Trotz der zunehmenden Finanzialisierung und Privatisierung von Stadtraum entstehen vielerorts Räume, die sich aus einer nicht-renditeorientierten Praxis heraus entwickeln. Auch aufgrund mangelnder kommunaler Absicherung findet in Berliner Nachbarschaften eine stadtpolitische Selbstermächtigung statt, indem Orte jenseits von Marktlogiken als für alle zugängliche und gemeinsame Räume offengehalten werden.
Dieser zivilgesellschaftlichen Planungsarbeit, die auch die sozialen Gefüge am Ort erhält und weiter stärkt, wurde an drei Orten in Berlin nachgegangen: Im Nachbarschaftsraum neben dem Kotti-Shop im Neuen Zentrum Kreuzberg entsteht eine kollektive Spielplatzplanung; die station urbaner kulturen/ nGbK Hellersdorf hält für eine freiräumliche Allmende am «Place Internationale» eine Nutzungsvereinbarung, die Initiative Hermannplatz unterstützt die Nachbarschaft im Kampf gegen den Abriss des Karstadtgebäudes und die Verdrängung lokaler Gewerbetreibender.
Studierende haben sich ein Semester lang als Kartograf:innen in eine Kooperation mit den Initiativen vor Ort begeben und drei grossformatige Zeichnungen erstellt, die die kooperativen Arbeitsweisen im jeweiligen Kontext modellhaft für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung aufzeigen. Sie veranschaulichen den Zusammenhang zwischen selbstverwalteter Planungsarbeit und nachbarschaftlicher Raumproduktion und befragen die Rolle von Politik und Verwaltung als – eigentlich – Gemeingut-sichernde Instanz. Als Handreichung und Debattenbeitrag dienen die Kartierungen der Etablierung kooperativer Designansätze im Widerstand gegen eine renditeorientierte Stadtentwicklung.
Aktualisiert: 2023-05-10
Autor:
Maria Arnold,
Laurenz Blaser,
Chloe Borreguero Boleis,
B. Paula Granda Ojeda,
Anders Grivi Coleman,
Oliver Gudzowski,
Julia Hartmeyer,
Gustav Ingold,
Jakob Köchert,
Sarah Malinowski,
Dagmar Pelger
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Trotz der zunehmenden Finanzialisierung und Privatisierung von Stadtraum entstehen vielerorts Räume, die sich aus einer nicht-renditeorientierten Praxis heraus entwickeln. Auch aufgrund mangelnder kommunaler Absicherung findet in Berliner Nachbarschaften eine stadtpolitische Selbstermächtigung statt, indem Orte jenseits von Marktlogiken als für alle zugängliche und gemeinsame Räume offengehalten werden.
Dieser zivilgesellschaftlichen Planungsarbeit, die auch die sozialen Gefüge am Ort erhält und weiter stärkt, wurde an drei Orten in Berlin nachgegangen: Im Nachbarschaftsraum neben dem Kotti-Shop im Neuen Zentrum Kreuzberg entsteht eine kollektive Spielplatzplanung; die station urbaner kulturen/ nGbK Hellersdorf hält für eine freiräumliche Allmende am «Place Internationale» eine Nutzungsvereinbarung, die Initiative Hermannplatz unterstützt die Nachbarschaft im Kampf gegen den Abriss des Karstadtgebäudes und die Verdrängung lokaler Gewerbetreibender.
Studierende haben sich ein Semester lang als Kartograf:innen in eine Kooperation mit den Initiativen vor Ort begeben und drei grossformatige Zeichnungen erstellt, die die kooperativen Arbeitsweisen im jeweiligen Kontext modellhaft für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung aufzeigen. Sie veranschaulichen den Zusammenhang zwischen selbstverwalteter Planungsarbeit und nachbarschaftlicher Raumproduktion und befragen die Rolle von Politik und Verwaltung als – eigentlich – Gemeingut-sichernde Instanz. Als Handreichung und Debattenbeitrag dienen die Kartierungen der Etablierung kooperativer Designansätze im Widerstand gegen eine renditeorientierte Stadtentwicklung.
Aktualisiert: 2022-07-21
Autor:
Maria Arnold,
Laurenz Blaser,
Chloe Borreguero Boleis,
B. Paula Granda Ojeda,
Anders Grivi Coleman,
Oliver Gudzowski,
Julia Hartmeyer,
Gustav Ingold,
Jakob Köchert,
Sarah Malinowski,
Dagmar Pelger
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Was haben urbane Freiräume mit Gewerberäumen und Wohnraum zu tun? All diese Räume können im Sinne des Gemeinwesens Stadt als Gemeingüter verstanden werden. Sie bilden unterschiedliche Raumtypen des Gemeinschaffen aus, wenn sie inklusiv und kollektiv angeeignet werden und funktionieren dann jenseits der Zuschreibungen von Öffentlich und Privat. Diese räumlichen Ressourcen der Stadt, ebenso wie die Regeln, Konventionen und sozialen Beziehungen, die das Zusammenleben in diesen Räumen organisieren, basieren auf einer Vorstellung von Eigentum, die sich am gemeinsamen Gebrauch und nicht am Gewinn orientiert.
