Buddha in seiner Welt

Buddha in seiner Welt von Baum,  Wilhelm
Der Religionsstifter Buddha wird in dem vorliegenden Buch aus historischer und religionsgeschichtlicher Sicht betrachtet. Es gilt, die verschiedenartigen späteren Quellen zu analysieren und zu bewerten. Dabei spielen die Inschriften des indischen Kaisers Aschoka aus dem 3. Jh. eine Rolle, die bis heute erhalten blieben. Die Überlieferung seiner Schriften wird besonders durch die Quellen aus Sri Lanka beleuchtet, wo buddhistische Könige schon sehr früh bemüht waren, das Andenken an den Stifter zu bewahren, der in seiner Heimat, dem Reich Maghada vor allem durch die Wiedererstarkung des Huinduismus und den Aufstieg des Islam zum Erlöschen gebracht wurde. Schließlich soll dargestellt werden, wie vor allem die ursprünglichen Texte und Chroniken seit dem 19. Jahrhundert erforscht wurden und es heute ermöglichen, eine "historische" Biographie des Religionsstifters zu verfassen.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Klagenfurt

Klagenfurt von Baum,  Wilhelm
Das 800jährige Klagenfurt (slowenisch Celovec) wurde in der Zeit der Reformation Hauptstadt des Herzogtums Kärnten und Sitz der Stände, die hier das Landhaus, den protestantischen Dom und das „Collegium Sapientiae et pietatis“ errichteten. Flacius Illyricus plante die Gründung einer Hochschule, aber die rigorose Durchsetzung der Gegenreformation durch den Habsburger Ferdinand II. vernichtete für lange Zeit eine neue Blütezeit. Juden, Wiedertäufer und Protestanten wurden planmäßig vertrieben, der Humanismus verdrängt, die Aufklärung verzögert, slowenische Kulturbestrebungen konnten sich erst seit der Aufklärung entfalten, als Franz Paul von Herbert den Abschluss an den Jenaer Kant-Kreis suchte. Napoleon brachte 1797 die Befreiung, aber in der Zeit des Vormärz erstarkte der Absolutismus von neuem, bis die Revolution von 1848 eine Phase der Demokratisierung einleitete. Bedeutende Literaten und Künstler wie der slowenische Dichter France Preseren, der Panslawist Matija Majar, die Maler Anton Kolig, Herbert Boeckl, Jean Egger und Maria Lassnig wirkten hier, ebenso die Dichter Christine Lavant, Max Hölzer, Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Gert Jonke, Alois Brandstetter und Josef Winkler. Die Gründung der Universität führte zu einem Aufbrechen verkrusteter Strukturen. Klagenfurt war aber auch die Stadt des Deutschnationalismus, wo Adolf Hitler begeistert empfangen wurde und der Nationalsozialismus in transformierter Form in der Sozialdemokratie und historisch-kulturellen Institutionen weiterwirkte und Slowenenfeindlichkeit salonfähig blieb – eine Stadt am Schnittpunkt dreier Kulturen, die zu einem Zentrum der Region Alpen-Adria werden könnte. Wilhelm Baum, geb. 1948 in Düsseldorf, DDr., Univ.-Doz., Mitglied des PEN, Autor zahlreicher Bücher zur Kulturgeschichte, die auch ins Englische, Slowenische, Italienische und Spanische übersetzt wurden.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Beschreibung Asiens

