Vom Reichtum eines armen Landes

Vom Reichtum eines armen Landes von Bierschenk,  Thomas, Drotbohm,  Heike, Haberecht,  Svenja, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Oed,  Anja, Verne,  Markus
In ihrer Forschung zum Unabhängigkeitsjubiläum in Burkina Faso beschäftigt sich die Autorin mit dem Spannungsverhältnis zwischen offizieller Politik und den inoffiziellen Praktiken des Erinnerns. Eine zentrale Frage ist, wer anlässlich der Nationalfeier die burkinische Geschichte wie erzählt. Welche historischen Phasen und Persönlichkeiten werden als erinnerungswert und identitätsstiftend betrachtet, und welche werden aus machtpolitischen oder anderen Gründen „vergessen“? Die Aufmerksamkeit gilt dabei besonders der Aushandlung eines „kollektiven Gedächtnisses“ zwischen den verschiedenen politischen Parteien, den Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie der (Re)Produktion nationaler Identität im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern. Über die Autorin: Nach einem Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld seit 2003, das Svenja Haberecht mit dem Diplom im Jahr 2009 abschloss, war sie seither als Promotionsstipendiatin im Rahmen des Programms „PRO Geistes- und Sozialwissenschaften 2015“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Forschungsprojekt Erinnerungspolitik und Nationalfeiern in Afrika tätig. In diesem Rahmen führte sie zwischen 2010 und 2012 mehrere Feldforschungen in Burkina Faso durch. Eine weitergehende Analyse der Unabhängigkeitsbewegungen in verschiedenen afrikanischen Staaten bietet unser Sammelband, ferner sind weitere Forschungsarbeiten zu Nationenbildung westafrikanischer Staaten erschienen: „50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika - Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven“, ISBN 978-3-89645-829-2. „The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon“, ISBN 978-3-89645-838-4. „Ein günstiger Augenblick – Das Jubiläum der Unabhängigkeit in Madagaskar“, ISBN 978-3-89645-845-2.
Aktualisiert: 2023-06-26
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Vom Reichtum eines armen Landes

Vom Reichtum eines armen Landes von Bierschenk,  Thomas, Drotbohm,  Heike, Haberecht,  Svenja, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Oed,  Anja, Verne,  Markus
In ihrer Forschung zum Unabhängigkeitsjubiläum in Burkina Faso beschäftigt sich die Autorin mit dem Spannungsverhältnis zwischen offizieller Politik und den inoffiziellen Praktiken des Erinnerns. Eine zentrale Frage ist, wer anlässlich der Nationalfeier die burkinische Geschichte wie erzählt. Welche historischen Phasen und Persönlichkeiten werden als erinnerungswert und identitätsstiftend betrachtet, und welche werden aus machtpolitischen oder anderen Gründen „vergessen“? Die Aufmerksamkeit gilt dabei besonders der Aushandlung eines „kollektiven Gedächtnisses“ zwischen den verschiedenen politischen Parteien, den Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie der (Re)Produktion nationaler Identität im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern. Über die Autorin: Nach einem Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld seit 2003, das Svenja Haberecht mit dem Diplom im Jahr 2009 abschloss, war sie seither als Promotionsstipendiatin im Rahmen des Programms „PRO Geistes- und Sozialwissenschaften 2015“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Forschungsprojekt Erinnerungspolitik und Nationalfeiern in Afrika tätig. In diesem Rahmen führte sie zwischen 2010 und 2012 mehrere Feldforschungen in Burkina Faso durch. Eine weitergehende Analyse der Unabhängigkeitsbewegungen in verschiedenen afrikanischen Staaten bietet unser Sammelband, ferner sind weitere Forschungsarbeiten zu Nationenbildung westafrikanischer Staaten erschienen: „50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika - Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven“, ISBN 978-3-89645-829-2. „The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon“, ISBN 978-3-89645-838-4. „Ein günstiger Augenblick – Das Jubiläum der Unabhängigkeit in Madagaskar“, ISBN 978-3-89645-845-2.
Aktualisiert: 2023-06-26
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Vom Reichtum eines armen Landes

Vom Reichtum eines armen Landes von Bierschenk,  Thomas, Drotbohm,  Heike, Haberecht,  Svenja, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Oed,  Anja, Verne,  Markus
In ihrer Forschung zum Unabhängigkeitsjubiläum in Burkina Faso beschäftigt sich die Autorin mit dem Spannungsverhältnis zwischen offizieller Politik und den inoffiziellen Praktiken des Erinnerns. Eine zentrale Frage ist, wer anlässlich der Nationalfeier die burkinische Geschichte wie erzählt. Welche historischen Phasen und Persönlichkeiten werden als erinnerungswert und identitätsstiftend betrachtet, und welche werden aus machtpolitischen oder anderen Gründen „vergessen“? Die Aufmerksamkeit gilt dabei besonders der Aushandlung eines „kollektiven Gedächtnisses“ zwischen den verschiedenen politischen Parteien, den Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie der (Re)Produktion nationaler Identität im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern. Über die Autorin: Nach einem Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld seit 2003, das Svenja Haberecht mit dem Diplom im Jahr 2009 abschloss, war sie seither als Promotionsstipendiatin im Rahmen des Programms „PRO Geistes- und Sozialwissenschaften 2015“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Forschungsprojekt Erinnerungspolitik und Nationalfeiern in Afrika tätig. In diesem Rahmen führte sie zwischen 2010 und 2012 mehrere Feldforschungen in Burkina Faso durch. Eine weitergehende Analyse der Unabhängigkeitsbewegungen in verschiedenen afrikanischen Staaten bietet unser Sammelband, ferner sind weitere Forschungsarbeiten zu Nationenbildung westafrikanischer Staaten erschienen: „50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika - Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven“, ISBN 978-3-89645-829-2. „The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon“, ISBN 978-3-89645-838-4. „Ein günstiger Augenblick – Das Jubiläum der Unabhängigkeit in Madagaskar“, ISBN 978-3-89645-845-2.
Aktualisiert: 2023-06-26
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La vitrine du pays

