Das Werk Dieter Wellershoffs ist von einer Vielseitigkeit, die seine Kritiker oft verwirrt hat. Es umfaßt zahlreiche Romane, Erzählungen, autobiographische Texte, Essays, Monographien, Hörspiele und Drehbücher für Fernsehfilme. Unverwechselbare Gestaltung einer eigenen literarischen Welt fällt an ihm ebenso auf wie die hohe Qualität des analytischen Intellekts. 1988 erhielt Wellershoff für die Gesamtheit seines Schaffens den Heinrich-Böll-Preis.Nach mehr als 30 Jahren literarischer Produktivität zeigt sich Wellershoffs Werk heute als eine unablässige Suche nach »einem unauflöslichen Rest von Einzigartigkeit» in der Individualität des Lebens wie der Literatur. Wie bedeutsam er den Begriff von Literatur in der Praxis wie Theorie des Schreibens erweitert hat, belegen die vorliegenden Arbeiten von in- und ausländischen Literaturwissenschaftlern. Sie lenken den Blick von unterschiedlichen Deutungen und Wertungen auf grundsätzliche ästhetische Strukturmerkmale, auf Motiv- und Themenvernetzungen, die den literarischen Kontext dieses Oevres aufdecken. Zwei Beiträge behandeln Aspekte der bisher noch kaum beachtetetn frühen literarischen Aktivitäten Wellershoffs: seine Arbeiten als Journalist der Deutschen Studentenzeitung in den 50er Jahren und sein vielfältiges Engagement im Literatur- und Verlagsbetrieb als Lektor in den 60er Jahren. In der Summe dieser Studien zeichnet sich ab, wie sehr Wellershoff mit seinen einzelnen Werketappen dem bleibenden utopischen Vorrat der deutschen Gegenwartsliteratur zugearbeitet hat und wie sehr gleichzeitig sein Werk zentrifugal dieser Literatur zuzuordnen ist.Der Band enthält eine erste umfassende Bibliographie der Arbeiten von und über Wellershoff.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Der in einer säkularisierten und assimilierten ostjüdischen Familie in Berlin aufgewachsene Hans Sochaczewer (1892-1978) wurde in den 1920er Jahren vornehmlich als Autor von Zeitromanen und Vertreter der Neuen Sachlichkeit hoch geschätzt. In Folge der Verfemung durch den Nationalsozialismus und fehlender Publikationsmöglichkeiten im Exil geriet er in Vergessenheit. Doch gab ihm seine Hinwendung zum Glauben, ausgelöst durch die Erinnerung an das strenge, inbrünstige religiöse Leben seiner jüdischen Vorfahren, das er als Soldat in Wilna erlebt hatte, Kraft und Durchhaltewillen. Sein im Exil entstandenes Hauptwerk "Groß ist deine Treue" (1959) handelt davon.
Nach dem Krieg wurde Hans Sochaczewer britischer Staatsbürger. Er nannte sich fortan nach der Hauptfigur seines Hauptwerks David Orabuena José Orabuena. Als er, nunmehr in der Schweiz lebend, 1951 den katholischen Glauben annahm, brachte er damit orthodoxe und auch säkulare Juden gegen sich auf. Dies, seine Namensänderung und seine Distanzierung von seinen unter Hans Sochaczewer erschienenen Werken mögen erklären, dass er nach dem Krieg trotz einer Reihe von Veröffentlichungen kaum noch wahrgenommen wurde. Versuche, an ihn zu erinnern, blieben ohne nachhaltigen Erfolg.
Die vorliegende Publikation bietet neben einem biographischen Abriss und der Vorstellung seines Werks insbesondere die Analyse der Romane "Die Untat" (1931) und "Groß ist deine Treue" (1959). Sie kommt zu dem Ergebnis, dass eine Kontinuität zwischen dem Werk Hans Sochaczewers und dem José Orabuenas besteht.
