Putzt euch, tanzt, lacht

Putzt euch, tanzt, lacht von Peschka,  Karin
Fanni ist stellvertretende Abteilungsleiterin in einem kleinen Supermarkt in der Provinz. Sohn und Tochter sind erwachsen, der Mann arbeitet zufrieden dem Ruhestand entgegen. Die wenigen Jahre bis zur eigenen Pensionierung lassen sich an einer Hand abzählen. Doch Fanni sieht sich so: einbetoniert in einer Landgemeinde ohne Ambitionen, festgefahren zwischen Alltag und Routine. Als der Tod einer Freundin sie aus dem Gleichgewicht wirft, geschieht, was nicht geplant war: Fanni läuft weg. Fährt weiter, statt die geplante Therapie zu beginnen; Sitzungen gegen die Trauer, gegen die Absenzen, die sie heimsuchen, für die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Auf den Wegen und Umwegen ihrer Flucht trifft Fanni ihre Jugendliebe Ernst wieder und schließt neue Freundschaften mit Tippi, Berlin, dem Ehepaar Ohnezweifel, Marek und Velten. Kurzerhand gründet die ungleiche Truppe eine divers ausgerichtete Wohngemeinschaft auf der Pinzgauer Alm von Fannis Eltern, um einer gemeinsamen Mission zu folgen, der man sich (per Statut) verschrieben hat. Mit untergründigem Humor und viel Sprachwitz skizziert Karin Peschka in ihrem neuen Roman eigenwillige Figuren und erzählt mit großer Intensität von skurrilen Freundschaften, dem Umgang mit Verlusten und alternativen Lebensentwürfen.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Putzt euch, tanzt, lacht

Putzt euch, tanzt, lacht von Peschka,  Karin
Fanni ist stellvertretende Abteilungsleiterin in einem kleinen Supermarkt in der Provinz. Sohn und Tochter sind erwachsen, der Mann arbeitet zufrieden dem Ruhestand entgegen. Die wenigen Jahre bis zur eigenen Pensionierung lassen sich an einer Hand abzählen. Doch Fanni sieht sich so: einbetoniert in einer Landgemeinde ohne Ambitionen, festgefahren zwischen Alltag und Routine. Als der Tod einer Freundin sie aus dem Gleichgewicht wirft, geschieht, was nicht geplant war: Fanni läuft weg. Fährt weiter, statt die geplante Therapie zu beginnen; Sitzungen gegen die Trauer, gegen die Absenzen, die sie heimsuchen, für die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Auf den Wegen und Umwegen ihrer Flucht trifft Fanni ihre Jugendliebe Ernst wieder und schließt neue Freundschaften mit Tippi, Berlin, dem Ehepaar Ohnezweifel, Marek und Velten. Kurzerhand gründet die ungleiche Truppe eine divers ausgerichtete Wohngemeinschaft auf der Pinzgauer Alm von Fannis Eltern, um einer gemeinsamen Mission zu folgen, der man sich (per Statut) verschrieben hat. Mit untergründigem Humor und viel Sprachwitz skizziert Karin Peschka in ihrem neuen Roman eigenwillige Figuren und erzählt mit großer Intensität von skurrilen Freundschaften, dem Umgang mit Verlusten und alternativen Lebensentwürfen.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Dschomba

Dschomba von Peschka,  Karin
Ein halbnackter Fremder tanzt zwischen den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Es ist November 1954, ein nasskalter Tag, und Dragan Džomba ist auf der Suche. Vor dem Friedhofstor stehen die Bürger – aufgebracht, misstrauisch, neugierig. Nur der Dechant nähert sich dem Serben und gibt ihm schließlich Quartier im Pfarrhof. Dragan spricht nicht viel, immer wieder zieht es ihn hinaus zum Lagerfriedhof nahe der Donau. Dort, wo es kaum Spuren der Vergangenheit gibt, sucht Dragan aber genau diese. Er bezieht die Hütte auf dem „Serbenfriedhof“, schließt Freundschaften, erlebt Anfeindung und Argwohn. Jahre später, alt geworden, sitzt er im Gasthof „Zum roten Krebs“ am Stammtisch. Dem Fremden bleibt das Fremde haften, das Seltsame. Ab und zu stellt ihm die zehnjährige Wirtstochter ein Bier hin. Sie ist in ihren Tagträumen daheim und fühlt eine Verbindung zu dem Mann, der nach Wald und Erde duftet, der vor ihr da war und weiß, welche Geschichte sich unter den Feldern verbirgt. Mit „Dschomba“ schreibt sich Karin Peschka das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biografie. Sie erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt, von Begegnungen, von Lebenswegen und -wendungen, und ein wenig davon, wie es ist, als Wirtstochter aufzuwachsen.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Die Sachensucherin