La vitrine du pays von Bierschenk,  Thomas, Brandecker,  Nora, Drotbohm,  Heike, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Oed,  Anja
Beim togoischen Außenministerium (MAEC) handle es sich um die „vitrine du pays“, um das „Schaufenster des Landes“, und es sei von größter Bedeutung, um u.a. Vertretern ausländischer Regierungen, internationaler Organisationen und potenziellen Investoren einen guten ersten Eindruck von Togo zu präsentieren, wie von offizieller Seite verkündet wird. Die gute personelle Ausstattung scheint diesen Äußerungen auch Rechnung zu tragen, doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich feine Risse in der Fassade der „vitrine du pays“: In diesem personell gut ausgestatteten Ministerium „machen“ die meisten Mitarbeiter keine Außenpolitik, sondern häufig auf den ersten Blick rein gar nichts, und für die wenigen anfallenden Aufgaben ist noch nicht einmal die grundlegende Büroausstattung vorhanden. Neben der großen Anzahl von Mitarbeitern, die völlig unterbeschäftigt sind, gibt es andere, die sehr überlastet wirken. In Anlehnung an dieses Paradoxon lautet die Fragestellung dieser Arbeit: Wie gestalten die Diplomaten im togoischen Außenministerium im Spannungsfeld zwischen betonter Wichtigkeit und erlebter Bedeutungslosigkeit ihren Arbeitsalltag und auf welche Weise „machen“ sie dabei Staat? Die durch Widersprüche geprägte Situation führt offensichtlich dazu, dass die Diplomaten in ihrem Ministerium „Staat machen“ (den Staat gestalten), ohne damit besonders viel „Staat machen“ zu können. Nach einer Einleitung führt das zweite Kapitel in den Forschungsstand und das methodische Vorgehen der Autorin ein. Um Handlungslogiken besser nachvollziehen zu können, werden im dritten Kapitel die soziologischen Profile der im togoischen Außenministerium tätigen Diplomaten vorgestellt. Kapitel vier beschreibt, wie die Mitarbeiter des MAEC Machtbeziehungen verhandeln, und Kapitel fünf analysiert das Verhältnis der Diplomaten zum Staat in Togo. Das sechste Kapitel widmet sich den beruflichen Identitäten der Mitarbeiter des MAEC als Diplomaten und Staatsbeamte, bevor das letzte Kapitel darstellt, wie verschiedene Akteure versuchen, das Funktionieren des Außenministeriums zu verändern. Die Fragestellung dieser Arbeit nimmt hinsichtlich bisheriger Studien, die sich mit Ministerien befassen, einen Perspektivwechsel vor. In einem Teil dieser meist politikwissenschaftlichen Arbeiten stand die Politik, die in einem Ministerium definiert und umgesetzt wird, im Fokus der Analysen. Ein anderer Teil der Studien fokussierte auf die Diskrepanzen zwischen den Funktionsweisen eines Ministeriums und einem wie auch immer gearteten Idealmodell. In dieser Arbeit soll vielmehr versucht werden zu verstehen, welche Funktionen das Außenministerium für den togoischen Staat einnimmt – wenn seine Funktion offenbar nur marginal darin besteht, Außenpolitik zu betreiben – und letztendlich so ein tieferes Verständnis davon gewonnen werden, was ein Außenministerium in Togo eigentlich ist, unabhängig davon welche Vorstellungen von dieser Institution sich in der Literatur finden oder das eigene Denken bisher geprägt haben. In dieser neuen Perspektive sieht die Autorin ihren zentralen Beitrag zur wissenschaftlichen Debatte über „den Staat in Afrika“. QUERVERWEIS: Klaus Grütjen: „Lokale Selbstverwaltung im Spannungsfeld von afrikanischer Tradition und europäischer Moderne – Dezentralisierung und Dekonzentration in den frankophonen Staaten Westafrikas am Beispiel Burkina Fasos“, ISBN 978-3-89645-623-6.
Aktualisiert: 2023-06-26
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La vitrine du pays

