Militarisierung des Volkes, Kritik der Reden Hitlers und andere Studien zum Nationalsozialismus

Militarisierung des Volkes, Kritik der Reden Hitlers und andere Studien zum Nationalsozialismus von Stillich,  Oskar
Oskar Stillich (1872-1945), Agrarökonom, Volkswirt und Soziologe, war lange vor 1933 ein Gegner der Deutschvölkischen und Nazis. Seine während der „inneren Emigration“ und für die Zeit nach dem Ende des NS-Regimes verfassten Studien über den Nationalsozialismus sind gründlich erarbeitete, gut lesbare Beiträge. Sie stellen zugleich die frühesten Analysen über die Kontinuitätslinien vom Kaiserreich zum Dritten Reich dar. Dennoch oder gerade deshalb hat ein historisches Institut in den 1950er Jahren die Veröffentlichung der aufklärerischen Schriften abgelehnt. Stillichs Abhandlungen über die Militarisierung des Volkes und der Sprache, die Krisis der Begriffe, die deutschvölkische Religion, seine Kritik der Reden Hitlers weisen über die NS-Zeit hinaus. Sie zeigen auf, so der Völkerrechtslehrer Hans Wehberg 1946, „dass der Ungeist des Nationalsozialismus nicht an die Herrschaftsperiode des Dritten Reiches gebunden war, sondern sich schon vorher in der Mentalität zahlreicher und einflussreicher Deutscher ausprägte“. Heute ist hinzuzufügen, dass er noch immer nicht überall bewältigt ist.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Gegen Krieg, Massenmord und Tyrannei

Gegen Krieg, Massenmord und Tyrannei von Donat,  Helmut, Kratzer,  Siegfried
Bei Führungen im Konzentrationslager Flossenbürg erfährt der Besucher viel von Dietrich Bonhoeffer. Die anderen, hier und in Sachsenhausen am 9. April 1945 Hingerichteten, finden hingegen kaum Beachtung. Das vorliegende Buch bringt in Erinnerung, was bislang im Verborgenen schlummerte. Dazu zählen der bestimmende Einfluss Hans von Dohnanyis auf seinen Freund und Schwager Dietrich sowie die besondere Rolle von Admiral Wilhelm Canaris. Ebenso die Frage, warum der Widerstand der Deutschen Abwehr entdeckt worden ist und die Grausamkeiten in Flossenbürg und Sachsenhausen Mord waren. Neben Überlegungen zum „christlichen Widerstand“ beleuchtet der Autor die zweifelhafte Haltung von Bonhoeffers Mitkämpfer Josef Müller.
Aktualisiert: 2023-04-27
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Sinjes Tagebuch

Sinjes Tagebuch von Brauer,  Wolfgang, Leist,  Otmar
Sinjes Tagebuch schildert die Begegnung und Auseinandersetzung der neunzehnjährigen Sinje mit dem Leben und Werk Heinrich Vogelers. Das geschieht vor dem Hintergrund ihrer Probleme mit der Schule, dem Elternhaus, Freundeskreis und in wachsendem Maße auch der aktuellen Politik. Ihr Interesse gilt vor allem der Literatur und Malerein. Von vielen Seiten bedrängt, nach vielen Seiten aufgeschlossen, beweist sie eine Wärme und Unbefangenheit im Umgang mit Heinrich Vogeler, die uns seine Gestalt und Malerei neu sehen lassen.
Aktualisiert: 2023-01-26
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Begriff und Wesen des Völkischen

