Das Hagenauer Religionsgespräch (1540)
Zwei Teilbände
Klaus Ganzer, Karl-Heinz zur Mühlen, Volkmar Ortmann
Im 16. Jahrhundert gewannen Religionsgespräche zentrale Bedeutung als politisches und theologisches Mittel der Religionsvergleichung. Kam es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor allem zu Gelehrten- und Ratsdisputationen zur Einführung und Kritik der Reformation, so wurden von 1540–1557 Religionsgespräche abgehalten, in denen auf Reichsebene die strittige Religionsfrage verglichen werden sollte. Neben den inoffiziellen Vergleichsgesprächen auf dem Augsburger Reichstag von 1530 kommt es 1540/41 zu den offiziellen Reichsreligionsgesprächen von Hagenau, Worms und Regensburg; in Regensburg 1546 und Worms 1557 ging es dann weniger um Religionsvergleichung als um Religionspolitik. Auf dem Religionsgespräch von Hagenau vom 18. Juni – 28. Juli 1540 wurden vor allem die Vergleichsgespräche von Augsburg 1530 ausgewertet, die Notwendigkeit und Chancen eines nationalen Religionsgespräches diskutiert sowie dessen Grundlagen und Verfahrensweisen geklärt.Die in der »Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur« unter Leitung von Klaus Ganzer und Karl-Heinz zur Mühlen durchgeführte Edition der Akten der deutschen Reichsreligionsgespräche (ADRG) gibt Einblick in deren Verlauf und in die kontroverstheologische Auseinandersetzung vor und während des Trienter Konzils im Deutschen Reich sowie in die Religionspolitik der an den Vergleichsgesprächen teilnehmenden Territorien.