Aktualisiert: 2023-04-27
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Die in unterschiedlichen Fassungen und Sprachen vorliegende, erzählkünstlerisch brillante Novelle 'Babettes Fest' wird anhand der ersten und bis heute maßgeblichen deutschen Übersetzung von
W. E. Süskind einem close reading unterzogen und dabei historisch-kulturell kontextualisiert.
Es wird nachgezeichnet, wie der eminent religiös-christliche Text im Spannungsfeld von 'Altem' und 'Neuem Testament', Glaubensrichtungen, Diesseits und Jenseits, Lebensentwürfen, Rollenbildern und -konflikten, Moralvorstellungen, Liebeskonzepten, Politik, Bürgerlichkeit, Künstlertum und Geschlechtermodellen nach einer rechten, das heißt sinnlich-erfüllten, sinnhaft-glücklichen und zugleich christlich-gottgefälligen Lebensführung fragt. Zentral sind in diesem Zusammenhang die Begriffe „Vorsehung“ einerseits und „Liebe“ andererseits.
Dabei geht es auch um die Frage, wer aufgrund welcher Legitimationen institutioneller, professioneller, lebensweltlicher oder existenzieller Art Deutungsmacht insbesondere über die 'Bibel' für sich beanspruchen kann.
Anschließend wird Gabriel Axels Film 'Babettes Fest' (1987) einer summarischen Betrachtung unterzogen. Es wird gezeigt, dass der 1988 als bester fremdsprachiger Film mit einem 'Oscar' ausgezeichnete Film trotz gewisser Einschränkungen als international marktgängiges Unterhaltungskino für gehobene Ansprüche hollywoodscher Prägung durchaus überzeugen kann.
Zu einem näheren Verständnis der Novelle 'Babettes Fest' hingegen trägt der Film so gut wie nichts bei. Vielmehr bleibt er weit hinter dieser motiv- und nuancenreichen und bis ins Detail in sich schlüssigen literarischen Vorlage zurück, ja verfehlt diese geradezu.
Aktualisiert: 2022-04-07
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Bei der auch als Biopic bekannten Filmbiographie handelt es sich um ein schillerndes, seit Beginn der Filmgeschichte bei den Produzenten wie beim Publikum außerordentlich populäres Genre. Je nach biographierter Person partizipiert es an unterschiedlichen Genres, etwa dem Historien-, Ausstattungs-, Monumental-, Kriegs-, Künstler-, Liebes- oder Sportfilm. Es stehen der Lebensgang oder Teile desselben, der Charakter, das Empfinden, Denken und Handeln, zuweilen auch das Werk einer realhistorischen, klar identifizierbaren Person im Zentrum des Interesses.
Dabei gilt es zu beachten, dass Filmbiographien als Spielfilme basal der Kunst und nicht der Geschichtsschreibung angehören. Als solche haben sie wie historische Romane oder historische Dramen nicht nur das Recht, um einer Essenz, einer Interpretation der res gestae willen beispielsweise durch Komprimierung oder selbst durch ‚wahre‘ Erfindung von historisch Faktualem und dessen Beschreibung abzuweichen: Sie ziehen daraus letztendlich ihre Legitimation.
In der vorliegenden Studie werden in mehrfacher Hinsicht repräsentative deutschsprachige biographische Spielfilme des Zeitraums 1949 bis 1960 vorgestellt und Sujets zugeordnet, darunter auch solche, die in Österreich produziert wurden. Der Schwerpunkt liegt aber auf Filmen der BRD und der DDR.
Unter anderem wird ein auffälliger Unterschied zwischen den biographischen Spielfilmen der BRD und der DDR aufgezeigt. Während es in diesen stets mittel- oder unmittelbar um Zeitgenossenschaft, Tätigwerden, Team- bzw. Kollektivgeist, Führerschaft und gesellschaftliche Veränderung geht, interessieren sich jene mehrheitlich für romantisch, heroisch oder tragisch stilisierte, erratische Einzelne und deren exklusive Schicksale. Auch den Sujets nach werden in der DDR deutlich andere Schwerpunkte als in der BRD gesetzt. Gemeinsam ist aber allen Filmbiographien aus Ost und West und allen filmisch bedachten Sujets im hier betrachteten Zeitraum, dass sie im Sinne von Identifikation, Ausschluss, Aktivierung, Zerstreuung oder Sedierung genuin politisch dimensioniert sind.
