Im Gegensatz zu Deutschland waren die österreichischen Freimaurer der Zwischenkriegszeit mehrheitlich jüdischer Herkunft und proeuropäisch orientiert. Unmittelbar nach dem "Anschluss" 1938 inhaftierte die SS führende Freimaurer und nötigte sie zur Übergabe des Logenbesitzes. Nichtjüdischen Mitgliedern bot das NS-Regime die Möglichkeit zur Anpassung, es gab aber auch Einzelfälle von aktivem Widerstand. Zum Verräter mutierte Kurt Reichl, der als Informant für den Ständestaat und danach für das NS-Regime arbeitete. Im Exil entstanden Logen nach österreichischem Vorbild in New York und Buenos Aires, in London und Sidney wurde dies verhindert, in Jerusalem und Tel Aviv schlossen sich die Entkommenen deutschen Logen an. Dank amerikanischer Hilfe gelang bereits 1945 die Neugründung der Großloge in Wien.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Im Gegensatz zu Deutschland waren die österreichischen Freimaurer der Zwischenkriegszeit mehrheitlich jüdischer Herkunft und proeuropäisch orientiert. Unmittelbar nach dem "Anschluss" 1938 inhaftierte die SS führende Freimaurer und nötigte sie zur Übergabe des Logenbesitzes. Nichtjüdischen Mitgliedern bot das NS-Regime die Möglichkeit zur Anpassung, es gab aber auch Einzelfälle von aktivem Widerstand. Zum Verräter mutierte Kurt Reichl, der als Informant für den Ständestaat und danach für das NS-Regime arbeitete. Im Exil entstanden Logen nach österreichischem Vorbild in New York und Buenos Aires, in London und Sidney wurde dies verhindert, in Jerusalem und Tel Aviv schlossen sich die Entkommenen deutschen Logen an. Dank amerikanischer Hilfe gelang bereits 1945 die Neugründung der Großloge in Wien.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Im Gegensatz zu Deutschland waren die österreichischen Freimaurer der Zwischenkriegszeit mehrheitlich jüdischer Herkunft und proeuropäisch orientiert. Unmittelbar nach dem "Anschluss" 1938 inhaftierte die SS führende Freimaurer und nötigte sie zur Übergabe des Logenbesitzes. Nichtjüdischen Mitgliedern bot das NS-Regime die Möglichkeit zur Anpassung, es gab aber auch Einzelfälle von aktivem Widerstand. Zum Verräter mutierte Kurt Reichl, der als Informant für den Ständestaat und danach für das NS-Regime arbeitete. Im Exil entstanden Logen nach österreichischem Vorbild in New York und Buenos Aires, in London und Sidney wurde dies verhindert, in Jerusalem und Tel Aviv schlossen sich die Entkommenen deutschen Logen an. Dank amerikanischer Hilfe gelang bereits 1945 die Neugründung der Großloge in Wien.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Das vorliegende Jahrbuch beginnt mit der neuen Rubrik "Grundlagen" mit einer quellenkritischen Untersuchung von David Taillades, der die "Old Charges" mit ihren 130 unterschiedlichen Manuskripten in ihren semantischen Unterschieden für die Publikation AQC der Londoner Kollegen analysierte und damit ihren vermuteten Entstehungszeitraum genauer als bisher datiert. In seinem von Bernhard Martin für die deutschsprachige Freimaurer-Forschung aufbereiteten Artikel legt er die Basis für eine Kontinuumstheorie, nach der sich die Geschichte der Freimaurerei auf der britischen Insel bis in ihre Gegenwart interpretieren lässt. Die Freimaurerei in Österreich ist nicht von solcher Kontinuität beglückt – dies motivierte Bernhard Martin zu seiner kritischen Bestandsaufnahme der institutionalisierten FM-Forschung „zwischen verboten und erlaubt“ (Günter Kodek) in puncto Vielfalt und Logik. Michael H. Weninger fasst seinen im Bestseller "Loge und Altar" publizierten Standpunkt zum historischen Konflikt zwischen katholischer Kirche und der Bruderschaft in einem Artikel zusammen und hält ihn für kirchenrechtlich beigelegt.
