Der Mensch – ein vernunftbegabtes, ein gesellschaftliches und politisches Wesen? Oder ein «Sünder», wie Adam und Eva, die das göttliche Gebot übertreten? Oder gar ein Kapitalverbrecher, wie unser Stammvater Kain, der seinen Bruder aus purem Neid erschlägt? Am Anfang der Geschichte der Menschheit stehen, so die Perspektive des biblischen Mythos, Verbrechen und Strafe: die Vertreibung aus dem Paradies und damit die Entstehung von Arbeit, Technik und Kultur: Kain ist Ackerbauer, seine Nachkommen sind Erz- und Eisenschmiede, Zither- und Flötenspieler. Vor diesem Hintergrund wird klar: Verbrechen und Strafe lassen sich nicht auf den juristischen Aspekt von Gesetzesübertretung und angemessener Sanktion reduzieren vielmehr geht es hier um die conditio humana in ihrer Komplexität, um die vielfältigen Facetten des Menschseins, die nur in einem interdiszi-plinären Zugriff adäquat erfasst werden können. In diesem Sinne werden im vorliegenden Band Verbrechen und Strafe aus theologischer und kirchengeschichtlicher, historischer und kulturvergleichender, literaturwissenschaftlicher und kunstgeschichtlicher sowie psychologischer und philosophischer Perspektive betrachtet.
Aktualisiert: 2022-12-04
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Die Aufsätze des Sammelbandes – im Umfeld des Seminars für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft Zürich entstanden – reflektieren Texttreue grundsätzlich und anhand von Beispielen aus dem ganzen Spektrum der europäischen Literaturen. Sie handeln nicht nur vom kritischen Begriff der texttreuen Lektüre, sondern ebenso davon, wie sich Texte untereinander die Treue halten – oder im Zeichen der Treue sich untreu werden.
Aktualisiert: 2023-04-07
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Zuschauer-Partizipation, anfänglich besonders in der Performance- und Installationskunst sowie im Theater forciert, wurde seit den 1970er Jahren zu einer gängigen künstlerischen Praxis. Gerade heute sind interaktive Arbeiten wieder stark im Aufschwung. In der Theorie allerdings findet eine Reflexion darüber nur partiell und in den unterschiedlichen Disziplinen nicht gleichermaßen statt.
Die versammelten Beiträge zeigen nicht nur, wie vielfältig Partizipation in den verschiedenen Künsten zum Ausdruck kommt. Sie diagnostizieren auch, dass die Aktivierung der Rezipienten an einen prekären Punkt gelangt ist. So machen sich gerade ‚offene‘ Werke mitunter der manipulativen Anfälligkeit verdächtig. Im Ausloten der Differenz zwischen Improvisation und Instrumentalisierung eröffnen sich aber offenkundig auch neue Formen der Gesellschaftskritik.
Aktualisiert: 2019-11-15
Autor:
Jürg Berthold,
Marc Caduff,
Mona de Weerdt,
Gianna Frölicher,
Szilvia Gellai,
Stefanie Heine,
Evgenia Iliopoulou,
Snezana Kalinic,
Burkhard Meyer-Sickendiek,
Carol Jana Ribi,
Jens Roselt,
Constanze Schellow,
Michael Steiner,
Sarina Tschachtli,
Philip Ursprung,
Michael Wetzel,
Bettina Wodianka,
Sabine Zubarik
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Was sich ändert, wenn man dem hier eingeschlagenen Weg folgt? Man wird das vielstimmige Gespräch am Leben erhalten wollen, aber nicht um seiner selbst willen, sondern weil sich Wahrheit nur so und nur darin behaupten kann: als Wille zur Selbstbehauptung von Ansprüchen, deren Rechtfertigungs- und Artikulationsformen unsere Identitäten konstituieren.
