Geschichte im Négligé

Geschichte im Négligé von Genge,  Gabriele
Die vorliegende Arbeit behandelt einen Abschnitt der französischen Historienmalerei, der in der Kunstwissenschaft bislang noch wenig Beachtung gefunden hat: die Zeit von 1848–1905. Gründe dafür liegen besonders in der Tatsache, daß die Salon- bzw. Pompiermalerei schon von Zeitgenossen als Ergebnis eines im Vergleich zur Moderne angepaßten und staatlich lancierten Kunstverständnisses angesehen wurde. Erst in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt auch als Folge einer kritischen Sicht auf die Moderne, flammte das Interesse an diesem Bereich der französischen Kunstgeschichte vereinzelt im Rahmen von Ausstellungen wieder auf. Die „Salonmalerei“ des 19. Jahrhunderts läßt sich keineswegs als erotische Kitsch- und Postkartenkunst abtun, sondern muß vielmehr als wirksamer Träger moderner und geschlechtsspezifischer Geschichtskultur angesehen werden. Dazu trägt nicht zuletzt ihre inhaltliche und methodische Orientierung an den neukonstituierten historischen Wissenschaften bei. Anhand der einzelwerkorientierten Analysen, die neben den Quellen als Ausgangspunkt dienen, läßt sich nachweisen, daß die Exponenten der sogenannten „Pompiermalerei“, Jean-Léon Gérôme, Adolphe-William Bouguereau und Alexandre Cabanel, zu den maßgeblichen Gestaltern moderner, d.h. wissenschaftlich abgesicherter Geschichte gehören. Ihre Historienbilder stellen sich einem neuen, objektiv empfundenen Geschichtsanspruch. Sie visualisieren dies trotz der sehr unterschiedlichen, künstlerspezifischen Umsetzungsformen in hintergründiger Weise. Die Bilder sind dadurch aus der polarisierenden Betrachtung traditionslastiger wie moderner Bildkonstruktionen herauszulösen und als Stellungnahmen zur zeitaktuellen Geschichtsforschung aufzufassen. Diss. München 1996.
Aktualisiert: 2019-03-15
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1926-2004. GeSoLei. Kunst Sport und Körper

1926-2004. GeSoLei. Kunst Sport und Körper von Genge,  Gabriele
Der öffentlich inszenierte Körper steht im Mittelpunkt dieser Publikation, die den bereits erschienenen ersten Band zur Düsseldorfer Großausstellung "Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen" (Gesolei) von 1926 um die Diskussion interdiziplinärer methodischer Perspektiven ergänzt. Die Vorführung des "modernen Menschen" und die nationale Feier seiner körperlichen Leistungsfähigkeit, die sich die Gesolei vornahm, ist ein plakatives Beispiel für eine im 20. Jahrhundert relevante ästhetische und politische Praxis der Inzenierung. Im ereignishaften Kontext des Ausstellungsgeschehens wurden politische und soziale Zuweisungen des Körpers von Ausstellern und Besuchern gleichermaßen im Akt des ästhetischen Wahrnehmens und Aufführens kreiert, wurde Lebenspraxis konstruiert. Die populistisch wirksame Illusion vom verfügbaren und disziplinierbaren Körper erlebt auf der Gesolei einen penibel geplanten Höhepunkt. Die kontroversen Beiträge des 2. Bandes zur Gesolei diskutieren die Wirksamkeit und Aktualität des scheinbar rationalisierten Körpers und untersuchen seine mediale und theatralische Präsenz im öffentlichen Raum vom 19. Jahrhundert bis heute. Die Vielzahl der fachlichen Perspektiven bietet ein Spektrum von Themen, das auch auf der Gesolei von 1926 im Fokus der Ausstellungsmacher stand: Die Repräsentation der Körperpraxis im sportlichen Ereignis - der Körper als Dispositiv von Hygiene und Gesundheit und die Inszenierung des (Kollektiv-)Körpers im Netzwerk der geschlechtlichen und rassischen bzw. ethnischen Zuweisungen. Der Band enthält Beiträge von Christina von Braun, Gertrude Cepl-Kaufmann, Barbara Duden, Lydia Haustein, Nicola May und Philipp Sarasin.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Angewandte Kunst und Bild

