Die kommentierte Quellenedition versammelt erstmalig die wichtigsten Dokumente aus der Frühzeit der Bukowina, des 1775 ins Habsburgerreich integrierten Kronlandes im Osten. Anhand der mit Erläuterungen versehenen Dokumente aus den Archiven, aus Reiseberichten und aus Zeitungen des 18. und 19. Jahrhunderts, lässt sich die Geschichte der Vielvölkerregion Bukowina und ihrer multikulturellen Hauptstadt Czernowitz nachvollziehen. Eine Reihe der in diesem Band versammelten Dokumente werden hier erstmals publiziert, was dieser Veröffentlichung in der Reihe „Bukowinastudien“ eine besondere Bedeutung verleiht. Die umfassend kommentierte und mit einer wissenschaftlichen Einleitung ins Thema versehene Quellenedition bietet damit eine neue Grundlage für die historische Beschäftigung mit der Region und mit der Stadt Czernowitz, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem bedeutenden Zentrum deutschsprachiger Kultur und Literatur im Habsburgerreich geworden war.
Aktualisiert: 2022-10-20
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Der vorliegende Band enthält die Beiträge zur Tagung, die zwischen dem 20. und 25. September 2016 an der Alexandru Ioan Cuza-Universität Jassy/Iaşi unter dem Titel ",Toposforschung (...) im Lichte der U-topie'. Literarische Er-örterungen in/aus MitteIOsteuropa" stattgefunden hat. Sie wurde von dem Jassyer Germanistik-Lehrstuhl unter dem Zeichen der langjährigen Partnerschaft zwischen der Universität Iaşi und der Universität Konstanz zur Würdigung des 50-jährigen Bestehens der Universität Konstanz organisiert und vom DAAD-Alumni-Netzwerk großzügig unterstützt. Die Veranstaltung wurde ebenfalls von den beiden genannten Universitäten, vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München, vom Österreichischen Kulturforum Bukarest, vom Deutschen Kulturzentrum Jassy und vom Institut Français in Jassy gefördert.
Die an der ältesten, 1860 gegründeten Universität Rumäniens in der heute wichtigen Metropole an der südöstlichen Grenze der Europäischen Union abgehaltene internationale Konferenz nahm nicht zufällig das bekannte Paul Celan-Zitat aus dessen Darmstädter "Meridian"-Rede in ihren Titel auf: Der thematische Verweis auf den mittelosteuropäischen Raum, aus dem Celan stammte, und seine literarische ,,Produktivität" platzierte die wechselseitige Beziehung zwischen "Kultur-Landschaften" und die sich daraus ergebenden Voraussetzungen künstlerischer Werke in den Mittelpunkt der Debatten. Schon im 19. Jahrhundert und besonders im 20. Jahrhundert entwickelte sich unter dem Einfluss des technologischen Fortschritts, der damit yerbundenen tiefen sozialen Veränderungen, der wachsenden Urbanisierung eine neue Qualität der kulturellen Kommunikation auf europäischer Ebene, die allmählich die Kreativität anregende Pluralität zu einer wesentlichen Komponente des kontinentalen Ganzen begründete. Die Region Zentraleuropa/Mittelosteuropa übernahm dabei eine symptomatisch modellhafte Funktion als leidgeprüfte Brücke zwischen Sprachen und Kulturen. In diesem Sinne spielte die von Celan heraufbeschworene "U-topie" - als erwünschte Öffnung zu gleichzeitig sozialen und individuellen befreiten Horizonten die Rolle eines einschneidenden Stimulus für das literarische Schaffen, in dem die Dialektik der Inhalte und der Formen zu einer räumlich uneingeschränkten Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksmittel führte.
All diese Aspekte wurden während der Tagung in ihren unterschiedlichsten Facetten sorgfältig und ausführlich analysiert: Recherchen zu theoretischen Perspektiven und in diesem Bereich anzusetzenden kulturwissenschaftlichen Begrifflichkeiten (z. B. "Raum", "Gedächtnis", "Identität", "Differenz" u. a.), wie auch Beiträge zu ästhetisch relevanten Momenten, zu vielsprachigen dichterischen Persönlichkeiten und ihren Werken in und aus Mittelosteuropa wurden in Iaşi von einer Riege erfahrener und junger Fachleute aus Rumänien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Portugal, der Schweiz, der Tschechischen Republik, der Ukraine, Ungarn und den Vereinigten Staaten von Amerika im freien Ideenaustausch vorgeführt. Die Begegnung, an der auch Doktoranden und Studierende teilnehmen durften, bot damit eine Gelegenheit wechselseitigen und intensiven Kennenlernens mit dem Ziel der weiteren intellektuellen und wissenschaftlichen Vernetzung.
