Emotionen und Gänseblümchen
Hausfrauenlyrik (auch für Männer)
Bärbel Kache-Lungwitz
Vor meinem Rückzug in das Privatleben habe ich viele Jahre als Beratungsstellenleiterin eines Lohnsteuerhilfevereins gearbeitet. Dabei war ich nicht nur Steuerberaterin, sondern auch ein wenig Zuhörerin und Lebensberaterin und zu vielen meinerMandanten, die mir jahrelang die Treue hielten, baute ich ein ganz besonderes emotionales Verhältnis auf. Sie vertrauten mir und kamen gern in meine Beratungsstelle. Ich erfuhr Schick-sale, die mich menschlich berührten, die mich zum Nachdenken brachten und Gefühle in mir weckten, die mich teilweise „sprachlos“ machten. Nicht sprachlos im wörtlichen Sinne, sondern ich fand nicht die richtigen Worte, meine Anteilnahme, meine Betroffenheit und vor allem mein Mitempfinden zu artikulieren. Und so kam ich dazu Gedichte zu schreiben, ich begann meine Gedanken und Gefühle in Verse zu setzen, um mich mitteilen und um bestimmte Ereignisse und Erlebnisse in meinem Leben und im Leben anderer verarbeiten zu können. Ich identifiziere mich mit meinen Worten, denn sie beschreiben DAS Leben, wenn auch nicht immer MEIN Leben.