Einer der brillantesten Essayisten der Gegenwart wendet sich mit seiner charakteristischen Fülle an literarischen, ästhetischen und historischen Einsichten der Melancholie zu. Sein Buch, teils Geschichte des Begriffs und teils Analyse der melancholischen Disposition, taucht weit in die Vergangen heit, um die Zweideutigkeiten der Melancholie zu untersuchen. Unterwegs entdeckt Földényi die Melancholie als Energie und Kreativitätsquelle wieder, die in der Lage wäre, uns inmitten unserer verhärteten Gegenwart in Bewegung zu setzen.
"Das Leben heute ist ja so geplant, dass man eigentlich nicht Melancholiker sein darf. Als ich dieses Buch geschrieben habe, versuchte ich eine Art unterirdischer Geschichte von Europa aufzudecken, und ich glaube, dass der Melancholiker dadurch ausgezeichnet ist, dass er sich vor dieser Welt verstecken möchte, er will aber nicht ins Jenseits flüchten, vielmehr ist er vertraut mit einer Geschichte, die verschwiegen und verdrängt wird."
Aktualisiert: 2023-05-10
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Der symbolische Tausch und der Tod ist eine verstörende, noch immer gültige und stellenweise visionäre Zustandsdiagnose unserer Gegenwart. Baudrillard zeigt in seinem wichtigsten Buch den rapiden Verlust des Wirklichen durch die modernen Zeichenspiele und Trugbilder. Er erweist sich als theoretischer Grenzgänger, der seine Gegenwart mit ihren Vereinnahmungstendenzen als Simulation enthüllt. Baudrillards Widerstand besteht darin, die Erscheinung der Moderne zum Vibrieren und in den Taumel des Untergangs zu bringen. Ausgangs- und Endpunkt seines Denkens ist dabei der Tod, oder genauer das Sterben, als Signatur der Jetztzeit, als negative Bestimmung unserer Gesellschaft. Im Tod findet er die letzte Antwort, auf die keine Frage gefunden werden kann. Nach ausführlichen Diagnosen von Phänomenen unserer Zeit wie Mode, Körper, Katastrophen oder Unfällen kommt er zu dem Schluss, dass der Tod die letzte sinnhaltige Enklave in einer durch die universale Kapitalbewegung sinnentleerte Welt ist.
Aktualisiert: 2022-08-11
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Nicht weniger als die Verdrängung des Todes selbst scheint heute die Klage darüber und der wohlfeile Ruf nach einer neuen ars moriendi zur Plattitüde geronnen zu sein. Leben wir nicht längst in einer »Kultur des Todes«, wie sie Johannes Paul II. 1995 in seiner Enzyklika Evangelium vitae diagnostizierte?Der Tod scheint in der Mitte der Gesellschaft angekommen, aus der einem tagtäglich das Schwadronieren der Ethiker und Technokraten über ein vorgeblich »selbstbestimmtes Sterben«, einen »würdevollen Tod« und die medizinisch-gesellschaftliche Optimierung der »Sterbehilfe« entgegenschallt. Ob das morbide Denken in dieser Lage Symptom, Notlösung oder eine Möglichkeit ist, den Tod als Sehnsuchtsgestalt, als Moment der ultimativen Subversion und als großes »Leinenlos« wiederzugewinnen, bleibt eine offene Frage. Klar ist nur: Das morbide Denken widerstrebt der ethischen Instrumentalisierung. Es hilft nicht, den Tod zu bewältigen, sondern fädelt sich in die Hinfälligkeit der menschlichen Existenz ein. Deshalb gebärdet es sich eher erotisch als weisheitlich. Es ist keine Lebenskunst, sondern eine Leidenschaft.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Gerd Bergfleth,
Andreas Fliedner,
Siegfried Gerlich,
Martin Grütter,
Christoph Janik,
Kveta Kazmukova,
Bettina Klix,
Martin Knechtges,
Brigitte Sändig,
Wolfgang Saur,
Jörg Schenuit,
Martin Warnach,
Sebastian Wohlfarth,
Wulf Zimmermann
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Einer der brillantesten Essayisten der Gegenwart wendet sich mit seiner charakteristischen Fülle an literarischen, ästhetischen und historischen Einsichten der Melancholie zu. Sein Buch, teils Geschichte des Begriffs und teils Analyse der melancholischen Disposition, taucht weit in die Vergangen heit, um die Zweideutigkeiten der Melancholie zu untersuchen. Unterwegs entdeckt Földényi die Melancholie als Energie und Kreativitätsquelle wieder, die in der Lage wäre, uns inmitten unserer verhärteten Gegenwart in Bewegung zu setzen.