La vitrine du pays von Bierschenk,  Thomas, Brandecker,  Nora, Drotbohm,  Heike, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Oed,  Anja
Beim togoischen Außenministerium (MAEC) handle es sich um die „vitrine du pays“, um das „Schaufenster des Landes“, und es sei von größter Bedeutung, um u.a. Vertretern ausländischer Regierungen, internationaler Organisationen und potenziellen Investoren einen guten ersten Eindruck von Togo zu präsentieren, wie von offizieller Seite verkündet wird. Die gute personelle Ausstattung scheint diesen Äußerungen auch Rechnung zu tragen, doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich feine Risse in der Fassade der „vitrine du pays“: In diesem personell gut ausgestatteten Ministerium „machen“ die meisten Mitarbeiter keine Außenpolitik, sondern häufig auf den ersten Blick rein gar nichts, und für die wenigen anfallenden Aufgaben ist noch nicht einmal die grundlegende Büroausstattung vorhanden. Neben der großen Anzahl von Mitarbeitern, die völlig unterbeschäftigt sind, gibt es andere, die sehr überlastet wirken. In Anlehnung an dieses Paradoxon lautet die Fragestellung dieser Arbeit: Wie gestalten die Diplomaten im togoischen Außenministerium im Spannungsfeld zwischen betonter Wichtigkeit und erlebter Bedeutungslosigkeit ihren Arbeitsalltag und auf welche Weise „machen“ sie dabei Staat? Die durch Widersprüche geprägte Situation führt offensichtlich dazu, dass die Diplomaten in ihrem Ministerium „Staat machen“ (den Staat gestalten), ohne damit besonders viel „Staat machen“ zu können. Nach einer Einleitung führt das zweite Kapitel in den Forschungsstand und das methodische Vorgehen der Autorin ein. Um Handlungslogiken besser nachvollziehen zu können, werden im dritten Kapitel die soziologischen Profile der im togoischen Außenministerium tätigen Diplomaten vorgestellt. Kapitel vier beschreibt, wie die Mitarbeiter des MAEC Machtbeziehungen verhandeln, und Kapitel fünf analysiert das Verhältnis der Diplomaten zum Staat in Togo. Das sechste Kapitel widmet sich den beruflichen Identitäten der Mitarbeiter des MAEC als Diplomaten und Staatsbeamte, bevor das letzte Kapitel darstellt, wie verschiedene Akteure versuchen, das Funktionieren des Außenministeriums zu verändern. Die Fragestellung dieser Arbeit nimmt hinsichtlich bisheriger Studien, die sich mit Ministerien befassen, einen Perspektivwechsel vor. In einem Teil dieser meist politikwissenschaftlichen Arbeiten stand die Politik, die in einem Ministerium definiert und umgesetzt wird, im Fokus der Analysen. Ein anderer Teil der Studien fokussierte auf die Diskrepanzen zwischen den Funktionsweisen eines Ministeriums und einem wie auch immer gearteten Idealmodell. In dieser Arbeit soll vielmehr versucht werden zu verstehen, welche Funktionen das Außenministerium für den togoischen Staat einnimmt – wenn seine Funktion offenbar nur marginal darin besteht, Außenpolitik zu betreiben – und letztendlich so ein tieferes Verständnis davon gewonnen werden, was ein Außenministerium in Togo eigentlich ist, unabhängig davon welche Vorstellungen von dieser Institution sich in der Literatur finden oder das eigene Denken bisher geprägt haben. In dieser neuen Perspektive sieht die Autorin ihren zentralen Beitrag zur wissenschaftlichen Debatte über „den Staat in Afrika“. QUERVERWEIS: Klaus Grütjen: „Lokale Selbstverwaltung im Spannungsfeld von afrikanischer Tradition und europäischer Moderne – Dezentralisierung und Dekonzentration in den frankophonen Staaten Westafrikas am Beispiel Burkina Fasos“, ISBN 978-3-89645-623-6.
Aktualisiert: 2023-06-26
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Nation im Exil?

Nation im Exil? von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Nolting,  Nina von
In Deutschland lebten im Jahr 2010 etwa 25.000 Eritreer, 2021 lebten knapp 80.000 Eritreer in Deutschland. Die ersten flohen vor den Auswirkungen des Unabhängigkeitskriegs gegen Äthiopien und bildeten lange eine solidarische Gemeinschaft, die durch den Glauben an eine freie Nation Eritrea verbunden war. Inzwischen besteht die Exilgemeinschaft zu einem großen Teil aus der in Deutschland aufgewachsenen Nachfolgegeneration. Diese Veränderungen, an erster Stelle jedoch die Entwicklungen im Herkunftsland, scheinen heute die Gemeinschaftsbildung der Exilanten zu beeinflussen. Inzwischen ist Eritrea zwar ein souveräner Staat, dennoch führt die Entwicklung des zunächst gefeierten „afrikanischen Musterstaates“ hin zum repressiven Einparteien-Regime zu Zweifeln und Differenzen in der Exilgemeinschaft. Wie sich Migranten zu einer Gemeinschaft zusammenschließen und wie sie individuell handeln, hängt nicht allein von den Bedingungen der Aufnahmegesellschaft ab – das wird am Beispiel der Eritreer in Deutschland deutlich. Das Buch zeigt, dass auch die Dynamiken und politischen Ereignisse im Herkunftsland die Organisationsstrategien und persönlichen Entscheidungen der Migranten stark prägen und beeinflussen. Über die Autorin: Nina von Nolting studierte Ethnologie, Kulturanthropologie und Afrikanistik in Marburg und Frankfurt am Main. Sie wurde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz promoviert, wo sie bis 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt war. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Flucht und Migration. REZENSION: “The aim of the work is to examine the different and complex problems of the country of origin, the refugees themselves and the reaction of the host country [...] The ten chapters [...] contain numerous sections dealing with fascinating, but complicated academic, social, religious, political, economic and psychological problems. Hence, it is a dexterous research work of several years based on written and oral sources. [...] The book is [...] rich in information, objective in analysis, well readable in style. Nina von Nolting has made an excellent contribution to Eritrean studies for which we should all be thankful.” (Bairu Tafla in “Aethiopica” 15/2012, 297-299)
Aktualisiert: 2023-06-13
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Medien. Erzählen. Gesellschaft.

Medien. Erzählen. Gesellschaft. von Hoff,  Dagmar, Krings,  Matthias, Renner,  Karl Nikolaus
Ziel der interdisziplinären Schriftenreihe ist es, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Medien, Kommunikationsformen, Medienmärkte und das Mediennutzungsverhalten zu untersuchen, die Veränderungsprozesse im sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen und rechtlichen Bereich zu analysieren, um die daraus erwachsenen  Potentiale und Konfliktfelder kritisch zu reflektieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Medien. Erzählen. Gesellschaft.

