Horst Drinda
Ein Schauspielerleben in Briefen
Stefan Drinda, Adelheid Wedel
Horst Drinda – mehr als nur eine Biografie
Der Schauspieler Horst Drinda sieht die Flut der Autobiografien in den Buchhandlungen wachsen. Er will nicht zu jenen gehören, die sich selbst allzu wichtig nehmen. Als erfolgreicher Schauspieler und Regisseur hat er bereits den Abschied von der Bühne hinter sich. Dann bittet ihn die Familie: Schreib doch mal auf, was du alles erlebt hast. Anfangs weigert er sich. Frau und Kinder schenken ihm einen Computer, das stachelt ihn an.
Es entstehen 21 persönliche Briefe, die weit mehr sind als private Zustandsbeschreibungen. Das Buch versammelt diese klugen und bewegenden Zeugnisse, die gemeinsam mit weiteren Dokumenten das Leben eines großen Künstlers, der in der DDR zu den Stars von Bühne und Film zählte, widerspiegeln. Wir erfahren, wie er arbeitete, was ihn umtrieb – und blättern damit gleichzeitig ein Stück Vergangenheit auf. Festgemacht am Leben eines Schauspielers, den eben nicht Gier nach Applaus oder Ruhm trieb, der keine Marionette an den Fäden eines Regisseurs war, sondern eine allseitig humanistisch geprägte Persönlichkeit.
Genau beobachtet und gut erzählt, sind diese Briefe spannende Zeitdokumente, die das Leben des Schauspielers Horst Drinda mit dem Berlin der 30er Jahre, dem Wahnsinn des Krieges, den schweren Jahren des Wiederaufbaus und dem DDR-Alltag in Szene setzen.