Auch in historischer Zeit waren Straßen, Wege und Verkehrsbahnen Orte innovativer Entwicklungen der Technik, der Mobilität sowie der Infrastruktur. Anders als die ältere Forschung und populären Vorstellungen meinen, währten die Umgestaltungen der Kulturlandschaft seit dem 13. Jahrhundert bemerkenswert lange.
Diese 'etwas andere' Mittelalter-Geschichte mit ihrer epochenübergreifenden Wirkung zeigt in vielen Details die vorliegende Studie. Sie schöpft aus den bewährten Methoden der Altweg-, Binnenschifffahrts- und Infrastrukturgeschichtsforschung und entdeckt dabei auf innovative Weise 'Straßen im Fluss' als Modell. Mit Blick auf den Verkehrsraum zwischen Elbe und Oder – vom Spreewald über Berlin-Cölln und Brandenburg an der Havel bis nach Havelberg – gelingt erstmals eine zwischen dem mittelalterlichen Landesausbau und dem 16. Jahrhundert angesiedelte Geschichte der beiden Hauptflüsse Spree und Havel sowie ihrer Nebenläufe.
Der Autor rückt das Leben der Menschen am und auf dem Fluss ins Licht und beschreibt quellennah, wie vor allem die Städte, aber auch geistliche Institutionen wie Domstift oder Klöster an dem Wandel der Kulturlandschaft zu einem mannigfach 'vernetzten' Verkehrsraum stark beteiligt waren. Die hier entwickelten Strukturen bewährten sich und besaßen Vorbildcharakter, so dass in späteren Jahrhunderten insbesondere Städte an diese mittelalterlichen Verkehrswirtschaftsprojekte anknüpften.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Ein ritterlicher Aufzug vor den Communs des Neuen Palais’ in Potsdam: Das Mittelalter stand im Juli 1829 im Mittelpunkt eines Festes am preußischen Königshof, das großes Aufsehen erregte. Fast zweihundert Jahre nach dieser Inszenierung von Geschichte ist heute am selben Ort das Historische Institut der Universität Potsdam ansässig, wo Geschichtswissenschaftler in Forschung und Lehre einen kritischeren Umgang mit der Vergangenheit vermitteln. Das gilt auch für das Mittelalter, wie die sechzehn Beiträge dieses Bandes zeigen, die einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen der Potsdamer Mediävistik und ihres wissenschaftlichen Umfelds gewähren. Die Autoren – zumeist jüngere Historikerinnen und Historiker – widmen sich dabei zum einen Fragen der brandenburgischen und vergleichenden Landeskulturgeschichte. Zum anderen thematisieren sie insbesondere die Rolle der Bettelorden in unterschiedlichen Beziehungsnetzen und beschäftigen sich mit der religiösen Prägung von Landschaften. Betrachtungen zum 'Mittelalter im Museum' verdeutlichen, dass nicht nur Perspektiven zeitgemäßer Forschung, sondern auch aktuelle Darstellungen und Inszenierungen dazu beitragen, dass das Mittelalter bis an unsere Gegenwart heranreicht.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Historische Kartenbilder faszinieren unmittelbar: Wir lesen von vergangenen Zeiten in vergangenen Räumen, die zugleich unsere Gegenwart erreichen. So zeigen die hier dargebotenen fünfzehn repräsentativen und schmuckvollen Karten historische Raumvorstellungen der Nieder- und Oberlausitz: von spätmittelalterlichen Pilger- und Reichskarten und berühmten Atlanten des 16./17. Jahrhunderts über regionale Straßenkarten, u.a. mit dem vielbenutzten Ost-West-Handelsweg der Königstraße ('Via Regia'), frühen Postrouten-Karten bis zu Verwaltungs- und Messtischblättern des 18./19.Jahrhunderts.