Die Sachensucherin von Afzelius,  Regine Koth, Amann,  Matthias, Anderer,  Helen, Bärwinkel,  Roland, Bebber,  Andrea van, Bode,  Jennifer, Brockmann,  Doris, Dirksen,  Jens, Floor,  Heide, Geiger,  Verena, Göben,  Petra, Grünfelder,  Alice, Haederle,  Ilka, Hassel,  Anne, Hegel,  Martina, Herholz,  Gerd, Ibbeken,  Signe, Karr,  H.P, Knaak,  Heike, Kreuz,  Angela, Kruse,  Sigrid, Langenbrick,  Ulli, Lemmer,  Hellmut, Lenk,  Wiete, Lichtwarck-Aschoff,  Michael, Lorenz,  Sabina, Luu,  Que Du, Markus,  Isobel, Mombauer,  Dennis, Morawetz,  Anna, Mrogenda,  Volker, Mühlfellner,  Thomas, Mylow,  Daniel, Nauber,  Marianne, Özbek,  Suat, Peschka,  Karin, Preiß,  Sascha, Rahmsdorf,  Inga, Reimann,  Astrid, Reul,  Peter, Richter,  Verena, Roye,  Steffen, Schleheck,  Regina, Schmitz-Dowidat,  Annette, Schumann,  Bernd, Seeberg,  Ina, Sieber,  Martin, Soyka,  Amelie, Spengler,  Katharina, Stegen,  Katharina, Unterweger,  Andreas, Unteutsch,  Katharina, Urbigkeit,  Jutta, Wehner,  Walter, Wilhelms,  Kristina, Wolff,  Saskia, Zett,  Else
Als das Literaturbüro Ruhr, der Klartext Verlag und Zeitungen der Funke Mediengruppe ihren Wettbewerb "Geschichten zum Mitnehmen" ausschrieben, ahnten sie nicht, wie unüberhörbar das Echo darauf sein würde. 1449 Einsendungen trafen im Literaturbüro ein, viele enthielten die maximal möglichen zwei Texte, die Jury hatte so 2308 Kürzestgeschichten zu sichten. Deren Verfasser stammten aus Deutschland, seinen Anrainern, aus der zunehmenden Ferne Italiens, Kroatiens, Ungarns, Schwedens und Islands. 55 Kürzestgeschichten haben es in die vorliegende Anthologie geschafft, eine Sammlung kleiner Kunst-Stücke aus Sprache, thematisch variantenreich, auf der Höhe der Zeit und doch mit Blick auf Vergangenheit, die nicht vergehen will. Die Autorinnen und Autoren erzählen von erotischen Fantasien ebenso wie von prekärer Arbeit, von verlorener Freundschaft und alten Feinden, von Kneipe und Cowboys. Unter Tage trifft auf überirdisch Schönes, Humor auf den Herrgott, der tiefe Westen auf den Nahen Osten, Sonderlinge und Surreales auf die Härten des Alltags. Von Auf- und Ausbruch handeln die Prosastückchen, von Kindheit, erster und letzter Liebe. Sie leuchten aber auch in die Abgründe von Ehehölle und Missbrauch, von Kriegen und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Die Sachensucherin

Die Sachensucherin von Afzelius,  Regine Koth, Amann,  Matthias, Anderer,  Helen, Bärwinkel,  Roland, Bebber,  Andrea van, Bode,  Jennifer, Brockmann,  Doris, Dirksen,  Jens, Floor,  Heide, Geiger,  Verena, Göben,  Petra, Grünfelder,  Alice, Haederle,  Ilka, Hassel,  Anne, Hegel,  Martina, Herholz,  Gerd, Ibbeken,  Signe, Karr,  H.P, Knaak,  Heike, Kreuz,  Angela, Kruse,  Sigrid, Langenbrick,  Ulli, Lemmer,  Hellmut, Lenk,  Wiete, Lichtwarck-Aschoff,  Michael, Lorenz,  Sabina, Luu,  Que Du, Markus,  Isobel, Mombauer,  Dennis, Morawetz,  Anna, Mrogenda,  Volker, Mühlfellner,  Thomas, Mylow,  Daniel, Nauber,  Marianne, Özbek,  Suat, Peschka,  Karin, Preiß,  Sascha, Rahmsdorf,  Inga, Reimann,  Astrid, Reul,  Peter, Richter,  Verena, Roye,  Steffen, Schleheck,  Regina, Schmitz-Dowidat,  Annette, Schumann,  Bernd, Seeberg,  Ina, Sieber,  Martin, Soyka,  Amelie, Spengler,  Katharina, Stegen,  Katharina, Unterweger,  Andreas, Unteutsch,  Katharina, Urbigkeit,  Jutta, Wehner,  Walter, Wilhelms,  Kristina, Wolff,  Saskia, Zett,  Else
Als das Literaturbüro Ruhr, der Klartext Verlag und Zeitungen der Funke Mediengruppe ihren Wettbewerb "Geschichten zum Mitnehmen" ausschrieben, ahnten sie nicht, wie unüberhörbar das Echo darauf sein würde. 1449 Einsendungen trafen im Literaturbüro ein, viele enthielten die maximal möglichen zwei Texte, die Jury hatte so 2308 Kürzestgeschichten zu sichten. Deren Verfasser stammten aus Deutschland, seinen Anrainern, aus der zunehmenden Ferne Italiens, Kroatiens, Ungarns, Schwedens und Islands. 55 Kürzestgeschichten haben es in die vorliegende Anthologie geschafft, eine Sammlung kleiner Kunst-Stücke aus Sprache, thematisch variantenreich, auf der Höhe der Zeit und doch mit Blick auf Vergangenheit, die nicht vergehen will. Die Autorinnen und Autoren erzählen von erotischen Fantasien ebenso wie von prekärer Arbeit, von verlorener Freundschaft und alten Feinden, von Kneipe und Cowboys. Unter Tage trifft auf überirdisch Schönes, Humor auf den Herrgott, der tiefe Westen auf den Nahen Osten, Sonderlinge und Surreales auf die Härten des Alltags. Von Auf- und Ausbruch handeln die Prosastückchen, von Kindheit, erster und letzter Liebe. Sie leuchten aber auch in die Abgründe von Ehehölle und Missbrauch, von Kriegen und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Dschomba

