Klabautermann – Sagen und Gemälde

Klabautermann – Sagen und Gemälde von Harmel,  Siegfried
Mit der vorliegenden Edition haben Siegfried Harmel als Autor/Herausgeber und seine Tochter Cornelia Harmel als Klabautermann-Malerin ein Traumziel erreicht: Alle 70 vom Klabautermann bekannten Sagen konnten kompakt in insgesamt vier Titeln von 2008 bis 2010 veröffentlicht werden.Die Reihe der dem bekanntesten maritimem Schiffsgeist gewidmeten Werke bietet Ihnen heute 19 ausgewählte Sagen. Diese illustrieren die vielfältigen Auftrittsweisen des Klabautermanns. Sie beschreiben ihn, erzählen von ihm oder lassen den Leser an Gesprächen von Klabautermännern untereinander sowie mit Menschen teilhaben.Genau wie der bereits 2009 in unserem Verlag erschienene Vorläufer „KLABAUTERMANN – Sagen und Gedichte –“ ist auch dieses Buch thematisch einem spezifischen, bisher vernachlässigten Forschungsbereich der Klabautermann-Tradition gewidmet. Der Herausgeber hat es etlichen Widerständen zum Trotz geschafft, 32 Bilder vom Klabautermann der Öffentlichkeit zu präsentieren. Damit setzt er ebenso vielen Künstlern ein Denkmal, die einem Geist in verschiedener Gestalt Leben einhauchten.
Aktualisiert: 2019-03-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Erstes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Erstes Bändchen von Harmel,  Siegfried
Der Klabautermann als die wohl schillerndste Sagenfigur aus der Zeit der Segelschifffahrt entsprang dem seemännischen Aberglauben. Sein vom 13. bis zum 20. Jh. währendes, meist hilfreiches Wirken hat Spuren hinterlassen. Diesen wird in den zehn Bändchen der Reihe „Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns“ detailliert nachgegangen. Noch heute erzählt man sich an den Küsten der Anrainerstaaten von Nord- und Ostsee gern Sagen von dem Schutzpatron der Seefahrer. Den Reigen der vom Autor systematisierten und meist nur subtil dem heutigen Sprachgebrauch angepassten, insgesamt 70 Sagen eröffnen in diesem Ersten Bändchen zehn „beschreibende Klabautermann-Sagen“. Der von Siegfried Harmel 2005 in Stralsund gegründete „Klabautermann-Club für Deutschland“ (www.klabautermann-club.de) hat sich der Bewahrung des ethnologisch wertvollen Erbes dieses kleinen Schiffsgeistes verschrieben. Möge dieses Büchlein seinen Beitrag dazu leisten!
Aktualisiert: 2022-04-20
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Sagen vom Klabautermann

Sagen vom Klabautermann von Harmel,  Cornelia, Harmel,  Siegfried
Wer einmal nachts auf größerem Wasser war, weiß, dass manches Geräusch in der Dunkelheit unerklärlich scheint. Wie beruhigend mag es auf den langen Reisen der Segelschifffahrt gewesen sein, die Ursache für Rätselhaftes in einem schalkhaften, im Grunde aber gutwilligen kleinen Kerl zu vermuten, der für den Menschen unsichtbar ist. Kein Wunder also, dass der Aberglaube um den Klabautermann einst entlang der Küsten von Nord- und Ostsee verbreitet war. Dieser Kobold, so hieß es, hält seine schützende Hand über das Schiff und dessen Mannschaft, wenn er auch manchen Schabernack treibt. Was sich der Volksmund auf Amrum, Föhr, Helgoland und Rügen und entlang der Küsten über ihn erzählte, erschließt sich in einer Auswahl der schönsten Sagentexte. Wer zudem wissen will, woher der Klabautermann seinen Namen hat, wie seine fabelhaften Verwandten heißen und warum er heute nur noch selten hämmert und hilft, findet in einer kulturhistorischen Nachbetrachtung die passenden Antworten.
