Neger heißt nicht (bloß) „schwarz“
Wie das Wortfeld 'Neger' seine Bedeutung veränderte
Ulrike Krämer
Wie kommt es, daß ein Wort wie ‚Neger’ noch in den 80er Jahren (weitgehend) wertfrei verwendet werden konnte, während es heute, 25 Jahre später, als abwertend angesehen wird? Wie ist es möglich, daß dasselbe Wort auch heute noch mit dem Argument verteidigt wird, es bedeute doch lediglich „schwarz“, wenn ihm zur gleichen Zeit der Status eines Schimpfwortes zugeordnet wird? Wieso sollte man Ausdrücke wie ‚Mohrenwäsche’ besser vermeiden? Und was sagen unsere Wörterbücher zu all dem? Dieses Buch versucht, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Anhand von kulturgeschichtlichen Ansätzen wie (rassistischer) Diskriminierung und dem Konzept der political correctness sowie auf Basis sprachwissenschaftlicher Modelle wird aufgezeigt, wie sich die Bedeutung des Wortfeldes ‚Neger’ verändert hat, warum dies passiert ist und auf welchen Zeitraum sich dieser Bedeutungswandel genauer eingrenzen läßt.