Beschreibung Asiens von Baum,  Wilhelm, Pius II, Senoner,  Raimund
Als Papst gehörte Pius II. (1458-1464) zu den am besten informierten Persönlichkeiten seiner Zeit, der bei der Abfassung der Kosmographie auch auf die vatikanischen Archive und Bibliotheken zurückgreifen konnte. Schon früh sind Piccolominis kosmographische und historische Interessen greifbar. Seine Schrift über Asien ist ein Teil der unvollendet gebliebenen Weltbeschreibung, die seine intensive Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Türken widerspiegelt, die 1453 Konstantinopel, das Zentrum der griechischen Welt, erobert hatten. Die Kosmographie ist für die Erforschung der Rezeption der Entdeckungen von größter Bedeutung, zeigt sie doch, dass der Papst – im Gegensatz zu seinem Freund Cusanus – das Werk Marcos Polos nicht kannte! Die Kenntnisse der fernen Länder bezog der Papst in erster Linie von den klassischen antiken Autoren wie Strabo oder Ptolemäus, deren Weltbild übernommen wird. Mittelalterliche Autoren kannte er kaum; in Österreich lernte er das Werk des Otto von Freising kennen. Die Lesefrüchte aus der Antike werden ausgeschmückt mit allerlei Informationen, die der Papst aus zeitgenössischen Reiseberichten wie etwa dem des Nicolo de Conti ziehen konnte. Auffallend ist, wie wenig der Papst über die Christen des Orients wusste; nur mit der armenischen Geschichte war er ein wenig vertraut. Das Werk vermittelt einen aufschlussreichen Einblick in die „konservative“ Sicht der Welt an einer der Schaltzentralen Europas vor den großen Entdeckungsfahrten der Portugiesen und Spanier. Hauptinformationsquellen waren die Bücher, nicht aber die Berichte der zeitgenössischen Seefahrer.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Geschichte der Mongolen

Geschichte der Mongolen von Baum,  Wilhelm, Korykos,  Hethum von, Senoner,  Raimund
Hethums Werk „Livre des Estoires des Parties d’ Orient“, das er 1307 in Frankreich dem Schreiber Nikolaus Falcon in französischer Sprache diktierte und das sogleich ins Lateinische übersetzt wurde, überreichte er Papst Clemens V., bei dem er in den zyprischen Thronwirren für Amalrich von Lusignan vermittelte. Der frühere General und Angehörige der armenischen Königsfamilie war mittlerweile dem Prämonstratenser-Orden beigetreten und versuchte, das in Europa bereits abgeflaute Interesse für die Kreuzzüge neu zu beleben. Die im Zeitalter der Kreuzzüge mit der Unterstützung der europäischen Christen rechnenden Armenier wurden in ihrem kilikischen Königreich von den türkischen Seldschuken auf der einen und den Sultanen von Ägypten, Damaskus und Aleppo umzingelt; nach dem Fall der letzten Kreuzfahrerbastion Akkon (1291) wurden nur noch Kilikien und Zypern im Orient von Christen regiert. Die Armenier setzten auch auf die Weltmacht der Mongolen, deren persische Herrscher – die „Il-Khane“ – zeit-weise christliche Frauen hatten und mit den orientalischen Christen sympathisierten. Die Armenier verfügten somit über gute Kontakte zu den Mongolen wie zum christlichen Europa. Hethums Onkel, König Hethum I. hatte selbst den Hof des Großkhans in der Mongolei besucht und konnte ihm viele wertvolle Einzelheiten über die inneren Verhältnisse im Reich des Großkhans berichten. Gleichzeitig verfügte der Geschichtsschreiber aber auch über genaue Kenntnisse über die Seldschuken und die zunehmende Macht der Mameluken in Ägypten. Seine Beschreibung der Welt der Mongolen und der Muslime im Orient endet mit dem Vorschlag eines neuen Kreuz-zuges, für den wichtige Ratschläge erteilt werden. Das Werk beinhaltet eine interes-sante Momentaufnahme der Situation im Orient um 1300.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Die Gathas

