transit nürnberg #1

transit nürnberg #1 von Bade,  Klaus J, Jochem,  Gerhard, List,  Danièle, Müller-Rohde,  Verena, Platt,  Anthony M, Rieger,  Susanne, Wiedemann,  Monika
In ihrer ersten Nummer greift die Reihe transit nürnberg ein aktuelles und vieldiskutiertes Thema auf. Leitlinien sind die objektive Vermittlung der mit der Migration verbundenen gesellschaftlichen Prozesse in Vergangenheit und Gegenwart und die Schaffung einer positiven Perspektive für diese globale Entwicklung. Behandelt werden u.a. auch der Umgang mit sozialen Randgruppen und unsere Erinnerungskultur - immer mit dem Blick über den heimischen Tellerrand. Die Biografien Betroffener geben einen Eindruck davon, was es heißt, Ziel von Diskriminierung oder Rassismus zu sein. Inhalt Editorial Rassismus Verena Müller-Rohde: Julius Streicher: Der Hetzer von Nürnberg Prof. Emeritus Kurt E. Shuler (USA): Der Erfolg der „Untermenschen“ als Beispiel für den Widersinn von Rassismus und Diskriminierung Paul Lappalainen (Schweden): Institutioneller Rassismus in Schweden und Europa Spurensuche Gerhard Jochem, Danièle List, Susanne Rieger, Monika Wiedemann: Xenopolis - Das Fremde in der Stadt Migration Susanne Rieger: Zahlen zur Migration 1973 - 2006: Bevölkerung, Bildung, Beschäftigung Prof. Klaus J. Bade (Osnabrück): Zuwanderung und Migrationspolitik in Deutschland Nicole Bosch (Bamberg): Migration, Integration und Diskriminierung: Das europäische forum für migrationsstudien an der Universität Bamberg Susanne Rieger: „Flüchtlingsstadt Nürnberg“: Vom Valka-Lager zum BAMF Dieter G. Maier (Mannheim): Die Anwerbung von Gastarbeitern 1955 - 1973 und ihre Folgen in Nürnberg Integration Dr. Hans Hesselmann: Für ein Zusammenleben in Gleichberechtigung und Vielfalt - Die „Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus“ Dr. Hans Hesselmann: Die Menschenrechtsarbeit der Stadt Nürnberg Dr. Christine Meyer: Integrationspolitik in der Stadtverwaltung Nürnberg Damenoberbekleidung Gerhard Jochem, Susanne Rieger, Monika Wiedemann: Kleider machen Leute Menschen - Leben Bella Uhlfelder (USA): Die drei Leben der Bella Uhlfelder Magda Watts (Israel): „Wenn du aber lachst, will jeder bei dir sein.“ Susanne Rieger: Frauen für Frauen: Diakonissen im Pflegeamt der Stadt Nürnberg 1909 - 1995 Thi Cam Nhung und Thuy Mong Tham Bui: Zwei deutsch-vietnamesische Schwestern erinnern sich Susanne Rieger: Importierte Frauenpower: Drei ausländische Einzelhändlerinnen in Nürnberg Verena Müller-Rohde: Toleranz für „Trannies“ Kommentar ElleCommandante - Dr. Wolfgang Freitag: Neues aus dem Land der Dichter und Denker: Fortwährende Probleme mit der Aufklärung Amnesie Prof. Emeritus Anthony M. Platt (USA): Von Nürnberg bis Kalifornien: Rassismus zwischen Erinnerung und Vergessen Gerhard Jochem, Danièle List: Zweierlei (Ge-)Denken Frohsinn Gerhard Jochem, Monika Wiedemann: Tuffy, der Experte Gerhard Jochem, Monika Wiedemann: Woodstock 2006 auf dem Hauptmarkt Altlasten Gerhard Jochem: Rassismus im Namen Deutschlands: Die ethnischen Säuberungen in Slowenien 1941 - 1943 Rob Zweerman (Niederlande): Das lange Warten der Zwangsarbeiter auf ein Zeichen der Erinnerung und Versöhnung in Nürnberg
Aktualisiert: 2022-11-23
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Mei Gass, mei Leit, mei Stana

Mei Gass, mei Leit, mei Stana von Graf,  Juliane, Suwall,  Rainer
Nichts ist spannender als die Leben von Menschen und die Spuren, die sie über Jahrhunderte in ihren Wohnungen, Dokumenten und den Erinnerungen der Zeitgenossen hinterlassen haben. Dieses Buch über ein Haus im Viertel rund um St. Jakob und St. Elisabeth, das den Altstadtfreunden gehört, bringt die Quellen wieder zum Sprechen. Es richtet sich an eine breite Leserschaft von an Architektur- und Stadtgeschichte Interessierten.