Dschomba von Peschka,  Karin
Ein halbnackter Fremder tanzt zwischen den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Es ist November 1954, ein nasskalter Tag, und Dragan Džomba ist auf der Suche. Vor dem Friedhofstor stehen die Bürger – aufgebracht, misstrauisch, neugierig. Nur der Dechant nähert sich dem Serben und gibt ihm schließlich Quartier im Pfarrhof. Dragan spricht nicht viel, immer wieder zieht es ihn hinaus zum Lagerfriedhof nahe der Donau. Dort, wo es kaum Spuren der Vergangenheit gibt, sucht Dragan aber genau diese. Er bezieht die Hütte auf dem „Serbenfriedhof“, schließt Freundschaften, erlebt Anfeindung und Argwohn. Jahre später, alt geworden, sitzt er im Gasthof „Zum roten Krebs“ am Stammtisch. Dem Fremden bleibt das Fremde haften, das Seltsame. Ab und zu stellt ihm die zehnjährige Wirtstochter ein Bier hin. Sie ist in ihren Tagträumen daheim und fühlt eine Verbindung zu dem Mann, der nach Wald und Erde duftet, der vor ihr da war und weiß, welche Geschichte sich unter den Feldern verbirgt. Mit „Dschomba“ schreibt sich Karin Peschka das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biografie. Sie erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt, von Begegnungen, von Lebenswegen und -wendungen, und ein wenig davon, wie es ist, als Wirtstochter aufzuwachsen.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Dschomba

Dschomba von Peschka,  Karin
Ein halbnackter Fremder tanzt zwischen den Gräbern des Eferdinger Pfarrfriedhofs. Es ist November 1954, ein nasskalter Tag, und Dragan Džomba ist auf der Suche. Vor dem Friedhofstor stehen die Bürger – aufgebracht, misstrauisch, neugierig. Nur der Dechant nähert sich dem Serben und gibt ihm schließlich Quartier im Pfarrhof. Dragan spricht nicht viel, immer wieder zieht es ihn hinaus zum Lagerfriedhof nahe der Donau. Dort, wo es kaum Spuren der Vergangenheit gibt, sucht Dragan aber genau diese. Er bezieht die Hütte auf dem „Serbenfriedhof“, schließt Freundschaften, erlebt Anfeindung und Argwohn. Jahre später, alt geworden, sitzt er im Gasthof „Zum roten Krebs“ am Stammtisch. Dem Fremden bleibt das Fremde haften, das Seltsame. Ab und zu stellt ihm die zehnjährige Wirtstochter ein Bier hin. Sie ist in ihren Tagträumen daheim und fühlt eine Verbindung zu dem Mann, der nach Wald und Erde duftet, der vor ihr da war und weiß, welche Geschichte sich unter den Feldern verbirgt. Mit „Dschomba“ schreibt sich Karin Peschka das Wissen um die Vergangenheit jenes Ortes, in dem sie aufgewachsen ist, in die eigene Biografie. Sie erzählt vom Leben in einer kleinen Stadt, von Begegnungen, von Lebenswegen und -wendungen, und ein wenig davon, wie es ist, als Wirtstochter aufzuwachsen.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Facetten 2020