Aktualisiert: 2023-02-08
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Sechstes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Sechstes Bändchen von Harmel,  Siegfried
Totenglaube und Baumkult sind im deutschen Volksglauben fest verankert und müssen folglich zwingend in die Überlegungen zur sagenhaften Herkunft des Klabautermanns einfließen. Seine Erschaffung hängt entscheidend davon ab, wie er aufs Schiff kam. Etliche Sagen geben Auskunft darüber, auf welchem Wege die Seele von Toten in Verbindung mit Holz zum Geist wird und in das Schiff gelangt. Mehrfach überliefert ist, dass der Klabautermann erst in das Schiff einzieht, nachdem es von der Mannschaft in Besitz genommen wurde. Das geschieht auf vielfältige Art, immer aber in geheimnisvoller Verknüpfung mit Schiffbauholz. Logisch erscheint die Feststellung, dass nicht jedes Schiff einen Klabautermann besaß, denn nicht auf jedes Schiff geriet eine Menschenseele, die zum Schiffsgeist werden konnte. Umso ärgerlicher ist es da, wenn infolge zweier verschiedener Hölzer zwei Klabautermänner an Bord gelangten. Landeten zufällig zwei Klabautermänner auf einem Schiff, dann wetteiferten sie stets um dessen „Besitz“. Die häufigsten Aufenthaltsorte des Klabautermanns sind der Laderaum und der Platz unter der Ankerwinde. Am liebsten scheint er jedoch im Zwischendeck beim Zimmermann zu sein. Zu seinen ungewöhnlichen Aufenthaltsorten gehören das Haus des Reeders oder Kapitäns, ja sogar der Pferdestall eines Bauern. Von jeher inspirierte der sagenumwobene Klabautermann zahlreiche Schriftsteller zur dichterischen Neubearbeitung seiner Person. In der angelsächsischen und französischen Literatur spielte er seit Ende des 18. Jahrhunderts, in der deutschen seit 1821 eine bedeutende Rolle. Die großen deutschen Dichter HEINE, GERSTÄCKER, STORM und FONTANE verbreiteten die Kunde von dem kleinen Schiffsgeist und seinem sagenumwobenen Wirken – und eine Vielzahl Autoren benutzte den inzwischen bedeutsam gewordenen Klabautermann als Zugpferd für ihre Werke. Dabei spielt er in den meisten davon nur eine Nebenrolle … Das vorliegende Sechste Bändchen ist das einzige dieser Reihe, in welchem wir auf die belletristische Klabautermann-Literatur eingehen. Dabei stellen wir fest, dass aus der dichterischen Freiheit eine Fülle interessanter Eigenschaften und Verhaltensweisen des sagenhaften Schiffskobolds resultiert. Die Erlebnisse des Klabautermanns spielen sich in den Werken der 16 von uns ausgewählten Schriftsteller in den Bereichen Schule, Unsichtbarkeit, Zusammentreffen mit Menschen und in sonstigen Bereichen ab.
Aktualisiert: 2019-03-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Siebentes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Siebentes Bändchen von Harmel,  Siegfried
Der Klabautermann ist in der Regel unsichtbar. Nur in Ausnahmefällen gibt er seine Tarnung kurzzeitig auf. Das geschieht in Augenblicken der Gefahr. Wird er gesichtet, liegt auf dem Schiff etwas im Argen, denn der Schiffsgeist erscheint nie ohne Grund. Erblicken die Seeleute ihn bei Nacht auf Masten, Segeln oder Rahen, befürchten sie zu Recht ein schreckliches Ende. Der Patron der Seeleute tritt zumeist in Menschengestalt in Aktion, und zwar fast ausschließlich als Mann. Er ist von geringem Wuchs und misst kaum zwei Fuß. Dabei trägt er meist greisenhafte Züge, wird größtenteils auch als kleiner alter Mann beschrieben. Der Klabautermann hat eine gedrungene kräftige Figur. Trotzdem soll er quirlig and ungeheuer gelenkig sein, Im Gegensatz zum Körper sind seine Hände fein und zierlich. Auch verfügt er nur über ein dünnes feines Stimmchen. Nach den meisten Überlieferungen ist der Schiffskobold beinahe durchsichtig. Gelegentlich wird erzählt, er sei ganz schwarz oder sähe wie schwärzlicher Dunst und Nebel aus. Der Spukgeist hat einen großen roten Kopf bzw. ein feuerrotes Gesicht und rote Pausbacken. Allenthalben heißt es, er besitze gutmütige helle Augen, seegrüne Zähne und sein Kopfhaar sei schneeweiß. Wie aus verschiedenen Beschreibungen hervorgeht, umrahmt ein weißer, grauer oder roter Bart das Gesicht. Aus vielen Sagen erfährt man, dass der Klabautermann Matrosen- oder Seemannskluft trägt. Er soll aber auch im roten Anzug samt roter Mütze erschienen sein. Seine Garderobe ist vielfach nicht in bestem Zustand und zeigt oft Blößen. Verschiedentlich wird dem Kleinen nachgesagt, er laufe in zerlöcherten Sachen herum. Es heißt, er führe als Zubehör stets einen hölzernen Kalfaterhammer mit sich. Ebenso gehöre allzeit eine Tabakspfeife und manchmal eine Seemannskiste zu seiner Ausrüstung.
