Gottfried August Bürger gehört mit seiner Korrespondenz zu den ersten Briefkünstlern der deutschen Literatur.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Aktualisiert: 2023-06-30
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Aktualisiert: 2023-06-30
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Aktualisiert: 2023-06-08
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Gottfried August Bürger gehört mit seiner Korrespondenz zu den ersten Briefkünstlern der deutschen Literatur.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Gottfried August Bürger gehört mit seiner Korrespondenz zu den ersten Briefkünstlern der deutschen Literatur.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Gottfried August Bürger gehört mit seiner Korrespondenz zu den ersten Briefkünstlern der deutschen Literatur.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Gottfried August Bürger gehört mit seiner Korrespondenz zu den ersten Briefkünstlern der deutschen Literatur.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Aktualisiert: 2023-03-14
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«Welcher Mensch in diesem Jahrhundert der Genußsucht und Karrieremacherei fühlt sich als Diener der Menschheit, als einen willigen Freund der Armen, wenn nicht der Schriftsteller?» «Der Schriftsteller schreibt über das, was er empfindet, hört, sieht oder über das, was ihm einfällt.» Mit diesem Satz beginnt Robert Walsers Prosatext Der Schriftsteller, der am 21. September 1907 im Berliner Tageblatt, einer der damals grössten und einflussreichsten überregional erscheinenden liberalen Tageszeitungen Deutschlands, zu lesen war. Bis 1933 sollten 71 weitere Beiträge folgen – nach heutigem Kenntnisstand sämtlich Erstdrucke, die nunmehr chronologisch geordnet und textträgerbezogen ediert vorliegen. Im Editorischen Nachwort wird versucht, die Arbeitsweise der Feuilletonredaktion des Berliner Tageblatts und Walsers nicht immer unproblematische Kontakte zu dieser Abteilung der Zeitung zu rekonstruieren. Die Quellen, auf denen die Darstellung beruht – Korrespondenzen, Erinnerungen Dritter, Erzählungen Walsers gegenüber Carl Seelig, der mit ihm befreundet und seit Mai 1944 sein Vormund war –, werden im Dokumentarischen Anhang mitgeteilt, darüber hinaus sämtliche Texte und Nachrichten aus dem Berliner Tageblatt, die Walsers literarisches Schaffen in dieser Periode beleuchten. Dem Band ist eine DVD beigegeben, auf der die Titelseiten des Berliner Tageblatts sowie die Seiten als Faksimiles zu finden sind, auf denen Walsers Texte eingerückt wurden. Die digitalen Bilder sind mit dem elektronisch durchsuchbaren edierten Text verknüpft, sodass der mediale Duktus der im Berliner Tageblatt aufgenommenen Texte Robert Walsers in ihrem Rezeptionskontext sichtbar wird.
Aktualisiert: 2023-03-08
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Sprühende Evokationen der «Weltstadt» Berlin, Satiren auf den journalistischen Jargon, ironische Porträts des hauptstädtischen Gesellschaftslebens, atmosphärisch dichte Schilderungen der Stadt-Landschaft, klassische Reportage-Texte – eine Vielfalt feuilletonistischer Genres hat Robert Walser zwischen 1907 und 1927 in Samuel Fischers repräsentativer Kulturzeitschrift veröffentlicht. Dabei ist festzustellen, dass sich Ton und Sujet seiner Beiträge nach der Rückkehr zu Beginn des Jahres 1913 in die Schweiz deutlich ändern. In der Berliner Zeit war Walser, oft in unmittelbarer Nachbarschaft von Peter Altenberg, regelmässig in der Rubrik «Rundschau» bzw. «Anmerkungen» zu lesen, einer Rubrik, die nach der Vorstellung des Redakteurs Oscar Bie die Mitte halten sollte «zwischen einer produktiven und einer mehr kritischen Art», um so den «schweren Anfang» des essayistischen Hauptteils «in ein leichteres Spiel des Geistes aufzulösen». Später rückten Walsers Texte in den opulenter gestalteten Hauptteil auf, erschienen seltener, wurden experimenteller. Zwischen dem 1920 gedruckten Dramolett Das Christkind und der letzten Veröffentlichung, den 1927 erschienenen, auf mikrographische Entwürfe zurückgehenden Drei Studien, war Walser in der «Neuen Rundschau» nicht vertreten. In diesen Jahren wandelte sich die Zeitschrift äusserlich und inhaltlich.