Medien. Erzählen. Gesellschaft. von Hoff,  Dagmar, Krings,  Matthias, Renner,  Karl Nikolaus
Ziel der interdisziplinären Schriftenreiheist es, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Medien, Kommunikationsformen, Medienmärkte und das Mediennutzungsverhalten zu untersuchen, dieVeränderungsprozesse im sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen und rechtlichen Bereich zu analysieren, um die daraus erwachsenen Potentiale und Konfliktfelder kritisch zu reflektieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Menschen mit Albinismus

Menschen mit Albinismus von Denny,  Kathrin, Drotbohm,  Heike, Fay,  Franziska, Krings,  Matthias, Nassenstein,  Nico, Oed,  Anja, Verne,  Markus
Weltweit solidarisieren sich Menschen aufgrund bestimmter Merkmale und damit in Verbindung gebrachter Diskriminierungserfahrungen. Das Erschaffen, Aneignen oder Verändern von Personenkategorien hilft Aktivist*innen, auf die Bedürfnisse solcher Menschen aufmerksam zu machen und für eine gesellschaftliche Gleichstellung zu kämpfen. Personenkategorien erweisen sich dabei als umkämpfte Grundpfeiler identitätspolitischer sozialer Bewegungen. Dieses Buch führt seine Leserschaft nach Tansania und beschäftigt sich mit der Karriere der Personenkategorie „Menschen mit Albinismus“. Aus Individuen, die wegen ihrer hellen Haut, Haare und Augen als Mensch/Geist-Hybride galten, wurden im Verlauf von vier Jahrzehnten Menschen mit einem Gesundheitsproblem, für die sich besondere Fördermöglichkeiten erschlossen. Die Autorin zeichnet diesen Prozess ethnographisch nach und analysiert, auf welche Weise lokale und transnationale Aktivist*innenäußerliche Merkmale erfolgreich rekodieren und so die neue Personenkategorie Menschen mit Albinismus gesellschaftlich durchsetzen. In Anlehnung an Konzepte aus der Forschung über soziale Bewegungen und Praktiken der Humandifferenzierung zeigt sie, wie sich hypopigmentierte Tansanier*innen die Anerkennung als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft erstreiten. Über die Autorin: Kathrin Denny wurde am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 2020 promoviert. Von 2013 bis 2019 war sie Mitarbeiterin in der interdisziplinären Forschungsgruppe „Un/Doing Differences – Praktiken der Humandifferenzierung“. Zuvor erwarb sie in Mainz einen Abschluss als Magistra Artium in den Fächern Ethnologie, Biologische Anthropologie und Biologie.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Ein günstiger Augenblick

Ein günstiger Augenblick von Drotbohm,  Heike, Krings,  Matthias, Nassenstein,  Nico, Oed,  Anja, Späth,  Mareike, Verne,  Markus
Am 26. Juni 2010 jährte sich der Jahrestag der Unabhängigkeit in Madagaskar zum fünfzigsten Mal. Obwohl eine politische Krise die Nation zu diesem Zeitpunkt tief spaltete, war das Jubiläum für die Menschen in Madagaskar ein bedeutender Tag. Es bot die Gelegenheit, sich mit der Familie und Bekannten zu treffen oder sich vom Spektakel in den Straßen der Stadt treiben zu lassen. Es war aber auch ein Tag des Nation-Seins, an dem die Feiernden debattierten, was sie als Nation zusammenhält und ausmacht. Nicht zuletzt war das Jubiläum ein Anlass, sich zu fragen, wie es um die Unabhängigkeit heute – fünfzig Jahre später – bestellt ist. Dieses Buch lädt dazu ein, an diesem Ereignis teilzuhaben. Es zeigt, auch über das madagassische Beispiel hinaus, dass Nationalfeiertage gerade deswegen wichtig sind, weil man sich so trefflich über sie streiten kann. Über die Autorin: Mareike Späth studierte Ethnologie, Afrikanistik und Öffentliches Recht an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und promovierte im Forschungsprojekt „Erinnerungspolitik und Nationalfeiern in Afrika“ an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und am Institut für Ethnologie der Goethe-Universität Frankfurt/Main forschte und lehrte sie zu Fragen der Geschichtsschreibung und des „heritage-makings“. Im Rahmen wissenschaftlicher Projekte arbeitete sie in Ost- und Westafrika, insbesondere in Tansania und Madagaskar. 2018 wechselte sie als kuratorische Assistenz im Sammlungsbereich Afrika an das Museum am Rothenbaum in Hamburg, wo sie 2019 mit Wenzel Geißler die Ausstellung „Amani. Auf den Spuren einer kolonialen Forschungsstation“ kuratierte. Seit 2020 ist sie als Kuratorin der ethnologischen Sammlung und Leiterin des Fachbereichs Ethnologie am Landesmuseum Hannover tätig. Mareike Späth ist Mitglied im Arbeitskreis Provenienzforschung und seit 2020 Sprecherin der dort angesiedelten Arbeitsgruppe „Koloniale Provenienzen“. Sie ist außerdem in der AG Museum der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie und dem Netzwerk „Koloniale Kontexte“ tätig. In derselben Reihe wurden bereits mehrere Bände mit Untersuchungen zur Unabhängigkeit afrikanischer Staaten veröffentlicht, siehe nachstehende Verweise: „50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika – Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven", ISBN 978-3-89645-829-2. „The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon", ISBN 978-3-89645-838-4. „Vom Reichtum eines armen Landes – Nationalfeiern und Nationenbildung in Burkina Faso", ISBN 978-3-89645-840-7.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Verwandtschaft und Mittelklasse in Ghana

