Grundriss der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte
Stefan Neuhaus
Wie frei kann ein Individuum in einer Gesellschaft überhaupt sein? Goethes Götz stirbt im Kerker, seine letzten Worte lauten: „Freiheit! Freiheit!“ Schillers Marquis Posa fordert vom spanischen König Philipp: „Geben Sie Gedankenfreiheit!“ Für die orientierungslosen Figuren der Gegenwartsliteratur gilt hingegen: „Die Freiheit kommt, wenn sie irrelevant geworden ist“ (Zygmunt Bauman). Freiheit ist der Schlüsselbegriff der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte. Dazu kommt, dass Freiheit die Grundlage schöpferischer Produktion und damit der Entwicklung von Literatur ist. Diese Einführung gibt nicht nur einen Überblick über die Literaturgeschichte, sondern verknüpft diesen Überblick mit der zentralen Frage nach der (Un-)Möglichkeit, frei zu sein.