Aktualisiert: 2022-03-03
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Als mit der hoch eleganten, hypermodernen und in den Medien als unsinkbar
gehandelten Titanic das größte Schiff der Welt auf seiner Jungfernfahrt
in den frühen Morgenstunden des 15. April 1912 gegen 2:20 Uhr nach einer
Kollision mit einem Eisberg in den Fluten des Atlantiks versinkt und mehr als
1500 Menschen mit in den Tod reißt, löst das weltweit nicht nur Fassungslosigkeit,
Entsetzen und Trauer aus. Schnell bilden sich auch in Technik und Fortschritt
vertrauende „Jetzt erst recht“-Positionen und solche kulturkritischer Art
heraus, die in der Titanic ein Menetekel und den Ausdruck menschlicher, oft
mit „Amerikanismus“ in Verbindung gebrachter Hybris sehen.
Aktualisiert: 2021-12-02
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Biographische Spielfilme gehören insbesondere in westlichen (Film-) Kulturen zu einem der populärsten Filmgenres überhaupt, dem der Filmbiographie bzw. des Biopics. Schaut man auf die Anlässe, zu denen Biopiocs hergestellt werden, werden Mechanismen bürgerlicher Erinnerungskultur erkennbar: Bevorzugt werden Jubiläen, Geburts- und Todestage, aber auch Jahrestage herausragender und mit der Person ursächlich in Verbindung stehender Ereignisse.
Das staatlich gelenkte Filmwesen der DDR produzierte zudem biographische Filme, wenn sie von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands in Auftrag gegeben wurden, um bestimmte, für die nationale Identität und das gesellschaftliche Klima wichtige, Persönlichkeiten in der ‚richtigen‘ und ‚zeitpunktgerechten‘ Art und Weise zu popularisieren.
Insgesamt kamen von der DEFA zwischen 1946 und 1993 über 40 biographische Spielfilme in die Kinos. Der vorliegende, zehn Beiträge umfassende Band nimmt davon ein Dutzend bislang meist weniger beachteter Produktionen aus den Jahren 1949 bis 1988 in den Blick, darunter auch Filme, die sich an Kinder wenden. Dabei geht es je nach Akzentsetzung um filmästhetische, -klassifikatorische und -geschichtliche Fragestellungen, um politisch-weltanschauliche, soziologische, emanzipatorische und generell funktionale Perspektiven, um kulturpolitische und erinnerungskulturelle Kontextualisierungen sowie um produktionsgeschichtliche Hintergründe.
Aktualisiert: 2020-12-03
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Eine einlässliche Beschäftigung mit Bildnissen Johann Gottfried Herders steht bislang aus. Die hier präsentierten, einführenden Überlegungen möchten zu weiteren Forschungen anregen.
Zunächst wird an zentrale Aspekte der komplexen Produktions-, Präsentations- und Rezeptionsbedingungen von biographischen Erzeugnissen wie beispielsweise von Porträts erinnert. In diesem Zusammenhang wird herausgestellt, dass das Ergebnis der Beschäftigung mit Porträts als An-Sicht von zur Ansicht gebrachten An-Sichten zu begreifen ist.
Nachfolgend stehen sechzehn Herder-Bildnisse – Gemälde, Stiche, Büsten und Standfiguren (Denkmäler) – aus den dramatisch bewegten, das heißt auch (re-)präsentations- und erinnerungskulturell dynamischen vierzehn Jahrzehnten zwischen 1770 und 1910 im Fokus. Diese Bildnisse geben einerseits den im Kontext von Konventionen, Traditionen und Innovationsbemühungen stehenden Blick einiger Zeitgenossen und einiger Nachgeborenen auf Herder wieder, wie sie andererseits das Herder-Bild der Zeitgenossen und der Nachgeborenen mit prägten.
Gezeigt wird, dass sich, mit Ausnahme des Herder-Denkmals von Ludwig Schaller in Weimar, die diskutierten Herder-Bildnisse je einer der beiden folgenden Absichten bzw. Tendenzen zuordnen lassen: In der einen Tendenz steht Herder als kirchlicher Amtsträger bzw. ein durch Herder repräsentiertes kirchliches Amt im Vordergrund des Interesses, in der anderen die Person Herder als eine spezifische charakterliche, intellektuelle und mentale Signatur und Praxis.