Aktualisiert: 2022-11-23
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Hitlers Himmelfahrt

Hitlers Himmelfahrt von Suwall,  Rainer
Es war einmal (genauer gesagt 1938) ein deutsches Land, in dem die Mehrheit eine brutale Delle in der Bimmel hatte, Mitmenschen als Rassenschänder bezeichnete und nichts dabei fand, ihre Gotteshäuser abzureißen. Doch glücklicherweise gab es noch ein anderes, amerika-nisches Land, aus dem drei Männer und eine Bulldogge kamen, um den Blechschaden mit Blei auszuklopfen. Ihre Geschichte und die ihrer Freunde und Feinde vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, die in New York, Wien, Prag und Nürnberg spielt, steht in diesem fast wahren Zeitroman. Aber auch allen an Vögeln, Wildsäuen oder der italienischen Oper interessierten Liebhabern von Franz Kafka, Karl Valentin, Benny Goodman, Edward Hopper sowie den Marx Brothers bietet die Lektüre des Buches reichlich Gewinn und Unterhaltung.
Aktualisiert: 2022-11-23
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transit nürnberg #2

transit nürnberg #2 von Dietzfelbinger,  Eckart, Eser,  Thomas, Gregor,  Neil, Huhle,  Rainer, Jochem,  Gerhard, Krennerich,  Michael, Leder,  Harald T, Nothmann,  Jerry, Rieger,  Susanne, Rosenthal,  Jacob
Anlässlich des 60. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die UN gibt transit nürnberg einen fundierten Einblick in ihre Entstehungsgeschichte und Entwicklung. Insgesamt bietet das Heft eine rasante thematische Welt-Zeit-Reise quer durch 500 Jahre Geschichte und Politik auf den Spuren von Kriegern & Künstlern, Angekommenen & Weggegangenen, alten & neuen Nazis. Inhalt Editorial Schwerpunktthema: Menschen & Rechte Dr. Rainer Huhle, Dr. Michael Krennerich: Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: eine grundlegende Antwort auf historisches Unrecht Susanne Rieger: Recht praktisch: ein Interview mit Rechtsanwalt Wolf-Joachim von Rosenstiel Dauerthemen: Gedächtnis & Migration Susanne Rieger: Frankreich, China, Stalingrad: Nürnberger Erinnerungskultur auf den Punkt gebracht Dr. Thomas Eser: „Geboren im königreich zu Hungern“: Albrecht Dürers d.Ä. Zuwanderung nach Nürnberg als Beispiel europäischer Künstlermobilität im 15. Jahrhundert Zeitgeschichte: Menschen & Leben Gerhard Jochem: „Die ganze Stadt war in einem beispiellosen Freudentaumel“: Streichers Triumphzug durch Nürnberg am 9. März 1933 Dr. Eckart Dietzfelbinger: Warum braune Flecken kein Makel blieben: Anmerkungen zum Fall Gustav Schickedanz Jerry Nothman: Wie ich in Schweden zum Amerikaner wurde Dr. Harald T. Leder: „Nicht fürs Leben geeignet“: farbige Soldaten und ihre Kinder in Nürnberg nach 1945 Dr. Neil Gregor: Als die Nazis (wieder) nach Nürnberg kamen: das Reichsparteitagsgelände und die NPD in den 1960ern Dr. Jacob Rosenthal: 60 Jahre Israel: die Sicht eines ehemaligen Nürnbergers Weltweit & interaktiv Die Redaktion & viele Helfershelfer: transit nürnberg international (Deutsch & English) Gerhard Jochem: transit nürnberg crossmedial: internationale Gäste - Führungen - Internet Infos Autoren English Abstracts Stimmen zu transit nürnberg # 2 „Für das erste Heft der Zeitschrift für Politik und Zeitgeschichte haben Susanne Rieger und Gerhard Jochem vom Verlag testimon, der das Magazin herausgibt, im Mai 2007 den Alternativen Medienpreis bekommen. Und auch die zweite Nummer wartet mit vielen interessanten Themen auf. [.] Rieger und Jochem ist ein facettenreiches Heft gelungen, für das sie auch eine ganze Reihe bekannter Gastautoren gewinnen konnten.