Die Österreich-Rubrik eröffnet Alexander Emanuely mit seiner Perspektive auf die Quellenlage zu Ludwig Lewis und anderen Freimaurern im Wien von 1848. Seine für einen Tag im Revolutionsjahr erfolgte Logengründung ist weiterhin kritisch zu sehen, da Lewis darüber Spitzelberichte für die Polizei verfasste. Gerhard Friedrich trägt einen ausführlichen biografischen Abriss zu Heinrich Glücksmann bei, dem seinerzeit in Bezug auf Auftritte in der Öffentlichkeit vielleicht bekanntesten Freimaurer Österreichs. Marcus G. Patka wiederum lässt die Biografien einiger Wiener Brüder im Spannungsfeld von Nationalismus und Weltenkette Revue passieren und fragt nach Konsequenzen in der Gegenwart. Zudem widmet er sich der Errichtung des Denkmals für den Sozialphilosophen Josef Popper-Lynkeus und beschreibt die von diesem initiierte „Nährpflicht“-Bewegung.
Als internationale Beiträge bringen wir einen Bericht über die vom NS-Regime angelegte Freimaurer-Datei im Reichsicherheitshauptamt. Seine Suche nach der viele Jahrzehnte lang verschollenen Kartothek beschreibt der norwegische Historiker Helge Bjørn Horrisland. Aus Belgrad steuert Slobodan Markovich einen Artikel über den dortigen Freimaurer-Kongress von 1926 bei, der durch den „Bruderkuss“ zwischen Leo Müffelmann und Arthur Groussier in die Geschichte einging. Jaap Sadilek fasst über 300 Jahre Freimaurer-Geschichte in den tschechischen und slowakischen Gebieten zusammen. Aus dem Blickwinkel der Kunst interpretiert Ruth Mateus ihre Portraitzeichnung des britischen Literatur-Nobelpreisträgers Rudyard Kipling und sein Gedicht "If". Ein Update seiner Forschung zur Geschichte der Loge „Lessing zu den drei Ringen“ liefert Andreas Nader, der zuletzt 2018 an dieser Stelle über die Grenzlogenzeit schrieb. In der ebenfalls neuen Rubrik "Kunst" findet sich der erste Teil eines monumentalen Artikels über freimaurerische Musik von Maximilian Fröschl und Günter Thomasberger, der im kommenden Jahrbuch seinen Abschluss finden wird. (Aus dem Vorwort der Redaktion)
Aktualisiert: 2022-09-30
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Trotz aller Pandemie-bedingter Schwierigkeiten ist es auch dieses Jahr wieder gelungen, zahlreiche Artikel im Wiener Jahrbuch für historische Freimaurer-Forschung zu vereinigen: Den Anfang macht Franz Praher mit einer Reise ins Mittelalter zu Johannes Reuchlin, der durch seinen Humanismus als Freimaurer avant la lettre bezeichnet werden kann. Die Bonner Universitätsdozentin und Ausstellungskuratorin Alma Hannig ist Österreich-Spezialistin, hat über Bertha von Suttner promoviert und schreibt bei uns über die Österreichische Friedensgesellschaft. An der Universität Wien tätig ist die Historikerin Brigitte Rath, die in jahrelanger Forschungstätigkeit das Material für eine Publikation zur Pazifistin Olga Misar zusammentrug. Sie verfasste einen Beitrag über deren Ehemann Wladimir Misar, der von 1922 bis 1938 als Großsekretär der Großloge von Wien diente. Beide zusammen stellten einen bedeutenden Knoten zwischen Netzwerken von Männern und Frauen der Wiener Zwischenkriegszeit dar. Von Wladimir Misar wurde auch ein Text zum Verein „Bereitschaft“ aus der Wiener Freimaurer-Zeitung übernommen. Dies