Aktualisiert: 2020-03-17
Autor:
Mihaela Aanei,
Laura Auteri,
Marijan Bobinac,
Laura Cheie,
Amy-Diana Colin,
Romanita Constantinescu,
Andrei Corbea-Hoisie,
Iona Craciun,
Moritz Csáky,
Larissa Cybenko,
Enikö Dácz,
Gabriel H Decuble,
Armin Eidherr,
Markus Fischer,
Maria Carolina Foi,
Ulrich Gaier,
Peter Gossens,
Martin A. Hainz,
Steffen Höhne,
CEZARA HUMĂ,
Maria Klanska,
Florian Kührer-Wielach,
Wojciech Kunicki,
Jacques Lajarrige,
Andrea Landolfi,
Gerhard Langer,
Ion Lihacia,
Ion Lihaciu,
Vivian Liska,
Susanne Lorenz,
Oxana Matiychuk,
Leslie Morris,
Joseph W. Moser,
Herbert Ohrlinger,
ANA MARIA PĂLIMARIU,
Andreas Pfützner,
Alexander Rubel,
Clemens Ruthner,
Petro Rychlo,
Marc Sagnol,
Réka Sánta-Jakabházi,
Frank Schablewski,
Elmar Schenkel,
Hans-Jürgen Schrader,
Francisca Solomon,
Cristina Spinei,
Pal S. Varga,
Gonçalo Vilas-Boas,
Tobias Weger,
Manfred Weinberg,
Michael Werner,
Markus Winkler,
Yvonne Zivkovic,
Iulia Zup
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Andrei Corbea-Hoişie, Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Jassy (Rumänien), ist mit einer Vielzahl von Schriften zur deutschsprachigen Literatur der Moderne und zur Kultur- und Literaturgeschichte der Bukowina (Paul Celan, Immanuel Weißglas, Rose Ausländer) hervorgetreten. Der vorliegende Band versammelt Beiträge von fast allen seiner Schülerinnen und Schüler und zeigt so das breite Spektrum kultur- und literaturwissenschaftlicher Arbeiten, die unter seiner Ägide entstanden.
Aktualisiert: 2020-03-17
Autor:
Mihaela Aanei,
Alina Bruckner,
Dragos Carasevici,
Nora Chelaru,
Alexandra Chiriac,
Gabriel H Decuble,
Cornelia Esianu,
Oana Gorbanescu,
Raluca Hergheligiu,
Anca Leauta,
Crina Leon,
Ion Lihaciu,
Laura Mihaileasa,
Anca Simona Moanga,
Hans Neumann,
Alexandrina Panaite,
Paulian Petric,
Ionana Rostos,
Alexander Rubel,
Ana-Maria Rusu,
Diana Schuster,
Andreea Scrumedia,
Ioan-Laurian Soare,
Francisca Solomon,
Cristina Spinei,
Mona-Cristiana Tripon,
Ramona Trufin,
Lucian ŢURCAŞ,
Iulia Zup
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Gedächtnis und Erinnerung haben sich innerhalb der Kulturwissenschaften zu magischen Worten entwickelt. „Erinnerung“ und „kulturelles Gedächtnis“ wurden in den 90er Jahren zu Leitbegriffen eines „cultural turn“, der die Geisteswissenschaften nachhaltig geprägt und auch verändert hat. Im Mittelpunkt der auf die jüngere Vergangenheit bezogenen Erinnerungskultur steht, besonders im deutschsprachigen Raum, der – auch literarisch-narrative – Umgang mit dem Jahrhundertverbrechen Holocaust. Deshalb widmen sich die meisten Beiträge in diesem Sammelband den prekären Identitäten der (ehemaligen) Bewohner einer – auch geistigen – Landschaft, über die die Geschichte brutal hinweggefegt ist. Im Mittelpunkt stehen die mitteleuropäischen Juden, deren Schicksal besonders von Flucht, Exil, und Vernichtung geprägt ist. Eine Besonderheit dieses Sammelbandes ist jedoch die Fokussierung auf eine „verlorene Landschaft“, die die Kategorie des Raumes in die Gedächtnisdebatte einbindet. Czernowitz und die Bukowina stellen einen symbolischen Gedächtnisort für die erschütternde Tatsache dar, dass die Totalitarismen des 20. Jahrhunderts nicht nur Millionen von Menschen auf dem Gewissen haben, sondern auch ganze Landschaften und ihre vielfältige, multiethnische Kultur ausgelöscht haben.