“ Marco Puschner in der Nürnberger Zeitung, 20./21.09.2008 („Papa Dürers geglückte Integration. Neues Magazin zu Geschichte und Politik“) „Erstmals ist die ‚Zeitschrift für Politik und Zeitgeschichte’ im März 2007 erschienen. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Redaktion bekam prompt den Alternativen Medienpreis in der Kategorie Presse verliehen. [.] Die aktuelle Ausgabe umfasst über 70 Seiten und spannt den Bogen vom Schwerpunktthema ‚Menschen & Rechte’ - anlässlich des 60. Jahrestages der Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen - über die Kategorie ‚Menschen & Leben’ zu ‚Gedächtnis & Migration’. [.] Alles ernste und wichtige Themen, doch am Ende des Heftes gibt es zur Auflockerung noch eine witzige Bilderstrecke mit Aufnahmen von transit-Lesern aus aller Welt.“ Susanne Helmer in den Nürnberger Nachrichten, 20./21.09.2008 („Preisgekrönte Zeitschrift für Politik. Neue Ausgabe von ‚transit nürnberg’ ist erschienen“)
Aktualisiert: 2022-11-23
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Das Olympia 72 Lesebuch

Das Olympia 72 Lesebuch von Decker,  Gerd, Müller-Rohde,  Verena, Nefele,  Josef, Rieger,  Susanne
Das Olympia 72 Lesebuch. Für München und den Rest der Welt! Die Olympischen Sommerspiele 1972 waren das größte Ereignis der Münchner Geschichte im 20. Jahrhundert. Sie hinterließen bleibende Spuren im Stadtbild und bei den Menschen, die sie erlebten, ob als Organisatoren, Sportler, Sicherheits- und Servicepersonal oder Zuschauer. Genau vierzig Jahre danach kommen sie im Olympia 72 Lesebuch als Zeitzeugen zu Wort, lassen die strahlenden und die rabenschwarzen "Tage von München" noch einmal aus ihrer ganz persönlichen Sicht lebendig werden und reflektieren mit dem Abstand von mehr als einer Generation über ihre Erfahrungen und Beobachtungen. Angereichert mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos aus Privatarchiven fängt das Olympia 72 Lesebuch den Zeitgeist ein und bietet Information und Unterhaltung für die, bei denen die Erinnerungen an damals Emotionen auslösen, wie auch jene, die rückblickend wissen wollen, wie es war, als im boomenden "Millionendorf" an der Isar friedlicher internationaler Sport und bunte Feierlaune mit den Konflikten zwischen Ost und West und im Nahen Osten aufeinanderprallten und so die "heiteren Spiele" zu einer Bühne der Weltpolitik werden ließen. Das Olympia 72 Lesebuch ist eine Mannschaftsleistung der Journalistin Verena Müller-Rohde und der Politologin Susanne Rieger im Damen-Zweier ohne Steuermann. Um einen möglichst authentischen, faktenreichen und spannenden Eindruck der Geschehnisse vermitteln zu können, haben unsere bayerischen Goldmaderln zahlreiche Interviews geführt und zeitgenössische Quellen ausgewertet. Und das alles steckt im Olympia 72 Lesebuch: O wie Olympisches Dorf. Der Journalist Jan Eberhard Vaubel und die "Village News": zwischen Fitness-Drink und Kir Royal LY wie Lympy, unser internationales Olympia-Maskottchen. "Hallo Freunde, Friends, Amis!" - der kritisch-nostalgische Rückblick eines alten Medienprofis nach 40 Jahren M wie Münchner Geschichten. Stadtentwicklung, Ereignisse, Anekdoten vor, während und nach den Spielen in Wort und Bild P wie "Pauli Spezial". Paul Barth holte mit seinem unwiderstehlichen Spezialwurf vor heimischer Kulisse überraschend Judo-Bronze I wie "Immer mit dabei, immer vorn dran". Die Münchner Polizei im vollen Einsatz A wie Attentat. Augenzeugenberichte & Chronologie 72 wie 