Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Neben Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie das Kunstschaffen der Moderne inspirierten, ist ebenfalls Thema dieses Buches.
Ausstattung: Inklusive Ausfalttafel
Aktualisiert: 2023-07-01
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Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Neben Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie das Kunstschaffen der Moderne inspirierten, ist ebenfalls Thema dieses Buches.
Ausstattung: Inklusive Ausfalttafel
Aktualisiert: 2023-07-01
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Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Neben Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie das Kunstschaffen der Moderne inspirierten, ist ebenfalls Thema dieses Buches.
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Aktualisiert: 2023-07-01
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Stephan Dualla Misipo wurde am 4. Juni 1901 in Duala, der Hauptstadt der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, geboren. Die Familie Misipo gehörte der Oberschicht der Ethnie der Duala an. Dualla Misipo besuchte die deutsche Regierungsschule in Duala und reiste im November 1913 in Begleitung eines deutschen Beamten auf der Eleonora Woermann nach Deutschland. In Herborn, einer kleinen Stadt in Mittelhessen, ging er zur Schule. Diesen und spätere Abschnitte seines Lebens bis etwa 1930 hat er in „Der Junge aus Duala“ sehr ausführlich beschrieben.
Mitte der 1920er-Jahre lernte Dualla Misipo, wahrscheinlich in Frankfurt, die Postbeamtentochter und Stenotypistin Luise Dutine kennen. Die Geschichte ihrer Liebesbeziehung, die Zweifel der Familie an der Zukunftsfähigkeit einer Verbindung zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau und die Anfeindungen der Umwelt gegenüber dem Paar sind ein zentrales, wenn nicht sogar das zentrale Thema des Buches.
Die Gewalt und Demütigungen aufgrund seiner Hautfarbe und seiner Herkunft, die er von klein auf in verschiedenster Form erleben musste, werden in „Der Junge aus Duala“ einnehmend geschildert: von gnadenloser Prügel, die er und seine Kameraden wegen Kleinigkeiten vom deutschen Schullehrer in Duala bezogen, von der ungestraften Vergewaltigung einer Verwandten durch deutsche Matrosen, welche die Großmutter nach der Tat straflos abziehen lassen musste, den schreienden und johlenden Kindern, die Dualla und seinen Pflegeeltern auf ihren Sonntagsspaziergängen in den Dörfern um Herborn hinterherliefen, und den Anfeindungen und verächtlichen Blicken, denen er und seine Braut ausgesetzt waren. Damit stellt das Werk eine Mischung aus Autobiographie, Ethnographie und Sachbuch dar, wobei die Grenzen zwischen den Genres nicht immer klar zu ziehen sind.
Für viele wären solche traumatischen Erlebnisse zu einem Boden geworden, auf dem Hass, Verzweiflung und Frustrationen wachsen und gedeihen konnten. Nicht so bei Dualla Misipo. Er identifizierte den „Rassismus als ideologisches System“ und ein „spezielles Produkt der europäischen Zivilisation“.
Wir mögen Dualla Misipo für sein Werk schätzen, für dessen geschickte, „moderne“ Komposition, wir mögen es analysieren, lesen und bewahren als eines der raren Selbstzeugnisse eines Afrikaners aus jener Zeitperiode und deshalb in unsere Bibliotheken stellen, aber wir bewundern ihn, und seine Frau, dafür, dass sie trotz aller Widerwärtigkeiten und Verletzungen nicht verbittert sind und Zeit ihres Lebens an ein friedliches Neben- und Miteinander aller Menschen geglaubt haben, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder Glaubens.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Stephan Dualla Misipo wurde am 4. Juni 1901 in Duala, der Hauptstadt der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, geboren. Die Familie Misipo gehörte der Oberschicht der Ethnie der Duala an. Dualla Misipo besuchte die deutsche Regierungsschule in Duala und reiste im November 1913 in Begleitung eines deutschen Beamten auf der Eleonora Woermann nach Deutschland. In Herborn, einer kleinen Stadt in Mittelhessen, ging er zur Schule. Diesen und spätere Abschnitte seines Lebens bis etwa 1930 hat er in „Der Junge aus Duala“ sehr ausführlich beschrieben.
Mitte der 1920er-Jahre lernte Dualla Misipo, wahrscheinlich in Frankfurt, die Postbeamtentochter und Stenotypistin Luise Dutine kennen. Die Geschichte ihrer Liebesbeziehung, die Zweifel der Familie an der Zukunftsfähigkeit einer Verbindung zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau und die Anfeindungen der Umwelt gegenüber dem Paar sind ein zentrales, wenn nicht sogar das zentrale Thema des Buches.