Begriff und Wesen des Völkischen von Donat,  Helmut, Stillich,  Oskar
Was Oskar Stillich (1872-1945), Agrarökonom und Soziologe, Pazifist und Dozent an der Berliner Humboldt-Hochschule (bis 1933), in seinem „Deutschvölkischen Katechismus“ zu Tage gefördert hat, ist beispiellos. In dem ersten Heft stellt er die Ansichten und Theorien all jener reaktionären Gruppen vor, die sich einst „deutschvölkisch“ nannten. Was im Einzelnen in leicht verständlicher Weise dargelegt wird, ist heute noch aktuell. Ihr Inhalt enthüllt die Gedankenwelt, aus der Fremdenhass, Deutschtümelei, Antisemitismus, Brand- und Mordanschläge herausgewachsen sind und sich tradiert haben. Selten findet sich auf so knappem Raum solch eine Fülle wesentlichen Materials zusammengedrängt. Ein verdienstvolles Werk und ein Angebot, deutschvölkisches Denken und die damit einhergehende Mentalität zu überwinden.
Aktualisiert: 2022-10-10
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Der Fall Jodl

Der Fall Jodl von Arnold,  Jürgen, Donat,  Helmut, Hug,  Karlheinz, Lieckfeld,  Claus-Peter
Auf dem Friedhof der Fraueninsel im Chiemsee steht seit 1953 ein Ehrenmal für den NS-Kriegsverbrecher Alfred Jodl, der als leitender Offizier im Oberkommando der Wehrmacht für die Planung von Vernichtungskriegen verantwortlich war. Das Nürnberger Internationale Militärtribunal verurteilte ihn 1946 zum Tode durch den Strang. Doch bis heute wird Jodl auf der Fraueninsel die Ehre erwiesen. Bislang scheiterten alle Versuche, den Huldigungen des Massenmörders Einhalt zu gebieten. Auch den Aktionen und Eingriffen des Künstlers Wolfram Kastner an dem einst illegal errichteten Kenotaph blieb bislang der Erfolg versagt. Stattdessen ist er besonderer Strafverfolgung und gerichtlichen Fehlurteilen ausgesetzt. Das Eigentumsrecht hat für die Justiz einen höheren Wert als die Freiheit der Meinung und der Kunst. Selbst das Bundesverfassungsgericht spricht den Interventionen, weil nicht „interpretationsoffen“, die Kunstfreiheit ab. Gegen die anmaßende Definition der Richter, was als Kunst zu gelten hat, klagt W. Kastner nun wegen Rechtsbeugung. Derweil behauptet sich die Schandmal-Erinnerung an Jodl. Eine Dokumentation, die offenbart, wie die Justiz und Politik für den Kriegsverbrecher Jodl eine Lanze – und über seinen pazifistisch ambitionierten Gegner den Stab brechen.
Aktualisiert: 2022-06-23
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Widerstand: Für das Leben

Widerstand: Für das Leben von Pikullik-Bastian,  Susanne
Eine Hommage an Menschen, die sich gegen alle Widerstände, Einschüchterungen und Formen von Gewalt für Gerechtigkeit und/oder den Erhalt der Natur engagieren. Inspiriert von der Arbeit der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ und deren Zeitschrift „Für Vielfalt“ (früher: „Pogrom“) finden sich in den Skizzen, Portraits und Bildern der Künstlerin die Anliegen von AktivistenInnen wider, die sich für ethnische, religiöse, nationale und indigene Minderheiten einsetzen. Sie alle eint Martin Luther Kings Satz „I have a dream“, den er in seiner Rede den Demonstranten zurief, als sie sich 1963 auf den Weg nach Washington machten, um für ihr Bürgerrecht einzutreten – gegen die Rassentrennung in den USA. Bekannte wie unbekannte Frauen und Männer, die für Mitbestimmung im gesellschaftlichen Leben und für die Bewahrung bedrohter Kulturen und unser aller Umwelt streiten, sind beschrieben portraitiert – so etwa Ismael Besikci, der sich für die Kurden stark macht und selbst siebzehn Jahre in türkischen Gefängnissen verbachte. Oder Mariella Franco, Stadträtin in Rio de Janeiro und Präsidentin des Frauenausschusses eines Stadtparlaments, die 2018 auf der Rückfahrt von einer Veranstaltung für die Rechte schwarzer Frauen in ihrem Auto erschossen wurde. Ebenso zu nennen ist die soziale Aktivistin, Globalisierungskritikerin und Vorreiterin im Kampf gegen den Ökokollaps der Erde Vandana Shi-va (Jg. 1952), die aus Nordindien stammt und mit ihrem Credo „Eine andere Welt ist möglich“ zu zivilem Ungehorsam aufruft. Immer hat es in der Geschichte Menschen gegeben, die der Tyrannei die Stirn geboten und sich nicht gescheut haben, selbst ihr Leben in Gefahr zu bringen. Die von Europa ausgehende Industrialisierung und Kolonisierung haben inzwischen den letzten Winkel unserer Erde erreicht und neue Minderheiten geschaffen. Darüber hinaus schlägt der Raubbau an der Natur sowie die Zerstörung der Lebensgrundlagen täglich mehr und mehr Menschen in die Flucht. Ihnen, den weltweit Verstreuten, von Hunger und Elend Betroffenen, will die Künstlerin – wie es die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ tut – mit ihren Portraits eine Stimme geben.
Aktualisiert: 2022-06-23
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Einmal und nie wieder

