Die Regierung der Prekären

Die Regierung der Prekären von Butler,  Mit einem Vorwort von Judith, Lorey,  Isabell
Die Diagnose, dass prekäre Arbeitsverhältnisse sich häufen und normal werden, ist nicht neu, die Frage ist, welche potenzielle politische Handlungsmacht in der Prekarisierung vorstellbar ist. Die Ansätze gehen dabei auseinander. War es vor einem Jahrzehnt noch vorherrschende Meinung, dass Prekarität eher zur politischen Lähmung führt, sehen wir heute, dass im »arabischen Frühling« wie auch in Spanien, Portugal und England die prekären AkademikerInnen große Anteile der Protestierenden bilden. Das erfordert eine neue Theorie der Prekarität.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Die Regierung der Prekären

Die Regierung der Prekären von Butler,  Mit einem Vorwort von Judith, Lorey,  Isabell
Die Diagnose, dass prekäre Arbeitsverhältnisse sich häufen und normal werden, ist nicht neu, die Frage ist, welche potenzielle politische Handlungsmacht in der Prekarisierung vorstellbar ist. Die Ansätze gehen dabei auseinander. War es vor einem Jahrzehnt noch vorherrschende Meinung, dass Prekarität eher zur politischen Lähmung führt, sehen wir heute, dass im »arabischen Frühling« wie auch in Spanien, Portugal und England die prekären AkademikerInnen große Anteile der Protestierenden bilden. Das erfordert eine neue Theorie der Prekarität.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Tod – Hass – Sprache. Psychoanalytisch

Tod – Hass – Sprache. Psychoanalytisch von Kläui,  Christian
Dieses Buch umkreist zwei Thesen. Die erste lautet: Mit der Entstehung des psychischen Apparats entsteht auch eine Tendenz, die sich gegen diesen richtet. Das psychische Leben trägt eine tödliche Tendenz in sich und ist ohne diese nicht zu haben. Die zweite These lautet: Freud hat die Voraussetzungen geschaffen für ein Verständnis des Hasses, das diesen weder als Gegenstück der Liebe noch als Ausdruck naturgegebener Aggressivität sieht, sondern seine Entstehung an die Entstehung der menschlichen Sprache knüpft. Das Buch entfaltet Einsichten in die Verkoppelung von Hass und Sprachlichkeit, Repräsentation und sozialer Bindung und versucht auf diesem Hintergrund, Phänomene der menschlichen Destruktivität in ihrer menschlichen Spezifität begreifbar zu machen.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Was ist eine Pflanze?

Was ist eine Pflanze? von Burgat,  Florence
Geblendet von Entdeckungen über die Kommunikation der Pflanzen neigen wir zu einer ontologischen Verwirrung. Die »liebenden« Blumen und »leidenden« Bäume verlangen förmlich nach einer sauberen Abgrenzung von jedem Anthropomorphismus und damit nach der Anerkennung ihres eigenen Stellenwerts in der Vielfalt des Seienden. So bemerkt schon Theophrast, dass ein »Olivenbaum, der eines Tages vollständig verbrannt war, in seiner Gesamtheit, Baumkörper und Blattwerk, wieder zum Leben erweckt wurde«. Sterben in diesem Sinne ist nicht Sterben. Für Mensch und Tier ist der Tod das absolute und unumkehrbare Ende aller Möglichkeiten. Sie sind entweder lebendig oder tot. Dagegen bietet die unerschöpfliche Pflanzenvielfalt, die Schönheit der kleinsten Wildblume am Wegesrand, der Zauber dessen, was einem trockenen Samenkorn entspringt, das Bild eines stillen Lebens, das nur stirbt, um wiedergeboren zu werden. Dieses Leben und Sterben ist das Gegenteil einer Tragödie. Florence Burgat bietet eine umfassende philosophische Phänomenologie, die den radikalen Unterschied zwischen der Seinsweise der Pflanze und dem tierischen und menschlichen Leben ans Licht bringt.
Aktualisiert: 2023-04-13
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Slavoj Žižek und die Künste