Aktualisiert: 2019-03-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Zehntes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Zehntes Bändchen von Harmel,  Siegfried
Gewöhnlich weigert sich der Klabautermann, sein Schiff im Stich zu lassen. Er unternimmt im Gegenteil große Anstrengungen, um es zusammenzuhalten, und macht sich nicht davon, bevor es sinkt oder ausrangiert wird. Die Seemänner aus der Zeit des 14. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts fürchteten nichts mehr als das Verschwinden ihres Schiffsgeistes. Trägt er dabei ein Bündel unterm Arm, ist das Schiff verloren, die Mannschaft jedoch wird gerettet. Sieht man ihn dagegen mit leeren Händen, dann sind auch die Seefahrer nicht zu retten. Hat er seinem Gefährt einmal den Rücken gekehrt, taucht er nicht wieder auf. Es gibt keinen weiteren Lebenszyklus und keinerlei Aktivitäten des Klabautermanns, nachdem er das Schiff verlassen hat. Deshalb enden spätestens mit seiner Abkehr vom Schiff alle Sagen vom Klabautermann. In diesem letzten Bändchen wird ein scheinbares Versäumnis nachgeholt. Wir haben uns immer bemüht, die Anzahl der Titel im Literaturverzeichnis jedes Bändchens möglichst knapp zu halten, was bei der Fülle der benutzten Quellen nicht immer erfolgreich war. Nunmehr informiert das zehnte Bändchen planmäßig alle Interessierten über die von uns benutzte Hintergrundliteratur. Das Nachwort zur Reihe „Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns“ enthält den Dank ihres Autors an seine Tochter, die Klabautermann-Malerin Cornelia Harmel, den „Klabautermann-Club für Deutschland“, unter dessen Protektorat die Forschungen standen, die Partner in den Verlagen seiner Bücher zur Klabautermann-Tradition sowie die Übersetzer von Texten aus fünf Sprachen. In den aktuellen Positionen zur Reihe wird betont, dass es von 2011 bis 2015 gelungen ist, die Bestandteile der Klabautermann-Sage ausführlicher als in allen bisherigen Arbeiten des Autors darzulegen. Als spezifische Zusammenfassung der Reihe dienen die Präsentationstexte des Verlages Books on Demand für jedes der zehn Bändchen. Nunmehr heißt es Abschiednehmen von unseren treuen Lesern. Vielen Dank für Ihr Interesse an der Klabautermann-Tradition!
Aktualisiert: 2022-05-04
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Klabautermann – Sagen und Gedichte

Klabautermann – Sagen und Gedichte von Harmel,  Siegfried
Mit diesem Buch setzen Siegfried Harmel als Herausgeber und seine Tochter Cornelia als Klabautermann-Malerin die Reihe der dem bekanntesten maritimem Schiffsgeist gewidmeten Werke fort. Jeder Seemann des 14. bis 20. Jahrhunderts kannte ihn – und die meisten glaubten sogar an sein übernatürliches Wirken. Meist geschah dies zugunsten des Segelschiffes, mit dem sie unterwegs waren. Überliefert wurde dies in Sagen und Gedichten, wie sie in den Völkern des Nordsee- und Ostseeraums auch heute noch leben.Die vorliegende Publikation enthält alle bekannten Klabautermann-Gedichte sowie 15 der schönsten Sagen. Jede Sage wurde darüber hinaus mit einer unverwechselbaren Vignette illustriert.Aus besonderem Anlass hat der Herausgeber selbst ein spezielles Kapitel verfasst und auf ein spezifisches Phänomen hingewiesen: Die gesamte Klabautermann-Tradition wurde in hohem Maße durch die Literatur mitgeprägt. Vielfach lassen sich deshalb ethnologisch wertvolle Überlieferungen und schriftstellerische Einfälle nicht mehr voneinander abgrenzen.