»Das Leben heute ist ja so geplant, dass man eigentlich nicht Melancholiker sein darf. Als ich dieses Buch geschrieben habe, versuchte ich eine Art unterirdischer Geschichte von Europa aufzudecken, und ich glaube, dass der Melancholiker dadurch ausgezeichnet ist, dass er sich vor dieser Welt verstecken möchte, er will aber nicht ins Jenseits flüchten, vielmehr ist er vertraut mit einer Geschichte, die verschwiegen und verdrängt wird.«
Aktualisiert: 2021-09-27
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Einer der brillantesten Essayisten der Gegenwart wendet sich mit seiner charakteristischen Fülle an literarischen, ästhetischen und historischen Einsichten der Melancholie zu. Sein Buch, teils Geschichte des Begriffs und teils Analyse der melancholischen Disposition, taucht weit in die Vergangen heit, um die Zweideutigkeiten der Melancholie zu untersuchen. Unterwegs entdeckt Földényi die Melancholie als Energie und Kreativitätsquelle wieder, die in der Lage wäre, uns inmitten unserer verhärteten Gegenwart in Bewegung zu setzen.
"Das Leben heute ist ja so geplant, dass man eigentlich nicht Melancholiker sein darf. Als ich dieses Buch geschrieben habe, versuchte ich eine Art unterirdischer Geschichte von Europa aufzudecken, und ich glaube, dass der Melancholiker dadurch ausgezeichnet ist, dass er sich vor dieser Welt verstecken möchte, er will aber nicht ins Jenseits flüchten, vielmehr ist er vertraut mit einer Geschichte, die verschwiegen und verdrängt wird."
Aktualisiert: 2023-02-14
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Der Philosoph und Schriftsteller, der die Bordelle von Paris als seine wahren »Kirchen« betrachtete, zählt zu den kühnsten und beunruhigendsten Denkern des 20. Jahrhunderts. Die Erotik, ein erzählerischer Langessay zwischen Anthropologie, Geschichtensammlung und Philosophie, ist der Versuch, in der Auseinandersetzung mit seinen wichtigsten Themen, »aus dem fragmentarischen Charakter« seiner früheren Werke »herauszukommen«. Systematisch verknüpft Bataille die sexuelle Basis der Religion mit dem Tod und bietet ein schillerndes Spektrum an Einblicken in Inzest, Prostitution, Ehe, Mord, Sadismus, Opfer und Gewalt sowie Überlegungen zu Freud, dem Marquis de Sade und der Heiligen Teresa. Überall, so Bataille, ist das Geschlecht von Tabus umgeben, die wir ständig überschreiten müssen, um das Gefühl der Isolation zu überwinden, das in uns allen herrscht. »Der menschliche Geist ist den überraschendsten Ansprüchen ausgesetzt. Unaufhörlich hat er Angst vor sich selbst. Seine erotischen Regungen erschrecken ihn. Die Heilige wendet sich entsetzt vom Wollüstigen ab: Sie weiß nichts von der Einheit, die zwischen seiner uneingestehbaren Leidenschaft und ihrer eigenen besteht.«
Aktualisiert: 2021-09-27
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Die hier versammelten Essays kreisen u.a. um die Frage nach der Möglichkeit von Literatur über den Holocaust und um die Nützlichkeit von Literatur überhaupt.
»Wir können nicht menschlich sein, ohne in uns die Fähigkeit zum Schmerz, auch die zur Gemeinheit wahrgenommen zu haben. Aber wir sind nicht nur die möglichen Opfer der Henker: Die Henker sind unseresgleichen. Wir müssen uns auch noch fragen: Gibt es nichts in unserem Wesen, das so viel Entsetzliches unmöglich macht? Und wir müssen uns wohl die Antwort geben: tatsächlich, es gibt nichts. Tausend Hindernisse stellen sich in uns dem entgegen … Trotzdem ist dies nicht unmöglich. Wir sind also nicht bloß zum Schmerz, sondern auch zur Raserei des Folterns fähig.«
Aktualisiert: 2022-05-01
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In seinem wohl wichtigsten Buch, das hier in einer Neuauflage erscheint, versucht Georges Bataille – geschult an Kierkegaard, Nietzsche und Hegel, die christlichen Mystiker dabei immer im Sinn – das Unausdrückbare auszudrücken, bis an die Grenzen der Selbstentblößung zu gehen, um in das Innere des Selbst vorzudringen. In unendlich erhellenden Gedankenblitzen, fragmentarisch und jegliche Systematisierung verweigernd, versucht er eine tiefere Erkenntnis ›erfahrbarer‹ zu machen, als jede Philosphie es könnte. Dieses unklassifizierbare Buch zwischen Bekenntnis und Reflexion, Poesie und Wissenschaft ist ein exzessives Abenteuer. »Ich verstehe unter innerer Erfahrung das, was man gewöhnlich mystische Erfahrung nennt : die Zustände der Ekstase, der Verzückung oder wenigstens einer meditativen Gemütsbewegung. Aber ich denke weniger an die glaubensmäßige Erfahrung, an die man sich bisher halten musste, als an eine entblößte Erfahrung, die selbst ihrer Herkunft nach von Bindungen an einen beliebigen Glauben frei ist.«
Aktualisiert: 2022-05-01