Slavoj Žižek und die Künste von Vogt,  Erik M
Obgleich Fragen der Ästhetik und der Kunst im Werk von Slavoj Žižek allgegenwärtig sind, haben sie bislang noch kaum Beachtung gefunden. Der vorliegende Band versammelt Aufsätze, die nicht nur zentrale ästhetische Merkmale von Žižeks »écriture« – wie die Theatralität, den Witz und das Literarisch-Detektivische – und ihr Verhältnis zur ästhetischen Tradition (Kant, Hegel, Bloch, Adorno, Pippin) herausarbeiten, sondern auch seine vielfältigen und komplexen Analysen selbst. Žižeks Lesarten von Musik (Schumann, Nielsen, Schönberg, Eisler, Jazz), Literatur (Antigone, Kafka), Malerei (Manet, Duchamp, Kandinsky, Neuer Slowenischer Kunst, Bennett), Architektur (Frank Gehry, Daniel Libeskind, Rem Kohlhaas) und Film (Lynch) werden aufgenommen und innovativ weitergeführt. Seine brillante Lektüre von zwei populären zeitgenössischen Fernsehserien im Zusammenhang mit dem Film »Solaris« bildet den Abschluss dieses Bandes. Die Beiträge stammen von Mauro Fosco Bertola, Bruno Bosteels, Rex Butler, S. Montgomery Ewegen, Daniel Martin Feige, Dominik Finkelde, Robert Kilroy, Gregor Moder, Osman Nemli, Mojca Puncer, Christopher Tarrant, Erik M. Vogt, Jan Völker und Slavoj Žižek.
Aktualisiert: 2022-11-20
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Zuggespräche

Zuggespräche von Hartung,  Maximilian
In einem Zugabteil entsteht ein Gespräch zwischen dem Philosophen und einem Mitreisenden. Was ihm im Hörsaal leicht möglich ist, ist in dieser Situation nicht mehr möglich: Der Professor der Philosophie kann weder auf abstrakte Begriffe noch auf allgemeine Verweise ausweichen, wenn es um Fragen zum Leben in der heutigen Zeit geht. Er muss Konzepte der Gegenwartsphilosophie, die diese Fragen einzufangen versuchen, klar auf den (Klapp-)Tisch legen: Was verbirgt sich hinter Worten wie Identität und Differenz, Freiheit und Verantwortung, Ethik und Moral, dem nackten Leben und dem Menschsein überhaupt? Aus einer Zwangslage für den Herrn Professor ergibt sich ein amüsanter, assoziativer Dialog, und man wird es seinem Berufsstand verzeihen, wenn er dabei in die Form des »platonischen«, etwas einseitigen Dialogs verfällt. Umso erhellender mag dann das Zuhören sein.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Feuers Anteil

Feuers Anteil von Blanchot,  Maurice, Schmidt-Dominé,  Jonathan
Nehmen wir an, die Literatur beginnt in dem Moment, in dem die Literatur zur Frage wird. Diese Frage sollte nicht mit den Zweifeln oder Skrupeln des Schriftstellers verwechselt werden. Es ist seine Sache, wenn er sich beim Schreiben Fragen stellt; es ist sein gutes Recht und auch sein Glück, wenn er von dem, was er schreibt, verschlungen wird, und dem Schreiben als Möglichkeit, selbst wenn er an nichts denkt, gleichgültig gegenübersteht. Doch eines lässt sich nicht verhindern: Ist die Seite einmal geschrieben, so ist darauf die Frage gegenwärtig, die die Schriftsteller:innen, vielleicht ohne ihr Wissen, während des Schreibens immer wieder beschäftigt hat. Sodass innerhalb des Werkes, das auf die Annäherung von Leser:innen wartet – seien sie nun tiefgründig oder oberflächlich –, still dieselbe Frage ruht, die hinter dem Rücken des Menschen, der schreibt und liest, an die Sprache gerichtet ist: durch die zur Sprache gewordene Literatur.
Aktualisiert: 2023-03-09
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Den Feind schlagen