Einmal und nie wieder von Donat,  Helmut, Fischer,  Otokar, Lessing,  Ada, Lessing,  Theodor, Mayer,  Hans, Wollenberg,  Jörg
Hans Mayer hat Theodor Lessings „Einmal und nie wieder“ als seine bedeutendste Veröffentlichung bezeichnet – „als Aufschreibung seiner Jugendgeschichte und als Liebeserklärung an Hannover“. Aber die „Lebenserinnerungen“ sind mehr. Sie legen Zeugnis ab von dem Versuch, den Werdegang und das Schicksal eines geistigen Menschen zu deuten. Kaum jemand hat sich im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in deutschen Gefilden so aufrichtig und redlich wie Lessing bemüht, bei der Schilderung seines Weges nichts zu beschönigen – selbst auf die Gefahr hin, seinen Gegnern und Feinden durch das Bekennen eigener Schwächen und Peinlichkeiten in die Hände zu spielen. Wegen einer kritischen Glosse über den damals in Hannover lebenden Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg ist im Jahre 1925 gegen den „Juden, Pazifisten und Sozialisten“ eine Hetzkampagne von völkisch-nationalistischen Kreisen entfacht worden, die ein Jahr später zum Entzug von Lessings Lehrbefugnis an der Technischen Hochschule Hannover führte. Am 30. August 1933 erschossen ihn sudetendeutsche Nationalsozialisten im tschechoslowakischen Exil in Marienbad. Seine Erinnerungen, seit langem vergriffen und anlässlich seines 150. Geburtstages nun wieder aufgelegt, offenbaren seinen „philosophischen Pessimismus“. Zusammen mit den Beiträgen von Helmut Donat, Otokar Fischer, Hans Mayer, Rolf Wernstedt und Jörg Wollenberg verdeutlichen sie aber auch seinen Willen, sich der „Selbstzerstörung des Menschen durch den Menschen“ entgegen zu stellen und den Raubbau des Menschen an der Natur zu stoppen. Lessings Warnungen vor dem „Untergang der Erde am Geist“ – so der Titel eines seiner wichtigen Bücher – sind aktuell wie nie und zugleich Erbe und Auftrag.
Aktualisiert: 2023-02-09
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Wider den fragwürdigen Umgang mit der Vergangenheit

Wider den fragwürdigen Umgang mit der Vergangenheit von Donat,  Helmut
Hinter einem „Zero“ lauert stets ein „Nero“, warnte Theodor Lessing Ende April 1925 im „Prager Tagblatt“ in einem Artikel vor Paul von Hindenburg – eine Voraussage, die ihresgleichen sucht.– Kommt der Landeshauptstadt Hannover eine besondere erinnerungspolitische Verantwortung für Theodor Lessing zu, wenn es um die Hindenburgstraße geht? Auf diese Frage gibt die vorliegende Streitschrift ebenso klare wie überraschende Antworten – zugleich ein Plädoyer dafür, bei der Debatte um Hindenburgstraßen künftig vor allem Theodor Lessing zu würdigen – und nicht weiter zu vergessen.
Aktualisiert: 2022-08-11
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Anastasia Butterfly findet Freunde