Die großformatig abgedruckten und eingehend kommentierten Kartenblätter laden zu einer Zeitreise in die historischen Kulturlandschaften der beiden Lausitzen in ihrer nachbarschaftlichen Verflechtung mit Sachsen und Brandenburg-Preußen ein. Ihre alten Wege, Brücken, Haiden, Wälder, Herrschaften und Siedlungen sowie Grenzlinien werden zu Wegweisern, dem Wandel von Raum und Zeit auch Ort für Ort nachzugehen.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Innerhalb weniger Jahre vereinte Heinrich I. (der Vogler), 919 von Franken und Sachsen zum König erhoben, auch Bayern, Schwaben und Lothringer hinter sich. Er wehrte die sein Reich bedrohenden Ungarn ab und schuf damit die Grundlagen für die Herrschaft seines Sohnes Ottos des Großen. In der Welterbestadt Quedlinburg, das in einer Urkunde Heinrichs I. im Jahre 922 erstmals erwähnt wird, fand er seine letzte Ruhestätte.
Aktualisiert: 2023-04-18
Autor:
Matthias Becher,
Katrinette Bodarwé,
Sascha Bütow,
Roman Deutinger,
Caspar Ehlers,
Stephan Freund,
Pierre Fütterer,
Tobias Gärtner,
Simon Groth,
Uta Halle,
Philipp Jahn,
Franz Kirchweger,
Gabriele Köster,
Babette Ludowici,
Claudia Moddelmog,
Hedwig Röckelein,
Oliver Schliephacke,
Thorsten Unger,
Christian Warnke
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Die knappste Darstellung der Entwicklung der märkischen Städte stammt wohl von Theodor Fontane: »erst großes allgemeines Dunkel, nur hier und da durch ein Streiflicht erhellt; dann Kirchen- und Klösterbau; dann Säkularisierung; dann Schweden und die Pest; dann ein Dutzend Feuersbrünste mit Hinrichtung dieses oder jenes Brandstifters; dann Beglückung der Stadt durch ein paar Garnison- oder Invalidenkompanien und in der Regel damit zusammenfallend: Benutzung alter Klostermauern zu Schul-, Kasernen- und Gefängniszwecken.« Dass sich ein näherer Blick auf die Ge-schichte der Städte lohnt, belegen nicht nur die vielen in Fontanes Wanderungen überlieferten Begebenheiten, sondern auch die Beiträge im vorliegenden Heft. Aus den gegenwärtig 113 Städten Brandenburgs haben wir eine Auswahl getroffen, die möglichst viele Facetten aus der Geschichte der brandenburgischen Städte zeigt.
Inhalt
Haus und Stadt in der Mark Brandenburg
Ulrich Reinisch
Urbanisierung zwischen geistlichen und weltlichen Herren – zur Entwicklung der Stadt Brandenburg an der Havel im Mittelalter
Sascha Bütow
Zehdenick um 1800. Die »zweckmäßige Wiederaufbauung« einer Stadt
Christof Baier
Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem großen Brand von 1787
Ulrich Reinisch
Das Retablissement von Templin
Christof Baier
Stadt- und Landschaftsentwicklung Potsdams im 17. Jahrhundert
Ramona Simone Dornbusch
Eisenhüttenstadt – Neugründung aus der Aufbauzeit der DDR
Ulrich Hartung
Aktualisiert: 2022-02-07
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1373 übernahm Karl IV., seit 1347 böhmischer König und seit 1355 römisch-deutscher Kaiser, die landesherrliche Macht über die Mark Brandenburg, die so für einige Jahrzehnte zu einem bedeutenden Territorium des Heiligen Römischen Reiches wurde. Unter Karl IV. erlebte die Mark eine neue Herrschernähe, wie es sie seit einigen Jahrzehnten nicht erfahren hatte. Dieses Jahr feiert Karl IV. seinen 700. Geburtstag.
Aktualisiert: 2022-02-07
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Auch in historischer Zeit waren Straßen, Wege und Verkehrsbahnen Orte innovativer Entwicklungen der Technik, der Mobilität sowie der Infrastruktur. Anders als die ältere Forschung und populären Vorstellungen meinen, währten die Umgestaltungen der Kulturlandschaft seit dem 13. Jahrhundert bemerkenswert lange.
