Idee einer Apodiktik
Ein Beitrag zur menschlichen Selbstverständigung und zur Entscheidung des Streits über Metaphysik, kritische Philosophie und Skeptizismus
Christoph Asmuth, Christoph Binkelmann, Friedrich Ludewig Bouterwek, Patrick Grüneberg, Ansgar Lyssy
Das kritische Werk Kants hat nicht nur vorbehaltslose Bewunderer gefunden, sondern auch Kritik hervorgerufen, ja sogar den Anspruch an Philosophie überhaupt auf einmalige Weise gehoben. Bouterwek (1766-1828) hält Kants Philosophie für unzureichend für die Abwehr des Skeptizismus, weil sie nicht fundamental genug ist, und hat in der Auseinandersetzung mit Kants Ablehnung herkömmlicher frühneuzeitlicher Begründungsstrategien nach neuen Formen der Begründung der Möglichkeit von Wissen gesucht. Er formuliert eine antiskeptische, apodiktische Letztbegründung aller durch die kritische Philosophie ermöglichten Selbstverständigung und wendet sich dabei auch gegen die als einseitig und unvollständig kritisierten Systeme von Schelling und Fichte. Bouterwek entwickelt eine eigene Strategie zur Begründung aller Kritik in der Fundierung durch ein transzendentales »Elementar-Prinzip«.
Kant’s critical writings were met not only with unconditional admiration, but also provoked criticism and even raised the demands made on philosophy altogether in a unique manner. Bouterwek (1766–1828) believed that Kant‘s philosophy was inadequate for resisting skepticism because it was not fundamental enough, and in analyzing Kant‘s rejection of traditional early modern justification strategies he searched for new forms of justifying the possibility of knowledge. He developed an antiskeptical, apodictic ultimate justification of all self-understanding made possible by critical philosophy and in doing so turned against the systems of Schelling and Fichte, which he criticized as being one-sided and incomplete. Bouterwek also developed his own strategy for justifying all criticism by establishing a transcendental “elementary principle.“