Die Gewalt und Demütigungen aufgrund seiner Hautfarbe und seiner Herkunft, die er von klein auf in verschiedenster Form erleben musste, werden in „Der Junge aus Duala“ einnehmend geschildert: von gnadenloser Prügel, die er und seine Kameraden wegen Kleinigkeiten vom deutschen Schullehrer in Duala bezogen, von der ungestraften Vergewaltigung einer Verwandten durch deutsche Matrosen, welche die Großmutter nach der Tat straflos abziehen lassen musste, den schreienden und johlenden Kindern, die Dualla und seinen Pflegeeltern auf ihren Sonntagsspaziergängen in den Dörfern um Herborn hinterherliefen, und den Anfeindungen und verächtlichen Blicken, denen er und seine Braut ausgesetzt waren. Damit stellt das Werk eine Mischung aus Autobiographie, Ethnographie und Sachbuch dar, wobei die Grenzen zwischen den Genres nicht immer klar zu ziehen sind.
Für viele wären solche traumatischen Erlebnisse zu einem Boden geworden, auf dem Hass, Verzweiflung und Frustrationen wachsen und gedeihen konnten. Nicht so bei Dualla Misipo. Er identifizierte den „Rassismus als ideologisches System“ und ein „spezielles Produkt der europäischen Zivilisation“.
Wir mögen Dualla Misipo für sein Werk schätzen, für dessen geschickte, „moderne“ Komposition, wir mögen es analysieren, lesen und bewahren als eines der raren Selbstzeugnisse eines Afrikaners aus jener Zeitperiode und deshalb in unsere Bibliotheken stellen, aber wir bewundern ihn, und seine Frau, dafür, dass sie trotz aller Widerwärtigkeiten und Verletzungen nicht verbittert sind und Zeit ihres Lebens an ein friedliches Neben- und Miteinander aller Menschen geglaubt haben, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder Glaubens.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Stephan Dualla Misipo wurde am 4. Juni 1901 in Duala, der Hauptstadt der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, geboren. Die Familie Misipo gehörte der Oberschicht der Ethnie der Duala an. Dualla Misipo besuchte die deutsche Regierungsschule in Duala und reiste im November 1913 in Begleitung eines deutschen Beamten auf der Eleonora Woermann nach Deutschland. In Herborn, einer kleinen Stadt in Mittelhessen, ging er zur Schule. Diesen und spätere Abschnitte seines Lebens bis etwa 1930 hat er in „Der Junge aus Duala“ sehr ausführlich beschrieben.
Mitte der 1920er-Jahre lernte Dualla Misipo, wahrscheinlich in Frankfurt, die Postbeamtentochter und Stenotypistin Luise Dutine kennen. Die Geschichte ihrer Liebesbeziehung, die Zweifel der Familie an der Zukunftsfähigkeit einer Verbindung zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau und die Anfeindungen der Umwelt gegenüber dem Paar sind ein zentrales, wenn nicht sogar das zentrale Thema des Buches.
Die Gewalt und Demütigungen aufgrund seiner Hautfarbe und seiner Herkunft, die er von klein auf in verschiedenster Form erleben musste, werden in „Der Junge aus Duala“ einnehmend geschildert: von gnadenloser Prügel, die er und seine Kameraden wegen Kleinigkeiten vom deutschen Schullehrer in Duala bezogen, von der ungestraften Vergewaltigung einer Verwandten durch deutsche Matrosen, welche die Großmutter nach der Tat straflos abziehen lassen musste, den schreienden und johlenden Kindern, die Dualla und seinen Pflegeeltern auf ihren Sonntagsspaziergängen in den Dörfern um Herborn hinterherliefen, und den Anfeindungen und verächtlichen Blicken, denen er und seine Braut ausgesetzt waren. Damit stellt das Werk eine Mischung aus Autobiographie, Ethnographie und Sachbuch dar, wobei die Grenzen zwischen den Genres nicht immer klar zu ziehen sind.
Für viele wären solche traumatischen Erlebnisse zu einem Boden geworden, auf dem Hass, Verzweiflung und Frustrationen wachsen und gedeihen konnten. Nicht so bei Dualla Misipo. Er identifizierte den „Rassismus als ideologisches System“ und ein „spezielles Produkt der europäischen Zivilisation“.
Wir mögen Dualla Misipo für sein Werk schätzen, für dessen geschickte, „moderne“ Komposition, wir mögen es analysieren, lesen und bewahren als eines der raren Selbstzeugnisse eines Afrikaners aus jener Zeitperiode und deshalb in unsere Bibliotheken stellen, aber wir bewundern ihn, und seine Frau, dafür, dass sie trotz aller Widerwärtigkeiten und Verletzungen nicht verbittert sind und Zeit ihres Lebens an ein friedliches Neben- und Miteinander aller Menschen geglaubt haben, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder Glaubens.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Neben Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie das Kunstschaffen der Moderne inspirierten, ist ebenfalls Thema dieses Buches.
