Kreuzzüge, Gewaltmission, Inquisition, Hexenverfolgung, Kolonialismus – an allem sind die Christen Schuld. Jedenfalls wird ihnen das immer wieder vorgehalten. In der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche gibt es, wie überall, Licht und Schatten. Aber ist es deshalb berechtigt, das Christentum für alle Fehlentwicklungen verantwortlich zu machen? Dieses Buch stellt die 10 wichtigsten Standardvorwürfe auf den Prüfstand.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Kreuzzüge, Gewaltmission, Inquisition, Hexenverfolgung, Kolonialismus – an allem sind die Christen Schuld. Jedenfalls wird ihnen das immer wieder vorgehalten. In der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche gibt es, wie überall, Licht und Schatten. Aber ist es deshalb berechtigt, das Christentum für alle Fehlentwicklungen verantwortlich zu machen? Dieses Buch stellt die 10 wichtigsten Standardvorwürfe auf den Prüfstand.
Aktualisiert: 2020-07-27
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Welche Rolle kommt der Bibel in der Gemeindepraxis und damit auch der Praktischen Theologie zu? Lässt sich eine einfache Linie „von der Bibel hin zur Praxis“ ziehen? In diesem Sammelband, der als Festschrift für Helge Stadelmann verfasst wurde, geht es um eine Praktische Theologie, welche die gegenwärtige Praxis genau wahrnimmt und sich im Hören auf die Heilige Schrift Inspiration, Orientierung und Ziel geben lässt.
Mit einer biblisch-theologischen Interpretation der Leitformel „Kommunikation des Evangeliums“ unterstreicht Stefan Schweyer dieses Anliegen. Volker Kessler rezipiert und würdigt in seinem Beitrag die auf vier Schritten basierende praktisch-theologische Methodik Richard Osmers für den deutschen Sprachraum. Nach diesen beiden grundlegend-methodischen Beiträgen folgen in deinem zweiten Hauptteil Beiträge zur Exegese und Hermeneutik der Heiligen Schrift und in einem Dritten Beiträge zur Praxis des Glaubens in Kirche und Welt:
Mit der Bibel …
Der zweite Teil der Festschrift widmet sich exegetisch-theologischen und hermeneutischen Fragen. Am Anfang der exegetischen Studien steht Walter Hilbrands Analyse alttestamentlicher Motivsätze, die auf mögliche Begründungen ethischen Handelns hinweisen. Armin D. Baum widmet sich dem paulinischen Schweigegebot für Frauen und verortet dieses im Kontext von häuslichen und öffentlichen Versammlungen. Dass das Singen von Liedern auch eine verkündigende Dimension hat, wird in Joel Whites Untersuchung zu frühchristlichen Liedern deutlich. Gerhard Maier erörtert die umstrittenen historischen und theologischen Fragen, die sich im Blick auf die Person und das Lebensende des Judas stellen.
Die hermeneutischen Beiträge beginnen mit einer Rezeption der römisch-katholischen Dogmatik „Mysterium Salutis“, mit der Berthold Schwarz die Wichtigkeit einer heilsgeschichtlichen Interpretation der Bibel unterstreicht. Gegenüber einer kontextlosen Hermeneutik betont Wilhelm Faix die Bedeutung von Biografie und Persönlichkeit für den Zugang zur Bibel. Helmut Siemens zeichnet das Schriftverständnis Menno Simons und dessen Einfluss bis in die Gegenwart nach. Mit einem Vergleich zwischen charismatischer und fundamentalistischer Hermeneutik lädt Peter Zimmerling dazu ein, voneinander zu lernen und hermeneutische Positionen (selbst)kritisch zu hinterfragen.
… für die Praxis
Die ersten vier Beiträge des zweiten Teils widmen sich homiletischen Fragen: Rolf Hille präsentiert Grundzüge einer prinzipiellen Homiletik und betont dabei den inneren Zusammenhang von Schöpfungswort, Heilsgeschichte, Christuslogos, Kanon und Kerygma. Philipp Bartholomä plädiert für eine evangeliumszentrierte Predigt jenseits von billiger Gnade, Gesetzlichkeit und schalem Moralismus. Stephen Beck beschreibt die Herausforderungen interkultureller Predigtkommunikation und skizziert ein kulturüber-greifendes homiletisches Konzept. Dem gepredigten Wort selber wird mit Wolfgang Beckers Predigt über die Bibel als „Gottes Dynamo“ Raum gegeben.
