Brandenburg im 19. Jahrhundert (1815-1914/18)
Die Provinz im Spannungsfeld von Peripherie und Zentrum
Klaus Neitmann, Wolfgang Radtke, Wolfgang Ribbe
Dieser Band erzählt anschaulich die Geschichte Brandenburgs zwischen 1815 und 1914/18. Für ein umfassendes Bild von den Lebensverhältnissen der Bevölkerung werden die verschiedenen Zweige des geschichtlichen Lebens, von der Politik über Wirtschaft und Soziales zu Religion und Kultur, vorgestellt. °°Bis zum Ersten Weltkrieg war die Mark Brandenburg mit ihrer Residenzlandschaft und den zahllosen Herrenhäusern die Zentralprovinz Preußens. Mit herausragenden Politikern wie Bismarck, gut ausgebildeten Beamten, tatkräftigen Industriellen und Handwerksmeistern, ingeniösen Wissenschaftlern wie Virchow, Malern wie Carl Blechen und sublimen Gestaltern wie Schinkel oder Fontane spielte sie eine einzigartige Rolle. Berlin in ihrer geographischen Mitte gab wesentliche Impulse auf den meisten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gebieten. Auch kleine Städte nahmen an den Modernisierungsschüben teil, sodass die Provinz schon früher als andere Regionen Preußens von einem Eisenbahnsystem und dichten Straßennetz durchzogen war, die es bald erlaubten, moderne Stadtwerke, ein leistungsfähiges Schulwesen, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen landesweit zu installieren. Gleichwohl bewahrte die brandenburgische Landschaft ihren herben Reiz des Ländlichen.°°