72. Hotpants, Miniröcke, Schlaghosen, Plateauschuhe, Afrolook, Der Pate, T-Rex, Rex Gildo, Dieter Thomas Heck L wie Lesotho. Der Sprinter Montsapi Moorosi: ein Ein-Mann-Team sorgt für Wirbel E wie einmalig. Fackelläufer Gerhard Ochsenkühn: "Das passiert dir nur einmal im Leben" S wie Speerwerfen. Klaus Wolfermann und der kleine Unterschied: 2 Zentimeter weiter als sein Freund Janis Lusis E wie Ehefrauen. Hinter den erfolgreichen Olympioniken standen starke Frauen - und backten ihnen manchmal Pfannkuchen B wie "Bullen-Vierer". Hans-Johann Färber ruderte zum Gold - und feierte danach mit seinen Kameraden bullenmäßig U wie umwerfend. Die "schöne Münchnerin" Uschi Badenberg mit dem Dirndl in Moskau C wie Howard Cosell und Paul V. Carlin. US-Sportreporter bei Olympia auf der Spur mongolischer Boxer H wie die Anita Hartung. Ein wichtiges und apartes Rädchen im bunten Olympia-Getriebe
Aktualisiert: 2022-11-23
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transit nürnberg #4

transit nürnberg #4 von Jochem,  Gerhard, Leder,  Harald T, Müller-Rohde,  Verena, Rieger,  Susanne, Spahr,  Tom, Wairer,  Frank, Weinstein,  Raymond M, White,  Ruth
transit nürnberg #4: USA! Merrell Barracks, Emigration, IMT, Atlanta: Chiffren für die Beziehungen zwischen Nürnberg und den USA. transit nürnberg #4 enthält die Texte von Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks, die aus eigener Erfahrung oder aufgrund ihres Fachwissens etwas zu diesen Themen zu sagen haben. Merrell Barracks, emigration, IMT, Atlanta: Catchwords for the relations between Nuremberg and the U.S. transit nürnberg #4 contains the contributions of people who are entitled by their own experience or their professional knowledge to write about these subjects. Inhalt Gerhard Jochem: Einleitung des Herausgebers / Introduction by the editor Gerhard Jochem: Die Amerikaner in Nürnberg 1945 - 1995 / The American presence in Nuremberg 1945 to 1995 Raymond M. Weinstein: Erinnerungen an Nürnberg 1959 - 1960: Ein amerikanischer Soldat in Nachkriegsdeutschland / Nuremberg 1959 - 1960 remembered: an American soldier in postwar Germany Herbert R. (Jake) Jacobson: Eine Erfahrung fürs Leben: Nürnberg aus der Sicht eines G.I. 1959 - 1961 / An experience for a lifetime: A G.I.’s Nuremberg 1959 - 1961 Rick A. Gray: Die Army sagte „Deutschland“, und nach Deutschland brach ich auf. In Nürnberg und Bindlach, Dezember 1962 - Juni 1965 / The Army said Germany, and to Germany I went. In Nuremberg and Bindlach, December 1962 - June 1965 Tom Spahr: Ich höre dieses Lied und all die Erinnerungen sind wieder da: 1971/72 mit dem 17. Feldartillerieregiment in Nürnberg und Grafenwöhr / I hear that song and it all comes back: 1971/72 with the 17th Field Artillery Regiment in Nuremberg and Grafenwöhr Susanne Rieger: Amerikanische Spuren / American traces Leopold Katz: Meine Nürnbergs / My Nurembergs Verena Müller-Rohde: Die Amis kommen! Wie die Nürnberger ihre Besatzer erlebten / The Americans are coming! The Nurembergers’ experience of the occupying forces Frank W.: Is it you who built the snowman? Frank W. sucht seinen Vater / Is it you who built the snowman? Frank W. searches for his father Harald T. Leder: Von zwei Menschen, die ihre Welt veränderten: Die Geschichte einer ungewöhnlichen deutsch-amerikanischen Beziehung / Two people who changed their world: The story of an exceptional German-American relationship Ruth White: Mein Amerika / My America Ernest Lorch: Das beste Land zum Leben und um