Angewandte Kunst und Bild von Faass,  Martin, Genge,  Gabriele, Körner,  Hans, Metzger,  Rainer, Oestereich,  Christopher, Reuter,  Guido, Ströbele,  Ursula, Wiener,  Jürgen, Wilkens,  Manja
Das Bild hat in den letzten Jahrzehnten eine steile Karriere gemacht. Zwar ist der von Gottfried Boehm ausgerufene »Iconic Turn« nicht mehr der jüngste »Turn«, aber er ist aktuell geblieben. Sieht man von der Popularität der Objekte ab, die unter dem Label »Design« fungieren, dann hat die »Angewandte«, allgemeiner: die »Dekorative Kunst« von dieser Bewegung zur kulturgeschichtlichen und wissenschaftsgeschichtlichen Neubewertung von Visualität kaum profitiert. Schon in Hinblick auf den quantitativen Anteil angewandter/dekorativer Kunst in der Geschichte der Kunst ist das ungerechtfertigt. Der Band diskutiert das Verhältnis von »Angewandter Kunst« und »Bild«. Die Begriffe »Bild« und »Angewandte Kunst« bleiben dabei nur Ausgangsmarkierungen. Mit Blick auf bestimmte historische Kontexte können sich diese Ausgangsmarkierungen zu Positionen verfestigen. In anderen Kontexten sind Verwischungen der Grenzen und Vermischung der Qualitäten zu beobachten; das Verhältnis von »Angewandter Kunst« und »Bild« lässt sich gelegentlich auch nach Maßgabe eines Vexierbildes beschreiben, und vor allem, wenn wir uns der Gegenwart nähern, kommen Phänomene in den Blick, vor denen die Differenz nicht nur unmöglich zu bestimmen, sondern obsolet ist. Beiträge: Hans Körner: „Bedeutung in den Bildern“? Bilder im dekorativen Rahmen; Martin Faass: Malerei und Gartenkunst; Manja Wilkens: Bild und Dekoration – das Bild als Dekoration; Rainer Metzger: Angewandte Kunst und Bild und Wien um 1900. Josef Hoffmanns Supraporten für die sogenannte Beethoven-Ausstellung der Wiener Secession 1902 und ihr Weiterleben in der Gegenwart; Guido Reuter: Akademie oder Werkstätte? Das Verhältnis von Freier und Angewandter Kunst an der Düsseldorfer Kunstakademie zwischen 1945 und den frühen 1960er-Jahren; Christopher Oestereich: „Listen to the colour of your dreams“ – oder: Ding wird Bild. Design im kulturellen Wandel nach 1945; Jürgen Wiener: Kelch und Kathedrale. Der Rothenfelser Messkelch und Rudolf Schwarz‘ Konzept von Bild und Mittel; Ursula Ströbele: OBJEKTE, benutzen. Angewandte(s in der) Kunst seit Franz Erhard Walther und Hans Haacke; Gabriele Genge: Ergon und Parergon in Francis Alÿs‘ The silence of Ani (2015)
Aktualisiert: 2021-01-20
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Kanon Kunstgeschichte 4. Einführung in Werke, Methoden und Epochen

Kanon Kunstgeschichte 4. Einführung in Werke, Methoden und Epochen von Diers,  Michael, Dobbe,  Martina, Filser,  Barbara, Flach,  Sabine, Frohne,  Ursula, Genge,  Gabriele, Hensel,  Thomas, Höfer,  Regina, Kampmann,  Sabine, Marek,  Kristin, Mersmann,  Birgit, Metzger,  Rainer, Naef,  Maja, Ruhl,  Carsten, Schramm,  Samantha, Schröder,  Gerald, Schulz,  Martin, Stamm,  Lars, Wappler,  Friederike, Witzgall,  Susanne
Eine neuartige Einführungsreihe in vier Bänden (I. Mittelalter, II. Neuzeit, III. Moderne, IV. Gegenwart) für Studierende und alle Kunstinteressierten. Anhand herausragender Werke aus der gesamten Kunstgeschichte geben namhafte Expert/-innen in anregenden Analysen einen fundierten und abwechslungsreichen Überblick über den heutigen Umgang mit Kunst. Die eine, richtige Geschichte der Kunst gibt es nicht. Wohl aber viele einzigartige Werke und etliche Möglichkeiten, sie ebenso unterschiedlich wie spannend zu analysieren. Und genau darum macht es auch Spaß und Sinn, sich immer wieder neu mit Kunst zu beschäftigen, nicht nur mit der aktuellen, sondern auch der alten. Die vier Bände der Einführungsreihe stellen jeweils etwa 20 einzelne Kunstwerke einer Epoche in den Mittelpunkt, anhand derer ausgewiesene Spezialist/-innen des Fachs zeigen, wie lebendig und überraschend Kunstgeschichte sein kann, wie bunt die Vielstimmigkeit des Kanon Kunstgeschichte ist. Diese intensiven Fallstudien dienen Studierenden und allen Kunstinteressierten dazu, die unterschiedlichsten und doch nie einzig richtigen, aber immer begründeten und methodisch wie theoretisch reflektierten Möglichkeiten des Umgangs mit Kunst kennen zu lernen. Denn schließlich geht es darum, sich am Ende selbst eine Meinung zu bilden und die Geschichte(n) der Kunst weiter zu erzählen.
Aktualisiert: 2023-02-06
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