»Pietismus und Neuzeit«, das seit 1974 im Auftrag der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus herausgegebene Jahrbuch, bietet ein international und (inter)disziplinär breites, kulturwissenschaftliches Spektrum von Forschungsbeiträgen zur Geschichte des neueren Protestantismus, vor allem des Pietismus im Kontext europäischer Frömmigkeitsbewegungen seit der Frühen Neuzeit. Neben theologie-, frömmigkeits- und kirchengeschichtlichen Untersuchungen finden sich hauptsächlich allgemeinhistorische (mit den Schwerpunkten Sozial-, Mentalitäts- und Institutionengeschichte), musik- und literaturwissenschaftliche sowie medizin- und pädagogikgeschichtliche Untersuchungen. Besondere Serviceleistungen stellen die zahlreichen Rezensionen und die umfangreiche, historisch und systematisch gegliederte Bibliographie von (im Schnitt 350) Neuerscheinungen dar. Beiträge, Rezensionen und Bibliographie werden durch Personen- und Ortsregister erschlossen.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die in den Geschichts- und Kulturwissenschaften derzeit viel diskutierten Themenfelder Zeitwahrnehmung, Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung sind für das Verständnis des Pietismus im 17./18. und der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung. Pietisten und Erweckte entwickelten Zukunfts- und Endzeitvorstellungen und damit verbunden Deutungen der allgemeinen und der christlichen Geschichte. Sie haben die beiden großen protestantischen Erneuerungsbewegungen nachhaltig geprägt und wirken teilweise bis heute fort. Die Gegenüberstellung von Pietismus und Erweckung macht dabei Kontinuitäten und Diskontinuitäten sichtbar und soll zu weiterer Forschung anregen.
Der Band versammelt neue Beiträge von führenden Vertretern der Pietismusforschung und Nachwuchswissenschaftlern in interdisziplinärer Perspektive. Kirchen- und Theologiegeschichte, Germanistik, Kulturgeschichte und Erziehungswissenschaften bieten unterschiedliche Zugänge zu den Themen des Sammelbands. Neben grundlegenden Aufsätzen zur Pietismusforschung nach dem „Cultural Turn“ (Hartmut Lehmann), zum Geschichtsbewusstsein um 1700 (Wolf-Friedrich Schäufele) und zur Vorstellung einer „offenen Zukunft“ (Daniel Fulda) beschäftigen sich die Autoren u. a. mit Philipp Jakob Speners „Hoffnung besserer Zeiten“, August Hermann Franckes „Generalreform“, Gottfried Arnolds „Unparteiischer Kirchen- und Ketzerhistorie“, pietistischen Sammelbiographien, Herrnhuter „Lebensläufen“, geschichtstheologischen Deutungen von Naturkatastrophen, der Zukunftserwartung Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs und radikaler Pietisten sowie dem Geschichtsbild württembergischer Erweckter, evangelischer Missionare und der Gebrüder Heinrich und Leopold Ranke.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Judith Becker,
Wolfgang Breul,
Shirley Brückner,
Claudia Drese,
Daniel Fulda,
Lucian Hölscher,
Manfred Jakubowski-Tiessen,
Michael Kannenberg,
Heike Krauter-Dierolf,
Hartmut Lehmann,
Christine Lost,
Dietrich Meyer,
Ulrich Muhlack,
Wolf-Friedrich Schäufele,
Jan Carsten Schnurr,
Hans-Jürgen Schrader,
Douglas H Shantz,
Jonathan Strom,
Fred A. van Lieburg
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Die in den Geschichts- und Kulturwissenschaften derzeit viel diskutierten Themenfelder Zeitwahrnehmung, Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung sind für das Verständnis des Pietismus im 17./18. und der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung. Pietisten und Erweckte entwickelten Zukunfts- und Endzeitvorstellungen und damit verbunden Deutungen der allgemeinen und der christlichen Geschichte. Sie haben die beiden großen protestantischen Erneuerungsbewegungen nachhaltig geprägt und wirken teilweise bis heute fort. Die Gegenüberstellung von Pietismus und Erweckung macht dabei Kontinuitäten und Diskontinuitäten sichtbar und soll zu weiterer Forschung anregen.