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Nicht weniger als die Verdrängung des Todes selbst scheint heute die Klage darüber und der wohlfeile Ruf nach einer neuen ars moriendi zur Plattitüde geronnen zu sein. Leben wir nicht längst in einer »Kultur des Todes«, wie sie Johannes Paul II. 1995 in seiner Enzyklika Evangelium vitae diagnostizierte?Der Tod scheint in der Mitte der Gesellschaft angekommen, aus der einem tagtäglich das Schwadronieren der Ethiker und Technokraten über ein vorgeblich »selbstbestimmtes Sterben«, einen »würdevollen Tod« und die medizinisch-gesellschaftliche Optimierung der »Sterbehilfe« entgegenschallt. Ob das morbide Denken in dieser Lage Symptom, Notlösung oder eine Möglichkeit ist, den Tod als Sehnsuchtsgestalt, als Moment der ultimativen Subversion und als großes »Leinenlos« wiederzugewinnen, bleibt eine offene Frage. Klar ist nur: Das morbide Denken widerstrebt der ethischen Instrumentalisierung. Es hilft nicht, den Tod zu bewältigen, sondern fädelt sich in die Hinfälligkeit der menschlichen Existenz ein. Deshalb gebärdet es sich eher erotisch als weisheitlich. Es ist keine Lebenskunst, sondern eine Leidenschaft.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Gerd Bergfleth,
Andreas Fliedner,
Siegfried Gerlich,
Martin Grütter,
Christoph Janik,
Kveta Kazmukova,
Bettina Klix,
Martin Knechtges,
Brigitte Sändig,
Wolfgang Saur,
Jörg Schenuit,
Martin Warnach,
Sebastian Wohlfarth,
Wulf Zimmermann
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Die »Gemeinschaft« wird in modernen Gesellschaften entweder nostalgisch beschworen oder als endgültiger Verlust beklagt. Was aber ist unter »Gemeinschaft« zu verstehen?
Blanchot geht dieser Frage nach und errichtet die Idee einer Gemeinschaft äußersten Anspruchs, die immer schon zum Scheitern verurteilt ist. Die Schrift »Die uneingestehbare Gemeinschaft«, die zuerst 1983 herauskam, widmet sich damit einem neuralgischen Thema. Das notwendige Scheitern jeglicher »Gemeinschaft« liegt nicht an den Anforderungen der Gesellschaft, sondern am absoluten Anspruch der Gemeinschaft selber, der nicht verwirklicht werden kann, sondern unweigerlich in den Tod treibt.
Dieser Horizont des Unmöglichen macht die ersehnte Gemeinschaft zugleich zu einer »uneingestehbaren«. Blanchot untersucht die innere Struktur von Gemeinschaften, und rückt so die Kommunikationsformen von Freundschaft und Liebe in den Mittelpunkt. Während der erste Teil sich kritisch mit Batailles Acéphale-Gemeinschaft befaßt, ist der zweite Teil der »Gemeinschaft der Liebenden« gewidmet (mit Kapiteln wie »Tristan und Isolde« oder »Das Absolut-Weibliche«, aber auch »Der Todessprung«). Der Mai 68, an dem Blanchot beteiligt war, und andere politische Utopien, die allesamt zu Illusionen wurden, bilden den Hintergrund.
»Die Gemeinschaft der Liebenden, ob sie es wollen oder nicht, ob sie es genießen oder nicht, ob sie verbunden sind durch Zufall, durch >Amour fou< oder durch Todesleidenschaft, hat zu ihrem wesentlichen Ziel die Zerstörung der Gesellschaft. Dort, wo sich eine vorübergehende Gemeinschaft zwischen zwei Wesen bildet, die füreinander geschaffen oder nicht geschaffen sind, baut sich eine Kriegsmaschine auf, oder besser gesagt, die Möglichkeit eines Desasters, die, wenn auch nur in infinitesimaler Dosis, die Drohung einer universellen Vernichtung in sich trägt.«
Maurice Blanchot
Aktualisiert: 2022-05-01
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Die ewige Wiederkehr
"Denken wir diesen Gedanken
in seiner furchtbarsten Form:
das Dasein, so wie es ist,
ohne Sinn und Ziel,
aber unvermeidlich wiederkehrend,
ohne ein Finale ins Nichts:
die "Ewige Wiederkehr"
Aktualisiert: 2022-05-01
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Mit Nietzsche und der Wille zur Chance liegt das philosophische Hauptwerk Georges Batailles, die Atheologische Summe, erstmals vollständig auf Deutsch vor. Georges Bataille setzt sich in diesem Band mit dem Denken Nietzsches auseinander. Im Unterschied zur `wissenschaftlichen` Lesart Nietzsches, kühl und distanziert, wagt es Bataille, Nietzsche aufzunehmen und Konsequenzen aus ihm zu ziehen: "Nietzsche schrieb `mit seinem Blut`: wer ihn kritisiert, oder besser, ihn erprobt, kann es nur, indem er auch seinerseits blutet." So schafft Bataille einen neuen Raum für das Nachdenken - nicht existentialistisch, sondern existentiell.Von Nietzsche ausgehend geht er über ihn hinaus und fesselt den Leser mit Fragen, die Wunden aufreißen. Im Zentrum steht die Frage nach der Möglichkeit von Spiritualität jenseits aller Religionen. Bataille bleibt Metaphysiker, verweist aber auf eine umgekehrte Transzendenz, eine Transzendenz, die nicht ins Jenseits, sondern mitten ins Irdische hineinführt.