Facetten 2020 von Adler,  Otto Johannes, Dolovai,  Verena, Doms,  Stephanie, Drumbl,  Andrea, Fellnhofer-Lamm,  Ulrike, Fischer,  Eva, Flam,  Angela, Füssel,  Dietmar, Habringer,  Rudolf, Haider,  Lydia, Keszner,  Mario, Klein,  Erich, Leisch,  Peter, Menzinger,  Martin Klaus, Mitterndorfer,  Kurt, Neundlinger,  Helmut, Niederberger,  Lisa-Viktoria, Oltay,  Robert, Peschka,  Karin, Pramhas,  Hildegard, Purviance,  Susanne, Rager,  Wilhelm, Reiser,  Stefan, Riese,  Katharina, Rizy,  Benjamin, Silberer,  Renate, Steinbacher,  Christian, Stöger,  Herbert Christian, Veichtlbauer,  Ortrun, Wall,  Richard, Widder,  Bernhard, Wilbertz,  Georg, Wurzer,  Katharina, Zanon,  Katharina, Zipko,  Andrea
Dass Corona-Tagebücher zu einem bedeutenden Genre der Literatur würden, durfte schon im Moment ihres Entstehens bezweifelt werden. Der Klon aus Reaktionsgeschwindigkeit sozialer Medien und überstürzter Verbalisierung der persönlichen Isolation führte nur den prekären Zustand der literarischen Öffentlichkeit, der ohnedies kein neuer ist, drastisch vor Augen: Neo-Biedermeier, in dem Autorenlesungen bestenfalls durch Live-Stream ersetzt werden, und die Produktionen aus dem Elfenbeinturm ins heillose Hintertreffen geraten. Der Buchmarkt, den keiner mehr überschaut, läuft ungerührt weiter. Das „Literarische Jahrbuch der Stadt Linz“ begnügt sich stattdessen und ohne falsche Bescheidenheit mit jenem Koeffizienten, den einst Hans Magnus Enzensberger festlegte: in keinem Land und in keiner Sprache betrage die Anzahl der Leser von Dichtung seit jeher mehr als zweihundertfünfzig. Vielleicht war es aber kein Zufall, dass dieses solitär-private Verständnis von Literatur seinen Ursprung in der existenziellen Reaktion auf eine Katastrophe hatte, die seinerzeit alle traditionellen Vorstellungen von Natur, Mensch und Welt erschütterte. Bekanntlich war es das Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755, auf das Voltaire mit seinem „Candide oder der Optimismus“ in Form einer Satire auf die beste aller Welten reagierte, an deren Ende eine leidige Empfehlung stand: „Es geht darum, sich um den eigenen Garten zu kümmern!“ Die Moderne war erfunden! Ob es tatsächlich das Scheitern der klassischen Fragen nach dem Bösen und dem Unheil in der Welt war, was uns noch immer zu Lesern von Anthologien macht, sei dahingestellt, doch wie anders wäre das Vergnügen bei der Lektüre des „sanften Unmenschen“ Stifter, oder die Lust an tragischen Gegenständen angesichts der „fröhlichen Apokalypsen“ aller Modernen zu erklären? Heute ließe sich dementsprechend fragen: wer wäre jenseits aller Katastrophendiagnostik mehr berufen, die intime Chronik ihrer Zeit zu verfassen als Autorinnen und Autoren? Corona fand in die FACETTEN 2020 nur in einigen Fällen und auf rudimentäre Weise Eingang. Schließlich handelt es sich bei der Pandemie nicht nur um einen Unfall, sondern vor allem um einen Zufall unserer Lebenswelt mit nicht vorgesehenen drastischen Folgen. Als Motto über den vierunddreißig Beiträgen der diesjährigen FACETTEN könnte denn auch eines der lakonischen Fragmente von Eva Fischer stehen: „Der Zufall hat immer einen Einfall.“ Dass die Zeit für substanzielle literarische Reflexion des viralen Ausnahmezustandes noch nicht reif ist, macht der Beitrag der Autorengruppe „Original Linzer Worte“ schon im Titel deutlich: „Als wir etwas für die Facetten schreiben wollten, aber dadurch leider Linz und das System zerstört haben.“ Soweit sollte es noch kommen! Wer sich den Umständen vorsichtiger nähert, gerät wie Karin Peschkas erzählerischer Essay ins Zögern: „Und eine Reise nach Linz. Von wo? Wohin?“ Es sind vor allem Fragen, die auch in der großen Prosa-Tirade des Lyrikers Christian Steinbacher überdeutlich werden, der allerdings – allen widrigen Zuständen zum Trotz – jenes ästhetische Grundprinzip auf den Punkt bringt, dem jeder literarische Text, der diesen Namen verdient, zu folgen hat: „Daumenlutschen ist sicher eine Schwachstelle, aber Bohren in der Nase nicht minder.“ Was sonst noch bleibt ist bis auf Weiteres „Werktag“, von dem es in Richard Walls Gedicht heißt: „Apfel rot / Und Morgen blau / Der Tag lüftet seinen Hut. // Pendler stehn im Stau / Gieße mir Tee und Milch / In die Tasse. // Und warte / Bis des Nachbars Hofhund bellt / Und mir das erste Wort einfällt.“ ( im Vorwort)
Aktualisiert: 2020-12-17
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Putzt euch, tanzt, lacht

