Der thematische Schwerpunkt von Schauplatz Ruhr 2013 widmet sich der Inszenierung von Geschichte. Als Medium des kulturellen Gedächtnisses ist Theater dabei besonders angesprochen, nicht nur auf der Ebene von Klassikerinszenierungen. Im Zusammenhang eines erweiterten Begriffs von Geschichte werden auch kulturelle Aktivitäten, die das Gedächtnis der Region in anderen Medien vermitteln, vorgestellt. Dabei ist die kulturpolitische Frage leitend, welches Bild das Ruhrgebiet von sich vermitteln möchte, insbesondere in seinen kulturellen Großprojekten und historischen Museen.
Maßgeblicher Teil der regionalen Inszenierung von Geschichte ist die Ruhrtriennale, die 2012 ihr zehnjähriges Jubiläum feierte. In einem zweiten Schwerpunkt wird Schauplatz Ruhr über das erste Jahr der Intendanz von Heiner Goebbels berichten und sich in Gesprächen, Kritiken und Analysen mit dem Programm und Konzept seiner Intendanz auseinandersetzen.
Ein dritter Teil, das „Tableau", versammelt Berichte über den Schauplatz Ruhr, vom Stadttheater bis zum Festival, von der Performance bis zum kulturellen „Event", von der Oper bis zum Figurentheater.
Aktualisiert: 2020-10-27
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Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/var_txt/tuet04.html
Inhalt:
I. Schauspielhaus Bochum
Meike Siegfried:
Das Meer, das Bootshaus und ein paar Menschen –
Dieter Giesing inszeniert die deutschsprachige Erstaufführung von Jon Fosses Schönes in den Kammerspielen
Kay Philipp Baronowsky:
Der Ritt des Theaterhäuptlings Kruzy Horse auf der Messerklinge durch den andalusischen Traumwald –
Jürgen Kruse traktiert den surrealistischen Mythos: Federico García Lorcas Bluthochzeit in den Kammerspielen
Jürgen Grimm:
Pathos in Styropor –
Racines Andromache in der Inszenierung von Niklaus Helbling in den Kammerspielen
Bianca Henne:
'I'm a German spy, you know?' –
David Lindemanns Koala Lumpur in der Regie von Wilfried Minks in den Kammerspielen
II. Theater Dortmund
Jürgen Grimm:
'Pinter? – Proust? – Pinter!' oder 'Die Aktualität der wiedergefundenen Zeit' –
Hermann Schmidt-Rahmer inszeniert Harold Pinters Auf der Suche nach der verlorenen Zeit nach Marcel Proust
Ina Siemen:
Achtung, Revolution! –
Michael Gruner inszeniert Arthur Schnitzlers Groteske Der grüne Kakadu
III. Schauspiel Essen
Barbara Malina:
'Bei mir bist du schön' –
Richard Alfieris Sechs Tanzstunden in sechs Wochen und Albert Espinosas Vier Tänze
Christine Brückner:
'Außerdem glaube ich, in einem Theaterstück muss unbedingt die Liebe vorkommen' –
Tschechows Die Möwe am Schauspielhaus Bochum und am Schauspiel Essen
IV. Düsseldorfer Schauspielhaus
Monika Martincevic:
Schall und Wodka und die Sehnsucht nach einem anderen Leben –
Jürgen Gosch inszeniert Maxim Gorkis Sommergäste
Rita Thiele:
Russland ist schließlich weit weg –
Ein Produktionsbericht zu Jürgen Goschs Sommergästen
Christina Schmidt:
Wozu Helden? –
Patrick Schlössers Inszenierung von Schillers Die Jungfrau von Orleans
Daniel Kasselmann:
Rhetorische Ellenbogenkämpfe im Messebiotop –
Burkhard C. Kosminski inszeniert Kathrin Rögglas wir schlafen nicht
Christian Claas:
Rotwein und Brot zum Frühstück –
Anna Badora inszeniert Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenuntergang
V. Schlosstheater Moers
Stefan Keim:
Die Stadt ins Theater, das Theater in die Stadt –
Die erste Spielzeit des neuen Intendanten Ulrich Greb
VI. Theater an der Ruhr
Fabian Lettow:
Poetik und Politik des Bildes –