Anastasia Butterfly findet Freunde von Gallenkamp,  Ursula
Anastasia Butterfly sehnt sich nach einem Schmetterlingsfreund. Doch wo und wie soll sie ihn finden? Auf ihrem langen Flug trifft sie viele Tiere. Alle wünschen, dass sie bei ihnen bleibt. Die Kinder lernen ihre neuen Freunde (Erdmännchen, Papageien, Eulen, Giraffen, Seepferdchen, junge Elefanten, Rotkehlchen, Tintenfische, Meisen und Hammerhaie) kennen, wie sie miteinander umgehen – und wie viele abgebildet und es von jeder Art sind. Anastasia aber flattert weiter durch Berge und Täler. Selbst das tiefe Meer kann sie nicht schrecken. Schließlich trifft sie Nikolai Caterpillar – und die beiden werden ein Schmetterlingspärchen. Eine Geschichte zum Erzählen und Zählen für Mädchen und Jungen ab drei Jahren. Zur Freude von jung und alt.
Aktualisiert: 2022-11-23
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Hans Paasche

Hans Paasche von Donat,  Helmut, Kraschutzki,  Heinz, Lange,  P Werner, Reulecke,  Jürgen, Schlott,  Wolfgang, Scholz,  Gernot, Seidel,  Eike Andreas
Hans Paasche, wegen seiner Gegnerschaft zum Militarismus und Kolonialismus im Mai 1920 als Kapitänleutnant a.D. ein Opfer rechter Lynchjustiz, ist „modern“ geblieben. Seine Warnungen vor dem Raubbau an der Natur und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen klingen wie Aufrufe aus unseren Tagen. Gleiches gilt für seine Absage an jedweden Versuch, deutsche und europäische Lebensformen in andere Teile der Welt zu exportieren. Ebenso treffen seine Aussagen zu Krieg und Frieden, zu Afrika und Europa, Eigensucht und Respekt vor Andersdenkenden, dem Umgang mit Tieren, der Umwelt, dem Alkohol und Fleischessen noch heute ins Mark. Sein ungewöhnliches Leben für eine bessere Zukunft ist ebenso wiederzuentdecken wie sein Appell „Ändert Euren Sinn!
Aktualisiert: 2022-06-30
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Retter oder Täter?

Retter oder Täter? von Donat,  Helmut, Hofmann,  Tessa, Mirak-Weißbach,  Muriel
Der deutsche General Otto Liman von Sanders wurde bekannt als Befehlshaber der 5. osmanischen Armee, die er 1915 zum Sieg in der Schlacht um Gallipoli führte. In der Küstenregion von Smyrna rettete er Tausenden von Armeniern und Griechen (1916/17) sowie zahlreichen Juden in Palästina (1918) das Leben. Im Unterschied zu anderen deutschen Offizieren, von ihnen oft wegen seiner jüdischen Herkunft angefeindet, weigerte er sich, den Deportations- und Ausrottungsbefehlen des türkischen Innenministers Talat Pascha Folge zu leisten und drohte, gegen die Maßnahmen einzuschreiten. Aufgrund von Gerüchten und Verleumdungen geriet Liman von Sanders 1919 auf Malta in britische Kriegsgefangenschaft. Doch erwiesen sich die Vorwürfe, Kriegsverbrecher und am Völkermord an der Armeniern beteiligt zu sein, als haltlos – und er kehrte in seine Heimat zurück. Ausgerechnet 100 Jahre nach dem Beginn des Genozids hat der Magistrat der Stadt Darmstadt seiner letzten Ruhestätte den Status eines Ehrengrabes aberkannt. Er hält ungeachtet der Verdienste Liman von Sanders‘ als Retter armenischer und griechischer Christen sowie von Menschen jüdischen Glaubens weiter an seiner Fehlentscheidung fest, dass deutsche Offiziere im Ersten Weltkrieg offenbar nichts Ehrenhaftes getan haben können. Die ausgewogene Biografie von Muriel Mirak-Weißbach kommt zu einem anderen Ergebnis. Ein Buch, dem Schritte folgen sollten.
Aktualisiert: 2022-06-30
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Metzelsupp und Marschgetös