In der Ausgabe der Drucke in der «Neuen Rundschau» wird den einzelnen Texten Walsers jeweils eine Kontextdokumentation vorangestellt. Sie erschliesst den Inhalt des jeweiligen Heftes. Die Faksimiles der Originalbeiträge sind in der begleitenden elektronischen Edition der KWA zu finden. Im Editorischen Nachwort wird die Beziehung Walsers zur Zeitschrift und zum S. Fischer Verlag beschrieben – ergänzt durch einen Dokumentarischen Anhang mit Briefen und weiteren Zeugnissen, die seine Beziehung zur Redaktion illustrieren können.
Aktualisiert: 2023-03-08
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Das Debüt des jungen Robert Walser Fritz Kocher’s Aufsätze, Robert Walsers erste Buchpublikation, erschien 1904 im Leipziger Insel-Verlag. Der Autor hatte damals mit Gedichten und kurzen Prosatexten bereits in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften debütiert, unter anderem im Sonntagsblatt des Berner Bund, in der Wiener Rundschau und in der Insel. Im Insel-Verlag sollte nun eine Auswahl seiner Werke als Buch erscheinen. Nachdem verschiedene Konzeptionen erwogen und verworfen worden waren, entstand Fritz Kocher’s Aufsätze als Zusammenstellung einer Reihe von «Aufsatzprosa», die zuvor im Sonntagsblatt des Bund erschienen war. Titelgebend enthält das Buch die von Walser als «jedenfalls eines meiner besten Prosastücke» bezeichneten Aufsätze des fiktiven Schülers Fritz Kocher. Als fiktiver Herausgeber der Aufsätze treibt der Autor Robert Walser hier, wie in den anderen Texten des Buches, ein raffiniertes Versteckspiel mit dem lesenden Publikum. Buchschmuck und Illustrationen des damals schon bekannten Bruders, des Malers Karl Walser, sollten helfen, dem Erstling «Leser und Käufer» zu schaffen. Weitere Bände mit Dramoletten, Gedichten und «lyrischer Prosa» waren geplant. Sie wurden jedoch, nachdem Fritz Kocher’s Aufsätze sich als kommerzieller Fehlschlag erwies, nie realisiert. Die Druckgeschichte von Fritz Kocher’s Aufsätze dokumentiert somit gleichzeitig Robert Walsers erste Verlagsbeziehung und deren Versanden. Fritz Kocher’s Aufsätze blieb Robert Walsers einziges Buch im Insel-Verlag. Robert Walsers schwieriges Verhältnis zu Verlegern und Verlagen findet hier seinen Anfang. KWA I 1 Fritz Kocher’s Aufsätze enthält den kritisch edierten Text mit Hinweisen auf die Textdifferenz zu den Erstdrucken im Sonntagsblatt des Bund. Die Buchgestaltung und die Illustrationen von Karl Walser werden durch einen Reprint der Erstausgabe veranschaulicht. Das Nachwort gibt einen Abriss der turbulenten Druckgeschichte und der frühen Rezeption des Buches. Eine Briefdokumentation stellt zahlreiche in diesem Zusammenhang relevante, grösstenteils noch unpublizierte Briefe übersichtlich zusammen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Der Band dokumentiert Robert Walsers dritten Roman Jakob von Gunten. Ein Tagebuch in der Textgestalt des Erstdrucks, der 1909 im Verlag von Bruno Cassirer in Berlin erschienen ist. Er zählt neben Musils Die Verwirrungen des Zöglings Törleß und Hesses Unterm Rad zu den klassischen Werken der Internatsliteratur. Zur Entstehungsgeschichte gibt es kaum Informationen, doch gegenüber Carl Seelig hielt Walser fest, dieser Roman sei ihm unter «seinen umfangreicheren Büchern das liebste».
Das Editorische Nachwort beschreibt die Publikationsgeschichte und die sehr gegensätzliche Aufnahme bei der zeitgenössischen Literaturkritik. Verglichen die einen den Eindruck der Lektüre mit dem «Genuss einer Brauselimonade», fanden andere das Buch «krampfartig eigenartig und zum Sterben langweilig». Gar nicht langweilig fand es Franz Kafka, der im Mai 1910 sein zerlesenes Exemplar dem Freund Max Brod zum Geburtstag verehrte.