Den Abschluss bilden Beiträge, die unterschiedliche Facetten kirchlicher Praxis in Bildung, Mission und Welt beleuchten: Armin Mauerhofer geht der Frage nach, inwieweit das Theologiestudium den Anforderungen, die sich in der Gemeindepraxis für Pastoren ergeben, gerecht wird. Heinz Dieter Giesbrecht gewinnt aus der Verbindung der biblischen Hirtenmetapher mit erziehungswissenschaftlichen Erkenntnissen das Profil eines Pädagogen als Hirten. Wie lohnenswert ein Blick in die Kirchengeschichte für aktuelle Fragestellungen ist, zeigt der Beitrag von Lutz E. von Padberg über den missionstheologischen Ansatz Alkuins. Friedemann Walldorf lotet den Zusammenhang von Mission und Dialog in der aktuellen Debatte aus. Inwiefern christlicher Glaube und Politik zusammenhängen, reflektiert Holger Böckel anhand der Präambel Europäischer Grundverträge.
Aktualisiert: 2022-01-12
Autor:
Philipp Bartholomä,
Armin D. Baum,
Stephen Beck,
Wolfgang Becker,
Holger Böckel,
Wilhelm Faix,
Heinz Dieter Giesbrecht,
Walter Hilbrands,
Rolf Hille,
Stephan Holthaus,
Volker Kessler,
Gerhard Maier,
Armin Mauerhofer,
Lutz E. von Padberg,
Berthold Schwarz,
Stefan Schweyer,
Helmut Siemens,
Friedemann Walldorf,
Joel White,
Peter Zimmerling
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"Die in Padbergs Buch gelieferte Gesamtschau von Mission und Christianisierung ist Voraussetzung für ein adäquates Verständnis der Missionierung im hiesigen Raum. Aus diesem Grunde ist die Lektüre des Buches nicht nur dem allgemein historisch Interessierten, sondern auch dem an der Geschichte Württembergisch Frankens orientierten Leser zu empfehlen." Theologische Literaturzeitschrift
Aktualisiert: 2021-09-09
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Aktualisiert: 2019-06-27
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Europa war nicht mit einem Schlag christianisiert, als sich Konstantin bekehrte, als Patrick die Iren missionierte, als Chlodwig sich taufen ließ, oder als Bonifaz die Donareiche fällte – zwischen diesen Meilensteinen lagen Jahrhunderte, und hintere Winkel Skandinaviens oder des Baltikums blieben noch bis weit ins Hochmittelalter bei ihrer heidnischen Religion. Lutz von Padberg stellt den ganzen komplizierten und langfristigen Prozess bis zu einer mindestens äußerlichen Übernahme des Christentums dar und legt viel Wert auf die Differenzierungen in den sowohl mit Herrschergewalt und Herrschaftsexpansion als auch mit großen kulturellen Bewegungen verbundenen Entwicklungen.
Aktualisiert: 2019-04-16
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Das vorliegende Buch ist ein Experiment, das seine Entstehung einer spontanen Idee verdankt. Als es im WS 2003/04 (an der Freien Theologischen Akademie, Gießen) im Proseminar "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten" der Abteilung Historische Theologie an die Verteilung von Themen für die Proseminararbeiten ging, hatte ich gleichzeitig eine Liste mit der
Überschrift "Was Theologen lesen sollten" verteilt, die Originalquellen aus nahezu 2000 Jahren Kirchengeschichte enthielt. Im Gespräch entwickelte sich der Plan, jeder Seminarteilnehmer solle sich aus dieser Liste einen Autor aussuchen und seine Arbeit über ihn und sein Werk schreiben. Alle sollten davon profitieren, und deshalb wurde beschlossen, diese Ausarbeitungen zu vervielfältigen und jedem zugänglich zu machen.