Den Feind schlagen von Branco,  Juan, Gretenkord,  Tilman
Der junge Anwalt, Aktivist und politische Autor Juan Branco gilt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten der französischen intellektuellen Szene. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er als Rechtsberater des WikiLeaks-Gründers Julian Assange und des linken Politikers Jean-Luc Mélenchon (»La France insoumise«), aber auch als Unterstützer der Gelbwesten-Bewegung bekannt. Selbst in einem elitären Umfeld sozialisiert und mit dessen Strukturen bestens vertraut, richtet Branco seine vehemente publizistische Tätigkeit gegen ein etabliertes, sich selbst reproduzierendes System, dem tiefe Verflechtungen zwischen Politik, Wirtschaft und Medien zugrunde liegen – ein System, das aus Brancos Sicht in der Präsidentschaft von Emmanuel Macron seinen symptomatischen Ausdruck findet. »Den Feind schlagen« ist ein wortgewaltiges Plädoyer für tiefgreifende Veränderungen und zugleich eine (selbstkritische) Reflexion über die Erfahrung des Autors als Teil einer »intellektuellen Avantgarde« an der Seite der Gelbwesten-Bewegung. Über die Ereignisse der Proteste aus den Jahren 2018-2019 hinaus schildert Branco seine Vision eines revolutionären Plans, der durch kommunale Zusammenschlüsse, Sondergerichte und eine umfassende Bildungsreform die Hegemonie der herrschenden Klasse beenden und eine neue Volkssouveränität einleiten soll.
Aktualisiert: 2022-11-15
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Das Zeitalter des Menschen

Das Zeitalter des Menschen von Liedl,  Gottfried
Im 21. Jahrhundert scheint der Mensch endlich dahinter gekommen zu sein, was er an der Erde hat – einen »Bioplaneten«. Trotzdem scheint er kaum fähig, diese theoretische Erkenntnis auch in der Praxis angemessen umzusetzen und dem Heimatplaneten mit Respekt zu begegnen. Gewiss ist Ökologiegeschichte auch Geschichte des Menschen, nur dass darin nicht er selbst sondern sein Gegenüber im Zentrum steht. Zur Erzählung von Konsum, Gier und Zerstörung gibt es ein Paralleluniversum, einen Raum für Empathie, Fürsorge und Schutz. Davon – und von der Utopie einer Versöhnung – handelt dieses Buch.
Aktualisiert: 2022-10-20
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Foucault im Hörsaal

Foucault im Hörsaal von Schneider,  Ulrich Johannes
Im Hörsaal zeigt sich das europäische Philosophieren jederzeit mündlich und beweglich. Viele pilgerten zwischen 1970 und 1984 nach Paris, wo Michel Foucault dreizehn umfangreiche Vorlesungen hielt. Sein Publikum erstaunte vor dem Wechsel an Themen, Texten und Bildern. Foucault sprach über Machtverhältnisse, Strafregime und diskursive Ordnungen, er thematisierte die Sexualität, das Wahrsagen und wie gut zu leben sei. Seine Anekdoten und Geschichten faszinieren noch in den gedruckten Transkriptionen aller 150 Vorlesungsstunden. Der Essay »Foucault im Hörsaal« versucht den Nachvollzug des mündlichen Foucault und testet den Zusammenhang der mündlich vorgetragenen Gedankenentwicklung. Warum taucht dort – und nur dort – die Figur des Ödipus auf? Es gibt viele rote Fäden im Vortrag Foucaults, der explizit experimentierend ist und sich vom Charakter seiner Bücher deutlich absetzt. Foucault hat Vorlesungen eher wie politische Interventionen als lebhafte Ansprachen gestaltet; er adressiert seine Zuhörer als Zeitgenossen mit offenem Erwartungshorizont.
Aktualisiert: 2023-01-05
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Sprachlust – Sprachschmerz

Sprachlust – Sprachschmerz von Schmidt,  Gunnar
Literatur- und Sprachwissenschaft, Philosophie und Psychologie untersuchen, wie Sprache funktioniert, wie sie Sinn erzeugt und Kommunikation ermöglicht. Weniger Beachtung finden hingegen die wirkkräftigen Dynamiken, wenn Sprache zur Qual oder Lust wird. In affektintensiven Momenten wird ihr konventioneller Werkzeugcharakter prekär: Sprachverfügung und Sprachverlust bilden exzentrische Erfahrungen, die Ambivalenzen zwischen Euphorie und Schmerz beinhalten. In seinen »Fragmenten einer Pathologie der Sprache« folgt Gunnar Schmidt den Konditionen psychischer Erregbarkeit, Expression und Leiblichkeit. Pathologie wird nicht ausschließlich als Krankheitslehre verstanden, sondern im ursprünglichen Wortsinn als Lehre von den Gemütsbewegungen. Anhand literarischer, psychoanalytischer und philosophischer Quellen sowie mit phänomenologisch-essayistischen Analysen zeigt der Autor, wie Sprache als Medium der Entrückung konzipierbar wird.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Mit den Augen der Lernenden