Metzelsupp und Marschgetös von Liesigk,  Wolfgang, Schlimmer,  Hans-Dieter
Wolfgang Liesigk, * 1946 in Landau/Pfalz, schlägt in seiner pfälzischen Familienbiographie einen weiten Bogen vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik. Alltagserlebnisse, Schicksalsschläge und Gepflogenheiten verknüpft er so mit historischen Ereignissen und Entscheidungen, als sei alles erst gestern geschehen. Die Unmittelbarkeit der Schilderung rückt die Vergangenheit nahe an den Betrachter heran und lädt ihn ein nachzuempfinden, wie es wirklich gewesen ist. Der Autor gewährt einen wichtigen Einblick in die Zeit des Ersten Weltkrieges und der Weimarer Republik. Und er führt vor Augen, wie auch im Dritten Reich, Zweiten Weltkrieg und danach in einem überwiegenden Maße in vielen deutschen Familien jene Mentalität vorgeherrscht hat, die auch heute nicht gänzlich überwunden ist. Ein Buch, weit über die Region hinaus von Bedeutung.
Aktualisiert: 2021-09-16
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Tatort Borgfeld

Tatort Borgfeld von Linke,  Jürgen, Wirtz,  Reinhard
Was haben Kurt Tönnies, Arne Matthiesen, Timo Marquardt und Edgar Wendt gemeinsam? Zu ihren Lebzeiten waren sie Bürger in Bremen-Borgfeld. Warum die vier und andere ums Leben gebracht wurden und was sonst noch an kriminellen Machenschaften in dem als beschaulich geltenden Ort geschieht, führen uns die Geschichten der AutorInnen des vom Borgfelder Kulturforum angeregten Krimiwettbewerbs vor Augen. Sehr Lesenswert!
Aktualisiert: 2022-11-23
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The Book of Humi

The Book of Humi von Küster,  Bernd, Schindehütte,  Albert, Steinrötter,  Claus
Zu den herausragenden künstlerischen Kapazitäten in der norddeutschen Kunst des 20. Jahrhunderts gehört der 1939 in Kassel geborene Zeichner und Lyriker Jean Pierre (Pit) Morell, der seit über einem halben Jahrhundert in Worpswede lebt und arbeitet. Sein Werk ist in jeder Hinsicht ein Ausnahmephänomen. Es beruht auf einer großen erzählerischen und zeichnerischen Begabung und hat in dieser Konstellation ein Alleinstellungsmerkmal ausgeprägt, das sich partiell dem Surrealismus zuordnen lässt, aber weitgehend eigenständig und beispiellos geblieben ist. Heute überragt es als ein aus literarischen und zeichnerischen Ambitionen gleichermaßen entstandener Monolith die deutsche Kulturlandschaft, und eine Vorstellung, Bewertung und Würdigung ist längst überfällig gewesen. Die neue Publikation von Bernd Küster gleicht dieses Defizit aus. Sie ist in einem sehr engen Dialog mit Pit Morell entstanden, beschreibt dessen Lebensgeschichte und besondere künstlerische Entwicklung, würdigt die Orte seines Wirkens und die darauf bezogenen Werke und stellt das Gesamtoeuvre in eine historischen Kontext.
Aktualisiert: 2021-02-11
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In Gottes Wahrheit leben