Aktualisiert: 2020-03-17
Autor:
Evelyn Adunka,
Markus Bauer,
Delphine Bechtel,
Helmut Brau,
Dragos Carasevici,
Andrei Corbea-Hoisie,
Pierre de Trégomain,
Marianne Hirsch,
Gabriel Kohn,
Eva Kovács,
Ion Lihaciu,
Attila Melegh,
Ana M Palimariu,
Alexander Rubel,
Peter Rychlo,
Leo Spitzer,
Heidemarie Uhl,
Júlia Vajda,
Péter Varga,
Zwi Yavetz
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Das vorliegende Buch verfolgt die Entstehung eines deutschsprachigen „kulturellen Feldes“ am Rande der Habsburgermonarchie: Die Provinzhauptstadt Czernowitz entwickelte sich im 19. Jahrhundert durch den Einfluss verschiedener Faktoren zu einem Träger und Experimentierfeld deutschsprachiger Kultur. In der hier behandelten Zeitspanne wurde der Grundstein für jene einzigartige literaturgeschichtliche Entwicklung gelegt, die zur Blütezeit der modernen, jüdisch geprägten Czernowitzer Literatur (v. a. Lyrik) führte, die mit den Namen von Paul Celan, Rose Ausländer, Alfred Gong oder Immanuel Weissglas verbunden ist. Am Anfang stand die in dieser ausführlichen und grundlegenden Studie dargestellte Entwicklung einer deutschsprachigen Theater-, Kunst-, Literatur- und Musikszene, sowie das gleichzeitige Aufblühen kleinerer und größerer Verlage, von Zeitungen und Zeitschrifteneditionen. Dem Pressewesen in der Bukowina ist ein ausführliches Kapitel gewidmet, das mit einer ganzen Reihe von Neuerkenntnissen und Richtigstellungen aufwarten kann. Die deutsche Sprache, derer sich die unterschiedlichen Völkerschaften der Bukowina nicht nur als Verkehrs- und Amtssprache sondern auch als Literaturidiom bedienten, belegt in Lihacius Deutung zusammen mit der Rolle des deutschsprachigen Pressewesens und dem immer wieder herausgestellten friedlichen Nebeneinander und Miteinander der verschiedenen Völker in dieser plurikulturellen Gesellschaft den Erfolg der „österreichischen Mission im Osten“
Aktualisiert: 2018-08-16
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Der Band stellt das einzigartige Phänomen einer mitteleuropäisch geprägten Presselandschaft vor. Mehr als 300 deutschsprachige Periodika sind zwischen 1848 und 1940 in Czernowitz erschienen. Diese Zahl und die thematische Vielfalt der Zeitungen und Zeitschriften belegen, dass der Presse an diesem Ort mit seiner spezifischen kulturellen Konstellation eine herausgehobene Funktion zufiel und sie aus heutiger Sicht ein wesentliches Instrument zur Rekonstruktion dieser Kulturlandschaft ist. Die Presse fungierte als wichtigstes Kommunikationsmedium im öffentlichen Raum und förderte die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Modernisierungsprozesse.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes erörtern maßgebende Herausgeber und Journalisten der Czernowitzer Presse von den Anfängen bis 1940, fokussieren auf einzelne Periodika, zeigen die Zusammenhänge von Presse, Kultur und Zivilisation auf und widmen sich den Begleiterscheinungen Zensur und Presseskandal. In allen Beiträgen wird eines deutlich: Die deutschsprachige Presse war für die Bildung und Ausformung der gesamten publizistischen Landschaft der Region vor und nach 1918 konstitutiv. An ihr manifestiert sich ein wechselseitiges dynamisches Kommunikationsnetz, das sowohl von der urbanen lokalen Schicht als auch von wichtigen Vertretern der gesamten mitteleuropäischen deutschsprachigen Kulturlandschaft gefördert wurde
Aktualisiert: 2018-08-16
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Der vorliegende Sammelband, der nun das Dutzend der Jassyer Beiträge zur Germanistik voll machen wird, geht auf eine Jassyer Tagung zurück, die unter dem gleichen Titel zwischen dem 1. und 5. November 2006 an der Alexandru Ioan Cuza-Universität stattfand. Das wissenschaftliche Ziel der im Rahmen des "Fritz-von-Thyssen-Sonderprogramms zum wissenschaftlichen Wiederaufbau in Südosteuropa der Alexander-von-Humboldt Stiftung" organisierten und mit Unterstützung des Instituts für für Deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas München, der Österreich-Bibliotheken und des Goethe-Zentrums Iasi durchgeführten Konferenz war die Erschließung und