in Ergänzung zu einem kurzen Beitrag von Marcus G. Patka zu diesem Verein, der quasi als Flaggschiff der sozial-aktivistischen Tätigkeit von Wiener Freimaurern gegründet wurde. Beides dient als Hinführung zu einer mediensoziologischen Analyse der Zeitschrift „Bereitschaft“ des Soziologen und neuen Mitherausgebers dieses Jahrbuchs Bernhard Martin. Ein weiterer Beitrag desselben Autors evaluiert verschiedene Projekte empirischer Sozialforschung zur Soziologie der Freimaurerei in Österreich im Rahmen der Freimaurer-Akademie der Österreichischen Großloge während der vergangenen 25 Jahre. Auf Publikumsinteresse über die Grenzen hinaus dürfte der Beitrag über die Entstehungsgeschichte des Lessing-Denkmals am Wiener Judenplatz von Marcus G. Patka stoßen, da hier ein nicht unwesentliches Stück Stadtgeschichte aufgearbeitet wurde und die Mitglieder österreichischer Logen dieses Denkmal nunmehr getrost als das „ihre“ bezeichnen können. Hierzu in Ergänzung erscheint ebenfalls aus der Wiener Freimaurer-Zeitung ein Text von Armin Brunner über Lessing. Einen „alpinen Schwerpunkt“ setzen Helmut Reinalter mit seinem Beitrag über die Innsbrucker Loge „Zu den drei Bergen“ und Andreas Herbst mit einem Vergleich der Freimaurerei in Österreich und der Schweiz. Der Essay von Alexander Emanuely geht auf die Abspaltung von der Loge „Zukunft“ im Jahr 1953 ein, aus der heraus sich eine Unabhängige Freimaurerloge gründete. Somit findet sich in diesem Jahrbuch ein großer Österreich-Schwerpunkt, der mit dem Abschnitt Europa ergänzt wird. Der Schotte John Belton stellte uns seinen bemerkenswerten Aufsatz zu Fragen der Regularität zur Verfügung, der nunmehr erstmals auf Deutsch erscheint. In Fortsetzung seiner Quellenedition zum Thema „Konferenz von Aachen 1928“ präsentiert Marcus G. Patka die Berichte, die Kurt Reichl darüber in den Jahren 1935 bis 1937 für die SS verfasst hatte. Den Abschluss bilden Peter Scheers Artikel über den Ethiker Hans Jonas und Johannes Kollers Würdigung der Shriners.
Aktualisiert: 2021-10-31
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Das Jahr 2020 wird mit der Corona-Krise in die Menschheitsgeschichte eingehen und es bleibt zu hoffen, dass es das einzige seiner Art bleibt. Alle Lebensbereiche sind betroffen, auch die Freimaurerei: Das Wiener Logenhaus musste geschlossen werden, viele Logen haben den Kontakt untereinander ins Internet verlegt, doch ein Ritual lässt sich in dieser virtuellen Welt nicht durchführen. Das Ritual erfordert Präsenz und Anteilnahme, sein Zauber ersteht im Moment seiner Durchführung und ist nur persönlich erlebbar.
Für die Edition dieses Jahrbuchs hat sich die ungewollte „Auszeit“ des Lockdowns als positiv erwiesen, da eine größere Zahl umfassender Studien eingegangen sind, die ein weites historisches Spektrum abdecken: Im intellektuellen Umfeld der Wiener Logen vor und nach dem Ersten Weltkrieg finden sich die „wissenschaftliche Weltanschauung“ ebenso wie die Yoga-Lehre oder auch der Okkultismus. Einzeldarstellungen widmen Georg Klee dem Ritual-Autor Hermann Beigel, Alexander Emanuely dem Publizisten und Aktivisten Carl Colbert und Gisela Herrnstadt-Steinmetz dem Finanzexperten Gottfried Kunwald.