Verwandtschaft und Mittelklasse in Ghana von Drotbohm,  Heike, Krings,  Matthias, Nassenstein,  Nico, Noll,  Andrea, Oed,  Anja, Verne,  Markus
Klassen sind im gängigen sozialwissenschaftlichen Verständnis familienerfassende und generationenübergreifende Kollektive. In afrikanischen Ländern finden sich jedoch häufig „Mehrklassen“-Familien. Die vorliegende Studie, die auf Feldforschung in Ghana, in Liberia und New York beruht, untersucht die vielfältigen Strategien und Praktiken, mit denen die Mitglieder dreier großer ghanaischer Familienverbände mit sozialer Ungleichheit und Klassendifferenz umgehen. Die lokalen Akteure selbst verstehen Familien als größere, flexible, mehrere Generationen, zahlreiche Mitglieder und unterschiedliche Lebensweisen umfassende verwandtschaftliche Netzwerke. Was bedeutet die Aneignung von Aufstiegschancen durch formale Bildung und entsprechende Berufe einiger weniger Familienmitglieder für diese Verwandtschaftsgruppen? Wie wird Familie neu definiert und Unterstützung ausgehandelt, die über die Kernfamilie hinausgeht? Welche Faktoren erleichtern oder erschweren die transgenerationelle Weitergabe des neuen Mittelklasse-Status? Um diese zentralen Fragen zu beantworten, untersucht die Autorin, wie die Familienmitglieder selbst Familiengeschichte erinnern und damit den Familienzusammenhalt (re)konstruieren. Wie Gesellschaftsgeschichte und Familiengeschichte ineinandergreifen und wie spezifische historische Konjunkturen Aufstiegsmöglichkeiten bieten oder sozialen Abstieg bewirken: Dies zu zeigen, ist ein zentrales Anliegen des Buchs. Über die Autorin: Andrea Noll ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Von 2012 bis 2015 war sie Stipendiatin am Graduiertenkolleg „Gender und Bildung“ an der Stiftung Universität Hildesheim und hat anschließend als Postdoktorandin an der Universität Hamburg gearbeitet. Sie hat Ethnologie, Kulturanthropologie und Romanische Philologie in Mainz und Brüssel studiert.
Aktualisiert: 2020-07-15
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Zwischen Aneignung und Verfremdung

Zwischen Aneignung und Verfremdung von Behrend,  Heike, Bender,  Cora, Daermann,  Iris, Diawara,  Mamadou, Duelke,  Britta, Duerr,  Hans Peter, Fox,  James F., Friese,  Heidrun, Gottowik,  Volker, Högner,  Bärbel, Jebens,  Holger, Kämpf,  Heike, Kippenberg,  Hans G., Kramer,  Fritz W., Krings,  Matthias, Kuba,  Richard, Lanwerd,  Susanne, Luchesi,  Brigitte, Lydall,  Jean, Maiwald,  Stephanie, Müller,  Klaus E., Münzel,  Mark, Nadjmabadi,  Shahnaz, Platte,  Editha, Rein,  Anette, Reinhardt,  Thomas, Schnepel,  Burkhard, Schnepel,  Cornelia, Schröter,  Susanne, Sievernich,  Gereon, Streck,  Bernhard, Strecker,  Ivo, Thiel,  Josef Franz, Trenk,  Marin, Zinser,  Hartmut
Der Band lädt ein zu einer Entdeckungsreise auf dem schmalen Grat zwischen Aneignung und Verfremdung. Prominente Kulturwissenschaftler wie Fritz Kramer, Hans Peter Duerr und Mark Münzel führen vor Augen, dass das Fremde nur in den Kategorien des Eigenen beschrieben werden kann – Ethnologie ist kulturelle Übersetzung.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Medien. Erzählen. Gesellschaft.

Medien. Erzählen. Gesellschaft. von Hoff,  Dagmar, Krings,  Matthias, Renner,  Karl Nikolaus
Ziel der interdisziplinären Schriftenreiheist es, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Medien, Kommunikationsformen, Medienmärkte und das Mediennutzungsverhalten zu untersuchen, dieVeränderungsprozesse im sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen und rechtlichen Bereich zu analysieren, um die daraus erwachsenen Potentiale und Konfliktfelder kritisch zu reflektieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Vom Reichtum eines armen Landes

Vom Reichtum eines armen Landes von Bierschenk,  Thomas, Drotbohm,  Heike, Haberecht,  Svenja, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Oed,  Anja, Verne,  Markus
In ihrer Forschung zum Unabhängigkeitsjubiläum in Burkina Faso beschäftigt sich die Autorin mit dem Spannungsverhältnis zwischen offizieller Politik und den inoffiziellen Praktiken des Erinnerns. Eine zentrale Frage ist, wer anlässlich der Nationalfeier die burkinische Geschichte wie erzählt. Welche historischen Phasen und Persönlichkeiten werden als erinnerungswert und identitätsstiftend betrachtet, und welche werden aus machtpolitischen oder anderen Gründen „vergessen“? Die Aufmerksamkeit gilt dabei besonders der Aushandlung eines „kollektiven Gedächtnisses“ zwischen den verschiedenen politischen Parteien, den Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie der (Re)Produktion nationaler Identität im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern. Über die Autorin: Nach einem Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld seit 2003, das Svenja Haberecht mit dem Diplom im Jahr 2009 abschloss, war sie seither als Promotionsstipendiatin im Rahmen des Programms „PRO Geistes- und Sozialwissenschaften 2015“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Forschungsprojekt Erinnerungspolitik und Nationalfeiern in Afrika tätig. In diesem Rahmen führte sie zwischen 2010 und 2012 mehrere Feldforschungen in Burkina Faso durch. Eine weitergehende Analyse der Unabhängigkeitsbewegungen in verschiedenen afrikanischen Staaten bietet unser Sammelband, ferner sind weitere Forschungsarbeiten zu Nationenbildung westafrikanischer Staaten erschienen: „50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika - Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven“, ISBN 978-3-89645-829-2. „The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon“, ISBN 978-3-89645-838-4.
Aktualisiert: 2019-10-03
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La vitrine du pays