Die Gathas von Baum,  Wilhelm, Lommel,  Hermann, Zarathustra,  Spitama
1755 reiste der Franzose Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron, der 1754 in der Bodleian Library in England Fragmente des mittelpersischen Awesta, des hl. Buches der Zarathustrier, gefunden hatte, nach Bombay, wo er Kontakt mit Parsenpriestern aufnahm und 180 Handschriften sammelte, mit denen er schließlich nach Frankreich zurückkehrte und ab 1771 das Awesta ins Französische übersetzte. Es handelt sich um einen Grundtext der Weltkultur, der vor dem Beginn des Perserreiches unter Kyros dem Großen im 7./6. Jhdt. v. Chr. im Osten des Iran entstand. Die zoroastrische Bewegung wurde durch die Expansion des Islam in seiner Urheimat marginalisiert; die heiligen Texte der Hymnen des Religionsstifters wurden später mit den Texten des Awesta vermischt und erst in der Neuzeit philologisch von den Urtexten geschieden, kritisch ediert und in westliche Sprachen übersetzt. Die liturgischen Texte, „Yasna“ genannt, enthalten in den Kapiteln 28-51 und 53 die „Gathas“, Liedstrophen, die auf Zarathustra zurückgehen. Die „Yashts“ (Lobpreisungen der Gottheit) sind jüngeren Datums. J. G. Herder wurde bald auf das Werk Anquetils aufmerksam und setzte sich bereits 1774 in dem Werk „Älteste Urkunde des Menschengeschlechtes“ mit Zarathustra auseinander. 1776 erschien die deutsche Übersetzung des Awesta, mit der sich Herder 1784/91 in den „Ideen“ beschäftigte. Auch Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ riefen das Thema wieder in Erinnerung. In der Verfolgungszeit durch die Muslime flüchteten Zoroastrier nach Bombay, wo sich das wichtigste Studienzentrum befindet, in dessen Umfeld der Dirigent Zubin Mehta aufwuchs, der zu den bekanntesten Anhängern der Parsenreligion in der Gegenwart gehört.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Margarete Maultasch

Margarete Maultasch von Baum,  Wilhelm
Margarete Maultasch – ein Frauenschicksal zwischen Ehescheidung und Selbstbe-hauptung Margarethe von Kärnten-Tirol, die erst nach ihrem Tod den Beinamen „Maultasch“ erhielt, war die letzte Vertreterin der Meinhardiner von Tirol und Kärnten. Sie wurde im Kindesalter von ihrem Vater Heinrich mit Johann Heinrich, dem Sohn seines eins-tigen Rivalen, König Johanns von Böhmen, vermählt. Nach dem Tod Heinrichs fun-gierte König Johanns Sohn Karl – der spätere Kaiser Karl IV. – als Vormund an der Spitze der Tiroler Regentschaft. Wichtige Schlüsselpositionen im Land wurden mit Böhmen besetzt. Am 2.11.1341 putschte Margarete gegen ihren Mann, den sie aus Tirol vertrieb. Kaiser Ludwig der Bayer unterstützte sie und vermählte sie mit seinem Sohn Ludwig dem Brandenburger. Der Schritt erregte in ganz Europa aufsehen. Eine große Zahl von zeitgenössischen Chronisten erwähnen die Rechtfertigung: der Böh-menprinz sei impotent gewesen. Ludwig der Bayer holte Gutachten bei den Philoso-phen Wilhelm von Ockham und Marsilius von Padua ein, die die „erste Ehescheidung des Mittelalters“ in Traktaten verteidigten. Als Karl IV. nach seiner Königswahl in Tirol eindrang und Markgraf Ludwig abwesend war, verteidigte Margarete die Burg Tirol. Die erste Ehe wurde schließlich von der Kurie annulliert, und 1359 musste der Papst die 2. Ehe anerkennen. Nach dem kinderlosen Tod ihres 2. Gemahls überschrieb Margarethe 1363 Tirol Herzog Rudolf IV. von Österreich, mit dem sie nach Wien zog. Margaretes Schicksal berührte nicht nur die Zeitgenossen; die Sagen wirkten weiter bis zu Jakob grimm und Lion Feuchtwangers Roman „Die hässliche Herzogin“. Im Zentrum des Buches steht eine Frau, deren Ansehen durch die Propaganda ihrer Gegner verzerrt wurde.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Schirin Christin – Königin – Liebesmythos

Schirin Christin – Königin – Liebesmythos von Baum,  Wilhelm
Schirin war die Geliebte und später Frau des persischen Großkönigs Chosrau II. (+ 628). Die Christin zog hinter den Kulissen die Fäden in der Politik und unterstützte die christliche Minderheit im zoroastrischen Iran. Nach dem Sturz ihres Mannes beginn sie an seinem Grab Selbstmord und wurde in der Folgezeit zur Sagengestalt in Firdausis Epos "Schahname". Ihre angebliche Liebe zum Baumeister Ferhad wurde um 1180 vom Dichter Nizami zum Epos "Chosrau und Schirin" gestaltet, das in der persischen, türkischen und indischen Welt zahlreiche Nachahmungen erfuhr. Archetypische Momente wie das Belauschen beim Bade wurden in der islamischen orientalischen Welt zur Liebesgestalt schlechthin, die durch Goethes "Westöstlichen Divan" auch in Europa bekannt wurde. 3902005149AutorenporträtWilhelm Baum, geb. 1948, Historiker, Theologe und Philosoph, lebt in Klagenfurt. Seine Bücher wurden ins Englische, Spanische, Italienische und Slowenische übersetzt.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Paul Feyerabend – Hans Albert: Briefwechsel, Band 2 (1972-1986)