erfolgreich zu sein / The best country in which to live and succeed Lisa Lowe Stauffer: Atlanta (deutsche Fassung) / Atlanta (English version) Appendix: abbreviations, literature & sources Aus der Einführung: 15 Millionen US-Soldaten und Zivilangestellte mit ihren Familien haben sich seit 1945 zeitweise in Deutschland aufgehalten. Wahrscheinlich der Prominenteste unter ihnen war Elvis Presley, der zwei Jahre lang, von März 1958 bis März 1960, beim 1. Mittelschweren Panzerbataillon der 3. US-Panzerdivision diente. Während eines Manövers seiner Einheit auf dem Truppenübungsplatz erwies er dem nahegelegenen Grafenwöhr die Ehre eines improvisierten Privatauftritts. Mehr als für den Rest Westdeutschlands schuf das Ergebnis des II. Weltkriegs besondere Verbindungen zwischen Nürnberg und den USA. Zweifellos war die Wahl der Stadt als Schauplatz des Internationalen Militärtribunals ein symbolischer Akt, nachdem sie Gastgeber der Nazireichsparteitage gewesen war und ihren Namen für immer mit den übelsten rassistischen Gesetzen, die jemals niedergeschrieben wurden, in Verbindung gebracht hatte. Als Folge davon gehörten für nahezu 50 Jahre Amerikaner als Angehörige von taktischen Truppen oder Personal des Militärgerichts und der Militärregierung zum Nürnberger Alltag. Noch in der letzten Phase der Präsenz der US-Armee in Nürnberg (1991) lebten 2400 Soldaten und Zivilisten im Stadtgebiet. Ein weiteres lebendes Band zwischen Nürnberg und den USA stellen die jüdischen Familien und ihre Nachkommen dar, die die Stadt wegen der Verfolgung durch die Nazis verlassen mussten. Von den im Jahre 1940 offiziell registrierten 2539 Flüchtlingen immigrierten 1030 in die Vereinigten Staaten. Mit der vierten Ausgabe unserer Publikationsreihe transit nürnberg, der nicht nur wegen ihrer Zweisprachigkeit bisher ehrgeizigsten, versuchen wir das aufzuspüren und festzuhalten, was von diesen Berührungspunkten jenseits von öffentlichem Pomp und Ritualen geblieben ist. Für alle, die bei diesem Projekt mitgemacht haben, und vielleicht auch für die Leser(innen) des Buchs war es eine Entdeckungsreise in die eigene Vergangenheit und Gegenwart, die Fragen nach eigenen Erfahrungen und Stereotypen aufwarf. So lösen die drei Buchstaben USA selbst in einer Zeit, in der wir in Deutschland angeblich in einer „postamerikanischen Ära“ leben, eigene Emotionen und Assoziationen aus, auch bei einer Generation, die anders als der Herausgeber nicht den die Ohren öffnenden Sendungen von AFN Nürnberg und Rockkonzerten in der berühmt-berüchtigten Hemmerleinhalle in Neunkirchen am Brand einschließlich Zusammentreffen mit US-Boys ausgesetzt war, die ihm wertvolle praktische Lehren im Umgang mit giftigen Substanzen erteilten - und ihn über die vermeintlichen Grundwerte seiner Umwelt nachdenken ließen. Dies sind die Geschichten von Amerikanern und Deutschen, deren berufliche, zufällige, romantische, vorübergehende oder dauerhafte Begegnungen miteinander Spuren in ihren Leben hinterließen, plus Informationen über die gemeinsame Geschichte und den heutigen Stand der gegenseitigen Beziehungen. Gerhard Jochem From the introduction: 15 million U.S. servicemen and civilian employees together with their families have passed through Germany since 1945. Probably the most prominent among them was Elvis Presley, who served here with the 1st Medium Tank Battalion, 3rd Armored Division for two years from March 1958 until March 1960. During maneuvers of his unit on the training grounds, he honored nearby