Aktualisiert: 2020-08-31
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Menschen fressen und saufen in der Regel nicht wie das auch darin unfreie, getriebene Vieh, sondern beschließen zu essen und zu trinken. Selbst da, wo sie warum auch immer fressen oder saufen, handeln sie im eigentlichen Sinn des Wortes und entscheiden sich dergestalt für eine Abart des Essens und Trinkens – als die auch das Fasten oder die radikale Verweigerung der Nahrungsaufnahme zu sehen sind. Das markiert, dass für Menschen die Nahrungsaufnahme nicht nur physiologische Notwendigkeit ist, sondern zugleich Ausdruck von Kultur. Insofern ist Essen und Trinken nicht nur bspw. für alle möglichen Produzenten, Distributoren und Konsumenten von Speisen, dazu für Mediziner sowie für Porzellanhersteller von hohem Interesse, sondern auch für all diejenigen, die an kulturellen Spezifikationen und deren Geschichte und Funktion sowie an interkulturellen Austauschprozessen interessiert sind.
Als Ergebnis einer internationalen und multidisziplinär angelegten Tagung im Jahr 2017 versammelt der Band zu diesem Themenfeld elf Einzelbeiträge. Die Beiträge stammen aus der Ernährungswissenschaft, der Literatur- und Sprachwissenschaft sowie aus der Theologie. Sie reichen von kulturtheoretischen und -historischen Beschreibungen über verschiedenen Methoden verpflichteten Textanalysen bis hin zu empirischen Untersuchungen.
Aktualisiert: 2021-04-29
Autor:
Margot Brink,
Hans-Diether Grohmann,
Günter Helmes,
Fatima Henini,
Rachid Jai Mansouri,
Franz Januschek,
Mohammed Laasri,
Robert Langhanke,
Claudia Plinz,
Julia Ricart-Brede,
Naima Tahiri,
Johannes Woyke
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Die Paralipomena zu den Werken Robert Müllers (1887-1924) bieten einen einführenden Querschnitt durch das Leben des Wiener Expressionisten und kulturrevolutionären Aktivisten, dessen Moderne-Erfahrung ein Aufenthalt in New York entscheidend prägte. Repräsentative Essays Müllers und die Korrespondenz mit seinem Kontaktnetz lassen Kontinuitäten und Brüche in seiner Biographie deutlich hervortreten. Daneben versammelt der Band Rezensionen zu Müllers Publikationen und zahlreiche Nachrufe, die Studien zur Rezeption dieses Autors wesentlich erleichtern. Ein informiertes Nachwort ordnet die Phasen der literaturwissenschaftlichen Erschließung und zunehmenden Kanonisierung Müllers. Die anspruchsvollen Texte dieses Schriftstellers, insbesondere sein Tropen-Roman, bilden eine Herausforderung, sei es für Studien zur Erzähltechnik, zum urbanen Lebensstil und zum Exotismus der Jahrhundertwende oder auch für die postkoloniale Kritik.
Aktualisiert: 2023-01-31
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Der vorliegende Band rückt mit „Behinderung“ einerseits und „Migration/ Kultur“ andererseits zwei Vielfalt erzeugende Dimensionen in den Mittelpunkt, die im öffentlichen Leben und damit auch im Kontext von Schule und Unterricht zusehends an Bedeutung gewinnen. Im Fokus stehen u.a. die folgenden Leitfragen: Welche Formen von Diversität bzw. welche Formen von „Behinderung“ und/oder von kultureller und migrationsbedingter Vielfalt werden in Film und Fernsehen thematisiert bzw. dargestellt? In welchem Grade und in welchen Hinsichten geben diese Thematisierungen „Realität“ wieder? Befördern die Thematisierungen und Darstellungen integrative oder inklusive ZielSetzungen? Können die verschiedenen Film- und Fernsehformate im Unterricht genutzt werden, um Diversität zu thematisieren und/oder um Prozesse des kulturellen bzw. sprachlichen Lernens anzustoßen?