Mit den Augen der Lernenden von Garcés,  Marina, Steurer-Boulard,  Richard
Bildung ist das Substrat des Zusammenlebens, die Werkstatt, in der mögliche Lebensformen erprobt werden. Sie ist einer der umstrittensten Bereiche unserer Gesellschaften. Formelle und informelle Bildung, Ressourcen, Werkzeuge und Methoden, ob face-to-face oder virtuell, kindliches oder lebenslanges Lernen: Bildung ist der Kampfplatz, auf dem die Gesellschaft ihre Zukunft ungleich verteilt. Bildung muss sich verändern, mit der Zeit gehen. Aber was nützt Wissen, wenn wir nicht wissen, wie wir leben sollen? Warum lernen, wenn wir uns die Zukunft nicht vorstellen können? Diese Fragen sind der Spiegel, in den wir nicht schauen wollen. Wir schämen uns, keine Antworten zu haben, und es ist einfacher, Lehrende und Erziehende dafür verantwortlich zu machen. Wie also wollen wir erzogen werden? Das ist die Frage, die eine Gesellschaft, die sich in den Spiegel sehen können will, zu stellen hat. Es betrifft uns alle. Wir alle sind Lernende in der Werkstatt, in der mögliche Lebenswege erprobt werden. Bildung bedeutet nicht, einen Lehrplan umzusetzen. Erziehen ist die Kunst, das Dasein willkommen zu heißen, das Bewusstsein zu entwickeln und die Zukunft zu bestreiten. Bildung innerhalb und außerhalb der Schule ist eine Einladung: Die Einladung, das Risiko des gemeinsamen Lernens einzugehen, gegen die Kräfte der eigenen Zeit, die uns klein halten wollen. Die katalanische Philosophin Marina Garcés stellt innovative Fragen, wie sie sich ihr selbst in ihrer Unterrichtstätigkeit an verschiedenen Universitäten und Hochschulen stellen.
Aktualisiert: 2022-06-20
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Man träumt, was man ist

Man träumt, was man ist von Allerkamp,  Andrea, Leonhard,  Rudolf
Träume sind ein singuläres und dennoch kollektives Zeugnis ihrer Zeit. In diktatorischen Regimen wird ihre existentielle Dimension besonders deutlich. Durch die Beschäftigung mit Träumen tritt eine unerschütterliche Form der Subjektivierung zu Tage. Sich im Gewaltraum des Lagers seiner Träume zu erinnern, sie aufzuschreiben und über sie nachzudenken, ist ein Akt des Widerstands. Rudolf Leonhard, Kommunist und Jude, war von 1939 bis 1943 in Südfrankreich interniert. Er führte ein Traumtagebuch, legte sogar Bruchstücke zu einer materialistischen Traumtheorie vor. Seinen bislang unveröffentlichten Entwürfen zum »Traumbuch des Exils« wohnt eine enorme soziale und politische Kraft inne. Ihr poetisch-philosophisches Denkpotential entfaltet sich im Modus des Vorläufigen, Provisorischen, Prozessualen. Die Entwürfe gewähren Einblick in einen einzigartigen Traum-Nachlass.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Im Namen des Vaters

Im Namen des Vaters von Augsberg,  Ino, Korioth,  Stefan, Vesting,  Thomas
In wessen Namen spricht das Recht? Muss es auf eine als extern ausgewiesene Referenz Bezug nehmen, um die eigene Autorität zu beglaubigen? Gibt es bei diesem Bezug ein Genus, das es bevorzugt? Ist die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Genus, die Aufteilung der Geschlechter, etwas, was dem Recht vorhergeht und seine Orientierung bestimmt, indem es ein Geschlecht – namentlich im Sinne der institutionellen Absicherung einer patriarchalischen Herrschaftsordnung – besonders privilegiert? Oder hängt, umgekehrt, jedes Genus vom Gesetz ab, insofern man dessen primären Bezugspunkt nicht biologistisch in den Genen, sondern in der als Teil einer symbolischen Ordnung konstruierten Genealogie der Geschlechter begreift? Muss das Gesetz im Interesse der Etablierung und Aufrechterhaltung der genealogischen Struktur die Rolle des Vaters privilegieren?
Aktualisiert: 2022-10-13
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Psychoanalyse und Politik

