Von Käfern, Märkten und Menschen
Kolonialismus und Wissen in der Moderne
Tony Ballantyne, Bettina Brockmeyer, Barbara Buchenau, Christof Dejung, Stefanie Gänger, Rebekka Habermas, Patrick Harries, Richard Hölzl, Sabine Mangold-Will, Alexandra Przyrembel, Kathrin Reinert, Maria Rhode, Kirsten Rüther, Iris Schröder, Ernst-Christian Steinecke, Holger Stoecker, Charlotte Trümpler, Ulrich van der Heyden, Jakob Vogel, Andrew Zimmerman
Wenn über die Kolonialisierung der Welt geschrieben wird, steht zumeist im Vordergrund, was die Europäer den Weltregionen an Fortschritt und Zivilisation brachten. Tatsächlich aber wäre auch die europäische Wissensgeschichte ohne die Kolonien anders verlaufen. Ein Heer von Missionaren, Forschungsreisenden, Kolonialbeamten und Kaufleuten haben das Wissen und die Erfahrungen der indigenen Völker gesammelt und nach Europa gebracht. Nicht nur die Entwicklung der Zoologie, Botanik oder Ethnologie war aufs engste mit der Kolonialgeschichte verwoben, auch die erfolgreiche Bekämpfung von damals noch in Europa auftretenden Krankheiten wie Cholera und Malaria wäre ohne das Wissen aus den Kolonien kaum möglich gewesen. Entlang faszinierender Einzelschicksale, aber auch durch Einblicke in neue Dokumente und Zeugnisse aus der Kolonialgeschichte zeigen die Beiträger dieses Bandes, wie ein erstaunlich reiches Wissen nach Europa gelangte und den Fortschritt des 19. Jahrhunderts entscheidend beeinflusste.