Hellenistische Heiligtümer in Kampanien
Sakralarchitektur im Grenzgebiet zwischen Großgriechenland und Rom
Andrea Averna, Nicoletta Petrillo, Markus Wolf, Gabriel Zuchtriegel
Grundlage dieser Studie von Markus Wolf sind neue Bauaufnahmen an Hellenistischen Heiligtümern in Teanum, Capua, Cumae und Paestum, um so mit den Methoden der archäologischen Bauforschung zu neuen Rekonstruktionsvorschlägen und zu weiterführenden Gedanken der Trennung von Bauphasen und der zeitlichen und typologischen Einordnung der Bauten gelangen zu können. In einer übergreifenden Betrachtung werden auch alle anderen hellenistischen Sakralbauten in Kampanien einbezogen, um mit einem komparatistischen Ansatz unterschiedliche kulturelle Einflüsse auf die Architektur herauszuarbeiten, in einer Zeit, als sich Kampanien im Spannungsfeld verschiedener Bevölkerungsanteile und im Grenzgebiet zwischen Großgriechenland und Rom befand. Während einige hellenistische Heiligtümer Kampaniens noch vorwiegend großgriechische Merkmale zeigen, stehen andere mehr mit den lokalen Eliten der Samniten oder Lukaner in Verbindung, während mit fortschreitender Zeit immer stärker der Einfluß Roms deutlich wird. Charakteristisch für ihre Architektur ist so gerade die Mischung verschiedener Typen und Bauformen, die sowohl an manchen Altären als auch bei einigen großen und kleineren Tempelbauten nachweisbar ist. Ein kurzer Ausblick auf die weitere Entwicklung in römischer Zeit und drei Appendices namhafter Kollegen runden den umfassenden Band zum Hellenismus in Kampanien ab.