Er sei sich «vorläufig noch ein Rätsel», notiert der Held zu Beginn in sein Tagebuch. «Vielleicht steckt ein ganz, ganz gemeiner Mensch in mir. Vielleicht aber besitze ich aristokratische Adern. Ich weiß es nicht. Aber das Eine weiß ich bestimmt: Ich werde eine reizende, kugelrunde Null im späteren Leben sein.»
http://kritische-walser-ausgabe.ch
Aktualisiert: 2023-03-20
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In chronologischer Ordnung und textkritisch ediert liegen hier 61 Zeitschriftenbeiträge vor, bis auf wenige Ausnahmen sämtlich Erstdrucke. Robert Walser schrieb sie in den Jahren 1907 bis 1921.
«Gestorben ist soeben in Deutschland ein Freund von mir, dem ich gewissermaßen verdanke, daß ich mich, was schriftstellerischen Ausdruck betrifft, einigermaßen entwickelt habe, indem er die Aufmerksamkeit hatte, mich gleichsam auf die Anforderungen hinzuweisen, die eine neuere Zeit mit Recht an den Schriftsteller stellt.» Dies schrieb Robert Walser an seine Freundin Frieda Mermet, nachdem er Anfang 1927 vom Tod Siegfried Jacobsohns, des schon zu Lebzeiten legendären Herausgebers der «Schaubühne / Weltbühne», erfahren hatte. Und so wie Jacobsohn ««Walser auf seinem Weg zu einem bedeutenden europäischen Schriftsteller begleitete, begleitete Walser Jacobsohn und dessen «anregendes Organ für alles, was näher oder ferner mit der Bühne in deutschen Landen wie im Ausland zusammenhängt» (Neue Zürcher Zeitung).Jochen Greven hat die Entwicklung der Kleinen Form bei Walser als «Geburt des Prosastücks aus dem Geist des Theaters» beschrieben – das machen die Texte dieses Bandes in vielfältiger Variation nachvollziehbar. Im Editorischen Nachwort wird die Beziehung Walsers zu dieser Zeitschrift beschrieben – ergänzt durch einen Dokumentarischen Anhang mit Briefen Walsers und weiteren Zeugnissen, die seine Beziehung zur Redaktion illustrieren können.Die Faksimiles der Originalbeiträge sind in der elektronischen Edition der KWA auf dem begleitenden USB-Stick zu finden.
Aktualisiert: 2023-04-27
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Von größter Bedeutung für Walsers schriftstellerische Entwicklung in der 2. Hälfte der 1920er Jahre war seine Verbindung zur Feuilletonredaktion der "Prager Presse". Über 200 Beiträge, weit mehr als in irgendeiner anderen Zeitung, sind dort erschienen. Diese hohe Präsenz hatte ihren Grund im besonderen kulturpolitischen Auftrag dieses Feuilletons. Der Kulturteil der nach Gründung der tschechischen Republik ins Leben gerufenen, mit staatlichen Mitteln finanzierten Zeitung sollte einerseits die Bindung der deutschsprachigen Minderheit an den tschechischen Staat befördern, andererseits im Ausland das hohe Niveau des tschechisch-deutschen Kulturlebens repräsentieren. Die Redaktion war daher mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet und um namhafte Beiträger bemüht. Ein breites Spektrum der literarischen Moderne von Peter Altenberg bis Stefan Zweig war hier vertreten.
Die Lektüre im Kontext dieser Zeitung eröffnet neue Perspektiven auf Walsers späte Berner Prosa, etwa auf die besondere Nähe ihrer "poetologischen Modernität" zu den avantgardistischen Bestrebungen der Prager Literatur- und Kunstszene nach 1918. Auch genrespezifische Fragen und Beobachtungen lassen sich mit Walsers Prager Veröffentlichungen verbinden. So sind die zahlreichen Gedichte, die (fast) nur hier zu lesen waren und die eine neue Periode der lyrischen Produktion in Walsers Spätwerk hörbar werden lassen, eine Besonderheit der Veröffentlichungen in der "Prager Presse". Aber auch die übrigen Publikationen in der "Prager Presse" bilden innerhalb von Walsers Spätwerk ein eigenes Corpus, das sich beispielsweise von den Publikationen in der "NZZ" oder im "Berliner Tageblatt" signifikant unterscheidet.