Psychoanalyse und Politik von Pohl,  Brita, Soler,  Colette, Wien,  Hg. vom Sigmund Freud Museum
Ausgehend von der anhaltenden Pandemie untersucht Colette Soler in ihrer Sigmund Freud Lesung vom Mai 2021 den politischen Einfluss auf die Psychoanalyse: »Die Politik arbeitet immer für die Norm, in der Psychoanalyse hingegen ist das nicht der Fall, wenn sie auch nicht für das Gegenteil der Norm arbeitet. Schlicht deshalb, weil sie sich mit den Triebfedern des menschlichen Verhaltens beschäftigt, hat sie mit dem zu tun, was das Reich der normativen Entfremdungen einschränkt, und das ist immer singulär und irreduzibel. Insofern heißt Analysieren nicht Erziehen und eine Psychoanalyse ist keine Orthopädie.« Die französische Analytikerin, die von Jacques Lacan ausgebildet wurde, zeigt auf, wie aufgrund der gegenwärtigen Herausforderungen unser Verhältnis zum Tod eine andere Ausrichtung erhalten hat.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Das Objekt, das zu viel wusste

Das Objekt, das zu viel wusste von Finkelde,  Dominik
Das Buch analysiert mit Hilfe von Lacan das Geist-Welt Verhältnis unter der Berücksichtigung einer ‚epistemischen Verschmierung‘ durch das Unbewusste, dessen Genese und Eigenschaften im Zentrum von 16 Vorlesungen stehen. Fragen der Lacan’schen Psychotheologie der Erkenntnis werden ebenso tangiert, wie deren Einfluss auf das Verhältnis von Subjekt und Objekt. Lacan zufolge ist das Unbewusste derjenige Teil, der keinen Teil eines Allgemeinen im intersubjektiven Raum des Gebens und Nehmens von Gründen auf sich vereinen kann. Auch deshalb ist es, das Unbewusste, die Quelle immer auch neuer und nicht-metabolisierbarer Überschüsse, die in die uns umgebende Wirklichkeit hineinragen und unerwartete Wendungen in unserem Verhältnis zu Tatsachen und Fakten provozieren können. Daraus ergeben sich Grundfragen der Philosophie, die u.a. im Rekurs auf den deutschen Idealismus in der Tradition von Kant und Hegel und mit Bezug auf Laplanche, Castoriadis, Santner und einzelnen Vertretern der Ljubljana-Lacan Schule verhandelt werden. Die Fragen betreffen den Einfluss enigmatischer Signifikanten, die Rolle erhabener Objekte der Ideologie, die Bedeutung von Phantasiepflege und Transgression und die Eigenschaftskraft von Genießen (»Jouissance«) als ein ontologischer Faktor.
Aktualisiert: 2022-09-22
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Denk-Profile

Denk-Profile von Gumbrecht,  Hans Ulrich, Scheu,  René
Das 20. Jahrhundert war nicht kurz, wie manche geschrieben haben, sondern lang, ja sehr lang. Denn wenn wir heute auf es zurückblicken, erkennen wir die bleibenden Lebensleistungen von Intellektuellen, wie es sie im 21. Jahrhundert kaum mehr gibt. Sie haben gehadert, sie haben geschuftet, sie haben geschrieben und gelebt, vor allem aber ragten sie heraus – und ragen hinein bis in unsere Zeit: von Martin Heidegger bis Jacques Derrida, von Michel Foucault bis Judith Butler. Hans Ulrich Gumbrecht hat viele von ihnen gekannt. In persönlichen Profilen zeichnet der Stanford-Professor, selbst einer der eminenten Denker der Gegenwart, deren Denk- und Lebenswege nach. Damit liefert er stilistisch brillante Skizzen zu einer spannenden intellektuellen Geschichte des nicht enden wollenden vergangenen Jahrhunderts. Inhalt: • Martin Heidegger [*1889]: Expressionismus des Seins • Claude Lévi-Strauss [*1908]: Beschwörer von Strukturen • Reinhart Koselleck [*1923]: Vergangenheit unter Hypokrisie-Verdacht • René Girard [*1923]: Prophet des Neids • Jean-François Lyotard [*1924]: Widerstreit als Prozess • Michel Foucault [*1926]: Kühle Leidenschaft des Individuums • Niklas Luhmann [*1927]: Theorie und Komplexitätsproduktion • George Steiner [*1929]: Distanzierter Aristokrat des Geistes • Jürgen Habermas [*1929]: Denkenergie für die Öffentlichkeit • Jacques Derrida [*1930]: Wolke aus Gedanken-Konturen • Richard Rorty [*1931] und Hans-Georg Gadamer [*1900]: Fluchtpunkt-Verlust und Freundschaft • Karl Heinz Bohrer [*1932]: Letzter Ästhet • Friedrich Kittler [*1943]: Genie widerlegter Prognosen • Peter Sloterdijk [*1947]: Schreiben als Denkereignis • Judith Butler [*1956]: Engagement und Begriffs-Performanz
Aktualisiert: 2022-06-20
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Hochofen