Putzt euch, tanzt, lacht von Peschka,  Karin
Fanni ist stellvertretende Abteilungsleiterin in einem kleinen Supermarkt in der Provinz. Sohn und Tochter sind erwachsen, der Mann arbeitet zufrieden dem Ruhestand entgegen. Die wenigen Jahre bis zur eigenen Pensionierung lassen sich an einer Hand abzählen. Doch Fanni sieht sich so: einbetoniert in einer Landgemeinde ohne Ambitionen, festgefahren zwischen Alltag und Routine. Als der Tod einer Freundin sie aus dem Gleichgewicht wirft, geschieht, was nicht geplant war: Fanni läuft weg. Fährt weiter, statt die geplante Therapie zu beginnen; Sitzungen gegen die Trauer, gegen die Absenzen, die sie heimsuchen, für die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Auf den Wegen und Umwegen ihrer Flucht trifft Fanni ihre Jugendliebe Ernst wieder und schließt neue Freundschaften mit Tippi, Berlin, dem Ehepaar Ohnezweifel, Marek und Velten. Kurzerhand gründet die ungleiche Truppe eine divers ausgerichtete Wohngemeinschaft auf der Pinzgauer Alm von Fannis Eltern, um einer gemeinsamen Mission zu folgen, der man sich (per Statut) verschrieben hat. Mit untergründigem Humor und viel Sprachwitz skizziert Karin Peschka in ihrem neuen Roman eigenwillige Figuren und erzählt mit großer Intensität von skurrilen Freundschaften, dem Umgang mit Verlusten und alternativen Lebensentwürfen.
Aktualisiert: 2022-12-29
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Putzt euch, tanzt, lacht

Putzt euch, tanzt, lacht von Peschka,  Karin
Fanni ist stellvertretende Abteilungsleiterin in einem kleinen Supermarkt in der Provinz. Sohn und Tochter sind erwachsen, der Mann arbeitet zufrieden dem Ruhestand entgegen. Die wenigen Jahre bis zur eigenen Pensionierung lassen sich an einer Hand abzählen. Doch Fanni sieht sich so: einbetoniert in einer Landgemeinde ohne Ambitionen, festgefahren zwischen Alltag und Routine. Als der Tod einer Freundin sie aus dem Gleichgewicht wirft, geschieht, was nicht geplant war: Fanni läuft weg. Fährt weiter, statt die geplante Therapie zu beginnen; Sitzungen gegen die Trauer, gegen die Absenzen, die sie heimsuchen, für die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Auf den Wegen und Umwegen ihrer Flucht trifft Fanni ihre Jugendliebe Ernst wieder und schließt neue Freundschaften mit Tippi, Berlin, dem Ehepaar Ohnezweifel, Marek und Velten. Kurzerhand gründet die ungleiche Truppe eine divers ausgerichtete Wohngemeinschaft auf der Pinzgauer Alm von Fannis Eltern, um einer gemeinsamen Mission zu folgen, der man sich (per Statut) verschrieben hat. Mit untergründigem Humor und viel Sprachwitz skizziert Karin Peschka in ihrem neuen Roman eigenwillige Figuren und erzählt mit großer Intensität von skurrilen Freundschaften, dem Umgang mit Verlusten und alternativen Lebensentwürfen.
Aktualisiert: 2022-12-29
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FLEXEN

FLEXEN von Aggeler,  Mirjam, Ali,  Luna, Bektaş, ,  Leyla, Biski,  Nadire Y., Burkhardt,  Sandra, Coffey,  Judith, Ditzler,  Katia Sophia, Dubrovnik,  Kamala, Dündar,  Özlem Özgül, Elkin,  Lauren, Göhring,  Mia, Goldschmidt-Lechner,  Simoné, Gräfen,  Svenja, Güçyeter,  Dinçer, Hetzer,  Anna, Jordan,  Halina M., Lauter,  Julia, Lubkowitz,  Anneke, Manikowsky,  Cornelia, Ohde,  Deniz, Othmann,  Ronya, Peschka,  Karin, Reine,  Svenja, Sauer,  Lea, Schwarz,  Andra, Stahlmann,  Leona, Steinbuch,  Gerhild, Stelling,  Anke, Sucker,  Katharina, Vričić Hausmann,  Sibylla, Wilpert,  Bettina
Flex|en, das, – kein Pl.: 1. trennschleifen 2. biegen 3. Sex haben 4. das Variieren der Geschwindigkeit beim Rap 5. die Muskeln anspannen 6. seine Muskeln zur Schau stellen 7. Flâneuserie In 30 verschiedenen Texten mit 30 verschiedenen Perspektiven auf Städte, alle geschrieben und erlebt von Frauen*, PoC oder queeren Menschen. Texte, die beweisen, dass das Flexen, die Flâneuserie endlich ernst genommen werden muss. Die Figuren in der Anthologie streifen durch Berlin, Paris, Jakarta, Istanbul und Mumbai. Sie erzählen uns u.a. davon, wie eine Frau mit Kinderwagen die Großstadt erlebt, eine Frau eine Großdemonstration in Dresden miterlebt, wie Flanieren in Indien schon Aktivismus bedeutet, wie sich die Geschichte in den Ort einschreibt und manchmal wird die Stadt sogar selbst zur Figur.
Aktualisiert: 2022-01-10
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Die Sachensucherin