Da ein großer Teil der Druckmanuskripte in der Sammlung des Chefredakteurs Arne Laurin überliefert ist, ist hier ein analytischer Vergleich von Zeitungsdrucken und Manuskripten (die in KWA V.2 ediert werden) in einzigartiger Weise möglich.
Das Editorische Nachwort charakterisiert die Zeitung und Walsers Beziehung zu ihr. Der Dokumentarische Anhang versammelt die zahlreichen Briefe an den Feuilletonredaktor Otto Pick und weitere Zeugnisse, die über diese Beziehung Aufschluss geben können oder Aussagen zu bestimmten Texten enthalten.
Die elektronische Edition enthält die Faksimiles der originalen Zeitungsdrucke.
Aktualisiert: 2023-04-27
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Die hochgerühmte Ausgabe des Briefwechsels Georg Christoph Lichtenbergs, "ein philologisches Muster- und Meisterstück" (FAZ), ist in den Jahren 1983 bis 1992 erschienen. Nun liegt mit den beiden umfangreichen Registerbänden ein Handwerkszeug vor, mit dem die Ausgabe erst wirklich erschlossen werden kann. Der erste Teilband enthält Addenda und Errata zu den vier Briefbänden, Lichtenbergs Postlisten aus seinen Tagebüchern, Apokrypha und andere Paralipomena, eine mit Vorgänger-Editionen vergleichende Nummern-Konkordanz und ein umfassendes erläuterndes Personen- und Schriftenregister mit über 5000 Stichwörtern und 1600 Verweisen. Der zweite Teilband enthält ein umfangreiches kommentierendes Sachregister mit über 15000 Stich- und Schlagwörtern und 5000 Querverweisen, ein chronologisches Verzeichnis aller in den Bänden I bis V enthaltenen Briefe, einen alphabetischen Korrespondentenkatalog, ein alphabetisches Verzeichnis der Korrespondenten nach ihren Orten und schließlich Pläne zur Topographie von Göttingen.
Aktualisiert: 2022-07-05
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Der Band dokumentiert die zeitgenössische Auseinandersetzung mit Robert Walsers literarischem Schaffen im Zeitraum 1898 bis 1933. Er versammelt mehr als 500 Rezensionen, Werkporträts, Aufsätze, Würdigungen, Besprechungen von Vortrags- bzw. Rezitationsabenden sowie Ankündigungen von Radiobeiträgen über den Autor und sein Werk. So zeigen diese Rezeptionsdokumente, dass Walser in der literarischen Welt Mitteleuropas ein breit gestreutes Lesepublikum besass und von der Literaturkritik aufmerksam wahrgenommen wurde. Gleichzeitig bieten die ausgearbeiteten Register eine Materialfülle für die Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-02-03
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Der Band dokumentiert die zeitgenössische Auseinandersetzung mit Robert Walsers literarischem Schaffen im Zeitraum 1898 bis 1933. Er versammelt mehr als 500 Rezensionen, Werkporträts, Aufsätze, Würdigungen, Besprechungen von Vortrags- bzw. Rezitationsabenden sowie Ankündigungen von Radiobeiträgen über den Autor und sein Werk. So zeigen diese Rezeptionsdokumente, dass Walser in der literarischen Welt Mitteleuropas ein breit gestreutes Lesepublikum besass und von der Literaturkritik aufmerksam wahrgenommen wurde. Gleichzeitig bieten die ausgearbeiteten Register eine Materialfülle für die Wissenschaft.
Aktualisiert: 2023-02-03
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»Guten Tag, Riesin!«
Sprühende Evokationen der »Weltstadt« Berlin, Satiren
auf den journalistischen Jargon, ironische Porträts des
hauptstädtischen Gesellschaftslebens, atmosphärisch
dichte Schilderungen der Stadt-Landschaft, klassische
Reportage-Texte – eine Vielfalt feuilletonistischer
Genres hat Robert Walser zwischen 1907 und 1927 in
Samuel Fischers ›Neuer Rundschau‹ veröffentlicht.