Ausstattung: Inklusive Ausfalttafel
Aktualisiert: 2023-06-01
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Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Neben Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie das Kunstschaffen der Moderne inspirierten, ist ebenfalls Thema dieses Buches.
Ausstattung: Inklusive Ausfalttafel
Aktualisiert: 2023-05-17
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Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Neben Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie das Kunstschaffen der Moderne inspirierten, ist ebenfalls Thema dieses Buches.
Ausstattung: Inklusive Ausfalttafel
Aktualisiert: 2023-05-16
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Stephan Dualla Misipo wurde am 4. Juni 1901 in Duala, der Hauptstadt der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, geboren. Die Familie Misipo gehörte der Oberschicht der Ethnie der Duala an. Dualla Misipo besuchte die deutsche Regierungsschule in Duala und reiste im November 1913 in Begleitung eines deutschen Beamten auf der Eleonora Woermann nach Deutschland. In Herborn, einer kleinen Stadt in Mittelhessen, ging er zur Schule. Diesen und spätere Abschnitte seines Lebens bis etwa 1930 hat er in Der Junge aus Duala sehr ausführlich beschrieben.
Mitte der 1920er-Jahre lernte Dualla Misipo, wahrscheinlich in Frankfurt, die Postbeamtentochter und Stenotypistin Luise Dutine kennen. Die Geschichte ihrer Liebesbeziehung, die Zweifel der Familie an der Zukunftsfähigkeit einer Verbindung zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau und die Anfeindungen der Umwelt gegenüber dem Paar sind ein zentrales, wenn nicht sogar das zentrale Thema des Buches.
Die Gewalt und Demütigungen aufgrund seiner Hautfarbe und seiner Herkunft, die er von klein auf in verschiedenster Form erleben musste, werden in Der Junge aus Duala einnehmend geschildert: von gnadenloser Prügel, die er und seine Kameraden wegen Kleinigkeiten vom deutschen Schullehrer in Duala bezogen, von der ungestraften Vergewaltigung einer Verwandten durch deutsche Matrosen, welche die Großmutter nach der Tat straflos abziehen lassen musste, den schreienden und johlenden Kindern, die Dualla und seinen Pflegeeltern auf ihren Sonntagsspaziergängen in den Dörfern um Herborn hinterherliefen, und den Anfeindungen und verächtlichen Blicken, denen er und seine Braut ausgesetzt waren. Damit stellt das Werk eine Mischung aus Autobiographie, Ethnographie und Sachbuch dar, wobei die Grenzen zwischen den Genres nicht immer klar zu ziehen sind.
Für viele wären solche traumatischen Erlebnisse zu einem Boden geworden, auf dem Hass, Verzweiflung und Frustrationen wachsen und gedeihen konnten. Nicht so bei Dualla Misipo. Er identifizierte den „Rassismus als ideologisches System“ und ein „spezielles Produkt der europäischen Zivilisation“.
Wir mögen Dualla Misipo für sein Werk schätzen, für dessen geschickte, „moderne“ Komposition, wir mögen es analysieren, lesen und bewahren als eines der raren Selbstzeugnisse eines Afrikaners aus jener Zeitperiode und deshalb in unsere Bibliotheken stellen, aber wir bewundern ihn, und seine Frau, dafür, dass sie trotz aller Widerwärtigkeiten und Verletzungen nicht verbittert sind und Zeit ihres Lebens an ein friedliches Neben- und Miteinander aller Menschen geglaubt haben, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder Glaubens.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Neben Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie das Kunstschaffen der Moderne inspirierten, ist ebenfalls Thema dieses Buches.
Ausstattung: Inklusive Ausfalttafel
Aktualisiert: 2023-04-01
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Der Band lädt ein zu einer Entdeckungsreise auf dem schmalen Grat zwischen Aneignung und Verfremdung. Prominente Kulturwissenschaftler wie Fritz Kramer, Hans Peter Duerr und Mark Münzel führen vor Augen, dass das Fremde nur in den Kategorien des Eigenen beschrieben werden kann – Ethnologie ist kulturelle Übersetzung.