Für die Epoche nach 1945 kommt ein Beitrag zu Bernhard Scheichelbauer hinzu, die Quellen dazu fand Paul Rousseau in den Archiven der Großloge von Luxemburg. Alfred Stalzer widmet Achim Benning zu seinem 85. Geburtstag ein umfassendes Porträt, erweitert um drei der besten Texte aus dessen Feder. Auch Heinz Sichrovsky darf mit seinem Beitrag über Thyl Ulenspiegel einmal mehr unter den Autoren begrüßt werden. Gert Rudolf porträtiert den herausragenden Freimaurer und Prager Schriftsteller Johannes Urzidil, der als Herausgeber der Zeitschrift „Die drei Ringe“ fungierte und zahlreich kluge Kommentare verfasste. Als Gastautor aus Deutschland findet sich Ralf Bernd Herden mit seiner Betrachtung des Lebensweges von Hitlers Wirtschaftsminister Hjalmar Schacht. In der NS-Zeit diente der ehemalige Freimaurer Kurt Reichl dem NS-Geheimdienst als Informant, einige seiner Berichte finden sich als beklemmende Zeitzeugnisse ebenfalls in diesem Jahrbuch. In den Jahren davor ging er mit der „Konferenz von Aachen“ zumindest in die Geschichte der Freimaurerei ein. Marcus G. Patka dokumentiert Reichls Begegnung mit dem Jesuitenpater Hermann Gruber S. J. und der publizistischen Debatte rund um die Konferenz von Aachen 1928. Diese Thematik wird im nächsten Jahrbuch fortgesetzt. Als einer der letzten Überlebenden des NS-Konzentrationslagers Auschwitz berichtet Andreas Weiss über diesen Abschnitt seines Lebens. Es bleibt mit Klaus- Jürgen Grün, einem weiteren deutschen Gastautor, vorbehalten, die Möglichkeiten der Freimaurerei im digitalen Zeitalter auszuloten.
Den Abschluss bilden Nachrufe auf den österreichischen Altgroßmeister Heinz Scheiderbauer und den englischen QC-Pastmaster John Acaster. Hinzu kommt die Bücherschau mit einem Blick auf aktuelle Neuerscheinungen.
Aktualisiert: 2021-02-18
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Das Jahrbuch der Quatuor Coronati Wien zum Jahr 2019 setzt einen Schwerpunkt auf die Zeit des Ersten Weltkrieges. Hierfür konnten neben Beiträge heimischer Autoren auch solche renommierter Autoren wie Helge Björn Horrisland (Norwegen), John Acaster (England) und Paul Rousseau (Luxemburg) gewonnen werden.
Die Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg fördert viel Leidvolles aus der Geschichte der Freimaurerei in Europa zutage. Entlang der Frontstellungen im Krieg verlief auch jene unter den Großlogen der beteiligten Länder – niemals war die Verwirklichung einer Weltenkette ferner. Mehr noch: Freimaurer der Feindstaaten der Achsenmächte – Italien und Frankreich – wurden beschuldigt, den Kriegsausbruch aktiv gefördert zu haben.
Besonders umfangreich sind im Jahrbuch 2019 auch die Sektionen „Österreich“ und „Internationales“ ausgefallen.
Aus dem Inhalt:
Die Freimaurerei und der Erste Weltkrieg (Helge Björn Horrisland)
British Freemasonry in World War I (John T. Acaster)
Die Großmeister Joseph Junck und Edmond Quartier-la-Tente: Ein Bruderband zwischen den kriegerischen Mächten im Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) (Paul Rousseau)
Patriotismus oder Pazifismus? Die Wiener Freimaurer-Zeitschrift Der Zirkel im Ersten Weltkrieg (Marcus G. Patka)
Der sozialistische Pazifist Rudolf Goldscheid und der Erste Weltkrieg (Bernhard Martin)
Der Erste Weltkrieg und die Freimaurerei (Kurt Bednar)
Das Ritual der Großloge von Wien aus dem Jahr 1918 (Georg Klee)
1869–1874 – Der turbulente Wiederbeginn der Freimaurerei in der Loge „Humanitas“ (Gerhard Friedrich)
Wendepunkt 1874/75: Mit Bruderzwist in die Zukunft (Gerhard Friedrich und Rudolf Nagiller)
Karitative Institutionen der Grenzlogenzeit (Winfried Schwarz)
Der Verein „Heimat“ der gerechten und vollkommenen Loge „Lessing zu den Drei Ringen“ (Andreas Nader)