Aktualisiert: 2023-03-28
Autor:
Silke Beller,
Barbara Biechele,
Ingo Bosse,
Paulína Cepáková,
Sven Degenhardt,
Maik Friedrichsen,
Günter Helmes,
Florian P. Hilgers,
Tímea Hóková,
Walter Löser,
Diana Maak,
Julia Ricart-Brede,
Kerstin Rickermann,
Hans-Joachim Roth,
Dorothea Spaniel-Weise,
Henrike Terhart
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Aktualisiert: 2023-01-31
Autor:
Maik Friedrichsen,
Gudrun Greif,
Stefan Greif,
Hans-Diether Grohmann,
Mandy Haupt,
Saskia Heber,
Günter Helmes,
Werner Köster,
Walter Löser,
Günter Rinke,
Annika Scheidemann,
Ivo Theele,
Christian Volkmann
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Das Romanwerk des 1944 geborenen Schweizer Autors Markus Werner ist bevölkert von Figuren, deren „existenzielle Deplaziertheit“ (Zündels Abgang) ihnen eine seismographische und gegenwartssezierende Kraft verleiht. Gleichzeitig verbindet diese teils manisch reflektierenden Fremdlinge schweres Leid: Melancholie und Misanthropie heißen die Dämonen, zu deren Bekämpfung die Protagonisten immer wieder hinabsteigen müssen in die Untiefen ihrer eigenen Vergangenheit. Was diesen „zitternden Fremdlingen im Heute“ (Der ägyptische Heinrich) dabei scheinbar gelingt, ist – aller aufscheinenden Komik zum Trotz – nicht weniger als die Quadratur des Kreises, unternehmen sie doch den selbsttherapeutischen Versuch einer narrativen (Neu-)Ordnung des Lebens im Angesicht allgegenwärtiger Kontingenz und Sinnlosigkeit.
Aufgrund seiner hochgradig (meta-)reflexiven Erzählweise, die neben literarischen auch philosophische und psychologisch-psychoanalytische Diskurse schöpferisch fortschreibt, zählt Markus Werner zu denjenigen deutschsprachigen Autoren, denen ein prominenter Platz in der zukünftigen Literaturgeschichtsschreibung sicher sein sollte. Das belegt die hier vorgelegte erste Monographie über das Œuvre des mehrfach preisgekrönten Romanciers (u. a. Hermann-Hesse-Preis 1999, Joseph-Breitbach-Preis 2000, Johann-Peter-Hebel-Preis 2002).
Aktualisiert: 2023-01-31
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Das Werk Dieter Wellershoffs ist von einer Vielseitigkeit, die seine Kritiker oft verwirrt hat. Es umfaßt zahlreiche Romane, Erzählungen, autobiographische Texte, Essays, Monographien, Hörspiele und Drehbücher für Fernsehfilme. Unverwechselbare Gestaltung einer eigenen literarischen Welt fällt an ihm ebenso auf wie die hohe Qualität des analytischen Intellekts. 1988 erhielt Wellershoff für die Gesamtheit seines Schaffens den Heinrich-Böll-Preis.Nach mehr als 30 Jahren literarischer Produktivität zeigt sich Wellershoffs Werk heute als eine unablässige Suche nach »einem unauflöslichen Rest von Einzigartigkeit» in der Individualität des Lebens wie der Literatur. Wie bedeutsam er den Begriff von Literatur in der Praxis wie Theorie des Schreibens erweitert hat, belegen die vorliegenden Arbeiten von in- und ausländischen Literaturwissenschaftlern. Sie lenken den Blick von unterschiedlichen Deutungen und Wertungen auf grundsätzliche ästhetische Strukturmerkmale, auf Motiv- und Themenvernetzungen, die den literarischen Kontext dieses Oevres aufdecken. Zwei Beiträge behandeln Aspekte der bisher noch kaum beachtetetn frühen literarischen Aktivitäten Wellershoffs: seine Arbeiten als Journalist der Deutschen Studentenzeitung in den 50er Jahren und sein vielfältiges Engagement im Literatur- und Verlagsbetrieb als Lektor in den 60er Jahren. In der Summe dieser Studien zeichnet sich ab, wie sehr Wellershoff mit seinen einzelnen Werketappen dem bleibenden utopischen Vorrat der deutschen Gegenwartsliteratur zugearbeitet hat und wie sehr gleichzeitig sein Werk zentrifugal dieser Literatur zuzuordnen ist.Der Band enthält eine erste umfassende Bibliographie der Arbeiten von und über Wellershoff.
Aktualisiert: 2023-02-13
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"Sören Kierkegaard: Das ist eine Literatur in der Literatur“, schrieb Georg Brandes.