Aktualisiert: 2019-03-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Achtes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Achtes Bändchen von Harmel,  Siegfried
Zu den natürlichen und sozialen Merkmalen des sagenhaften Schiffsgeistes zählen seine Äußerungen, Bewegungen, Gewohnheiten, sein Wissen und lauterer Sinn, ebenso wie seine Sensibilität, seine Launen, seine schelmische Art und sein bisweilen sogar boshafter Charakter. Er äußert sich in der Sprache der Menschen mit sanfter oder jammernder Stimme. Ist jedoch die Sicherheit des Schiffes gefährdet, ruft er laut Befehle und Warnungen. Höhnisches Gelächter, als Geringschätzung einer Tat der Menschen, deutet eine ganz andersartige Facette seines Charakters an. Dem Klabautermann stehen vielfältige Bewegungsarten zur Verfügung. Er geht zu Fuß, klettert auf Masten und Rahen, balanciert auf Tauen, springt kopfüber ins Wasser und fliegt sogar vom Schiff weg. Zu seinen Gewohnheiten gehört, dass er gern gut isst, am liebsten am Tisch des Kapitäns. Auch Rum und Wein soll er nicht abgeneigt gewesen sein. Vielfach wird beschrieben, wie der Patron der Seelaute seine Pfeife raucht. Dem Klabautermann wird ausnahmslos hohes maritimes Wissen attestiert. Er verfügt über ein ausgeprägtes Gespür für Rechtschaffenheit und Ordnung. Er waltet in den volkskundlichen Quellen vornehmlich als wohltätiges Wesen, zeichnet sich jedoch daneben durch eine sensible und launische Art aus. Hierin unterscheidet er sich nicht von anderen Sagengestalten seines Verbreitungsgebietes. Auch foppt er gern die Seeleute seines Schiffes und spielt ihnen kecke Streiche. Er ist manchmal ein rechter Schalk, der die Crew belästigt. Zu seinen Scherzen und Schelmereien zählt, dass er im Ruderhaus das Licht löscht, den Schiffshund traktiert oder seekranke Passagiere nachäfft. Der Schiffsgeist selbst ist jedoch schnell aufgebracht und mag nicht zum Narren gehalten werden. Wer seinen Stolz verletzt, den verprügelt er, stellt ihm ein Bein oder hängt ihn in die Rahen. Den Sagen nach besitzt der Spukgeist absonderlich anmutende Kameraden: die Ratten. Er gewährt ihnen Schutz und sie dürfen seine Leckerbissen ungestraft verzehren. Verlässt er den Segler, gehen die Ratten mit. Sprichwörtlich verlassen ja die Ratten als Erste das sinkende Schiff.
Aktualisiert: 2019-03-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Zweites Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Zweites Bändchen von Harmel,  Siegfried
Die sprachliche Herkunft des Namens „Klabautermann“ war lange umstritten – und ist noch immer nicht eindeutig geklärt. Meist leitete man ihn aus der Bezeichnung Kalfatermann ab. Dieser verstopfte (kalfaterte) mit Pech und Werg auf Segelschiffen undichte und schwer zugängliche Stellen. Ebenso gut kann der Name aber auch von klütern (in geschickter Weise geschäftig sein), klautern (klettern) oder klabautern („klabastern” = niederdeutsch für poltern bzw. polternd umherziehen oder anklopfen) abgeleitet werden. Der ältere holländische kaboutermann kann wegen der Internationalität der damaligen Schiffsbesatzungen ebenfalls zur Bildung des neuen Namens beigetragen haben. Anfangs sprach man mehr vom „Klabautermännchen“. Heute ist jedoch die Bezeichnung „Klabautermann“ gängig. Häufig werden aber auch Synonyme wie „sagenhafter Schiffskobold“, „sagenhafter Schiffskobold der norddeutschen Matrosen“ und „sagenhafter Schiffsgeist“ verwendet oder man bezeichnet den Klabautermann als die „bekannteste seemännische Spukgestalt“, als den „sagenhaften Schutzpatron der Seefahrer und ihrer Schiffe“, als „Patron der Seeleute“ und als „Schutzpatron sowohl des Schiffes als auch der Seeleute“. Der Klabautermann-Aberglaube verbreitete sich zuerst im Nordseeraum bzw. in Norddeutschland. Im Weiteren drang er in die Anrainerstaaten der Ostsee ein, nicht ohne dort auf bereits vorhandene Geister-Traditionen mit den Schiffsgeistern „Skibsnisse“ und „Troll“ in Dänemark und Norwegen, „Skeppsra“ in Schweden und „Laivanhaltia“ in Finnland zu treffen. Dadurch erfolgte auch eine deutliche Vermischung mit Geisterüberlieferungen in den drei hauptsächlichen Verbreitungsgebieten des Klabautermannstoffes. Insbesondere diese frühen Schiffsgeister des nicht-deutschen Sprachraumes prägten die Klabautermannfigur mit.