La vitrine du pays von Bierschenk,  Thomas, Brandecker,  Nora, Drotbohm,  Heike, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Oed,  Anja
Beim togoischen Außenministerium (MAEC) handle es sich um die „vitrine du pays“, um das „Schaufenster des Landes“, und es sei von größter Bedeutung, um u.a. Vertretern ausländischer Regierungen, internationaler Organisationen und potenziellen Investoren einen guten ersten Eindruck von Togo zu präsentieren, wie von offizieller Seite verkündet wird. Die gute personelle Ausstattung scheint diesen Äußerungen auch Rechnung zu tragen, doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich feine Risse in der Fassade der „vitrine du pays“: In diesem personell gut ausgestatteten Ministerium „machen“ die meisten Mitarbeiter keine Außenpolitik, sondern häufig auf den ersten Blick rein gar nichts, und für die wenigen anfallenden Aufgaben ist noch nicht einmal die grundlegende Büroausstattung vorhanden. Neben der großen Anzahl von Mitarbeitern, die völlig unterbeschäftigt sind, gibt es andere, die sehr überlastet wirken. In Anlehnung an dieses Paradoxon lautet die Fragestellung dieser Arbeit: Wie gestalten die Diplomaten im togoischen Außenministerium im Spannungsfeld zwischen betonter Wichtigkeit und erlebter Bedeutungslosigkeit ihren Arbeitsalltag und auf welche Weise „machen“ sie dabei Staat? Die durch Widersprüche geprägte Situation führt offensichtlich dazu, dass die Diplomaten in ihrem Ministerium „Staat machen“ (den Staat gestalten), ohne damit besonders viel „Staat machen“ zu können. Nach einer Einleitung führt das zweite Kapitel in den Forschungsstand und das methodische Vorgehen der Autorin ein. Um Handlungslogiken besser nachvollziehen zu können, werden im dritten Kapitel die soziologischen Profile der im togoischen Außenministerium tätigen Diplomaten vorgestellt. Kapitel vier beschreibt, wie die Mitarbeiter des MAEC Machtbeziehungen verhandeln, und Kapitel fünf analysiert das Verhältnis der Diplomaten zum Staat in Togo. Das sechste Kapitel widmet sich den beruflichen Identitäten der Mitarbeiter des MAEC als Diplomaten und Staatsbeamte, bevor das letzte Kapitel darstellt, wie verschiedene Akteure versuchen, das Funktionieren des Außenministeriums zu verändern. Die Fragestellung dieser Arbeit nimmt hinsichtlich bisheriger Studien, die sich mit Ministerien befassen, einen Perspektivwechsel vor. In einem Teil dieser meist politikwissenschaftlichen Arbeiten stand die Politik, die in einem Ministerium definiert und umgesetzt wird, im Fokus der Analysen. Ein anderer Teil der Studien fokussierte auf die Diskrepanzen zwischen den Funktionsweisen eines Ministeriums und einem wie auch immer gearteten Idealmodell. In dieser Arbeit soll vielmehr versucht werden zu verstehen, welche Funktionen das Außenministerium für den togoischen Staat einnimmt – wenn seine Funktion offenbar nur marginal darin besteht, Außenpolitik zu betreiben – und letztendlich so ein tieferes Verständnis davon gewonnen werden, was ein Außenministerium in Togo eigentlich ist, unabhängig davon welche Vorstellungen von dieser Institution sich in der Literatur finden oder das eigene Denken bisher geprägt haben. In dieser neuen Perspektive sieht die Autorin ihren zentralen Beitrag zur wissenschaftlichen Debatte über „den Staat in Afrika“. QUERVERWEIS: Klaus Grütjen: „Lokale Selbstverwaltung im Spannungsfeld von afrikanischer Tradition und europäischer Moderne – Dezentralisierung und Dekonzentration in den frankophonen Staaten Westafrikas am Beispiel Burkina Fasos“, ISBN 978-3-89645-623-6.
Aktualisiert: 2019-01-04
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Siedler am Tschadsee