Grafenwöhr with an improvised private performance. More than for the rest of West Germany, the outcome of World War II created special relationships between Nuremberg and the USA. Undeniably, the choice of the city as the location for the International Military Tribunal was a symbolic act after Nuremberg had hosted the Nazi party rallies and attached its name indelibly to the most infamous racial laws ever written. Consequently, for almost 50 years Americans belonged to Nuremberg’s everyday life as troopers or staff of the military court and the local military government. Even in the final phase of the U.S. Army’s presence in Nuremberg (1991), 2,400 military and civilian personnel lived within the city limits. Another living bond between Nuremberg and the USA is the Jewish families who had to leave the city because of the Nazi persecution, and their offspring. Of 2,539 refugees officially registered by 1940, 1,030 immigrated to the United States. With this 4th issue of our publication series transit nürnberg, the most ambitious not only because of its bilingualism, we try to trace and save what remained of these points of contact, on both sides, beyond the official brouhaha. For all who participated in this project, and maybe also for the reader of the book, it was an exploratory journey into the past and present, raising questions about individual experiences and stereotypes. For instance, though Germans allegedly live in a “post-American era,” the three letters “USA” still elicit special emotions and associations, even with a generation who, for the most part, had little firsthand experience with the American influence. The editor, on the other hand, was exposed to the ear-opening programs of AFN Nuremberg and rock concerts at the ill-famed Hemmerleinhalle in Neunkirchen am Brand, and had run-ins with American boys who taught him valuable practical lessons about toxic substances - and made him think about the putative virtues of his surroundings. These are the stories of Americans and Germans whose professional, incidental, romantic, transient or enduring encounters with each other left impressions on their lives, plus information about the common history of the two countries and the current state of their mutual relations. Gerhard Jochem
Aktualisiert: 2022-11-23
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Solange ich lebe, hoffe ich

Solange ich lebe, hoffe ich von Horváth,  Franz, Jochem,  Gerhard, Rózsa,  Ágnes, Watts,  Magda, Wiedemann,  Monika
Ágnes Rózsas Aufzeichnungen beginnen dort, wo das Tagebuch der Anne Frank aufhört: Im damals ungarischen Siebenbürgen gerät die junge, 34-jährige Lehrerin im Mai 1944 in die Todesmühlen des Holocausts und wird in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Mit viel Glück überlebt sie die Selektionen durch den Lagerarzt Josef Mengele, Hunger und Krankheiten, um im Oktober desselben Jahres von Vertretern der Firma Siemens zur Zwangsarbeit in einem ihrer Nürnberger Werke ausgewählt zu werden. In der Werkstatt bietet sich ihr die Gelegenheit, Papier und Bleistift zu stehlen, um ihre Erlebnisse, Gefühle und Reflexionen aufzuzeichnen. In der Form fiktiver Briefe an ihren geliebten Ehemann hält Ágnes das sie umgebende Pandämonium aus Lebensgefahr durch Gaskammer oder alliierte Bomben, nervtötender Routine und sadistischen SS-Wachen fest, charakterisiert aber auch treffend ihre Leidensgenossinnen und gewährt tiefe Einblicke in ihr eigenes Gemütsleben und ihren einsamen