Demokratie des Denkens – Über den Zeitungsherausgeber, Politiker und Freimaurer Maximilian Schreier (Alexander Emanuely)
Zurück zu Viktor Adler! (Maximilian Schreier)
Die „unheimliche“ Freimaurerei (Maximilian Schreier)
Moriz Scheyer. Das Schicksal eines Typoskriptes und seines Verfassers (Gerhard Dorfer)
Mein Großvater Georg Fischer. Vertrauensanwalt der mosaischen Kaufmannschaft (Wolfgang Georg Fischer)
Felix Fleischner: Spross einer Wiener Freimaurer-Familie und Radiologe von Weltruhm (Hans Jantsch)
„Muss man tot sein, bevor einen die Leute leben lassen?“ (Manfred Wagner)
Die Papstkirche und die Freimaurerei (Fritz Schindlecker)
Thomas Paine oder: Wie wir sein sollen (Michael Stampfer)
Großorient von Baden und Badischer Landeslogenverein von der Gründung 1806 zum Freimaurerverbot 1813 (Ralf Bernd Herden)
Was Helene Hadik-Barkóczy a real freemason or not? (László Vári)
Exhibition on the Artist and Freemason Alphonse Mucha (Jaap Sadilek)
Anmerkungen zur Geschichte Mexikos und der Freimaurerei in Mexiko (Walter Eigel)
Aktualisiert: 2021-02-18
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Basierend auf Max Nordaus Diktum vom 'Muskeljudentum' erhob sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts innerhalb der zionistischen Bewegung die Forderung nach sportlicher Ertüchtigung, um ein neues körperliches Selbstbewusstsein zu gewinnen, aber auch um den Antisemitismus abzuwehren. Durch oft nur inoffizielle 'Arierparagraphen' wurden Juden zunehmend aus Turn- und Sportvereinen ausgeschlossen. Es entstanden zahlreiche jüdische Sportklubs, der berühmteste war die 1909 in Wien gegründete 'Hakoah' (hebr.: 'Kraft'). Sie umfasste bis 1938 die Sektionen Fußball, Schwimmen, Tennis, Ringen, Wasserball, Leichtathletik, Ski und Touristik, Handball, Schach und andere. Aus ihren Reihen gingen zahlreiche Spitzensportler hervor, die bei internationalen Wettkämpfen oder Länderspielen zum Einsatz kamen.
Diesen und den jüdischen Sportlern anderer Vereine widmete der langjährige 'Hakoah'-Präsident Ignaz Hermann Körner dieses aus der Erinnerung geschriebene Lexikon.
Es enthält zahllose Details und Anekdoten über jüdische Sportstars sowie ihre Titel und Rekorde. Es liefert einen tiefen Einblick in die bislang kaum dokumentierte Sportgeschichte Österreichs in der ersten Hälfte des 20. Jhdts. Anschaulich lassen zahlreiche Abbildungen die glorreiche Zeit der 'Hakoah' und des jüdischen Sports in Wien erstehen.
Das Buch erscheint begleitend zur Ausstellung 100 Jahre 'Hoppauf Hakoah!', die von 4. Juni bis 7. September 2008 im Jüdischen Museum Wien gezeigt wird.
Aktualisiert: 2023-02-22
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Humor ist ein wesentlicher Bestandteil jüdischen Lebens. Er reflektiert das innerjüdische Verhalten und spiegelt den Umgang mit einer oft feindseligen Umwelt. Jüdischer Humor ist zumeist warmherzig und menschenfreundlich, nach dem Holocaust aber auch zynisch und kohlrabenschwarz. Er umfasst ein breites Spektrum von seinen Wurzeln in Osteuropa bis hin zu Ephraim Kishon in Israel sowie Billy Wilder, Mel Brooks oder Woody Allen in Hollywood. Dazwischen liegt die Hochblüte der Unterhaltungskultur in Wien und Berlin: Kabarett, Revue und Film – oder Karl Farkas, Fritz Grünbaum, Hermann Leopoldi, Friedrich Hollaender, Kurt Tucholsky und Ernst Lubitsch; 'Simpl' und 'Kabarett der Komiker'. Gemeinsam werden jüdische und nichtjüdische Stars vom NS-Regime verfolgt – Ermordung im KZ oder Flucht ins Exil beenden die Ära. Anders als Berlin kann das Wien der Nachkriegszeit an die jüdische Tradition des Humors anknüpfen, dafür stehen Namen wie Georg Kreisler, Gerhard Bronner, Hugo Wiener und einmal mehr Karl Farkas.