In Gottes Wahrheit leben von Donat,  Helmut, Gieringer,  Reinhold, Kurz,  Helmut, Rösch-Metzler,  Wiltrud
Das Buch erinnert an die im Zweiten Weltkrieg von der Militärjustiz zumeist hingerichteten Kriegsdienstverweigerer und fragt: Was hat die weithin unbekannten Menschen veranlasst, aus religiösen Gründen ihrem Gewissen treu zu bleiben? Was genau haben Franz Jägerstätter, Wilhelm Kempa oder Hermann Stöhr bewogen, Hitler die Gefolgschaft zu verwehren und lieber selbst zu sterben als andere in verbrecherischen Kriegen zu töten? Es sind erschütternde Zeugnisse von Mut, Wahrhaftigkeit, Gottvertrauen und dem Festhalten an christlichen Grundwerten. Die großen Kirchen, für einen „gerechten Krieg“ und Gehorsam gegenüber der Obrigkeit predigend, ließen sie allein. Neben bekanntem Material sind erstmals Dokumente wie Briefe, Fotos und weitere persönliche Zeugnisse veröffentlicht. Zudem beschreibt ein Kapitel die Mechanismen und verbrecherischen Maßnahmen der Wehrmachtsjustiz. Ebenso ist der Weg nachgezeichnet, wie nach langem Vergessen die einstmals diskriminierten und verfemten „Drückeberger“, Feiglinge“ und „Wehrkraftzersetzer“ zu Vorbildern geworden sind und viele von ihnen heute in den Kirchen als Märtyrer gelten. Ein Buch, das immer noch weit verbreitete Vorurteile widerlegt.
Aktualisiert: 2021-01-14
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Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland

Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland von Donat,  Helmut, Fetscher,  Iring, Paasche,  Hans, Platner,  Geert
Hans Paasche, der als Marineoffizier an der Niederwerfung von Aufständen in Ostafrika teilnahm und darüber zum Pazifisten wurde, lässt in neun Briefen des Afrikaners Lukanga Mukara seinem König Ruoma von einer Forschungsreise ins innerste Deutschland berichten. Sie sind gespickt mit bissigen und für uns Weiße und unsere „zivilisierte Gesellschaft“ nicht gerade schmeichelhaften Beobachtungen, die uns in schallendes Gelächter versetzen, das uns im nächsten Moment im Halse stecken bleiben kann. Ein Buch, das uns neu sehen lernen lässt und in seiner farbig-konkreten Schilderung noch dazu höchst unterhaltsam ist. In seinem Nachwort würdigt Iring Fetscher Hans Paasche als einen bedeutenden Kämpfer für Frieden, Natur- und Umweltschutz, der nichts an Aktualität eingebüßt hat. Helmut Donat beschreibt, welches Echo der von ihm vor vierzig Jahren wiederentdeckte Hans Paasche und dessen Lukanga Mukara bis heute in der deutschen Öffentlichkeit gefunden hat. Im Anhang ist als Beispiel für den heutigen Umgang von Jugendlichen mit der Sichtweise Lukanga Mukaras der „Zehnte Brief“ von Kamila Jaworska (Polen) wiedergegeben, die aus der Gegend stammt, in der sich einst Hans Paasches Gut „Waldfrieden“ befunden hat. Ebenso enthält die Neuausgabe Beiträge zum Gedenken an den 100. Todestag Hans Paasches sowie Lukanga Mukaras Blick auf die Deutschen und ihr Verhalten in der Corona-Krise.
Aktualisiert: 2021-05-27
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Der Tod auf steilem Berge

