Die Ankunft
Verortungen in Literatur, Kultur und Medien
Achim Küpper, Barbara Mariacher
Mit der Ankunft widmet sich dieser Band einem Topos in Literatur, Kultur und Medien, der von ebenso großer historischer Persistenz wie anhaltender Aktualität ist. Erkundet wird die Ankunft hier nicht allein als Motiv oder Thema, als ambivalentes, zwischen Herkunft und Zukunft, zwischen dem Ende eines Reiseabschnitts und dem Beginn eines neuen aufgespaltenes Moment, sondern auch als poetologische oder autoreflexive Figur, die gleichermaßen von den Nöten eines Werkanfangs wie von der Ankunft in kultureller Fremde, auf der Flucht, auf Wanderschaft oder in der Migration erzählen kann. Die versammelten Beiträge nähern sich diesem Komplex von ganz unterschiedlichen Seiten: Die Spanne reicht vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von der Literatur bis zum Hörspiel, zur Graphic Novel und zum Film. Damit liefert dieses Buch einen ersten Versuch, das Phänomen der Ankunft auf einer epochenübergreifenden Ebene im literarischen, kulturellen und medialen Zusammenhang zu verorten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der neueren deutschsprachigen Literatur einschließlich des Vergleichs mit anderssprachigen Literaturen und Werken. Analysiert werden Szenarien der Ankunft in Versroman, Roman, Erzählung, Märchen, Gedicht, Theaterstück, Briefwechsel, Tagebuch oder Reisebeschreibung ebenso wie in auditiven, visuellen und audiovisuellen Medien. Vielfach damit verflochten sind übergreifende Fragen: nach dem schwierigen Verhältnis etwa zwischen dem ‚Eigenen‘ und ‚Anderen‘, nach Beginn und Ende eines Reisewegs oder nach dem eigentlichen Ort der Ankömmlinge in der Begegnung der Kulturen. Was sich in den Beiträgen dieses Bands abzeichnet, ist der vielgestaltige Komplex einer Ankunft, die nicht selten Verschiedenes zugleich ist: zugleich Beginn und Ende, zugleich eine Figur des Anfangs (auch des Werkanfangs) und ein mögliches Bild des Ausgangs, zugleich hochgradig historisch aufgeladen und doch bezogen auf ihre jeweilige Gegenwart. Das Buch will im Ganzen dazu beitragen, einen Topos zu ergründen und zu erschließen, der gerade auch in gesellschaftlicher Hinsicht heute aktueller denn je scheint.