Von Homer bis Landino
Beiträge zur Antike und Spätantike sowie zu deren Rezeptions- und Wirkungsgeschichte - Festausgabe für Antonie Wlosok zum 80. Geburtstag
Beate Regina Suchla
Die Reflexion über die Antike (im Sinne der antiquitas) und ihren Bezug zur jeweiligen Gegenwart ist so alt wie das Nachdenken des Menschen über seine Herkunft und seine Geschichte. Antiphon, Platon, Aristoteles und viele andere waren dabei von der Ehrwürdigkeit des weit Zurückliegenden überzeugt. So steht Cicero in einer bedeutsamen Traditionskette, wenn er nicht nur Kenntnisse des Altertums anmahnt und unermüdlich ihre Bedeutung betont, sondern in seiner Schrift de oratore (I 18) normativ fordert: „Man muss die gesamte Alte Zeit beherrschen“ (tenenda est omnis antiquitas). Antonie Wlosok, der dieser Band als Festgabe anlässlich ihres achtzigsten Geburtstages am 17.11.2010 mit Freude und Dank zugeeignet ist, hat im Rahmen ihrer langjährigen Tätigkeit in Lehre und Forschung den Zugang zur Kenntnis der Antike, insbesondere ihrer Sprache und Literatur, mit Nachdruck befördert. Basis hierfür war ein geradliniger Karriereweg: Der Promotion 1958 folgten die Habilitation 1964, die ordentliche Professur an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel 1968, der angenommene Ruf an die Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz 1973 und die Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1985.