Der Tod auf steilem Berge von Schminck-Gustavus,  Christoph U
Viele sind es gewesen, die sich im „Dritten Reich“ gegen Gewalt, Terror und Krieg aufgelehnt und dafür mit dem Leben bezahlt haben. In dieser Dokumentation ist der Weg von Dietrich Bonhoeffer und Hans von Dohnanyi gegen das NS-Regime beschrieben: auch ihr letzter Weg aus den Gefängnissen bis zur Hinrichtung in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Flossenbürg und der Kampf ihrer Angehörigen und Freunde die an der Verschwörung beteiligt waren, ist geschildert – ebenso wie die Selbstaufopferung von zahllosen stillen Helden, die unbekannt geblieben sind. Schließlich geht es um die Rolle der deutschen Nachkriegsjustiz, die die Täter eigentlich zur Verantwortung hätte ziehen müssen, sich nach folgenloser „Entnazifizierung“ und dürftigen Ermittlungen mit verharmlosenden Urteilen aus der Affäre gezogen hat: „Mitläufer“ im Richteramt.
Aktualisiert: 2022-01-13
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Allein durch die Atacama

Allein durch die Atacama von Hannig,  Christian
Christian Hannig, seit mehr als sechzig Jahre im Fahrradsattel, war – außer in der Antarktis – auf allen Kontinenten der Erde. Seine Reiseberichte zeigen ein ungewöhnliches Erlebnis-Spektrum. Er gibt Menschen und Natur in Wortbildern eine Stimme, die seine Bücher deutlich von denen anderer Autoren unterscheidet. Er nimmt den Leser auf schmaler Radspur und neugierigen Schritten mit auf eine Reise durch die trockenste Wüste der Erde. Selbst nur ein Sandkorn, folgt er den Aufzeichnungen eines Chilenen: Schatzsuche in Ruinen, die „Stadt der Huren“, zwischen Horizonten aus Sand Grabkreuze als endlose „Alleen des Todes“ – stumme Zeugen der Salpeter-Ära. Dazu die Einsamkeit als Begleiter und das blutige Vermächtnis Pinochets: Wüsten-KZ und Hinrichtungsstätten. Aber auch Begegnungen mit erloschenen Kulturen, der Hilfsbereitschaft von Menschen, die bereits selbst Teil der Wüste sind. Ein Buch, in dem die Atacama-Wüste ihr Schweigen bricht. Wer ihr „zuhört“, wird dem Autor bis zum letzten Wort folgen.
Aktualisiert: 2022-11-23
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Todesvision

Todesvision von Hakobjan,  Choren, Hofmann,  Tessa, Koutcharian,  Gerayer
Mit wenigen Ausnahmen fielen die in der Anthologie versammelten Autoren unmittelbar dem Elitizid zum Opfer, mit dem die nationalistischen Regime des „Komitees für Einheit und Fortschritt“ („Jungtürken“) sowie Mustafa Kemals seit 1915 die geistige und geistliche Elite der Armenier im Osmanischen Reich gezielt vernichteten. Der auch als Dichter hochbegabte Komitas ist durch das Erlebnis des Völkermords dauerhaft traumatisiert worden – unfähig, sein Schaffen fortzusetzen. Sapel Jessajan verlor ihr Leben als stalinistisch Verfolgte. Die Gedichte und Prosawerke geben Einblick in die Stimmung und Denkweise der armenischen Intelligenzija um die Wende zum 20. Jahrhundert. Sie ist bereits von Verfolgungserfahrungen in den Jahren 1894-96 und 1909 geprägt, reflektiert aber auch sozialkritische Aspekte. Die Philologen und Armenisten Tessa Hofmann und Gerayer Koutcharian, ein erfahrenes Team bei armenisch-deutschen Literaturübersetzungen, haben mit der Anthologie den ermordeten armenischen Autoren ein beeindruckendes Denkmal errichtet. Es hält die Erinnerung daran wach, dass Schreiben überall dort, wo das freie Wort unterdrückt wird, gefährlich, aber auch ein Mittel des Widerstandes ist. Neben der literarischen Qualität überzeugen die Zeichnungen von Choren Hakobjan.
Aktualisiert: 2022-11-23
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