Aktualisiert: 2022-04-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Fünftes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Fünftes Bändchen von Harmel,  Siegfried
Der Wunsch vieler Seeleute nach einem Beschützer ist so alt wie die Seefahrt selbst. Er bildet die psychologische Grundlage für die Klabautermann-Sage. Schon lange Zeit vor dem Klabautermann vertraute man auf übersinnliche Schutzpatrone. Unter den Seefahrern der nördlichen Meere bildeten Götter und christliche Heilige sowie allerlei mystische Vorstellungen den Hintergrund für die neu entstehende Klabautermann-Tradition. Schon vor drei Jahrtausenden fungierten Götter der Antike als Heilsbringer der Seeleute. In der frühen indoeuropäischen Mythologie waren das die Gotteszwillinge. Vor Beginn des 5. Jahrhunderts vor Christi übernahmen die Römer von den Griechen die Vergötterung der Dioskuren Kastor und Pollux. Diese tauchten in Zeiten der Seenot auf, verließen die Schiffe aber dann wieder. Später traten christliche Heilige an die Stelle der alten Gottheiten. Im 4. Jahrhundert nach Christi wurde der heilige St. Castor von Koblenz als Beschützer der Männer auf See verehrt. Größere Bedeutung als Vorläufer des Klabautermanns gewann jedoch St. Phokas von Sinope. Dieser vertritt einen älteren, dem nordischen Klabautermann urverwandten Dämon. Daneben war Sankt Nikolaus einer der bekanntesten Schutzpatrone aller rechtschaffenen Seeleute. Zahlreiche Nikolai-Kirchen in Hafenstädten belegen das Wirken dieses Schutzheiligen. All diese Vorstellungen der Seeleute klangen im Laufe der Jahrhunderte ab, so dass sich die Tradition eines neuen übersinnlichen Beschützers, eben des Klabautermanns, überhaupt erst herausbilden konnte. In engen Zusammenhang mit ihm werden häufig mehr oder weniger bekannte maritime Gestalten gestellt, die teils in Wirklichkeit existierten, wie Klaus Störtebeker. Der Klabautermann ist das Pendant zum Fliegenden Holländer. Im Unterschied zu ihm hat jedoch auch der ruchlose holländische Kapitän einen realistischen Hintergrund.