Hochofen von Embirikos,  Andreas, Kostopoulou,  Ioanna
Auch der griechische Surrealismus entstand mit Bezug auf die Psychoanalyse. Andreas Embirikos wuchs in Rumänien und Griechenland auf. 1926/27 zog er nach Paris, wo er eine Psychoanalyse bei René Laforgue begann und sich entschied, selbst Psychoanalytiker zu werden. Er las surrealistische Zeitschriften (La Révolution Surréaliste, Surréalisme au Service de la Révolution und Minotaure) und beteiligte sich an surrealistischen Enquêtes. 1933 lernte er André Breton kennen und trat dem Pariser Surrealisten-Kreis bei. Die Gedichtsammlung »Hochofen« erschien im März 1935 und belegt eine Nähe zur kommunistischen Idee. Im gleichen Jahr eröffnete Embirikos seine psychoanalytische Praxis in Athen und hielt ebenfalls in Athen den Vortrag »Über den Surrealismus«. Nach dem zweiten Weltkrieg erweiterte Embirikos allmählich sein rein surrealistisches Programm. So blieb Hochofen neben den Werken des bekanntesten Vertreters Nikos Engonopoulos eines der wenigen Zeugnisse des Surrealismus in Griechenland. Der Versuch Embirikos’ nach 1946, die Freud’sche Psychoanalyse in Griechenland einzuführen, scheiterte. In den Jahren bis zu seinem Tod 1975 blieb er aber Mitglied der Pariser psychoanalytischen Gesellschaft, praktizierte jedoch nicht mehr und widmete sich ausschließlich seinem literarischen Werk und der Fotografie. Die Illustration des Einbandes dieser Sammlung (rechts) verwendet eine seiner Aufnahmen.
Aktualisiert: 2022-12-01
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Emanzipation und Differenz

Emanzipation und Differenz von Laclau,  Ernesto, Marchart,  Oliver
Wie veränderten sich unsere Emanzipationsvorstellungen im 21. Jahrhundert angesichts der Explosion neuer ethnischer und nationaler Identitäten, der sozialen Fragmentierung im Spätkapitalismus und des Zusammenbruchs der Sicherheiten in Philosophie und Humanwissenschaften? Laclaus Klassiker der politischen Philosophie untersucht die internen Widersprüche des Emanzipationsbegriffs, im besonderen die ihm inhärente Spannung zwischen Universalismus und Partikularismus. Darüber hinaus entwickelt er – in ständigem Dialog mit Derrida, Rorty, de Man und Lacan – Neuformulierungen politischer Grundbegriffe wie Repräsentation, Macht, Gemeinschaft, Identität und Subjekt.
Aktualisiert: 2022-07-28
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Psychoanalyse

Psychoanalyse von Pick,  Daniel, Pohl,  Brita
Seit ihrer Gründung gilt die Psychoanalyse als revolutionäre Theorie, die ein neues Verständnis des Seelenlebens ermöglicht hat und zugleich – man denke an Begriffe wie Ödipuskomplex, Verdrängung oder das Unbewusste – zum selbstverständlichen Teil unserer Alltagssprache geworden ist. Daniel Pick, Historiker und Psychoanalytiker, bietet eine brillante, kurzweilige und dennoch breitgefasste Einführung in die wichtigsten Konzepte der Psychoanalyse. Dabei gewährt er Einblick in die theoretisch-klinischen Ausrichtungen, das psychoanalytische Setting, den möglichen Nutzen und die Überraschungen, denen Analytiker und Patienten im Laufe einer Therapie begegnen können. Dieses Buch begegnet offen der Kritik, der die Psychoanalyse von Anbeginn ausgesetzt war, indem ihren Methoden abwechselnd Unwissenschaftlichkeit, Unwirksamkeit oder auch Gefährlichkeit vorgeworfen werden. Pick hält an den vielen kulturellen und klinischen Leistungen der Psychoanalyse fest und plädiert dafür, sie weiterhin als »experimentelles Handwerk« und eine kreative Anstrengung zu praktizieren.
Aktualisiert: 2022-07-21
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