Für den Philosophen aus Kopenhagen war Schreiben nicht nur eine Form der Beschäftigung, sondern eine Lebensweise, eine Form der Existenz. Unter wechselnden Pseudonymen spielt Kierkegaard in Texten, die aufeinander verweisen oder ineinander verschachtelt sind, erotische und ästhetische, ethische und religiöse Lebensformen durch. Von Sokrates beeinflusst, entwirft er tief-, ja abgründige Bilder des Menschseins, in denen sich die Mentalität der Moderne abzeichnet.
Kierkegaard: das ist auch eine Philosophie in der Philosophie und eine Theologie in der Theologie. Stets kommt es ihm auf die Verhältnisbestimmung der Reflexion zu ihren Gegenständen, auf das sprachlich zugespitzte, durchaus riskante Wechselspiel von Welt- und Selbstbewusstsein.
Diese Aufsatzsammlung dokumentiert eine Tagung, die im Frühjahr 2010 an der Universität Flensburg stattgefunden hat. Sie ist zugleich der erste Band der Reihe „Schriften der Georg-Brandes-Gesellschaft“ im Igel Verlag, die sich den europäischen Modernitätsdiskursen widmen und dabei einen Schwerpunkt auf den Kulturraum des Mare Baltikum legen wird.
Aktualisiert: 2023-01-31
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Medien beeinflussen Erfahrungsmöglichkeiten und Deutungsmuster und sind Gegenstand und Instrumente von gesellschaftlichen Konflikten. Anhand von Quellentexten aus zweieinhalb Jahrtausenden wird das Nachdenken und das Wissen über Medien in seinen Kontexten repräsentiert: vom alttestamentlichen Bilderverbot bis zu aktuellen Debatten über Internet, Hypertext und Cyberspace. Die Texte folgen chronologisch der Medienentwicklung und geben zugleich ein Bild der sie begleitenden Ideengeschichte.
Aktualisiert: 2020-11-11
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Der u. a. mit dem Grimme-Preis (1968, 1992) ausgezeichnete Drehbuchautor und Regisseur Rainer Wolffhardt (Jg. 1927) war in den 1950-er Jahren als Schauspieler und Regieassistent bei H. Schweikart, F. Kortner und B. Brecht tätig. Von 1957 bis 1963 arbeitete er als festangestellter Fernsehregisseur für den Süddeutschen Rundfunk, danach als freier Regisseur vor allem für Radio Bremen, das ZDF und den Bayrischen Rundfunk.
Wolffhardt hat insbesondere Fernsehspiele und -filme mit politischem, zeitkritischem oder historischem Hintergrund vorgelegt, darunter zahlreiche Literaturbearbeitungen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören „Der Hauptmann von Köpenick“ (1960), „Sansibar“ (1961), „Schweyk im Zweiten Weltkrieg“ (1961) „Die Berliner Antigone“ (1968), „Jugend einer Studienrätin“ (1972), „Haus ohne Hüter“ (1974), „Martin Luther“ (1983) und die Serie „Löwengrube“ (1989-1992).
Der Band vereinigt exemplarische Studien zu einzelnen Werken Rainer Wolffhardts, die aus einem Symposium an der Universität Flensburg hervorgegangen sind. Zugleich startet hiermit die von Prof. Günter Helmes und Prof. Stefan Greif herausgegebene neue Studienreihe "SchriftBilder-Studien zur Medien- und Kulturwissenschaft" im Igel Verlag.
Aktualisiert: 2023-01-31
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Dieser Band entstand aus Anlaß der Emeritierung Helmut Kreuzers im Jahre 1993. Als Lehrender an den Universitäten Stuttgart, Saarbrücken, Bonn und Siegen und als Gastprofessor an zahlreichen ausländischen Universitäten erwarb sich Helmut Kreuzer die Verehrung und Freundschaft vieler StudentInnen und KollegInnen. Die hier versammelten germanistischen und kulturwissenschaftlichen Studien ausländischer KollegInnen Helmut Kreuzers verstehen sich als Beitrag zu einem internationalen Dialog über zentrale Themen und Tendenzen des Faches. Im besonderen aber sind sie Ausdruck des Dankes an Helmut Kreuzer für seine weltoffene Kollegialität und seine unerschöpfliche und immer anregende Gesprächsbereitschaft.
Aktualisiert: 2019-12-19
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