Der Band versammelt neue Beiträge von führenden Vertretern der Pietismusforschung und Nachwuchswissenschaftlern in interdisziplinärer Perspektive. Kirchen- und Theologiegeschichte, Germanistik, Kulturgeschichte und Erziehungswissenschaften bieten unterschiedliche Zugänge zu den Themen des Sammelbands. Neben grundlegenden Aufsätzen zur Pietismusforschung nach dem „Cultural Turn“ (Hartmut Lehmann), zum Geschichtsbewusstsein um 1700 (Wolf-Friedrich Schäufele) und zur Vorstellung einer „offenen Zukunft“ (Daniel Fulda) beschäftigen sich die Autoren u. a. mit Philipp Jakob Speners „Hoffnung besserer Zeiten“, August Hermann Franckes „Generalreform“, Gottfried Arnolds „Unparteiischer Kirchen- und Ketzerhistorie“, pietistischen Sammelbiographien, Herrnhuter „Lebensläufen“, geschichtstheologischen Deutungen von Naturkatastrophen, der Zukunftserwartung Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs und radikaler Pietisten sowie dem Geschichtsbild württembergischer Erweckter, evangelischer Missionare und der Gebrüder Heinrich und Leopold Ranke.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Judith Becker,
Wolfgang Breul,
Shirley Brückner,
Claudia Drese,
Daniel Fulda,
Lucian Hölscher,
Manfred Jakubowski-Tiessen,
Michael Kannenberg,
Heike Krauter-Dierolf,
Hartmut Lehmann,
Christine Lost,
Dietrich Meyer,
Ulrich Muhlack,
Wolf-Friedrich Schäufele,
Jan Carsten Schnurr,
Hans-Jürgen Schrader,
Douglas H Shantz,
Jonathan Strom,
Fred A. van Lieburg
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Die in den Geschichts- und Kulturwissenschaften derzeit viel diskutierten Themenfelder Zeitwahrnehmung, Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung sind für das Verständnis des Pietismus im 17./18. und der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung. Pietisten und Erweckte entwickelten Zukunfts- und Endzeitvorstellungen und damit verbunden Deutungen der allgemeinen und der christlichen Geschichte. Sie haben die beiden großen protestantischen Erneuerungsbewegungen nachhaltig geprägt und wirken teilweise bis heute fort. Die Gegenüberstellung von Pietismus und Erweckung macht dabei Kontinuitäten und Diskontinuitäten sichtbar und soll zu weiterer Forschung anregen.
Der Band versammelt neue Beiträge von führenden Vertretern der Pietismusforschung und Nachwuchswissenschaftlern in interdisziplinärer Perspektive. Kirchen- und Theologiegeschichte, Germanistik, Kulturgeschichte und Erziehungswissenschaften bieten unterschiedliche Zugänge zu den Themen des Sammelbands. Neben grundlegenden Aufsätzen zur Pietismusforschung nach dem „Cultural Turn“ (Hartmut Lehmann), zum Geschichtsbewusstsein um 1700 (Wolf-Friedrich Schäufele) und zur Vorstellung einer „offenen Zukunft“ (Daniel Fulda) beschäftigen sich die Autoren u. a. mit Philipp Jakob Speners „Hoffnung besserer Zeiten“, August Hermann Franckes „Generalreform“, Gottfried Arnolds „Unparteiischer Kirchen- und Ketzerhistorie“, pietistischen Sammelbiographien, Herrnhuter „Lebensläufen“, geschichtstheologischen Deutungen von Naturkatastrophen, der Zukunftserwartung Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs und radikaler Pietisten sowie dem Geschichtsbild württembergischer Erweckter, evangelischer Missionare und der Gebrüder Heinrich und Leopold Ranke.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Judith Becker,
Wolfgang Breul,
Shirley Brückner,
Claudia Drese,
Daniel Fulda,
Lucian Hölscher,
Manfred Jakubowski-Tiessen,
Michael Kannenberg,
Heike Krauter-Dierolf,
Hartmut Lehmann,
Christine Lost,
Dietrich Meyer,
Ulrich Muhlack,
Wolf-Friedrich Schäufele,
Jan Carsten Schnurr,
Hans-Jürgen Schrader,
Douglas H Shantz,
Jonathan Strom,
Fred A. van Lieburg
