich alles infrage, was er zuvor spannungsreich aufgebaut hat – einschließlich seiner eigenen Biografie –, um zu erzählen und zu erzählen, wie eine moderne Scheherazade, der niemand mehr zuhört. Und während der Stadtbus durch das Viertel Cedofeita in Porto fährt, reist, wer ihn erzählen hört, von Belize nach Budapest, über Honduras, die Alpen, Toulon oder Lissabon. Ruhm wird der Erzähler nie erringen – es sei denn in kurzen Augenblicken oder im Geist seiner merkwürdigen Routine – doch möglicherweise findet er auf diesem Weg seine Liebe. Oder ist auch das nur eine Erfindung?
Aktualisiert: 2018-09-03
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