Der Mythos von der österreichischen Identität
Überlegungen zu Aspekten der Wirklichkeitsmythisierung in Romanen von Albert Paris Gütersloh, Heimito von Doderer und Herbert Eisenreich
Sławomir Piontek
Der Zerfall der Donaumonarchie erzeugte Identitätsdefizite, die weder in der Ersten noch in der Zweiten Republik kompensiert werden konnten. Daher wurden unterschiedliche Identitätskonzepte nicht zuletzt durch Literaten entwickelt. Die Studie liefert Analysen zu den in drei österreichischen Romanen ( von Albert Paris Gütersloh, von Heimito von Doderer, von Herbert Eisenreich) entwickelten Identitätsvorstellungen, die als Beitrag zur Gestaltung eines neuen Nationalgefühls begriffen werden. Die Untersuchung der den Romanen zugrundeliegenden Strategien der Wirklichkeitsmythisierung deckt ein kohärentes Modell der österreichischen Identität auf. Die Eigenschaften dieses Modells festzuhalten und die Methoden seiner Transformation in einen literarischen Mythos von der österreichischen Identität zu rekonstruieren, ist das Hauptanliegen dieser Arbeit.