Shacklewell Lane
Seven Sisters
George Migeot, Miladija Peters
Seit Oktober 2009 lebt der Berliner George Migeot in London. „Shacklewell Lane“ ist seine erste literarische Veröffentlichung. Diese Kurzgeschichten sind Momentaufnahmen mit unendlichem Tiefgang, seelischem und philosophischem Hintergrund. Seit zwei Jahren arbeitet George Migeot auch an seinem musikalischen Werk „borderlinEspiral“, einer Mischung aus elektronischer und klassischer Musik. George Migeot interessiert der Zauber des Lebens. Die Magie des Augenblicks und die Wahrheit hinter allem.
„Ich sah vor einiger Zeit ein Pärchen im Bus, ich war traurig und ich war glücklich. Meine Schutzengel tönten geradezu mit Megaphon in meine Ohren. Ich steckte die Finger in ihre Ohren und grinste blöd. Ich schreie nach Wahrheit? Die kannte ich doch längst. Die kenne ich. Nun sitze ich da. Nicht so oft wie früher, aber ich grüble doch immer wieder nach dem WARUM? Hey, – WEIL ICH ES ZULIEß – Und NUR darum!
Ich sah vor einiger Zeit ein Pärchen im Bus. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter, schaute schräg nach oben zu ihm. Er schaute stur gerade aus, dann blickte er wieder auf das aufgeschlagene Heft, das er in den Händen hielt.
Ich liebe die schwere Form der Kurzgeschichte. Der Sinn einer Kurzgeschichte erschließt sich nicht unbedingt aus der oberflächlichen Geschichte selbst. Wie in einem Traum oder in einem Werbespot, werden hier viele und sehr tiefgehende Inhalte innerhalb kurzer Zeit transportiert, die man erst erfassen kann, wenn man darüber nachdenkt oder zwischen den Zeilen liest.
Ich sah vor einiger Zeit ein Pärchen im Bus, ich erkannte, dass ich nie er sein werde.
Ich sah vor einiger Zeit ein Pärchen im Bus, und ich war traurig und ich war glücklich.“
Zum Verständnis der Kurzgeschichten in „Shacklewell Lane“: George Migeot schafft an einer Oper, die in Anlehnung an die buddhistische Lehre die Thematik des Sterbens und der Wiedergeburt, der Freude und Schmerzen zum Zwecke der seelischen Evolution abhandelt.
„Was für ein Fluch, Musik oder Worte. Alles Sprache. Nie kann ich sicher sein, was wahr ist oder verstanden wird.“