Aktualisiert: 2022-06-02
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Die österreichische Freimaurerei vor und nach dem Ersten Weltkrieg war pazifistisch, sozialreformerisch und internationalistisch ausgerichtet. Ihre Mitglieder gehörten zu den Gründern der Österreichischen Friedensgesellschaft, des Wiener Volksbildungsvereins, des Vereins 'Freie Schule', der Vereine 'Bereitschaft', 'Allgemeine Nährpflicht', der Ethischen, der Sozialpädagogischen und der Soziologischen Gesellschaft oder auch der Österreichischen Liga für Menschenrechte und der Paneuropäischen Union.
Die österreichische Freimaurerei vor und nach dem Ersten Weltkrieg war pazifistisch, sozialreformerisch und internationalistisch ausgerichtet. Sie engagierte sich für die Erziehung des Menschen zur Ethik und daher auch in der Schulgesetzgebung. Hier trafen Vertreter des Liberalismus auf jene der Sozialdemokratie. Hier erhielten der Friedensnobelpreisträger Alfred Hermann Fried und der Pan-Europa-Begründer Richard Coudenhove-Kalergi Unterstützung in ihrer Arbeit für Frieden und Wohlstand in Europa. Auch hochrangige Sozialdemokraten wie Ferdinand Hanusch, Julius Tandler, Franz Schuhmeier, Josef Karl Friedjung und Victor Hammerschlag waren Logen-Mitglieder, zudem mehrheitlich assimilierte Juden. Freimaurer waren an der Gründung und Organisation von pazifistischen und sozialreformerischen Vereinen beteiligt, deren Geschichte hier umrissen wird. Dies waren vor dem Krieg die Österreichische Friedensgesellschaft, der Wiener Volksbildungsverein, der Verein 'Freie Schule', die Ethische Gesellschaft und der Bund für Mutterschutz sowie die Sozialpädagogische und die Soziologische Gesellschaft. Nach 1918 wurden Geld und Energie in die Vereine 'Bereitschaft' und 'Allgemeine Nährpflicht', die Ethische Gemeinde, die Liga für Menschenrechte sowie die Paneuropäische Union und die Völkerbundliga investiert. Hieraus entsteht ein facettenreiches Bild einer aktivistischen, gesellschaftspolitischen Strömung. Ihr Begegnungszentrum hatte sie in der Großloge von Wien.
Aktualisiert: 2020-03-02
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Aktualisiert: 2019-01-04
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Im Gegensatz zu Deutschland waren die österreichischen Freimaurer der Zwischenkriegszeit mehrheitlich jüdischer Herkunft und proeuropäisch orientiert. Unmittelbar nach dem "Anschluss" 1938 inhaftierte die SS führende Freimaurer und nötigte sie zur Übergabe des Logenbesitzes. Nichtjüdischen Mitgliedern bot das NS-Regime die Möglichkeit zur Anpassung, es gab aber auch Einzelfälle von aktivem Widerstand. Zum Verräter mutierte Kurt Reichl, der als Informant für den Ständestaat und danach für das NS-Regime arbeitete. Im Exil entstanden Logen nach österreichischem Vorbild in New York und Buenos Aires, in London und Sidney wurde dies verhindert, in Jerusalem und Tel Aviv schlossen sich die Entkommenen deutschen Logen an. Dank amerikanischer Hilfe gelang bereits 1945 die Neugründung der Großloge in Wien.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Vor 100 Jahren blitzte zum ersten Mal überall in Wien das leuchtende Rot der von Karl Kraus (1874- 1936) herausgegebenen Zeitschrift Die Fackel auf. Hymnisch verehrt, aber auch bodenlos gehasst wurde sie für ihre geballte Angriffslust, ihre sezierend scharfen Urteile, ihre hohe Sprachkunst und die Unerbittlichkeit ihres moralischen Anpruches. Pointiert kommentierte sie bis zum Tod ihres Herausgebers Politik und Gesellschaft sowie Kultur und intellektuelle Strömungen von der Jahrhundertwende bis zum Untergang der Ersten Republik. Das vorliegende Buch vereint kenntnisreiche Essays renommierter Kraus-Forscher über den geistigen und personellen Kosmos der Fackel mit über 250 Abbildungen von Karl Kraus, seinen ZeitgenossInnen, seinen Schriften und den Stätten seines Wirkens, die in dieser Bandbreite erstmalig zugänglich gemacht werden.