Das komplexe Verhältnis der Philosophie zu ihrer eigenen Geschichte ist nicht nur in philosophiehistorischen Darstellungen spätestens seit dem 18. Jahrhundert implizit präsent. Es wird auch in unterschiedlichen Thematisierungen der Frage, wie diese zu schreiben wären, immer wieder explizit verhandelt. Hegels Einleitung zu seinen Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie stellt diesbezüglich einen Höhepunkt dar und ist deshalb Ausgangspunkt für die Überlegungen im ersten Teil des Buches. Wie lässt sich das Verhältnis historisch/systematisch auf systematische Weise fassen?, so lautet die Leitfrage, anhand derer verschiedene Ansätze (z.B. typologisierende oder wissenschaftstheoretische Dispositive) kritisch untersucht werden. Die Wendung aus Kants Kritik der reinen Vernunft von der Philosophie als 'Kampfplatz endloser Streitigkeiten' steht als Titel über der Arbeit, weil die Philosophiegeschichte in dieser Perspektive als die in der Zeit entfaltete Faktizität der Vielfalt philosophischer Positionen sichtbar wird. Diese Agonalität zeigt sich nicht nur in philosophischen Kontroversen, sondern auch in konkreten Rezeptionsverhältnissen. Diese sind Anverwandlungen. – Im zweiten Teil werden einzelne Positionen auf die Frage hin vorgenommen, wie sie mit dieser faktischen Pluralität und mit der Tatsache, dass sich auch deren Thematisierung ihr nicht entziehen kann, umgehen. Reduktionistische Antworten werden ausgereiften Thematisierungen des Agnonalen – etwa bei Rawls, Rescher oder Lyotard – gegenüber gestellt. Am Ende stellt sich die Thematik wie folgt dar: Philosophieren heißt, auf dem Kampfplatz endloser Streitigkeiten zu intervenieren. Intervenieren heißt, sich mit Behauptungen zu behaupten. Jedes behauptende Sich-Behaupten verhält sich in der einen oder anderen Weise zur Geschichte der Philosophie. Die hierbei eingeschlagenen Wege und die Narrationen sind in Abhängigkeit von der Interventionsstrategie zu verstehen. Die Wahrheitsansprüche philosophischer Interventionen können nur im Hinblick auf ihre möglichen Adressaten verhandelt werden. Die Wahrheitsansprüche sind auf irreduzible Weise plural.
Aktualisiert: 2019-10-30
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Aktualisiert: 2018-10-15
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'GEDANKENOPERATION. – Gegen die Überspanntheiten eines arroganten Relativismus hilft vielleicht eine Bemerkung von Clifford Geertz: Es wäre absolut absurd, in einer Kloake zu operieren, nur weil man eingesehen hat, dass es keine absolut keimfreien Umgebungen gibt.'
In aphoristischen Texten, die manchmal nur aus einem Satz, manchmal aus einer längeren Argumentation bestehen, umkreist das Buch aktuelle Fragen der Philosophie: Wie bezieht sich die Philosophie auf ihre eigene Geschichte? Wie ist ein Ort zu finden zwischen skeptischem Relativismus und fortschrittsfrohem Rationalismus? Wie steht es um die Frage nach dem Pluralen, jene letztlich politische Frage, auf die das Nachdenken über die Wahrheit hinauszulaufen scheint? Wie ist der Ort einer gelassenen Toleranz zu gewinnen, deren Zumutungen grösser sind, als es den Anschein haben kann? – Das Buch vertritt keine Position, sondern fragt, was es heisst, eine Position zu vertreten; es führt eine Denkhaltung vor und lädt zur Nachdenklichkeit ein. Ein philosophisches Lesebuch zum Sichfestlesen, in der Tradition von Nietzsches 'Menschliches, Allzumenschliches' oder Adornos 'Minima Moralia'. Der Titel Stimmen erinnert an die Vielstimmigkeit des Denkens, die den Reichtum der Traditionen und die Pluralität der Kulturen in einer globalisierten Welt ausmacht.
Reflexe: Die neue geisteswissenschaftliche Reihe im Schwabe Verlag Basel
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Aktualisiert: 2019-10-30
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Unser Verständnis von Leben, Psyche, Natur und Wissenschaft kann weder als umfassend noch als vollendet betrachtet werden. Viele Monumente der Vergangenheit sind nur bruchstückweise erhalten. Unzählige Werke, die zu den bedeutendsten Zeugnissen des künstlerischen und geistigen Schaffens gehören, sind Fragmente. Auch sind Tradition und Fortschritt ohne (Unter)brüche kaum denkbar. Dieser Thematik des Unvollständigen und Gebrochenen sind die Aufsätze in diesem Sammelband gewidmet.
Es geht den Vertreterinnen und Vertretern verschiedenster Fachrichtungen um eine ganze Reihe von Fragen: Wo, wie, in welcher Funktion und Bedeutung und auch in welcher Häufigkeit finden wir in unserer Welt, in unserem Leben und in unseren Wissenschaften Brüche, Torsi und Unvollendetes? Wie wesentlich sind diese Erscheinungen und welchen Stellenwert haben sie in unserem Dasein? Wie steht es mit der Richtigkeit der Vorstellung, dass das Unvollendete die Ausnahme bildet, das Ganze hingegen, das Fertige und Vollkommene den Normalfall darstellt?
Die Herausgeber haben bewusst darauf verzichtet, die Begriffe des Bruches, des Torso und des Unvollendeten definitorisch einzuschränken. Die Autorinnen und Autoren waren frei, sie ganz im Sinne ihrer jeweiligen Wissenschaft zu fassen und sie mit ihren eigenen Mitteln zu bearbeiten. So kommen denn auch sehr viele und recht unterschiedliche Aspekte von dem zur Sprache, was brüchig oder unvollendet bzw. ganz und fertig ist.
Aktualisiert: 2018-10-15
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