Erforschung der deutschsprachigen Presse in Mittelost- und Südosteuropa, die einen noch kaum ermittelten Kernbereich der Mitteleuropastudien darstellt. Zeitungsorgane, die aus einer Vielzahl von Gründen in deutscher Sprache erschienen (nicht nur für deutsche Minderheiten oder österreichische Verwaltungsbeamte ), bieten ein nahezu unerschöpfliches Reservoir für kulturwissenschaftliche Studien. Das konnte die Tagung anhand von vielen Fallstudien aus Rumänien, der Ukraine, Kroatien, Slowenien und anderen Ländern deutlich machen. Ebenso deutlich wurde aber auch, dass es zur systematischen Untersuchung dieser Stimmungs- und Meinungsbarometer des 19. und 20. Jahrhunderts aus der Vielvölkerregion des östlichen und südöstlichen Europa noch erheblicher internationaler Bemühungen bedarf. Dass dies in Zukunft in internationalen und interdisziplinären Arbeitsgruppen geschehen wird, ist mit ein Verdienst dieser Tagung, von der erhebliche Impulse für gemeinsame Projektarbeit ausgegangen sind. In der Tat war es die praktische Projektarbeit gewesen, die seitens der Organisatoren zur Überzeugung führte, dass eine solche Tagung zur systematischeren Erforschung deutschsprachiger Publizistik in Mittelost- und vor allem auch in Südosteuropa und zur Anregung gemeinsamer, übergreifender Projektarbeit dringend erforderlich sei. Die Erfahrungen des "Arbeitskreises Czernowitzer Presse", der sich zum Ziel gesetzt hat, die Textbestände der Presserzeugnisse aus Czernowitz aufzuarbeiten und zugänglich zu machen, und die Kontakte zu ähnlichen Initiativen in Deutschland, Österreich, Ungarn etc. haben uns darin bestärkt, ein solches Unterfangen in Angriff zu nehmen und in Jassy Spezialisten auf dem Gebiet des deutschsprachigen Pressewesens in Mittelost- und Südosteuropa zusammenzuführen.
Die nun vorliegenden Ergebnisse der Tagung zeigen einerseits wie wichtig und enorm prägend deutschsprachiges Kulturschaffen, Theater und Presse in diesem Teil Europas gewesen ist, andererseits zeigen sie auch auf, dass die systematische Erforschung dieser bedeutenden Quellen der Kulturgeschichte erst am Anfang steht!, dass es also noch viele Schätze aus den Zeitungsabteilungen der Bibliotheken zu heben gibt und Generationen von Doktoranden ergiebige und spannende Promotionsthemen in diesem Bereich werden finden können.
Die Gestaltung des Tagungsbandes folgt dem Konzept der Tagung. Beginnend mit dem systematisierenden Einführungsreferat Michael Nagels werden im ersten Teil des Bandes allgemein gehaltende und über die Einzelfallstudien hinaus weisende Beiträge zusammengefasst. Daran schließen sich Untersuchungen zu bestimmten Regionen oder Ländern an, in denen Autoren aus Rumänien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Slowenien, der Republik Moldau, der Ukraine, Großbritannien und Frankreich die Zeitungslandschaft im Osten und Südosten Europas beleuchten. Dabei reicht das Spektrum von den ersten deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften in Osteuropa aus der Zeit vor 1848 bis hin zu dem vom kommunistischen Regime 1949 in Rumänien etablierten Minderheitenblatt "Neuer Weg". Der dritte Teil des Bandes widmet sich dem in Iaci traditionellerweise im Vordergrund stehenden Komplex "Czernowitz". Die in vielerlei Hinsicht sehr besondere deutschsprachige Zeitungslandschaft Bukowina wird in mehreren Einzelstudien untersucht, wobei entweder einzelne Publikationsorgane oder ganz bestimmte Aspekte des Zeitungswesens, wie die Zensur oder das Schulwesen im Spiegel der Presse, Nationalismus und Antisemitismus usw. im Mittelpunkt stehen. Der abschließende vierte Teil widmet sich den laufenden Projekten, die sich der Digitalisierung und der Bestandsaufnahme der mittel-osteuropäischen Presse widmen. Von diesen Werkstattberichten und den anlässlich der Tagung begonnenen Kooperationen werden sicher weitergehende Ideen und Impulse für die noch am Anfang stehende Verwertung dieses reichen Quellenschatzes für die Geschichte der deutschen Sprache und Kultur, für die Geschichte der deutschen und österreichischen Minderheiten und der Juden in Mittel- und Südosteuropa ausgehen.