Siedler am Tschadsee von Jebens,  Holger, Kohl,  Karl-Heinz, Krings,  Matthias, Platte,  Editha
Als der Tschadsee in den 1970er Jahren in Folge der Saheldürren zu schrumpfen begann, zählten mobile Hausa-Fischer zu den Pionieren, die vom Wasser freigegebene Flächen fruchtbaren Seebodens in Ackerland und Siedlungsfläche verwandelten. Dieses Neuland stellte ein soziales und politisches Vakuum dar, wie es in Afrika zu dieser Zeit kaum noch existierte. Mehr als dreißig Jahre nach diesen Siedlungsgründungen bestehen komplexe soziale und ökonomische Netze – ähnlich den zahlreichen anderen Hausa-Siedlungen, die von Westafrika bis Nordostafrika zu finden sind –, die das angestammte Hausa-Land mit der Diaspora verbinden. Marktorientierter Feldbau und kommerzieller Fischfang bilden hierbei die wirtschaftliche Basis. Die vorliegende Arbeit untersucht, mit welchen Mitteln sich die Hausa am See etablieren konnten und auf welchen sozialen und ökonomischen Prinzipien ihr Erfolg als Siedler beruht. Der besondere Schwerpunkt liegt hierbei zum einen auf der ökonomischen Basis der Migranten, die von ihrem Zugang zu den stetig knapper werdenden Ressourcen Land und Wasser abhängt und zum anderen auf der sozialen Basis, der Reproduktion und damit den Überlebensstrategien der Siedler-Gemeinschaft. Die Geschichte der Migrationsforschung in Afrika weist in erster Linie Erkenntnisse über Formen von neuen Gemeinschaften und ihren Konstruktionsprinzipien in den urbanen Migrationszentren und damit der Situation von Lohnarbeitern auf. Die im Zentrum dieser Arbeit stehenden Siedler, die über den Zugang zu Anbauflächen und Fischgründen verfügen arbeiten hingegen als selbstständige Unternehmer, die mit dem Ziel der Überschussproduktion und damit der Teilnahme an den lokalen und überregionalen Märkten produzieren. Im 1. Kapitel stellt der Autor Kopytoffs „frontier process“ als idealtypisches Modell der Gemeinschaftsbildung in „frontier-Räumen“ des historischen Afrika und das Konzept der Hausa-Diaspora vor und überprüft die Übertragbarkeit auf das Besiedlungsphänomen am Tschadsee. Anstelle einer Diaspora-Theorie wird im 2. Kapitel ein Katalog der zentralen Merkmale dieser Gemeinschaften aufgestellt und die These einer "Diaspora-Technik" der Hausa vertreten, die den Siedlern dazu dient, sich als distinkte Gemeinschaften in fremden Umgebungsgesellschaften zu behaupten, um dort wirtschaftliche Aktivitäten zu entfalten. Das 3. Kapitel widmet sich den natürlichen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen der Kolonisierung des Naturraums Tschadsee. Am Beispiel der Siedlung Koloram werden im 4. Kapitel die sozialen Siedlungsstrukturen und im 5. Kapitel die ökonomischen und politischen Strategien der Hausa-Siedler dargestellt. Das 6. Kapitel stellt die Argumente vor, mit denen die Akteure ihre Rechte an Ressourcen behaupten und beschließt den Band mit der Frage nach den Zukunftsperspektiven der Migranten. Über den Autor: Dr. Matthias Krings, der hiermit seine überarbeitete Dissertation vorlegt, ist Professor für Ethnologie am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Gutenberg-Universität in Mainz.
Aktualisiert: 2022-05-06
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Bitteres Gold

Bitteres Gold von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Werthmann,  Katja
Seit Beginn der 1980er Jahren erlebt Westafrika einen Goldboom, der bis heute unvermindert andauert. Männer, Frauen und Kinder arbeiten im informellen, handwerklichen Bergbau. Am Beispiel des ländlichen Südwestens von Burkina Faso beschreibt dieses Buch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aspekte des Goldbooms. Dabei kommen Bauern, Schürfer, Staatsbeamte und Kleinunternehmerinnen zu Wort. Das Buch schildert Auseinandersetzungen um die Aneignung von Land und Bodenschätzen ebenso wie die soziale Organisation des Bergbaus und hinterfragt Klischees über „gesetzlose Orte“ und das „sinnlose Verprassen“ von Gewinnen aus dem Bergbau. Der Goldbergbau führt einerseits zu Konflikten über Nutzungsrechte und Entscheidungsmacht, ermöglicht andererseits aber wirtschaftlichen Wandel sowie alternative Lebensweisen und Weltsichten. Anlässlich des Goldbooms werden Mensch-Umwelt-Beziehungen, Kosmologien, Generations- und Geschlechterbeziehungen neu definiert. Der exzessive Konsum in Minenorten ist eine Form von Redistribution, die zur sozialen Einbettung des Bergbaus beiträgt. Dieses Buch ist ein Beitrag zur sozialwissenschaftlichen und vergleichenden Untersuchung von Goldrauschphänomenen, zur Ethnographie und Geschichte Westafrikas, zum Verhältnis von Bodenrecht, lokalen Machtstrukturen und Staat in Afrika, und zur Ethnologie des Geldes. Über die Autorin: Dr. Katja Werthmann arbeitete am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und hat sich dort mit dieser Arbeit habilitiert. Zum Wintersemester 2012/2013 hat sie im Institut für Afrikanistik der Universität Leipzig die Professur Gesellschaft, Politik und Wirtschaft übernommen und gibt dem Institut eine etwas veränderte Ausrichtung mit einem Schwerpunkt Wirtschaftsethnologie. Die Verfasserin hat in derselben Schriftenreihe den folgenden Sammelband mitherausgegeben: „Mining Frontiers – Anthropological and Historical Perspectives”, ISBN 978-3-89645-832-2.
Aktualisiert: 2021-01-22
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Entwicklungsmakler, Kleinunternehmer, Dienstleister?