Dabei ändern sich Ton und Sujet seiner Beiträge nach
der Rückkehr zu Beginn des Jahres 1913 in die Schweiz
deutlich. In der Berliner Zeit war Walser, oft in unmittelbarer
Nachbarschaft von Peter Altenberg, regelmässig
in der Rubrik »Rundschau« bzw. »Anmerkungen«
zu lesen, einer Rubrik, die nach der Vorstellung des Redakteurs
Oscar Bie die Mitte halten sollte »zwischen einer
produktiven und einer mehr kritischen Art«, um so
den »schweren Anfang« des essayistischen Hauptteils
»in ein leichteres Spiel des Geistes aufzulösen«. Später
rückten Walsers Texte in den opulenter gestalteten
Hauptteil auf, erschienen seltener, wurden experimenteller.
Zwischen dem 1920 gedruckten Dramolett Das
Christkind und der letzten Veröffentlichung, den 1927
erschienenen, auf mikrographische Entwürfe zurückgehenden
Drei Studien, war Walser in der »Neuen Rundschau
« nicht vertreten. In diesen Jahren wandelte sich
die Zeitschrift äusserlich und inhaltlich. In der Ausgabe
der Drucke in der »Neuen Rundschau« wird den einzelnen
Texten Walsers jeweils eine Kontextdokumentation
vorangestellt. Die Faksimiles der Originalbeiträge sind
in der begleitenden elektronischen Edition der KWA zu
finden. Im Editorischen Nachwort wird die Beziehung
Walsers zur Zeitschrift und zum S. Fischer Verlag beschrieben
– ergänzt durch einen Dokumentarischen
Anhang mit Briefen und weiteren Zeugnissen, die seine
Beziehung zur Redaktion illustrieren können.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Von größter Bedeutung für Walsers schriftstellerische Entwicklung in der 2. Hälfte der 1920er Jahre war seine Verbindung zur Feuilletonredaktion der "Prager Presse". Über 200 Beiträge, weit mehr als in irgendeiner anderen Zeitung, sind dort erschienen. Diese hohe Präsenz hatte ihren Grund im besonderen kulturpolitischen Auftrag dieses Feuilletons. Der Kulturteil der nach Gründung der tschechischen Republik ins Leben gerufenen, mit staatlichen Mitteln finanzierten Zeitung sollte einerseits die Bindung der deutschsprachigen Minderheit an den tschechischen Staat befördern, andererseits im Ausland das hohe Niveau des tschechisch-deutschen Kulturlebens repräsentieren. Die Redaktion war daher mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet und um namhafte Beiträger bemüht. Ein breites Spektrum der literarischen Moderne von Peter Altenberg bis Stefan Zweig war hier vertreten.
Die Lektüre im Kontext dieser Zeitung eröffnet neue Perspektiven auf Walsers späte Berner Prosa, etwa auf die besondere Nähe ihrer "poetologischen Modernität" zu den avantgardistischen Bestrebungen der Prager Literatur- und Kunstszene nach 1918. Auch genrespezifische Fragen und Beobachtungen lassen sich mit Walsers Prager Veröffentlichungen verbinden. So sind die zahlreichen Gedichte, die (fast) nur hier zu lesen waren und die eine neue Periode der lyrischen Produktion in Walsers Spätwerk hörbar werden lassen, eine Besonderheit der Veröffentlichungen in der "Prager Presse". Aber auch die übrigen Publikationen in der "Prager Presse" bilden innerhalb von Walsers Spätwerk ein eigenes Corpus, das sich beispielsweise von den Publikationen in der "NZZ" oder im "Berliner Tageblatt" signifikant unterscheidet.
Da ein großer Teil der Druckmanuskripte in der Sammlung des Chefredakteurs Arne Laurin überliefert ist, ist hier ein analytischer Vergleich von Zeitungsdrucken und Manuskripten (die in KWA V.2 ediert werden) in einzigartiger Weise möglich.
Das Editorische Nachwort charakterisiert die Zeitung und Walsers Beziehung zu ihr. Der Dokumentarische Anhang versammelt die zahlreichen Briefe an den Feuilletonredaktor Otto Pick und weitere Zeugnisse, die über diese Beziehung Aufschluss geben können oder Aussagen zu bestimmten Texten enthalten.
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Aktualisiert: 2023-04-27
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