Roberto Ciulli und Helmut Schäfer inszenieren Die Wände von Jean Genet
Ulrike Haß:
Orte und Nicht-Orte –
Laudatio zur Verleihung des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft 2003 an Gralf-Edzard Habben
VII. Theater Oberhausen
Guido Hiß:
Katastrophale Gewinner –
Johannes Lepper inszeniert Kleists Hermannsschlacht
Jörg Albecht:
Was in die Augen sticht, was zur Raserei einlädt –
Johannes Lepper inszeniert Ödipus
Mike Hiegemann:
'Ist jemand Vegetarier?' –
Werner Schwabs Abfall, Bergland, Cäsar – Eine Menschensammlung in der Inszenierung von FM Einheit –
Ein Außenprojekt des Theaters Oberhausen in Zusammenarbeit mit den internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen und dem Ebertbad
VIII. Westfälisches Landestheater Castrop-Rauxel
Anna-Sophia Buck:
'And no more shall we part' –
Oscar Wilde: Salome. Catharina Fillers lässt in Castrop-Rauxel den Kopf rollen
IX. Musik- und Tanztheater
Kathrin Horster:
'Wo sind all die Kinder hin?' –
Eine Balletturaufführung am Aalto-Theater Essen, nach Motiven von Edward Bonds gleichnamigem Drama Die Kinder
Roland Alexander Ißler:
Königlich brillanter Belcanto zwischen Liebesleidenschaft und Staatsraison – ein Beitrag zur Musikgeschichte –
Über die deutsche Erstaufführung von Gaetano Donizettis Tragedia lirica Rosmonda d'Inghilterra im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
Roland Alexander Ißler:
La bontà in trionfo, ossia – Manege frei für eine farbenfrohe Märchenoper! –
Gioacchino Rossinis La Cenerentola im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
Bernhard F. Loges:
Inszenierungen des Todes –
Dietrich Hilsdorf inszeniert Puccinis Il trittico an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg
Ulrich Prill:
Rokoko, zweifach gebrochen –
Der Rosenkavalier an den Städtischen Bühnen Münster und im Opernhaus Dortmund
X. Mülheimer Theatertage
Ulrike Haß und Alex Klein:
Sprechen und Verschwinden –
29. Mülheimer Theatertage: Stücke 2004
XI. Figuren- und Objekttheater
Chris Wahl:
Die Inszenierung des Submedialen –
FIDENA 2004: Ansätze zu einer integralen Kunst
Anke Meyer:
Adler und Adieu –
Figurentheater beim 20. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW in Gelsenkirchen
XII. Freies Theater
Meike Hinnenberg:
Im Namen des Vaters –
Johanna und [fi'lo:tas] beim Impulse-Festival
XIII. Ruhrfestspiele Recklinghausen
Rolf C. Hemke:
Einmal Castorf und zurück –
Chronologie einer angekündigten Verunsicherung: Die Ruhrfestspiele 2004
Sebastian Kirsch:
Im Westen geht die Sonne auf –
Frank Castorf inszeniert Frank Norris' Roman Gier nach Gold
Kim Stapelfeldt:
Keine Angst vor Pollesch –
René Pollesch zeigt Pablo in der Plusfiliale im Rahmen der Ruhrfestspiele
No Fear? – Fear Now! –
Zum Fall Castorf in Recklinghausen
Holger Bergmann:
Zwischen Industriekultur und Kulturindustrie
Jürgen Flimm
Sabine Reich:
Frisch gewaschen
XIV. RuhrTriennale
Guido Hiß:
Der kleine Prinz und das Bett –
La Fura dels Baus inszeniert die Zauberflöte in der Bochumer Jahrhunderthalle
Rolf C. Hemke:
Afrikanischer Rosenkranz –
Uraufführung von Peter Brooks theatraler Recherche Tierno Bokar bei der RuhrTriennale in Duisburg
Nikolaus Müller-Schöll:
Der Überlebenskampf als ästhetisches Erlebnis –
Ariane Mnouchkine und das Théâtre du Soleil gastieren mit Le dernier Caravansérail (Odyssées) in der Bochumer Jahrhunderthalle
XV. Interregio
Eric Alexander Hoffmann:
Lost in translation. Lost in isolation –
Pina Bauschs neues Japan-Stück erlebt im Schauspielhaus Wuppertal seine Uraufführung.
