Die gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortlichkeit als Bestandteil eines umweltvölkerrechtlichen Prinzipiengefüges
Konkretisierungsvorschläge für künftige Übereinkommen zum Schutz globaler Umweltgüter
Christian Glass
Der Schutz globaler Umweltgüter liegt in der Verantwortlichkeit der gesamten Staatengemeinschaft. Aufgrund der faktischen Ungleichheit von Staaten werden in etlichen umweltvölkerrechtlichen Übereinkommen – insb. in der Klimarahmenkonvention und im Kyoto-Protokoll – Industriestaaten und Entwicklungsländern unterschiedlich weit reichende Schutzpflichten auferlegt. Um materielle Gerechtigkeit zu gewährleisten, weicht das Konzept der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeit vom Grundsatz der souveränen Gleichheit von Staaten ab.
In diesem Buch wird das Spannungsverhältnis zwischen Umweltschutzbelangen und Entwicklungsbedürfnissen beleuchtet und versucht, dieses im Sinne einer umfassenden Verteilungsgerechtigkeit aufzulösen. Es werden Differenzierungskriterien zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern analysiert. Auch der Emissionshandel und insb. die sog. Joint Implementation sowie die Clean Development Mechanisms werden berücksichtigt.