Begeisterung kam auf, schnell waren die Themen verteilt und bald ging es an die Arbeit. Das Ergebnis der Bemühungen liegt gebündelt in diesem Büchlein vor. (Lutz E. von Padberg, aus dem Vorwort)
Aktualisiert: 2019-03-20
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Bei der Christianisierung Europas im Mittelalter hat die Predigt des Evangeliums eine entscheidende Rolle gespielt. Sie war das wichtigste Kommunikationsmittel der Missionare, welche die Botschaft von Jesus Christus unter den Völkern verbreiten wollten. Obwohl die Missionspredigt daher ein zentrales Element bei der Entwicklung der europäischen Kultur gewesen ist, hat sie in der mediävistischen Forschung der letzten Jahrzehnte kaum Beachtung gefunden. Diese Zurückhaltung ist verständlich, denn trotz zahlreicher Berichte über Mission und Christianisierung namentlich in der hagiographischen Literatur gibt es kaum direkte Quellenzeugnisse. Es ist aber gepredigt worden, denn die Ausbreitung des Christentums ist eine unbezweifelbare Tatsache, die nicht nur auf politisch motivierte Zwangsmaßnahmen zurückgeführt werden kann. Eine erneute Spurensuche in den einschlägigen Texten des 7. bis 13. Jahrhunderts schien sich also zu lohnen. Sie konnte nur erfolgreich werden, wenn die Missionspredigt als Bestandteil eines komplexen Verkündigungsgeschehens begriffen wird.Das vorliegende Werk rekonstruiert die Erstbegegnung von Christen und Heiden bei den Angelsachsen, Friesen, Sachsen, Skandinaviern und Slawen so umfassend wie möglich. Nach der Schilderung von Berufung, Ausbildung und Sendung der Missionare sowie der Planung ihrer Einsätze stehen Praxis und Inhalte der Missionspredigt im Mittelpunkt der Untersuchung. Zum besseren Verständnis der Missionsarbeit wird dazu der paganen Kulttradition besondere Aufmerksamkeit gewidmet, trafen hier doch zwei Religionen mit unterschiedlichen Traditionen und gegensätzlichen Kulturen aufeinander.Aus den verschiedenen Quellenzeugnissen wird der theologische Gehalt einzelner Predigttypen erhoben und so das Vorgehen der Missionare anschaulich gemacht. Im Kern ging es dabei stets um die Frage, welcher Gott der für die Belange der Menschen nützlichere sei, weshalb der Religionswechsel auch nicht aufgrund dogmatischer Debatten, sondern allein nach lebenspraktischer Effizienz entschieden worden ist. Daher spielten handfeste Beweise der Macht Gottes stets eine herausragende Rolle. Die Quellenaussagen zu dieser Predigt ohne Worte werden eingehend unter Einbeziehung archäologischen Materials analysiert. Darüber hinaus bilden Theorie und Politik der Missionspredigt einen weiteren Schwerpunkt der Untersuchung. Da es einige Belege für zeitgleiche Reflexionen des missionarischen Vorgehens gibt, lassen sich dabei Anspruch und Wirklichkeit vergleichen.Schließlich war die Rolle der Politik zu berücksichtigen, haben doch etliche Herrscher die Ausbreitung des Glaubens und damit auch die Förderung der Missionspredigt als eine ihrer zentralen Aufgaben angesehen. In karolingischen Gesetzestexten finden sich sogar Anleitungen dazu, was den Leuten zu predigen sei. Allerdings war dieser Einsatz mancher Könige immer auch mit ihren machtpolitischen Interessen verwoben. Das konnte für die Missionare von Vorteil sein, ihre Arbeit aber auch nachhaltig behindern. Eine Folge davon waren bislang kaum beachtete heftige Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Schulen um die richtige Missionsmethode. Bei alledem war den Glaubensboten trotz mancher Klagen bewusst, dass sie ohne die Unterstützung der Herrscher kaum etwas ausrichten konnten. Im Kern, so ergibt sich, war die sich lange hinziehende Missionsepoche ein Kampf der Kulturen. Die Mission mit der Predigt im Zentrum stellt sich dabei als die bewusste Inszenierung religiöser Konfrontationen dar.Das flüssig geschriebene Buch, dessen Anmerkungsapparat sich eingehend mit der aktuellen Forschungsdiskussion auseinandersetzt, enthält eine umfangreiche Bibliographie sowie mehrere Register.Lutz E. v. Padberg ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Paderborn. Die Christianisierung Europas bildet einen Schwerpunkt seiner Forschungen.
Aktualisiert: 2021-02-02
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