Paul Feyerabend – Hans Albert: Briefwechsel, Band 2 (1972-1986) von Albert,  Hans, Baum,  Wilhelm, Paul,  Feyerabend
Der Briefwechsel zwischen den Philosophen Paul Feyerabend (1924-1993) – neben Wittgenstein und Karl Popper der bedeutendste österreichische Philosoph des 20. Jahrhunderts – und dem Mannheimer Sozialphilosophen Hans Albert (geb. 1921) überrascht durch seine Offenheit. Hier diskutieren der in Berkeley und Zürich lehrende, aus Wien stammende Skeptiker und „anarchistische“ Methodenpluralist und der wichtigste deutsche Vertreter der von Karl R. Popper ausgehenden Logik und Sozi-alphilosophie nicht nur ihre wissenschaftstheoretischen Projekte und ihr Verhältnis zu Popper. Die in charakterlicher und fachlicher Hinsicht sehr verschiedenartigen Denker äußerten sich auch sehr offen zu Themen des akademischen Lebens, der 68er Bewegung und zu Fragen des Privatlebens. Die Briefe aus den Jahren 1972 bis 1985 kommentieren die Ereignisse der Arbeiten Feyerabends, sein Auftreten auf dem Philosophentag in Kiel 1972 sein 1974 in Englisch erschienenen Hauptwerk „Against Method“ („Wider den Methodenzwang“) und seine Diskussion mit dem Philosophen Imre Lakatos (+ 1974), der eine Kritik der Thesen Feyerabends hätte verfassen sollen. Die Briefe ermöglichen einen kritischen und amüsanten Rückblick auf einen entscheidenden Paradigmenwechsel in der Wissenschaftstheorie vom „Kritischen Rationalismus popper’scher Prägung zum erkenntnistheoretischen Anarchismus Poppers, der von Hans Albert aus der Sicht des Rationalismus beleuchtet wird.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Im Schatten des Ersten Weltkriegs

Im Schatten des Ersten Weltkriegs von Baum,  Wilhelm
Im Schatten des Ersten Weltkriegs fand 1915 der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts statt, der Genozid an den Armeniern im damaligen Osmanischen Reich – von der modernen Türkei bis heute geleugnet. Deutschlands militärische Führung, mit Österreich – Ungarn Verbündeter der Türkei im Ersten Weltkrieg und an den Kriegsschauplätzen im Vorderen Orient präsent, unternahm aus Bündnistreue und Eigeninteresse nichts gegen die Deportationen und grauenvollen Massaker, standen die Armenier doch auch den imperialistischen Großmachtsträumen des deutschen Reiches unter Wilhelm II. im Wege. Im Gedenkjahr 2015 versucht das Buch diesen Zusammenhängen nachzugehen und die Mitverantwortung Deutschlands am Völkermord an den Armeniern aufzuzeigen – eine Tatsache, die bisher zu wenig Beachtung fand und beklemmende Assoziationen entstehen lässt.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Der Klagenfurter Herbertkreis und die Kantrezeption in Österreich