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Die in den Geschichts- und Kulturwissenschaften derzeit viel diskutierten Themenfelder Zeitwahrnehmung, Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung sind für das Verständnis des Pietismus im 17./18. und der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung. Pietisten und Erweckte entwickelten Zukunfts- und Endzeitvorstellungen und damit verbunden Deutungen der allgemeinen und der christlichen Geschichte. Sie haben die beiden großen protestantischen Erneuerungsbewegungen nachhaltig geprägt und wirken teilweise bis heute fort. Die Gegenüberstellung von Pietismus und Erweckung macht dabei Kontinuitäten und Diskontinuitäten sichtbar und soll zu weiterer Forschung anregen.
Der Band versammelt neue Beiträge von führenden Vertretern der Pietismusforschung und Nachwuchswissenschaftlern in interdisziplinärer Perspektive. Kirchen- und Theologiegeschichte, Germanistik, Kulturgeschichte und Erziehungswissenschaften bieten unterschiedliche Zugänge zu den Themen des Sammelbands. Neben grundlegenden Aufsätzen zur Pietismusforschung nach dem „Cultural Turn“ (Hartmut Lehmann), zum Geschichtsbewusstsein um 1700 (Wolf-Friedrich Schäufele) und zur Vorstellung einer „offenen Zukunft“ (Daniel Fulda) beschäftigen sich die Autoren u. a. mit Philipp Jakob Speners „Hoffnung besserer Zeiten“, August Hermann Franckes „Generalreform“, Gottfried Arnolds „Unparteiischer Kirchen- und Ketzerhistorie“, pietistischen Sammelbiographien, Herrnhuter „Lebensläufen“, geschichtstheologischen Deutungen von Naturkatastrophen, der Zukunftserwartung Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs und radikaler Pietisten sowie dem Geschichtsbild württembergischer Erweckter, evangelischer Missionare und der Gebrüder Heinrich und Leopold Ranke.
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Autor:
Judith Becker,
Wolfgang Breul,
Shirley Brückner,
Claudia Drese,
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Lucian Hölscher,
Manfred Jakubowski-Tiessen,
Michael Kannenberg,
Heike Krauter-Dierolf,
Hartmut Lehmann,
Christine Lost,
Dietrich Meyer,
Ulrich Muhlack,
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Jonathan Strom,
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»Pietismus und Neuzeit«, das seit 1974 im Auftrag der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus herausgegebene Jahrbuch, bietet ein international und (inter)disziplinär breites, kulturwissenschaftliches Spektrum von Forschungsbeiträgen zur Geschichte des neueren Protestantismus, vor allem des Pietismus im Kontext europäischer Frömmigkeitsbewegungen seit der Frühen Neuzeit. Neben theologie-, frömmigkeits- und kirchengeschichtlichen Untersuchungen finden sich hauptsächlich allgemeinhistorische (mit den Schwerpunkten Sozial-, Mentalitäts- und Institutionengeschichte), musik- und literaturwissenschaftliche sowie medizin- und pädagogikgeschichtliche Untersuchungen. Besondere Serviceleistungen stellen die zahlreichen Rezensionen und die umfangreiche, historisch und systematisch gegliederte Bibliographie von (im Schnitt 350) Neuerscheinungen dar. Beiträge, Rezensionen und Bibliographie werden durch Personen- und Ortsregister erschlossen.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Die in den Geschichts- und Kulturwissenschaften derzeit viel diskutierten Themenfelder Zeitwahrnehmung, Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung sind für das Verständnis des Pietismus im 17./18. und der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung. Pietisten und Erweckte entwickelten Zukunfts- und Endzeitvorstellungen und damit verbunden Deutungen der allgemeinen und der christlichen Geschichte. Sie haben die beiden großen protestantischen Erneuerungsbewegungen nachhaltig geprägt und wirken teilweise bis heute fort. Die Gegenüberstellung von Pietismus und Erweckung macht dabei Kontinuitäten und Diskontinuitäten sichtbar und soll zu weiterer Forschung anregen.