Aktualisiert: 2022-04-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Neuntes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Neuntes Bändchen von Harmel,  Siegfried
Der Klabautermann, allenthalben als übernatürlicher Schutzpatron der Seeleute anerkannt, behütet das Schiff vor Feuer, verhindert sein Stranden und andere Heimsuchungen. Auf jedes Leck gibt er Acht bzw. repariert es bei Nacht. Er hält losgerissene Planken, den verfaulten Mast oder das Ruder während der Reise fest. Dem Grundtenor der Sagen zufolge war er stets um die Seetüchtigkeit des Schiffes bemüht. Deshalb führte er viele Arbeiten selbst aus, was schon beim Schiffbau begann. Der Sage nach inspiziert der Schiffspatron regelmäßig sämtliche Winkel und Masten oder dichtet schwer zugängliche Lecks ab. Er kontrolliert das Tauwerk und hält es in Ordnung, flickt durchlöcherte Segel, bindet zerrissene Taue zusammen oder ersetzt sie. Für die Fahrensleute vergangener Jahrhunderte war die Existenz des Klabautermanns unumstritten. Sie sagten, sobald das Schiff bei hoher See knarrte und ächzte: „Der Klabautermann arbeitet und staut die Ladung nach.“ Sowohl Reinhard Johannes BUSS als auch Helge GERNDT geben Auskunft über einen historischen Wandel im Wesen des Klabautermanns. Ersterer stellt heraus, der Geist sei in allen frühen Berichten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als eine wohltätige Kreatur mit einer potenziell schrecklichen Seite aufgefasst worden. GERNDT betont, dass man in früheren Jahrhunderten mehr vom „guten“ Klabautermann sprach, während er im 20. Jahrhundert mitunter die Furcht einflößenden Züge eines Unglücksbringers annahm. Wenn der Schiffskobold die Seeleute vor Sturm und Katastrophen warnt, klettert er am Mast empor oder setzt sich auf den Klüverbaum, jammert, stöhnt, schreit oder klopft. Manchmal ruft er den Kapitän und weist die Richtung, die das gefährdete Schiff zu seiner Rettung einschlagen muss. Bei stürmischem Wetter steht er hoch oben in der Takelage und sorgt dafür, dass die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Oder er erteilt in schwerer See das Kommando zum Einholen der Segel. Hinterher stellt sich dann heraus, dass weder Kapitän noch Steuermann diesen Befehl gegeben hatten. Stets aber war seine Befolgung zum Wohle aller gewesen. Neben seiner Funktion als vorausschauender Warner wird der Klabautermann auch als ahndender Geist geschildert. Faule Seeleute maßregelt er mit unsichtbaren Backenstreichen oder zwickt sie. Wenn er besonders arg ergrimmt ist, wirft er Feuerholz, Spieren und Ausrüstungsgegenstände durch die Gegend, hämmert gegen die Schiffswände, zerstört allerlei Gerätschaft, behindert die Arbeit der Seeleute und schubst sie.
Aktualisiert: 2022-04-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Viertes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Viertes Bändchen von Harmel,  Siegfried
1821 übermittelte uns Theodor Friedrich Maximilian Richter die erste Kunde vom Klabautermann. In seinen „Reisen zu Wasser und zu Lande“ berichtet er von einer 1806 unternommenen Schiffsreise, während der Matrosen vom Kalfatermännchen erzählten. Vielfach hielt sich unter Seeleuten die Ansicht, alle Begebenheiten mit dem Schiffspatron wären ein unergründliches Mysterium und es sei deshalb nicht ratsam, davon zu sprechen. Daraus erklärt sich auch die jahrhundertelange Scheu, den Klabautermann zu malen. Trotzdem haben zur Verbreitung der Klabautermann-Sage neben den Literaten auch viele Künstler beigetragen. So entstanden neben dem ersten Bild von ihm – einem Steindruck von Johann Peter Theodor LYSER aus dem Jahre 1838 – im 19. Jh. noch mindestens drei weitere und im 20. Jh. mindestens sechzehn verschiedene bildliche Darstellungen seiner Person. Darüber hinaus wurde dem Klabautermann 1913 ein Denkmal gesetzt. Man findet dieses heute vor dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven. In der heutigen, mehr sachlich-rationalen Zeit und Denkweise ist kein Platz mehr für einen übernatürlichen Beschützer der Schiffe und Seeleute. Die Kunde von seiner Hilfe und von seinen Neckereien aber ist geblieben. Das ist ein volkskundliches Verdienst vieler Sagensammler und Autoren aus dem Küstensaum von Nord- und Ostsee. Wir würdigen sie in diesem Bändchen mittels einer „Zeittafel bedeutender Überlieferungen vom Klabautermann“. Den ersten tragfähigen Ansatz zu einer Systematisierung der einzelnen Klabautermann-Sagen legte Helge GERNDT vor. Nach dessen Weiterentwicklung konnten wir alle bis heute bekannten 70 Einzelsagen in einer Klassifikation erfassen. Erstmals erhielt jede Einzelsage durch eine unverwechselbare Signatur ihren festen Platz im System der Einzel-Sagen vom Klabautermann.