Kampf, trotz aller Demütigungen ein Mensch zu bleiben. So entstand mit ihrem Tagebuch, bei dessen Entdeckung sie mit der Todesstrafe hätte rechnen müssen, ein einzigartiges, authentisches und bewegendes Zeitdokument, das hier erstmals in deutscher Übersetzung und ergänzt um einschlägige Forschungsbeiträge vorlegt wird. Leseprobe Nürnberg, Dienstag, 19. Dezember 1944 Ich schlief so tief wie ein Murmeltier. Nicht einmal der Lärm derer, die zur Arbeit gingen, störte mich. Ich war todmüde, weil der gestrige Tag schrecklich war. Am Nachmittag saßen wir duselig in der Werkstatt, da wir Sonntag nachts, zwischen den zwei Alarmen, kaum schlafen konnten. Wir beneideten die Frauen der Frühschicht, die sich ab Mittag bis zum nächsten Morgen ausschlafen durften. Am Nachmittag gegen halb sechs begann der Alarm. Wir rafften hastig unsere Werkzeuge zusammen. Bevor wir im Luftschutzraum ankamen, begann schon die Bombardierung. Sie dauerte eine Stunde lang und war furchterregend. Der Bahnhof in unserer Nähe wurde auch getroffen. (Die Leute, die in der Stadt arbeiten, erzählten es heute.) Solange die Flugzeuge mit ohrenbetäubendem Lärm über uns dröhnten, pressten Éva und ich verkrampft einander die Hände zusammen. Es hörte sich an, als hätte sich der Himmel gespalten. Nach jeder Explosion dachten wir, die nächste Bombe ist für uns bestimmt. Als wir im Bunker ankamen, gab es schon keinen Sitzplatz mehr. Wir hockten uns auf den Boden, und die Luftdruckwelle blies über unsere Gesichter. Nach der Bombardierung saßen wir noch eine gute halbe Stunde dort, da die Bomber die Stromzentrale trafen und sie den Luftalarm nicht mit Sirenen abblasen konnten. Als sich die Flugzeuge entfernten, setzte Todesstille ein. Jede seufzte erschöpft, und vor Aufregung konnte keine reden. Die Stromleitungen wurden leider repariert, und sie jagten uns in die Arbeit zurück. Dementsprechend war unsere Leistung! Die SS-Leute unterhielten sich mit gedämpfter Stimme, einerseits damit wir nichts hörten, anderseits waren auch sie sichtlich mitgenommen von der Heftigkeit des Luftangriffs. Vielleicht waren sie bis jetzt auf ihre eigene Propaganda hereingefallen und glaubten an die Sicherheit und Überlegenheit ihrer Armee. Aber das war noch nicht alles. Wir kamen nach zehn Uhr am Abend von der Arbeit in die Baracke zurück. Eine Gruppe, die in der Stadt arbeitete, war noch nicht zurückgekommen. Sonst kamen sie immer abends um acht Uhr an. Angsterfüllt warteten wir eine quälende Stunde lang. Berta war auch unter uns. Diese Gruppe war neu zusammengestellt, und sie arbeiteten heute zum ersten Mal auf dem Siemens-Gelände. Als sie ankamen, hatten wir schon keine Hoffnung mehr, sie jemals wiederzusehen. „Mojse“ [Jiddischer Spitzname der Häftlinge für den SS-Oberkommandoführer] verstand auch nicht, was passiert war, darum ging er los, um sie zu suchen. Die Fabrik war ebenfalls getroffen worden, und sie berichteten, dass die ganze Stadt in Flammen steht. Pressestimmen Kathrin Walther (Nürnberger Zeitung): Sie war eine Nummer. Mit Tagebuchaufzeichnungen holt sich die ungarische Jüdin Ágnes Rózsa ihre Menschenwürde zurück. Verena Müller-Rohde (Bildzeitung Nürnberg): Ihr Tagebuch hielt sie am Leben. Doch es hätte auch ihren Tod bedeuten können. Die ungarische Zwangsarbeiterin Ágnes Rózsa schrieb im Nürnberger Südfriedhoflager fiktive Briefe an ihren Ehemann. Ein erschütternder Bericht über die Grausamkeit der Nazis!
Aktualisiert: 2022-11-23
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