Der Band versammelt neue Beiträge von führenden Vertretern der Pietismusforschung und Nachwuchswissenschaftlern in interdisziplinärer Perspektive. Kirchen- und Theologiegeschichte, Germanistik, Kulturgeschichte und Erziehungswissenschaften bieten unterschiedliche Zugänge zu den Themen des Sammelbands. Neben grundlegenden Aufsätzen zur Pietismusforschung nach dem „Cultural Turn“ (Hartmut Lehmann), zum Geschichtsbewusstsein um 1700 (Wolf-Friedrich Schäufele) und zur Vorstellung einer „offenen Zukunft“ (Daniel Fulda) beschäftigen sich die Autoren u. a. mit Philipp Jakob Speners „Hoffnung besserer Zeiten“, August Hermann Franckes „Generalreform“, Gottfried Arnolds „Unparteiischer Kirchen- und Ketzerhistorie“, pietistischen Sammelbiographien, Herrnhuter „Lebensläufen“, geschichtstheologischen Deutungen von Naturkatastrophen, der Zukunftserwartung Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs und radikaler Pietisten sowie dem Geschichtsbild württembergischer Erweckter, evangelischer Missionare und der Gebrüder Heinrich und Leopold Ranke.
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Judith Becker,
Wolfgang Breul,
Shirley Brückner,
Claudia Drese,
Daniel Fulda,
Lucian Hölscher,
Manfred Jakubowski-Tiessen,
Michael Kannenberg,
Heike Krauter-Dierolf,
Hartmut Lehmann,
Christine Lost,
Dietrich Meyer,
Ulrich Muhlack,
Wolf-Friedrich Schäufele,
Jan Carsten Schnurr,
Hans-Jürgen Schrader,
Douglas H Shantz,
Jonathan Strom,
Fred A. van Lieburg
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Aktualisiert: 2019-04-18
Autor:
Judith Becker,
Wolfgang Breul,
Shirley Brückner,
Claudia Drese,
Daniel Fulda,
Heike Heuser,
Lucian Hölscher,
Manfred Jakubowski-Tiessen,
Michael Kannenberg,
Heike Krauter-Dierolf,
Hartmut Lehmann,
Christine Lost,
Dietrich Meyer,
Ulrich Muhlack,
Wolf-Friedrich Schäufele,
Jan Carsten Schnurr,
Hans-Jürgen Schrader,
Douglas H Shantz,
Jonathan Strom,
Fred A. van Lieburg
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Die Briefe Philipp Jakob Speners, des Begründers des Pietismus, sind für die Kirchen- und Kulturgeschichte Quellen allerersten Ranges. Sie gewähren Einblick in Werden und Ausbreitung der pietistischen Bewegung und sind darüber hinaus von einzigartigem Informationswert für viele Gebiete des geistigen und gesellschaftlichen Lebens auch außerhalb des religiös-kirchlichen Raumes. Die 202 Briefe Speners im vorliegenden Band stammen aus den Jahren 1682/83. Für die Geschichte der pietistischen Frömmigkeit zeigen sie Details der nun offen zu Tage tretenden Separation einiger Freunde Speners in Frankfurt und seine Reaktion auf den Vorwurf, er habe dieser Entwicklung Vorschub geleistet. Die politische Situation wird vor allem durch Speners Berichte und Kommentierungen des wachsenden Einflusses von Frankreich auf die linksrheinischen Gebiete des Deutschen Reiches, darunter auf das Elsaß, erkennbar.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Im Jahr 2017 jährte sich nicht nur die Thesenveröffentlichung Luthers zum 500., sondern auch der Aufruf König Friedrich Wilhelms III. von Preußen zu gemeinsamen Abendmahlsfeiern von Lutheranern und Reformierten zum 200. Mal. Dies bot den Anlass, das Verhältnis dieser beiden protestantischen Großkonfessionen genauer zu untersuchen.