Aktualisiert: 2019-03-20
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Der sagenhafte Klabautermann

Der sagenhafte Klabautermann von Harmel,  Siegfried
Wohl keine maritime Sagenfigur wurde je so ambivalent schillernd beschrieben wie der Klabautermann – jener zur Zeit der Segelschifffahrt dem seemännischen Aberglauben entstammende Schiffs- und Schutzgeist. Diese von den Seeleuten geehrte, aber zugleich gefürchtete Spukgestalt wird im ersten Teil des Buches einer vielschichtigen kulturwissenschaftlichen Betrachtung unterzogen. Der umfangreichen, alle relevanten Randgebiete einbeziehenden analytischen Aufarbeitung liegen 70 überlieferte Originalsagen sowie sämtliche bis 1821 zurückreichenden ethnologisch bedeutsamen Quellen zugrunde. Im Ergebnis der Untersuchung entstand eine volkskundlich bedeutsame Zusammenschau aller bisherigen Kenntnisse und Erkenntnisse über die Klabautermann-Tradition in Deutschland sowie in den Anliegerstaaten von Nord- und Ostsee. Der zweite Teil des vorliegenden Werkes enthält eine Auswahl der schönsten Klabautermann-Sagen, denen sich eine umfangreiche, ungewöhnlich detaillierte Bibliographie anschließt. Das Buch "Der sagenhafte Klabautermann" vermag angesichts der weitreichenden komplexen Auseinandersetzung mit der Seegeist-Problematik nicht nur einen Beitrag zur Bewahrung wertvollen Kulturgutes unseres Volkes zu leisten. Es bietet zugleich eine wissenschaftlich gesicherte Basis für weiterführende Forschungsarbeiten zu angrenzenden Gegenstandsbereichen in Deutschland sowie in solchen Ländern, in denen der sagenhafte Schiffspatron seine Spuren hinterließ.
Aktualisiert: 2019-03-20
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Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Drittes Bändchen

Kulturhistorische Betrachtungen des Klabautermanns – Drittes Bändchen von Harmel,  Siegfried
Im Verlaufe der Geschichte haben sich in Norddeutschland und anderen Anrainerländern von Nord- und Ostsee zahlreiche Sagengestalten etabliert. In den Küstenregionen waren es insbesondere Meeresgeister und andere sagenhafte Figuren des Meeres. Der uns überlieferte Sagenschatz vom Klabautermann wurde in Häfen und isolierten Inselgemeinden gefunden, denn das Klabautermännchen – wie der Klabautermann früher meist genannt wurde – ist nie auf Flüssen anzutreffen. Das Meer ist seine Heimat. Noch Ende des vorigen Jahrhunderts war der Glaube an diesen kleinen Schiffsgeist bei den Seeleuten sehr verbreitet. Mit dem Niedergang der „romantischen“ Segelschifffahrt verlor sich jedoch seine Bedeutung. Im Bereich der mythischen Sagen gibt es eine Gruppe von Wesen, welche der Begriff „Das Kleine Volk“ treffend kennzeichnet. Zu diesen gehören auch das Klabautermännchen und die Zwerge. Zwerge haben meist einen dicken Kopf, kurze Beine und einen watschelnden Gang. Wie alle ihre Verwandten des Kleinen Volkes nehmen sie es jedem übel, der seinen Spaß mit ihnen treibt. Die Zwerge der Frühzeit waren erdverbunden und besaßen übernatürliche Fähigkeiten. Dagegen hatten die Zwerge späterer Zeiten keinen Kontakt zu den Göttern mehr. Diese entwickelten aber relativ enge Beziehungen zu dem sich ausbreitenden Menschengeschlecht. Insbesondere halfen sie auf Bauernhöfen – deshalb spielen alle drei von uns für dieses Büchlein ausgewählten Sagen von Zwergen im bäuerlichen Milieu. Kobolde (Hausgeister) tauchen ebenfalls in den mythischen Sagen auf. Die Kobolde bildeten im Altertum in etlichen Kulturen eine Seitenlinie der Götter. Sie waren dem Menschen meist freundlich gesonnene Wesen. Oft fungierten sie als heimliche Beschützer des Hauses. Als Hausgeist ähnelte der Kobold den anderen Zwergen, Wald- und Feldgeistern häufig in der Größe, beim Aussehen und in der Kleidung. Er blieb wie sie meist unsichtbar und brachte Glück ins Haus. Der Klabautermann beschützt statt des Hauses ein Schiff. Alle Eigenschaften und Verhaltensweisen seines Vetters, des Haus-Kobolds, treffen gleichermaßen für ihn zu. „Was der Kobold fürs Haus, das ist der Klabautermann fürs Schiff“.
Aktualisiert: 2022-04-20
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