Entwicklungsmakler, Kleinunternehmer, Dienstleister? von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Brüntrup-Seidemann,  Sabine, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola
Seit den 1980er-Jahren haben lokale Nichtregierungsorganisationen (NROen) in Afrika immer stärker an Bedeutung gewonnen. Von Vielen werden sie als wesentliche Säule für eine den lokalen Bedürfnissen besser angepasste Entwicklungspolitik gesehen. Andere kritisieren sie als überschätzte Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit. Dieses Buch untersucht am Beispiel Benins die Rollen von lokalen NROen in der ländlichen Entwicklung und überprüft die ihnen zugeschriebenen komparativen Vorteile gegenüber staatlicher Entwicklungspolitik. Die Untersuchung basiert auf ethnographischen Dorfstudien und Befragungen. Durch die Analyse der Entstehung der NROen, der Motivation ihrer Gründer, ihrer Aktivitäten, ihrer Wahrnehmung durch Externe, ihrer Interaktionen mit der lokalen Bevölkerung, Behörden, Gebern und untereinander entsteht ein umfassendes Bild der Realität der lokalen NROen in Benin. Die Autorin zeigt, dass die Geber sich an einem organisatorischen Idealtypus „NRO“ orientieren, der aus der europäisch-amerikanischen Erfahrung abgeleitet ist, aber nicht mit der Wirklichkeit Benins übereinstimmt. Dies führt in der Zusammenarbeit zu hohen Reibungsverlusten und schränkt letztlich die Möglichkeiten von lokalen NROen in der ländlichen Entwicklung stark ein. Das Buch trägt zum soziologischen Verständnis des ländlichen Raums in Afrika bei, mit einem Schwerpunkt auf den gesellschaftlichen Dynamiken, die externe Interventionen auslösen. Es will durch die Klärung von Rollen und Handlungslogiken einen Beitrag zur Verbesserung der Entwicklungszusammenarbeit leisten. Über die Autorin: Sabine Brüntrup-Seidemann arbeitet als Referentin für Mittel- und Südamerika bei der Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn. Die folgenden weiteren Studien sind in derselben Schriftenreihe bei uns erschienen: Sarah Fichtner: „The NGOisation of Education – Case Studies from Benin“, ISBN 978-3-89645-831-5. Clarisse Tama: „Être enseignant au Bénin – Les mutations d’un groupe professionnel“, ISBN 978-3-89645-835-3.
Aktualisiert: 2021-06-10
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Die Wandernde ist eine Kuh

Die Wandernde ist eine Kuh von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Thubauville,  Sophia
Der Lebenszyklus von Frauen in Maale in Südäthiopien steht im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes. Sophia Thubeauville zeigt, wie die Lebenswege von Frauen rituell markiert, gefestigt und geleitet werden und welche besondere Bedeutung den vielfältigen Meidungsgeboten zukommt, die mit jeder Phase des Lebens einhergehen. Zugleich lotet die Autorin das Spannungsfeld zwischen traditionellen weiblichen Handlungsräumen und den sich verändernden Lebensentwürfen von Frauen aus, die aus dem tiefgreifenden Wandel der Maale-Gesellschaft resultieren. Sie verwebt Passagen aus ihren Feldtagebüchern mit den Stimmen von Maale-Frauen zu einem nuancierten Bild weiblicher Lebenszusammenhänge. Über die Autorin: Sophia Thubauville arbeitet zurzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frobenius-Institut. Dort ist sie zuständig für die Völkerkundliche Bibliothek und Öffentlichkeitsarbeit.
Aktualisiert: 2021-09-15
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Nation im Exil?

Nation im Exil? von Bierschenk,  Thomas, Brandstetter,  Anna-Maria, Kastenholz,  Raimund, Krings,  Matthias, Lentz,  Carola, Nolting,  Nina von
In Deutschland leben heute etwa 25.000 Eritreer. Die ersten flohen vor den Auswirkungen des Unabhängigkeitskriegs gegen Äthiopien und bildeten lange eine solidarische Gemeinschaft, die durch den Glauben an eine freie Nation Eritrea verbunden war. Inzwischen besteht die Exilgemeinschaft zu einem großen Teil aus der in Deutschland aufgewachsenen Nachfolgegeneration. Diese Veränderungen, an erster Stelle jedoch die Entwicklungen im Herkunftsland, scheinen heute die Gemeinschaftsbildung der Exilanten zu beeinflussen. Inzwischen ist Eritrea zwar ein souveräner Staat, dennoch führt die Entwicklung des zunächst gefeierten „afrikanischen Musterstaates“ hin zum repressiven Einparteienregime zu Zweifeln und Differenzen in der Exilgemeinschaft. Wie sich Migranten zu einer Gemeinschaft zusammenschließen und wie sie individuell handeln, hängt nicht allein von den Bedingungen der Aufnahmegesellschaft ab – das wird am Beispiel der Eritreer in Deutschland deutlich. Das Buch zeigt, dass auch die Dynamiken und politischen Ereignisse im Herkunftsland die Organisationsstrategien und persönlichen Entscheidungen der Migranten stark prägen und beeinflussen. Über die Autorin: Nina von Nolting studierte Ethnologie, Kulturanthropologie und Afrikanistik in Marburg und Frankfurt am Main. Sie wurde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz promoviert, wo sie bis 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt war. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Flucht und Migration. REZENSION: “The aim of the work is to examine the different and complex problems of the country of origin, the refugees themselves and the reaction of the host country [...] The ten chapters [...] contain numerous sections dealing with fascinating, but complicated academic, social, religious, political, economic and psychological problems. Hence, it is a dexterous research work of several years based on written and oral sources. [...] The book is [...] rich in information, objective in analysis, well readable in style. Nina von Nolting has made an excellent contribution to Eritrean studies for which we should all be thankful.” (Bairu Tafla in “Aethiopica” 15/2012, 297-299)
Aktualisiert: 2019-01-04
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