Die Sachensucherin von Afzelius,  Regine Koth, Amann,  Matthias, Anderer,  Helen, Bärwinkel,  Roland, Bebber,  Andrea van, Bode,  Jennifer, Brockmann,  Doris, Dirksen,  Jens, Floor,  Heide, Geiger,  Verena, Göben,  Petra, Grünfelder,  Alice, Haederle,  Ilka, Hassel,  Anne, Hegel,  Martina, Herholz,  Gerd, Ibbeken,  Signe, Karr,  H.P, Knaak,  Heike, Kreuz,  Angela, Kruse,  Sigrid, Langenbrick,  Ulli, Lemmer,  Hellmut, Lenk,  Wiete, Lichtwarck-Aschoff,  Michael, Lorenz,  Sabina, Luu,  Que Du, Markus,  Isobel, Mombauer,  Dennis, Morawetz,  Anna, Mrogenda,  Volker, Mühlfellner,  Thomas, Mylow,  Daniel, Nauber,  Marianne, Özbek,  Suat, Peschka,  Karin, Preiß,  Sascha, Rahmsdorf,  Inga, Reimann,  Astrid, Reul,  Peter, Richter,  Verena, Roye,  Steffen, Schleheck,  Regina, Schmitz-Dowidat,  Annette, Schumann,  Bernd, Seeberg,  Ina, Sieber,  Martin, Soyka,  Amelie, Spengler,  Katharina, Stegen,  Katharina, Unterweger,  Andreas, Unteutsch,  Katharina, Urbigkeit,  Jutta, Wehner,  Walter, Wilhelms,  Kristina, Wolff,  Saskia, Zett,  Else
Als das Literaturbüro Ruhr, der Klartext Verlag und Zeitungen der Funke Mediengruppe ihren Wettbewerb "Geschichten zum Mitnehmen" ausschrieben, ahnten sie nicht, wie unüberhörbar das Echo darauf sein würde. 1449 Einsendungen trafen im Literaturbüro ein, viele enthielten die maximal möglichen zwei Texte, die Jury hatte so 2308 Kürzestgeschichten zu sichten. Deren Verfasser stammten aus Deutschland, seinen Anrainern, aus der zunehmenden Ferne Italiens, Kroatiens, Ungarns, Schwedens und Islands. 55 Kürzestgeschichten haben es in die vorliegende Anthologie geschafft, eine Sammlung kleiner Kunst-Stücke aus Sprache, thematisch variantenreich, auf der Höhe der Zeit und doch mit Blick auf Vergangenheit, die nicht vergehen will. Die Autorinnen und Autoren erzählen von erotischen Fantasien ebenso wie von prekärer Arbeit, von verlorener Freundschaft und alten Feinden, von Kneipe und Cowboys. Unter Tage trifft auf überirdisch Schönes, Humor auf den Herrgott, der tiefe Westen auf den Nahen Osten, Sonderlinge und Surreales auf die Härten des Alltags. Von Auf- und Ausbruch handeln die Prosastückchen, von Kindheit, erster und letzter Liebe. Sie leuchten aber auch in die Abgründe von Ehehölle und Missbrauch, von Kriegen und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Die Sachensucherin

Die Sachensucherin von Afzelius,  Regine Koth, Amann,  Matthias, Anderer,  Helen, Bärwinkel,  Roland, Bebber,  Andrea van, Bode,  Jennifer, Brockmann,  Doris, Dirksen,  Jens, Floor,  Heide, Geiger,  Verena, Göben,  Petra, Grünfelder,  Alice, Haederle,  Ilka, Hassel,  Anne, Hegel,  Martina, Herholz,  Gerd, Ibbeken,  Signe, Karr,  H.P, Knaak,  Heike, Kreuz,  Angela, Kruse,  Sigrid, Langenbrick,  Ulli, Lemmer,  Hellmut, Lenk,  Wiete, Lichtwarck-Aschoff,  Michael, Lorenz,  Sabina, Luu,  Que Du, Markus,  Isobel, Mombauer,  Dennis, Morawetz,  Anna, Mrogenda,  Volker, Mühlfellner,  Thomas, Mylow,  Daniel, Nauber,  Marianne, Özbek,  Suat, Peschka,  Karin, Preiß,  Sascha, Rahmsdorf,  Inga, Reimann,  Astrid, Reul,  Peter, Richter,  Verena, Roye,  Steffen, Schleheck,  Regina, Schmitz-Dowidat,  Annette, Schumann,  Bernd, Seeberg,  Ina, Sieber,  Martin, Soyka,  Amelie, Spengler,  Katharina, Stegen,  Katharina, Unterweger,  Andreas, Unteutsch,  Katharina, Urbigkeit,  Jutta, Wehner,  Walter, Wilhelms,  Kristina, Wolff,  Saskia, Zett,  Else
Als das Literaturbüro Ruhr, der Klartext Verlag und Zeitungen der Funke Mediengruppe ihren Wettbewerb "Geschichten zum Mitnehmen" ausschrieben, ahnten sie nicht, wie unüberhörbar das Echo darauf sein würde. 1449 Einsendungen trafen im Literaturbüro ein, viele enthielten die maximal möglichen zwei Texte, die Jury hatte so 2308 Kürzestgeschichten zu sichten. Deren Verfasser stammten aus Deutschland, seinen Anrainern, aus der zunehmenden Ferne Italiens, Kroatiens, Ungarns, Schwedens und Islands. 55 Kürzestgeschichten haben es in die vorliegende Anthologie geschafft, eine Sammlung kleiner Kunst-Stücke aus Sprache, thematisch variantenreich, auf der Höhe der Zeit und doch mit Blick auf Vergangenheit, die nicht vergehen will. Die Autorinnen und Autoren erzählen von erotischen Fantasien ebenso wie von prekärer Arbeit, von verlorener Freundschaft und alten Feinden, von Kneipe und Cowboys. Unter Tage trifft auf überirdisch Schönes, Humor auf den Herrgott, der tiefe Westen auf den Nahen Osten, Sonderlinge und Surreales auf die Härten des Alltags. Von Auf- und Ausbruch handeln die Prosastückchen, von Kindheit, erster und letzter Liebe. Sie leuchten aber auch in die Abgründe von Ehehölle und Missbrauch, von Kriegen und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Watschenmann