Aktualisiert: 2023-01-05
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Die hier vorliegende 11. Ausgabe der Jassyer Beiträge zur Germanistik beschäftigt sich mit dem Thema Literarische Brückenbauer und Brückenstürzer, wobei der Akzent stärker auf die konstruktiven Kräfte, also auf die Erbauer der Brücken gesetzt wurde. Als Eingrenzung wählten wir deutschsprachige Autoren zwischen 1850 und 1950, welche zwischen den Sprachen und Kulturen hin und her pendelten und folglich als Mittler zwischen den Menschen und Völkern fungierten. Wie es auch in unserer so genannten „postmodernen Gesellschaft“ immer augenfälliger wird, sind und waren die politischen und auch die kulturellen Grenzen niemals so stark, dass sie Menschen davon abbringen konnten, miteinander in Kontakt zu kommen; gehörte es nicht nur im 19. Jahrhundert zum ‚guten Ton’, durch das Erlernen von fremden Sprachen seinen Horizont zu erweitern, so gehört es mittlerweile in unseren Tagen zum festen Muss, mehrsprachig und kulturell offen zu sein. Studentinnen und Studenten werden mit Geldern aus der Europäischen Union dazu ermuntert, den Schritt aus ihrer gewohnten Umgebung zu machen. Ein modernes Studium der Sprachen kann auf einen Auslandsaufenthalt nicht verzichten, so dass nicht zuletzt an den Universitäten dies im Curriculum vorgeschrieben wird. Am Arbeitsmarkt steht die Auslandserfahrung ganz oben auf der Qualifikationsliste, gemeinsam mit der Kenntnis um ‚interkulturelle Kommunikation’ bzw. Kompetenz.
Viele der in diesem Sammelband genannten Autoren waren federführend an kulturellen und sprachlichen Austauschprozessen beteiligt: es ist bekannt, dass meist Einzelpersonen maßgeblich an der Etablierung von überregionalen oder internationalen Erfahrungen mitwirken. Genauso wie es einzelne Förderer von Schriftstellern sind, die eine Rezeption – manchmal durch eine erste Übersetzungsarbeit – in Gang bringen. Wer Brücken baut, verbindet die Menschen miteinander, der will oftmals als Mittler zwischen den Völkern stehen und sie bekannt machen. Eine ähnliche Funktion übernimmt heute gerne die Literaturwissenschaft, indem sie ‚verborgene’ Schätze hebt, vergessene Namen ins Gedächtnis ruft; auch sie baut Brücken zwischen den Werken und der Leserschaft.
Das hier behandelte Spektrum an Literatur und verschiedenen Autoren ist groß: von Robert Musil, Charles Sealsfield, österreichischen Exilanten in Mexiko reicht es hin zu Leo Smolle, Ernst Jünger, Friedrich Schlegel und Martin Walser. Des Weiteren beschäftigt sich ein Text mit der ‚Literarisierung der Deportationen in Transnistrien’, ein anderer mit dem Konzept ‚Heimat in der Literatur’ und ein weiterer ruft die Verbindungen zwischen Wien und der Bukowina in Erinnerung.
Wichtig schien uns die Aufnahme von zwei Beiträgen aus dem Fachbereich Linguistik – ein letzter Beitrag über zwischenmenschliche Kommunikation soll das Thema Brückenbau und Brückensturz aus kommunikationspsychologischer Sicht beleuchten und einen Beitrag zur besseren Verständigung bieten.
Aktualisiert: 2023-01-05
Autor:
Cornelia Cujba,
Sabine Eschgfäller,
Ernst Grabovszki,
Stefan Kutzenberger,
Ion Lihaciu,
Johann G Lughofer,
Adina L Nistor,
Alexandra Ohlenschläger,
Ana M Palimariu,
Francisca Solomon,
Philipp Wascher
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