Literarisch bricht Bataille in diesem erstmals 1945 erschienenen Buch die klassische Form, um, Foucault zufolge, "auszudrücken, was vor ihm noch niemandem auszudrücken gelungen ist."
Aktualisiert: 2022-05-01
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Das Nietzsche-Memorandum
Ich bestimme dieses Buch für lange, langsame Meditationen.
Die übliche Lektüre ist eher ein Mittel, die Konsequenzen zu vertagen, zu vermeiden. "Wer den Leser kennt", sagte Nietzsche, "der tuth Nichts mehr für den Leser." Ich habe diese Texte für den gesammelt, der DIE KONSEQUENZEN ZU ZIEHEN SUCHT. (...)
Ich denke, dass kein Buch es mehr verdient hat, meditiert zu werden- meditiert, endlos durchgekäut. Keine Meditation, die konsequenzreicher ist.
Aktualisiert: 2021-11-04
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Das Nietzsche-Memorandum
Ich bestimme dieses Buch für lange, langsame Meditationen.
Die übliche Lektüre ist eher ein Mittel, die Konsequenzen zu vertagen, zu vermeiden. "Wer den Leser kennt", sagte Nietzsche, "der tuth Nichts mehr für den Leser." Ich habe diese Texte für den gesammelt, der DIE KONSEQUENZEN ZU ZIEHEN SUCHT. (...)
Ich denke, dass kein Buch es mehr verdient hat, meditiert zu werden- meditiert, endlos durchgekäut. Keine Meditation, die konsequenzreicher ist.
Aktualisiert: 2021-11-04
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Die letzten Möglichkeiten
Ein Mann reift, rückt von weitem oder nahen an den Tod heran. Es scheint ihm schwer, dem Grab kampflos ein Wesen zu überlassen, das nichts begriffen hat, das die Erde durchwandert wie im Traum, wie eine sinnlose Phantasie, der es letztlich an Phantasie fehlt. Er kämpft verzweifelt in der Hoffnung, nicht zu erliegen. Angstvoll befragt er so die letzten Möglichkeiten: die Ekstase, die Chance, das Lachen. Mit Mühe und Not, erschöpft, erklimmt erschwindelerregende Abhänge. Auf dem Gipfel angelangt, bemerkt er, dass jene Möglichkeiten sind,was sie eben sind.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Kulturgeschichte der Melancholie
László F. Földényi über sein Buch Melancholie: »Das Leben heute ist ja so geplant, dass man eigentlich nicht Melancholiker sein darf. Als ich dieses Buch geschrieben habe, versuchte ich eine Art unterirdischer Geschichte von Europa aufzudecken, und ich glaube, dass der Melancholiker dadurch ausgezeichnet ist, dass er sich vor dieser Welt verstecken möchte, er will aber nicht ins Jenseits flüchten, vielmehr ist er vertraut mit einer Geschichte, die verschwiegen und verdrängt wird.«
Aktualisiert: 2020-12-23
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„Der symbolische Tausch und der Tod“ ist eine verstörende Zustandsdiagnose der Gegenwart. Baudrillard zeigt in seinem wichtigsten Buch den rapiden Verlust des Wirklichen hinter den modernen Zeichenspielen und Trugbildern. Er erweist sich als theoretischer Grenzgänger, der das System mit seinen Vereinnahmungstendenzen als Simulation enthüllt. Baudrillards Widerstand besteht darin, diese Erscheinung der Moderne zum Vibrieren und in den Taumel des Untergangs zu bringen. Ausgehend von ausführlichen Untersuchungen von Phänomenen unserer Zeit wie Mode, Körperkult, Katastrophen oder Unfällen kommt er zu dem Schluss, dass der Tod die letzte sinnhaltige Enklave in einer durch die universale Kapitalbewegung sinnentleerten Welt ist.
Aktualisiert: 2020-08-03
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