Aktualisiert: 2023-03-20
Autor:
Heike Behrend,
Cora Bender,
Iris Daermann,
Mamadou Diawara,
Britta Duelke,
Hans Peter Duerr,
James F. Fox,
Heidrun Friese,
Volker Gottowik,
Bärbel Högner,
Holger Jebens,
Heike Kämpf,
Hans G. Kippenberg,
Fritz W. Kramer,
Matthias Krings,
Richard Kuba,
Susanne Lanwerd,
Brigitte Luchesi,
Jean Lydall,
Stephanie Maiwald,
Klaus E. Müller,
Mark Münzel,
Shahnaz Nadjmabadi,
Editha Platte,
Anette Rein,
Thomas Reinhardt,
Burkhard Schnepel,
Cornelia Schnepel,
Susanne Schröter,
Gereon Sievernich,
Bernhard Streck,
Ivo Strecker,
Josef Franz Thiel,
Marin Trenk,
Hartmut Zinser
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Wie entsteht räumliches Wissen? Wie wird es visualisiert und mit welchen Effekten auf Raumvorstellungen und Machtbeziehungen vermittelt? Die räumliche Dimension der Kultur beschäftigt viele Fächer. Dennoch ist die Wissensgeschichte des Raums abgesehen von ihren Repräsentationen bisher wenig untersucht. Dieser Band lenkt die Aufmerksamkeit auf die aktuellen wie historischen Praktiken und Medien raumbezogenen Forschens in ihren Beziehungen zu sozialen und technischen Entwicklungen.
Medien, die das räumliche Denken einer Disziplin hervorbringen, sind Ausdruck machtvoller Beziehungen, etwa im kolonialen Kontext oder in der Beschäftigung mit Natur und Überlieferung. Sie entfalten Kräfte, die sowohl den Untersuchungsgegenstand als auch die Beziehungen zu anderen Wissensordnungen betreffen. Als Instrumente der Abgrenzung legitimieren sie akademische Denkstile gegenüber anderen Formen des Welterkennens. Das Denken in medialen Techniken und Formaten verspricht nicht zuletzt in populären Visualisierungen Evidenz. Die Beiträge dieses Bandes rücken solche Epistemiken des Terrains ins Zentrum. Sie fragen nach alten und neuen Daten räumlichen Wissens und diskutieren den Einfluss medialer und sinnlicher Praktiken in Wissenschaft und Öffentlichkeit.
«Wissensmedien des Raums» ist die zweite Buchpublikation des französisch- und deutschsprachigen Netzwerks «Saisir le terrain / Terrain und Kultur» von Forschenden aus den ethnologischen Fächern und benachbarten Feldern.
Aktualisiert: 2020-11-12
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Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius legte die weltweit bedeutendste Sammlung großformatiger Kopien prähistorischer Felskunst an: Die jahrtausendealten Bildensembles, oft an unzugänglichen Orten wie Höhlen und Wüsten zu finden, wurden zwischen 1914 und 1939 unter abenteuerlichen Umständen auf Leinwand abgemalt. Nach Nordafrika, der Sahara und dem südlichen Afrika entsandte Frobenius auch Expeditionen in die europäischen Felsbildgebiete sowie nach Indonesien und Australien. So entstand eine Sammlung von über 5.000 Kopien, farbig und meist in Originalgröße mit Formaten von bis zu 2,5 x 10 Metern. Erst in jüngster Zeit konnte die fast vergessene, spektakuläre internationale Ausstellungsgeschichte dieser Bilder rekonstruiert werden, die in den 1930er-Jahren in Europa und in den USA gezeigt worden waren. Welche Wirkung diese zuvor unbekannten Bilder hatten und wie sie zeitgenössische Künstler inspirierten, ist auch ein Thema dieses Buches.
Aktualisiert: 2019-06-28
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Bereits in den frühen 1980er Jahren leistete das Weltkulturen Museum durch die Sammlung außereuropäischer Gegenwartskunst Pionierarbeit auf dem Gebiet des Dialogs zwischen zeitgenössischer Kunst und ethnologischen Museen. Wie eine künstlerische AuseinanderSetzung mit ethnografischen Artefakten im Museum heute aussehen kann, wird hier deutlich. Objekte aus der Sammlung treten in Kommunikation mit neu geschaffenen Arbeiten von internationalen Künstlern.
Ergänzt wird der Bildteil durch historischen Faksimiles und unveröffentlichte Beiträge von namhaften Autoren wie Richard Sennett oder Paul Rabinow sowie mit Interviews mit den teilnehmenden Künstlern.
Künstler (u. a.)
Alf Bayrle
Helke Bayrle
Thomas Bayrle
Marc Camille Chaimowicz
Sunah Choi
Antje Majewski
Otobong Nkanga
Simon Popper
und das Archiv des Qumran Verlags (Hans-Jürgen Heinrichs)
Aktualisiert: 2022-05-25
Autor:
Lothar Baumgarten,
Clémentine Deliss,
Mathis Esterhazy,
Hubert Fichte,
Hans-Jürgen Heinrichs,
Richard Kuba,
Michael Oppitz,
Eva Raabe,
Paul Rabinow,
Issa Samb,
Richard Sennett,
Mona Suhrbier,
Sophia Thubauville,
Vanessa von Gliszczynski
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