Der Klagenfurter Herbertkreis und die Kantrezeption in Österreich von Baum,  Wilhelm
Im Juni 1789 verließ der Klagenfurter Bleiweißfabrikant Franz Paul von Herbert seine Heimatstadt, um sich an der Universität Jena dem Studium der Philosophie Kants bei dem aus Österreich stammenden Karl Leonhard Reinhold zu widmen. In Weimar wurde Herbert bald auch mit dem Dichter Friedrich von Hardenberg (Novalis) und mit Friedrich Schiller bekannt und freundete sich auch mit den Kantianer Johann Benjamin Erhard und Friedrich Forberg an. Durch Reinhold kam er auch in Kontakt mit dem dänischen Kantianer Jens Baggesen. Seine Schwester Maria von Herbert wandte sich brieflich an Kant, der ihr seine Pflichtenethik erklärte. Nach Herberts Rückkehr kamen die Freunde Erhard und Forberg zeitweise nach Klagenfurt und hielten in Herberts Haus Vorträge. 1793 teilte Maria von Herbert Kant mit, dass alles, was sich nicht auf den „kategorischen Imperativ“ beziehe, für sie wertlos sei. Kantianer aus Jena wie K. L. Fernow reisten ab 1793 nach Klagenfurt zu Herbert, ebenso auch Erhard, F. I. Niethammer und Baggesen, der darüber in seinen Tagebüchern berichtete; auch Schiller wusste um den Klagenfurter Philosophenkreis. 1794 ging die österreichische Staatspolizei gegen den Herbertkreis vor, der der „demokratischen Denkungsart beschuldigt wurde. 1797 tragen sich Baggesen und Herbert in Bern; Friedrich Heinrich Jacobi ließ Herbert grüßen. 1798 unterstützte Herbert auch J. H. Pestalozzi, den er in der Schweiz kennengelernt hatte. In der Ära der Restauration hielt Elisabeth Söllner, die mit Herberts Fabrikdirektor Johann Söllner verheiratet war, den Kontakt zu Erhard auch nach Herberts Selbstmord (1811) aufrecht. Im Zeitalter der Restauration stieß der preußische Schriftsteller Karl August Varnhagen auf die Briefe der Elisabeth Söllner; er recherchierte in Kärnten und publizierte 1830 das Buch „Denkwürdigkeiten des Philosophen und Arztes Johann Benjamin Erhard“, durch das Herberts Bedeutung überregional erkannt und die Quellen gerettet wurden.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Die Türkei und ihre christlichen Minderheiten

Die Türkei und ihre christlichen Minderheiten von Baum,  Wilhelm
Konstantinopel (heute Istanbul), die christliche Gründung an der Grenze zwischen Europa und Asien war über ein Jahrtausend hindurch als das „neue Rom“ der Kristallisationspunkt der Christen des Orients, zu denen neben der griechisch-orthodoxen Kirche im Byzantinischen Reich auch die Armenier, Georgier und die syrischen Christen gehörten. Seit der Eroberung durch die Türken lebten die Christen als Minderheiten unter der Herrschaft des Islam. Ihre Stellung wurde bis in die Gegenwart durch interne Spannungen geschwächt. Der Emanzipationsprozess der unter türkischer Herrschaft stehenden Griechen, Serben, Bulgaren, Armenier und Georgier führte dazu, dass der „kranke Mann am Bosporus“ im 19. Jahrhundert den größten Teil seiner früheren Eroberungen verlor. Die jungtürkische Revolution von 1908 ließ ein radikal-nationalistisches und rassistisches Modell „ethnischer Säuberungen“ entstehen, das im Ersten Weltkrieg im Völkermord an den Christen gipfelte und Hitler als Vorbild für den Holocaust diente. Alle am Weltkrieg beteiligten Mächte waren über die Massaker informiert. Das Fortwirken jungtürkischer Ideen in der Ära Atatürk hat in der Türkei bis heute eine kritische Aufarbeitung der Vergangenheit verhindert.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Überall und nirgendwo