Watschenmann von Peschka,  Karin
Nominiert für die Hotlist 2014 Wien, 1954. Die harten Nachkriegsjahre sind vorbei, Wiederaufbau und wirtschaftlicher Aufschwung prägen die Zeit. Doch nicht jeder findet Halt in einer Gesellschaft, die versucht, Krieg und Gewalt in die Vergangenheit abzuschieben. Lydia, Dragan und Heinrich gehören zu den Entwurzelten, die in einem Schuppen hausen und - jeder für sich - ein anderes Bild der Nachkriegsgesellschaft skizzieren. Der Serbe Dragan kämpft um eine Art Normalität, die er nicht findet. Lydia verliert sich in der Hoffnung, ihr Verlobter würde eines Tages aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehren. Heinrich, der "Watschenmann", hat sich eine eigene Gedankenwelt zurecht gelegt. Er zieht durch die Straßen und provoziert Passanten, ihn zu schlagen. Physische und verbale Hiebe steckt er ein, um den "Kriegswurm" freizulegen, der sich immer noch tief in den Menschen verbirgt. Heinrich entzieht sich Schmerz und Demütigung, indem er an ein Reptil oder einen Raben denkt, "an einen, der sich gegen den Wind stemmt." Mit ungeheurer Sprachwucht erzählt dieser Roman von der ambivalenten Beziehung dreier Menschen, die sich Stabilität und Halt geben, die sich schlagen und beleidigen, die an der Hoffnung festhalten. Karin Peschka fällt aus dem Rahmen der jüngsten deutschen Literatur. (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten)
Aktualisiert: 2022-12-29
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FanniPold

FanniPold von Peschka,  Karin
Das Poldi-Erbrochene ist im Moment das kleinste Problem. Fanni krallt sich an den Stamm, man weiß nicht, wie stark der Schirm sich verkeilt hat. Oder ob der Stoff reißt. Ist der reißfest, der Stoff? Jeden Mittwoch Frauenstammtisch, Blatt - salat mit Zanderstreifen in Cornflakes - panier, Grappa auf’s Haus. Die Pizzeria zwischen Fleischhacker und Bestatter. Links ein tönernes Schwein im Schau - fenster, Rauchwurst und Salami, ein Plastikschinken auf einem Teller mit karierten Servietten. Rechts der beleuchtete Kasten mit den Partezetteln, Seiden - blumen, eine goldene Urne auf einem weißen Sockel. Im Ort wächst der Leer - stand, verstauben die Auslagen. Wieder - holen sich ewig gleiche Routinen bis an den Rand des Ertragbaren. „Ich habe Krebs“, lügt Fanni. „Hat schon gestreut.“ Harzduft. Grüner Nadelduft. Ein abgebrochener Ast, ein Stummel, so lang wie eine Hand breit, knapp vor Fannis Brust. Tupft sie an. Die Lüge führt zu weiteren Lügen, zu Wahrheiten und zum tatsächlichen Absturz: Ein Tandemflug endet in einem Tannenwipfel, Poldi und Fanni müssen auf Hilfe warten. Absurd, findet Fanni. Aber auch nicht absurder als ihr bisheriges Leben. „Brangelina, verstehst?“ „Was?“ Poldi entlastet vorsichtig den linken Fuß, nur eine Spur, um die Zehen zu bewegen. „Angelina Jolie und Brad Pitt. Wären wir berühmt, weißt, wie wir heißen würden?“ „Wie?“ Poldi spürt Fannis Herz pochen unter seiner Hand. „FanniPold“, sagt sie.
Aktualisiert: 2022-12-29
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Autolyse Wien