Aktualisiert: 2023-02-22
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Aktualisiert: 2019-07-09
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Politik, Gesellschaft, Kultur, Kunst und Religion sind im Wien der Ersten Republik durch eine immense Zunahme der Integration und Partizipation der jüdischen Bevölkerung charakterisiert. Die innergesellschaftliche Dynamik der jungen Demokratie und die Wechselwirkung der verschiedenen jüdischen Milieus, die Zuwanderungen aus Ost- und Südosteuropa sowie die wachsende kulturelle Vernetzung mit Berlin, Budapest, Paris und Prag führten zu einflussreichen Ausprägungen der österreichisch-jüdischen Kultur in allen Bereichen der Entwicklung der Stadt Wien. Antidemokratische Tendenzen, insbesondere der Antisemitismus, beeinflussten sowohl die tagespolitischen Debatten als auch die innerjüdischen Diskussionen im Spannungsfeld von Integration, Antisemitismus und Zionismus. Die Publikation „Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938. Akkulturation, Antisemitismus, Zionismus“ versammelt interdisziplinäre Beiträge von renommierten WissenschaftlerInnen aus Österreich, Deutschland, Israel und den USA, die die „Wiener jüdische Erfahrung von 1900-1938“ in ihren Beiträgen aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Schwerpunkt auf der bisher nicht ausreichend erforschten Zwischenkriegszeit beleuchten. Mit Beiträgen von: Evelyn Adunka, Gabriele Anderl, Steven Beller, Elisabeth Brainin u. Samy Teicher, Brigitte Dalinger, Klaus Davidowicz, Peter Dusek, Armin Eidherr, Sander Gilman, Sandra Goldstein, Murray G. Hall, Werner Hanak, Dieter Hecht, Klaus Hödl, Peter Landesmann, Eleonore Lappin, Albert Lichtblau, Hanno Loewy, Elisabeth Malleier, Siegfried Mattl, Wolfgang Müller-Funk, Michael Laurence Miller, Harriet Pass Freidenreich, Birgit Peter, Marcus G. Patka, Michaela Raggam-Blesch, Bettina Riedmann, Karin Stögner, Karin Wagner.
Aktualisiert: 2022-08-06
Autor:
Evelyn Adunka,
Gabriele Anderl,
Steven Beller,
Brigitte Dalinger,
Klaus S. Davidowicz,
Peter Dusek,
Barbara Eichinger,
Armin Eidherr,
Harriet Pass Freidenreich,
Sander L. Gilman,
Sandra Goldstein,
Murray G. Hall,
Werner Hanak-Lettner,
Bettina Harandi-Riedmann,
Dieter J. Hecht,
Klaus Hödl,
Peter Landesmann,
Eleonore Lappin-Eppel,
Albert Lichtblau,
Hanno Loewy,
Elisabeth Malleier,
Siegfried Mattl,
Michael L. Miller,
Wolfgang Müller-Funk,
Marcus G. Patka,
Birgit Peter,
Michaela Raggam-Blesch,
Frank Stern,
Samy Teicher,
Karin Wagner
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Der jüdische Geist, geschärft durch die über viele Jahrhunderte stattfindende Auseinandersetzung mit dem geschriebenen Wort und die damit einhergehende ständige Gefahr der Verfolgung, hat in Wien ein intellektuelles Umfeld geschaffen, in dem Juden wie Nichtjuden das Kabarett in einer hemmungslosen Schaffenskraft zu einer einmaligen Blüte bringen konnten. Die Beiträge in dieser Publikation zeigen die Vielfalt des Themas: Conferenciers, Biographien, aber auch Geschichten einzelner Etablissements und Exilkabarett stehen im Mittelpunkt.
Aktualisiert: 2020-02-15
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