THEATER ÜBER TAGE richtet sich an alle Freunde des Theaters, an alle am Theater Interessierten, an Spielende und Schauende, an Studierende und Lehrende und nicht zuletzt an diejenigen, die kulturpolitisch mit dem Theater befasst sind. Es widmet sich dem Besonderen, dem Aufstörenden, dem Fragwürdigen in bewusst subjektiver Perspektive. Nicht die Bewertung der ausgewählten Produktionen steht dabei im Vordergrund, sondern die Reflexion und die Intensivierung der öffentlichen Diskussion. Das Jahrbuch versteht sich in diesem Sinne als Ergänzung und Korrektiv zum Tagesgeschäft der Kritik. Als Forum für aktuelle Theaterentwicklungen will es zugleich die flüchtigste aller Künste bewahren helfen, als sein Gedächtnis und lebendiges Archiv: THEATER ÜBER TAGE.
Aktualisiert: 2020-06-25
Autor:
Jörg Albecht,
Kay Ph Baronowsky,
Holger Bergmann,
Christine Brückner,
Christian Claas,
Jürgen Flimm,
Jürgen Grimm,
Ulrike Hass,
Rolf C Hemke,
Bianca Henne,
Mike Hiegemann,
Meike Hinnenberg,
Guido Hiss,
Eric A Hoffmann,
Kathrin Horster,
Roland A Ißler,
Daniel Kasselmann,
Stefan Keim,
Alex Klein,
Fabian Lettow,
Bernhard F Loges,
Barbara Malina,
Monika Martincevic,
Anke Meyer,
Nikolaus Müller-Schöll,
Ulrich Prill,
Christina Schmid,
Meike Siegfried,
Ina Siemen,
Kim Stapelfeldt,
Rita Thiele,
Chris Wahl
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Der vorliegende Band fragt nach dem Begriff der »Bühne« als Übergangszone par excellence, ihrer experimentellen Entgrenzung, Umformulierung bzw. ihres möglichen Verschwindens in der Gegenwart medialer Figurationen.Historisch betrachtet wird die Bühne des Theaters im 18. Jahrhundert zunächst als Bild/Tableau definiert und erst in den Avantgardebewegungen des frühen 20. Jahrhunderts als Raum entdeckt und begriffen. Zwar bilden Bild und Raum dabei ein Gegensatzpaar, die Vorstellung des Raums als Container allerdings bleibt davon unberührt. Die Bühne bleibt der Alternative von Nacheinander und Nebeneinander unterstellt und wird bis heute fast ausschließlich unter dem Aspekt der Zwei- oder Dreidimensionalität diskutiert. Demgegenüber beleuchtet der Band, welche Kategorien von Bühne zeitgenössische Theater- und Tanzperformances nahe legen.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Claudia Bosse,
Hannelore Bublitz,
Gisela Ecker,
André Eiermann,
Norbert Otto Eke,
Jörn Etzold,
Ulrike Hass,
Meike Hinnenberg,
Hannah Hofmann,
Irina Kaldrack,
Reinhard Keil,
Sebastian Kirsch,
Mark Lammert,
Martina Leeker,
Sven Lindholm,
Nikolaus Müller-Schöll,
Christoph Rodatz,
Nicola Suthor,
Marita Tatari,
Bernhard Waldenfels,
Birgit Wiens,
Hartmut Winkler
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