Dagmar Pelger lotet das vielschichtige und auch widersprüchliche Potential des Konzeptes der Commons aus. Durch kartographische Bestandsaufnahmen an konkreten Orten in Berlin werden räumliche Phänomene und Zuschreibungen dieser Vergemeinschaftung sichtbar. Die interdisziplinär entstandenen Mappings geben Aufschluss über Typen, Prozesse und Regelwerke räumlichen Gemeinschaffens und zeigen damit auch Wege der Gestaltbarkeit von Stadt als Spatial Common auf.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Der sogenannte Wrangelkiez in Kreuzberg ist eines der am stärksten von Gentrifizierung bedrohten Stadtviertel Berlins, verfügt aber zugleich über eine der widerstandsfähigsten Bewohnerschaften der Stadt. Die urbane Nachbarschaft wird in der vorliegenden Publikation unter dem Gesichtspunkt der Commons und des (Dis-)Commonings betrachtet. Dies geschieht aus dreierlei Perspektiven: Planung, Gemeinwesenarbeit und Bildungsarbeit. In der vorliegenden als Bildungsmaterial und Forschungsdokumentation zugleich konzipierten Publikation wird die Nachbarschaft auf ihre Potentiale ihrer Re-/Produktion von sozial-räumlichen Beziehungsgeflechten, Zugangssystemen aber auch in Bezug auf die Risiken der Abschöpfung nachbarschaftlich hergestellter "Güter" untersucht: In welchem Zusammenhang stehen der Raum der Nachbarschaft, das Beziehungsgefüge der Nachbar_ innen und die täglichen Handlungen, die beides verbinden? Mit welchen Mitteln wird der urbane Raum als Ort der Interaktion und Teilhabe gemeinschaftlich erzeugt und erhalten? Welche geplanten oder ungeplanten Prozesse haben Einfluss auf die räumliche Struktur sowie auf den Alltag der Bewohner_innen und Nutzer_innen? Wer bedient sich der kollektiv erzeugten Werte im Raum bzw. wem werden sie zur Verfügung gestellt? Die Publikation wurde durch Weiterbearbeitung der Ergebnisse des im Sommersemester 2017 durchgeführten Recherche- und Kartierungsseminars „Spatial Commons. Hin und weg vom Kiez“ erstellt sowie auf Grundlage der Ergebnisse eines "Fachtags zur Bedeutung von Gewerberäumen als Orte des Gemeinschaffens für die Nachbarschaft" im November 2018.
Aktualisiert: 2021-01-12
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Die Kommunen in Deutschland sind verpflichtet, Obdachlose vor Straßenobdachlosigkeit zu bewahren. Häufig kommen sie dieser Verpflichtung nach, indem sie die Kosten für Hostelsbetten übernehmen. In diesem Zusammenhang stellt die Berliner Hostelwirtschaft mit wohnungslosen Menschen eine versteckte Form der Wohnungslosigkeit dar, die weder in der Stadt sichtbar ist noch in der öffentlichen Debatte berücksichtigt wird. Die meisten Menschen wissen nicht einmal davon. In diesem Projekt wird untersucht, wie die Hostelwirtschaft funktioniert: Welche Akteure sind beteiligt und wie hängen sie voneinander ab? Wie ist das Hostelphänomen auf verschiedenen Ebenen räumlich strukturiert? Welche Codes und Conventions bilden die Grundlage seiner Organisation? Die Ergebnisse bestätigen unsere Vermutung und zeigen, dass die Verborgenheit für die Existenz der Hostelwirtschaft konstitutiv ist - auf der Ebene der Stadt, der Nachbarschaft, des Gebäudes und der Innenräume. Wir verstehen diese Dynamik als eine neue Raumproduktion prekären Wohnens in Berlin, die sich im Verborgenen abspielt und deren räumliche Charakteristika in einer Karte festgehalten sind, die Teil der Publikation ist.
Aktualisiert: 2020-10-29
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Space has to be discussed once one focuses on the commons, the natural and cultural resources securing the well-being of a community. The question of availability of these resources includes asking fort he place where they are accessible or where they are made accessible and thus always the question of the spatial organization of this society. This publication wants to provide a first overview about historical types of commons, about contemporary theories on urban commons, and speculate about possible forms of future commoning.
Aktualisiert: 2023-01-18
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