Im Mittelpunkt der im vorliegenden Buch versammelten Beiträge stehen Fallbeispiele aus Regionen, in denen beide Gruppen auf engem Raum miteinander interagierten. Die Vorstellung, seit dem Westfälischen Frieden sei das Verhältnis der beiden vormals verfeindeten Konfessionen auf eine gesamtprotestantische Identität hinausgelaufen, erweist sich dabei als falsch: Trotz ihrer dogmatischen Nähe und zahlreicher gemeinsamer Symbole und Rituale (v.a. Liturgien) kam es auch nach 1648 immer wieder zu – durchaus konflikthaften – Schwankungen der Präsenz und der wechselseitigen Wahrnehmung beider Gruppen.
Solche Konjunkturen konfessioneller Differenz lassen sich nicht einfach auf religiöse oder theologische Problemlagen zurückführen, sondern wurden durch unterschiedliche gesellschaftliche Bedingungen und Einflussfaktoren gefördert und geprägt. Ihnen wird über die Epochengrenze zur Moderne hinaus nachgespürt, nicht zuletzt, weil die 1817 angestoßenen Bemühungen zu einer Union vielfach weitere solcher Konjunkturen bedingten.
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Inhaltsverzeichnis:
Geleitwort des Reihenherausgebers
Vorwort
Jan Brademann und Marianne Taatz-Jacobi:
Einleitung
1. KONFESSION ALS KONZEPT: THEORETISCHE SONDIERUNGEN
Georg Raatz:
Was ist Konfession? Religions-, system- und kulturtheoretische Annäherungen an eine ambivalente Kategorie
Anna Daniel und Franka Schäfer:
Konfession im Vollzug. Eine am Begriff der Praxis orientierte kultursoziologische Betrachtung
2. FALLSTUDIEN AUS DEM ALTEN REICH
Alexander Schunka:
Das Theatrum des Kirchenkriegs. Konfessionelle Pluralität im deutschen Protestantismus um 1700 – Befunde und Perspektiven
Mathis Leibetseder:
Sakraltopographie und Simultaneum. Zur Reproduktion konfessioneller Differenz in drei brandenburgischen Landstädten des 18. Jahrhunderts
Andreas Erb:
Zwei Konfessionen, vier Parteien. Pfarrstreitigkeiten in Hecklingen (Anhalt) im Spannungsfeld von Landesherr, Gutsherr, Pfarrer und Untertanen (17./18. Jahrhundert)
Stefan Gorißen:
Konfessionelle Identitäten? Lutheraner und Reformierte im Herzogtum Berg im 17. und 18. Jahrhundert
3. FALLSTUDIEN AUS DEM 19. JAHRHUNDERT
Veronika Albrecht-Birkner:
Die Einführung der Union und die frühe Erweckungsbewegung im Siegerland
Lena Krull:
Reformierte, Lutheraner und die Frage der Union in Lippe (1817 bis ca. 1850)
Hans Seehase:
Evangelische Union ohne eigenes Bekenntnis. Verschlungene Pfade der Kirche zwischen Union und Agende in der Provinz Sachsen zwischen 1817 und 1846
Claudia Drese:
Transkonfessionalität oder politischer Opportunismus? Die »Reconstruction des Protestantismus« in Anhalt-Bernburg
Niels Grüne:
Von protestantischer Dualität zu innerkonfessioneller Alterität. Reformierte, Lutheraner und der diskursive Einschnitt der Kirchenunion in südwestdeutschen Dörfern der Sattelzeit
Die Autorinnen und Autoren
Aktualisiert: 2020-06-25
Autor:
Veronika Albrecht-Birkner,
Jan Brademann,
Anna Daniel,
Claudia Drese,
Andreas Erb,
Stefan Gorißen,
Niels Grüne,
Lena Krull,
Mathis Leibetseder,
Georg Raatz,
Rainer Rausch,
Franka Schäfer,
Alexander Schunka,
Hans Seehase,
Marianne Taatz-Jacobi
