Peter Szondi
Stellungnahmen zur literarischen Hermeneutik
Robert Caner-Liese, María Verónica Galfione, Germán Garrido, Jan Gerstner, Christoph Koenig, Linda Maeding, Hans-Christian Riechers, Denis Thouard, Susanne Zepp
1929 in Budapest geboren und 1971 aus dem Leben geschieden, hat uns der Intellektuelle, Literaturwissenschaftler und Kritiker Peter Szondi ein ungemein dichtes Werk an Essays, Vorlesungen und literaturkritischen Schriften hinterlassen. Im 50. Todesjahr geht es dem vorliegenden Band nicht um die Legendenbildung, sondern um die Gegenwärtigkeit Szondis. Seine Texte sind den Autoren und Autorinnen dieses Bandes in der Praxis des Lesens, Forschens und der Vermittlung philologischer Praktiken noch immer ein Kompass. Wenn heute die Literaturwissenschaft zunehmend als Kulturwissenschaft aufgefasst wird, so würde Szondi womöglich in eine andere Richtung weisen und uns im Bewusstsein einer stets notwendigen Historisierung von Interpretationspraktiken an die philologische Kernaufgabe des Textverstehens erinnern. Diese ist eingebettet in den Entwurf einer literarischen Hermeneutik, der wir uns in diesem Band widmen.