Überall und nirgendwo von Baum,  Wilhelm
Das Buch enthält Erinnerungsberichte überlebender Juden aus Klagenfurt. Fred Reinisch, geb. 1921, wohnte in der Linsengasse am Landkanal und besuchte die Benediktinerschule und das Klagenfurter Gymnasium, wo er schon früh mit dem Antisemitismus konfrontiert wurde. Mit der Jugendallijah kam er zu einem Kibbuz nach Palästina, wo er die Landsleute Ernst Salzberger, Kurt Perlberg, Erwin Lustig, Ernst Weinreb und Rolf Friedländer traf. 1945 marschierte er mit der englischen Armee in Klagenfurt ein. Esther (Erna) Schuldmann war die Tochter von Moritz und Berta Zeichner, die ein Fell-Geschäft in der Adlergasse hatten; 1938 wurde Max, Abwehrkämpfer und Träger des Kärntner Kreuzes, von der Gestapo nach Dachau gebracht, Berta in das Ghetto von Kielce in Polen. Ihr Bruder Otto wurde 1942 in Auschwitz ermordet. Max und der Tochter Erna gelang die Flucht nach Palästina. Die Tante Juli Spitz arbeitete im Modehaus des Felix Preis. Dem Cousin Hugo ge-lang die Flucht nach Schweden; wie für Esther folgte die Alijah nach Israel (1948). Mit Hilfe der Klagenfurter Jüdin Lotte Weinreb gelang dem Vater die Flucht nach Palästina. Sie konnte 1940 nach Jugoslawien und 1941 nach Palästina fliehen, wo sie an der Hebräischen Universität studierte. Kurt Perlberg, geb. 1919, war der Sohn des Bankdirektors Karl Perlberg, der in der Radetzkystr. wohnte und 1938 nach Dachau kam; es gelang ihm, 1938 nach Palästina zu fliehen. Nach dem 2. Weltkrieg boten die Hausbesitzerinnen in der Radetzkystraße den Perlbergs die Wohnung zum Kauf an. Karl kehrte zunächst nach Klagenfurt zurück. Der Enkel Daniel besuchte 1957 die Großmutter Nelly in Klagenfurt. Auch Kurt Perlberg besuchte Klagenfurt öfters, wo er alte Freunde traf.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Paul Feyerabend – Hans Albert: Briefwechsel, Band 1: (1958-1971)

Paul Feyerabend – Hans Albert: Briefwechsel, Band 1: (1958-1971) von Albert,  Hans, Baum,  Wilhelm, Feyerabend,  Paul
Der Briefwechsel zwischen den Philosophen Paul Feyerabend (1924-1993) und Hans Albert (geb. 1921), die beide dem „Kritischen Rationalismus“ zuzurechnen sind, überrascht durch seine Offenheit. Hier diskutieren der in Berkeley und Zürich lehrende, aus Wien stammende Skeptiker und „anarchistische“ Methodenpluralist und der wichtigste deutsche Vertreter der von Karl R. Popper ausgehenden Logik und Sozialphilosophie nicht nur ihre wissenschaftstheoretischen Projekte und ihr Verhältnis zu Popper – die in charakterlicher und fachlicher Hinsicht sehr verschiedenartigen Denker äußern sich auch sehr freizügig zu Themen des akademischen Lebens, der 68er Bewegung und zu Fragen des Privatlebens. Die Briefe kommentieren die Ereignisse der Studentenrevolte, der Arbeiten Feyerabends an seinem Hauptwerk „Wider den Methodenzwang“. Sie ermöglichen einen kritischen und amüsanten Rückblick auf einen entscheidenden Paradigmenwechsel in der Wissenschaftstheorie.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Die Freisler-Prozesse in Kärnten