Diese 'etwas andere' Mittelalter-Geschichte mit ihrer epochenübergreifenden Wirkung zeigt in vielen Details die vorliegende Studie. Sie schöpft aus den bewährten Methoden der Altweg-, Binnenschifffahrts- und Infrastrukturgeschichtsforschung und entdeckt dabei auf innovative Weise 'Straßen im Fluss' als Modell. Mit Blick auf den Verkehrsraum zwischen Elbe und Oder – vom Spreewald über Berlin-Cölln und Brandenburg an der Havel bis nach Havelberg – gelingt erstmals eine zwischen dem mittelalterlichen Landesausbau und dem 16. Jahrhundert angesiedelte Geschichte der beiden Hauptflüsse Spree und Havel sowie ihrer Nebenläufe.
Der Autor rückt das Leben der Menschen am und auf dem Fluss ins Licht und beschreibt quellennah, wie vor allem die Städte, aber auch geistliche Institutionen wie Domstift oder Klöster an dem Wandel der Kulturlandschaft zu einem mannigfach 'vernetzten' Verkehrsraum stark beteiligt waren. Die hier entwickelten Strukturen bewährten sich und besaßen Vorbildcharakter, so dass in späteren Jahrhunderten insbesondere Städte an diese mittelalterlichen Verkehrswirtschaftsprojekte anknüpften.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Ein ritterlicher Aufzug vor den Communs des Neuen Palais’ in Potsdam: Das Mittelalter stand im Juli 1829 im Mittelpunkt eines Festes am preußischen Königshof, das großes Aufsehen erregte. Fast zweihundert Jahre nach dieser Inszenierung von Geschichte ist heute am selben Ort das Historische Institut der Universität Potsdam ansässig, wo Geschichtswissenschaftler in Forschung und Lehre einen kritischeren Umgang mit der Vergangenheit vermitteln. Das gilt auch für das Mittelalter, wie die sechzehn Beiträge dieses Bandes zeigen, die einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen der Potsdamer Mediävistik und ihres wissenschaftlichen Umfelds gewähren. Die Autoren – zumeist jüngere Historikerinnen und Historiker – widmen sich dabei zum einen Fragen der brandenburgischen und vergleichenden Landeskulturgeschichte. Zum anderen thematisieren sie insbesondere die Rolle der Bettelorden in unterschiedlichen Beziehungsnetzen und beschäftigen sich mit der religiösen Prägung von Landschaften. Betrachtungen zum 'Mittelalter im Museum' verdeutlichen, dass nicht nur Perspektiven zeitgemäßer Forschung, sondern auch aktuelle Darstellungen und Inszenierungen dazu beitragen, dass das Mittelalter bis an unsere Gegenwart heranreicht.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Historische Kartenbilder faszinieren unmittelbar: Wir lesen von vergangenen Zeiten in vergangenen Räumen, die zugleich unsere Gegenwart erreichen. So zeigen die hier dargebotenen fünfzehn repräsentativen und schmuckvollen Karten historische Raumvorstellungen der Nieder- und Oberlausitz: von spätmittelalterlichen Pilger- und Reichskarten und berühmten Atlanten des 16./17. Jahrhunderts über regionale Straßenkarten, u.a. mit dem vielbenutzten Ost-West-Handelsweg der Königstraße ('Via Regia'), frühen Postrouten-Karten bis zu Verwaltungs- und Messtischblättern des 18./19.Jahrhunderts.
Die großformatig abgedruckten und eingehend kommentierten Kartenblätter laden zu einer Zeitreise in die historischen Kulturlandschaften der beiden Lausitzen in ihrer nachbarschaftlichen Verflechtung mit Sachsen und Brandenburg-Preußen ein. Ihre alten Wege, Brücken, Haiden, Wälder, Herrschaften und Siedlungen sowie Grenzlinien werden zu Wegweisern, dem Wandel von Raum und Zeit auch Ort für Ort nachzugehen.
Aktualisiert: 2020-01-06
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