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»Pietismus und Neuzeit«, das seit 1974 im Auftrag der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus herausgegebene Jahrbuch, bietet ein international und (inter)disziplinär breites, kulturwissenschaftliches Spektrum von Forschungsbeiträgen zur Geschichte des neueren Protestantismus, vor allem des Pietismus im Kontext europäischer Frömmigkeitsbewegungen seit der Frühen Neuzeit. Neben theologie-, frömmigkeits- und kirchengeschichtlichen Untersuchungen finden sich hauptsächlich allgemeinhistorische (mit den Schwerpunkten Sozial-, Mentalitäts- und Institutionengeschichte), musik- und literaturwissenschaftliche sowie medizin- und pädagogikgeschichtliche Untersuchungen. Besondere Serviceleistungen stellen die zahlreichen Rezensionen und die umfangreiche, historisch und systematisch gegliederte Bibliographie von (im Schnitt 350) Neuerscheinungen dar. Beiträge, Rezensionen und Bibliographie werden durch Personen- und Ortsregister erschlossen.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Die in den Geschichts- und Kulturwissenschaften derzeit viel diskutierten Themenfelder Zeitwahrnehmung, Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung sind für das Verständnis des Pietismus im 17./18. und der Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung. Pietisten und Erweckte entwickelten Zukunfts- und Endzeitvorstellungen und damit verbunden Deutungen der allgemeinen und der christlichen Geschichte. Sie haben die beiden großen protestantischen Erneuerungsbewegungen nachhaltig geprägt und wirken teilweise bis heute fort. Die Gegenüberstellung von Pietismus und Erweckung macht dabei Kontinuitäten und Diskontinuitäten sichtbar und soll zu weiterer Forschung anregen.
Der Band versammelt neue Beiträge von führenden Vertretern der Pietismusforschung und Nachwuchswissenschaftlern in interdisziplinärer Perspektive. Kirchen- und Theologiegeschichte, Germanistik, Kulturgeschichte und Erziehungswissenschaften bieten unterschiedliche Zugänge zu den Themen des Sammelbands. Neben grundlegenden Aufsätzen zur Pietismusforschung nach dem „Cultural Turn“ (Hartmut Lehmann), zum Geschichtsbewusstsein um 1700 (Wolf-Friedrich Schäufele) und zur Vorstellung einer „offenen Zukunft“ (Daniel Fulda) beschäftigen sich die Autoren u. a. mit Philipp Jakob Speners „Hoffnung besserer Zeiten“, August Hermann Franckes „Generalreform“, Gottfried Arnolds „Unparteiischer Kirchen- und Ketzerhistorie“, pietistischen Sammelbiographien, Herrnhuter „Lebensläufen“, geschichtstheologischen Deutungen von Naturkatastrophen, der Zukunftserwartung Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs und radikaler Pietisten sowie dem Geschichtsbild württembergischer Erweckter, evangelischer Missionare und der Gebrüder Heinrich und Leopold Ranke.
Aktualisiert: 2023-05-03
Autor:
Judith Becker,
Wolfgang Breul,
Shirley Brückner,
Claudia Drese,
Daniel Fulda,
Lucian Hölscher,
Manfred Jakubowski-Tiessen,
Michael Kannenberg,
Heike Krauter-Dierolf,
Hartmut Lehmann,
Christine Lost,
Dietrich Meyer,
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Wolf-Friedrich Schäufele,
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