Autolyse Wien von Peschka,  Karin
Wien? Verloren. Wodurch und warum, ist einerlei. Nicht die Katastrophe an sich ist von Interesse, nicht die Ursachen, die dazu führten, dass Wien zur Ruine geworden ist, zur in sich verschobenen, versetzten Stadt. Der Fokus dieser kurzen bis längeren Erzählungen liegt auf dem, was sich zwischen den Trümmern noch regt. Direkt nach jener Nacht, aber auch Tage, Wochen und Monate später. Wie geht es denen, die nicht umgekommen sind, wie überleben sie? Die Stimmungen und Momentaufnahmen erzählen von Misstrauen, Angst und Fatalität, aber auch von Hoffnung, Erinnerung, von einer Neuausrichtung. Die vieles bedeuten kann, eben auch die Hinwendung zum Sterben. Was macht die Umkehrung aus uns, wenn das Kaputte die Norm wird und das Ganze zur Ausnahme? Wenn die Bilder, die man aus alten Wochenschaufilmen oder aktueller Kriegsberichterstattung kennt, zur eigenen Heimat werden? Einmal nur. Stand er zögernd geschlagene zwei Stunden still. Wütete es in ihm, das Für, das Wider, das innere Abwägen, ob er das Ding in der Hand hineinschleudern sollte in dieses einzig heil gebliebene Schaufenster, sah gar nicht, was dahinter lag, sah nur das Ganze, die Fläche und den Spiegel, und davor liegend unzählige Gegenstände, die man hätte hineinschleudern können. Die von anderen fallengelassen worden waren, um dieses letzte Heile zu verschonen.
Aktualisiert: 2022-12-29
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FanniPold

FanniPold von Peschka,  Karin
Das Poldi-Erbrochene ist im Moment das kleinste Problem. Fanni krallt sich an den Stamm, man weiß nicht, wie stark der Schirm sich verkeilt hat. Oder ob der Stoff reißt. Ist der reißfest, der Stoff? Jeden Mittwoch Frauenstammtisch, Blatt - salat mit Zanderstreifen in Cornflakes - panier, Grappa auf’s Haus. Die Pizzeria zwischen Fleischhacker und Bestatter. Links ein tönernes Schwein im Schau - fenster, Rauchwurst und Salami, ein Plastikschinken auf einem Teller mit karierten Servietten. Rechts der beleuchtete Kasten mit den Partezetteln, Seiden - blumen, eine goldene Urne auf einem weißen Sockel. Im Ort wächst der Leer - stand, verstauben die Auslagen. Wieder - holen sich ewig gleiche Routinen bis an den Rand des Ertragbaren. „Ich habe Krebs“, lügt Fanni. „Hat schon gestreut.“ Harzduft. Grüner Nadelduft. Ein abgebrochener Ast, ein Stummel, so lang wie eine Hand breit, knapp vor Fannis Brust. Tupft sie an. Die Lüge führt zu weiteren Lügen, zu Wahrheiten und zum tatsächlichen Absturz: Ein Tandemflug endet in einem Tannenwipfel, Poldi und Fanni müssen auf Hilfe warten. Absurd, findet Fanni. Aber auch nicht absurder als ihr bisheriges Leben. „Brangelina, verstehst?“ „Was?“ Poldi entlastet vorsichtig den linken Fuß, nur eine Spur, um die Zehen zu bewegen. „Angelina Jolie und Brad Pitt. Wären wir berühmt, weißt, wie wir heißen würden?“ „Wie?“ Poldi spürt Fannis Herz pochen unter seiner Hand. „FanniPold“, sagt sie.
Aktualisiert: 2022-12-29
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Watschenmann

Watschenmann von Peschka,  Karin
Wien, 1954. Die harten Nachkriegsjahre sind vorbei, Wiederaufbau und wirtschaftlicher Aufschwung prägen die Zeit. Doch nicht jeder findet Halt in einer Gesellschaft, die versucht, Krieg und Gewalt in die Vergangenheit abzuschieben. Lydia, Dragan und Heinrich gehören zu den Entwurzelten, die in einem Schuppen hausen und – jeder für sich – ein anderes Bild der Nachkriegsgesellschaft skizzieren. Der Serbe Dragan kämpft um eine Art Normalität, die er nicht findet. Lydia verliert sich in der Hoffnung, ihr Verlobter würde eines Tages aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehren. Heinrich, der „Watschenmann“, hat sich eine eigene Gedankenwelt zurecht gelegt. Er zieht durch die Straßen und provoziert Passanten, ihn zu schlagen. Physische und verbale Hiebe steckt er ein, um den „Kriegswurm“ freizulegen, der sich immer noch tief in den Menschen verbirgt. Heinrich entzieht sich Schmerz und Demütigung, indem er an ein Reptil oder einen Raben denkt, „an einen, der sich gegen den Wind stemmt.“ Mit ungeheurer Sprachwucht erzählt dieser Roman von der ambivalenten Beziehung dreier Menschen, die sich Stabilität und Halt geben, die sich schlagen und beleidigen, die an der Hoffnung festhalten.
Aktualisiert: 2023-03-28
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