Die Freisler-Prozesse in Kärnten von Baum,  Wilhelm
In der „Moskauer Deklaration“ von 1943 wurde die Wiedererrichtung Österreichs von einem Beitrag am bewaffneten Kampf gegen das NS-Regime abhängig gemacht. Der Einsatz der Kärntner SlowenInnen ist als wichtigster und effektivster „eigener Beitrag“ zur Befreiung Österreichs von der NS-Herrschaft anzusehen. Bis heute wurde das reichhaltig vorhandene Quellenmaterial zum Widerstand gegen das NS-Regime in Kärnten dazu nicht vollständig systematisch ausgewertet und bearbeitet. Der Verfasser unternahm den Versuch, das bisher ungehobene Aktenmaterial der Prozesse um die Slowenen im Bundesarchiv Berlin, den spektakulärsten Prozess des Volksgerichtshofes unter dem berüchtigten Präsidenten Roland Freisler gegen die Slowenen von Zell Pfarre, Ebriach und Eisenkappel und die Prozesse gegen die Widerstandskämpfer im Raum Villach, im Lavant- und Jauntal aufzuarbeiten. Die spektakulärsten Fälle richtete Freisler selbst. In Kärnten war der Prozess gegen die „Grünen Kader“ und „Bunkerleute“ von Zell-Pfarre Ebriach und Eisenkappel am spektakulärsten. Am 2.11.1943 wurde der Bun-ker von Thomas Olip in Zell-Pfarre durch Verrat von der Gestapo geöffnet; dabei fiel der Gestapo das Tagebuch Olips in die Hände, in dem zahlreiche Sympathisanten und Unterstützer vermerkt waren. Es bildete die Grundlage für die Verhaftungswelle von über 200 Personen. Am 9.4.1943 wurden 13 Angeklagte zum Tode verurteilt und am 29.4.1943 in Wien hingerichtet. Die drei Prozesse zeigen die Tätigkeit der wichtigsten Widerstandsgruppe in Kärnten auf. Maria Peskoller gehörte zur kommunistischen Partisanengruppe in Villach. Acht Mit-glieder der ungefähr 12 Personen umfassenden „Maria-Gailer“ Widerstandsgruppe wurden wegen Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen am 25.7.1941 zum Tode verurteilt und am 4.11.1941 hingerichtet. Markus Käfer war ein Bauer aus Ettendorf; gegenüber den Nationalsozialisten kri-tisch und ablehnend eingestellt, beteiligte er sich nach dem „Anschluss“ am Wider-stand, zunächst bei der Unterstützung von Partisanen, Deserteuren oder flüchtigen Zwangsarbeitern, die um Verpflegung oder Unterkunft ersuchten. Obwohl die Gruppe nicht wirklich durchorganisiert war, plante sie zunehmend größere Aktionen. Dabei wirkten auch Slowenen aus dem Jauntal mit wie die Familien Ročičjak und Mitsche. Am 6.1.1945 wurden 10 Mitglieder der Gruppe von Freisler zum Tode verurteilt und am 12.1.1945 in Graz hingerichtet. Neben den drei Prozessen mit 31 Todesopfern werden auch die übrigen „kleineren“ Freisler-Prozesse wie gegen den Priester Alois Vauti von Zell/Sele und die abgetrennten Prozesse vor dem Oberlandesgericht Wien behandelt.
Aktualisiert: 2019-03-25
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Wilhelm Baum: Wittgenstein im Ersten Weltkrieg.

Wilhelm Baum: Wittgenstein im Ersten Weltkrieg. von Baum,  Wilhelm
Das Buch zeigt das Schicksal des Philosophen Ludwig Wittgenstein, des wohl bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts im 1. Weltkrieg. Zu Beginn des Kriegers meldete er sich freiwillig zum Fronteinsatz, obwohl der als untauglich ausgemustert war. Er kam an die Front in Galizien und fuhr zunächst auf einem Wachschiff von Krakau auf der Weichsel. Ludwig von Ficker, der Herausgeber der Zeitschrift „Der Brenner“, dem er kurz vorher 100.000 Kronen für seine Zeitung gespendet hatte, empfahl ihm den Dichter Georg Trakl, der jedoch in Galizien umkam. Bis Kriegsende diente Wittgenstein in Galizien und in der Bukowina, wurde mehrfach ausgezeichnet und war bei seiner Gefangennahme in Oberitalien bei Kriegsende Leutnant. Drei Tagebücher – zum Teil in einer Geheimschrift verfasst – blieben erhalten; der geheime Teil wird hier als kommentierte Edition vorgelegt und auch seine soldatische Laufbahn aus Briefen und militärischen Dokumenten beleuchtet. Interessant ist, dass er über viele Umwege die Kontakte zu Bertrand Russell, seinem Lehrer in Cambridge und zu den dortigen Freunden wie John Maynard Keynes aufrechterhalten konnte. Neben den Aufzeichnungen seines Vetters Friedrich August von Hayek konnten auch Erinnerungen des Freundes Franz Parak verwertet werden, der mit ihm 1918/19 in Monte Cassino in italienischer Gefangenschaft war. Das Buch bietet einen erschütternden Einblick in das Grauen des 1. Weltkrieges aber auch in die Fähigkeiten großer Denker, die auch im Weltkrieg die Kontakte zu ihren Freunden auf der "anderen Seite“ bewahrten. Auch den Druck des "Tractatus" konnte er unter schwierigsten Umständen forcieren.
Aktualisiert: 2019-03-25
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