"Wie das Meer in einem Wassertropfen, so sieht man Rußland von den Solowjezki-Inseln aus", schreibt der polnische Schriftsteller und Reporter Mariusz Wilk am Beginn von "Schwarzes Eis", das auf einzigartige Weise von der russischen Geschichte und der postsowjetischen Gegenwart erzählt. Wilk berichtet von glühend weißen Nächten, märchenhaften Wäldern, aber auch von verwitterten Baracken und Stacheldrähten, von Gebeinen und Teilen von Raketen und U-Booten, die aus Schnee und Boden ragen. Es gelingt ihm, auf engstem Raum, durch eigenwillige Analysen religiöser, ideologischer und politischer Zusammenhänge, jene Prozesse zu erfassen, die sich in Rußland auf riesiger Fläche abspielen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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"Wie das Meer in einem Wassertropfen, so sieht man Rußland von den Solowjezki-Inseln aus", schreibt der polnische Schriftsteller und Reporter Mariusz Wilk am Beginn von "Schwarzes Eis", das auf einzigartige Weise von der russischen Geschichte und der postsowjetischen Gegenwart erzählt. Wilk berichtet von glühend weißen Nächten, märchenhaften Wäldern, aber auch von verwitterten Baracken und Stacheldrähten, von Gebeinen und Teilen von Raketen und U-Booten, die aus Schnee und Boden ragen. Es gelingt ihm, auf engstem Raum, durch eigenwillige Analysen religiöser, ideologischer und politischer Zusammenhänge, jene Prozesse zu erfassen, die sich in Rußland auf riesiger Fläche abspielen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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"Wie das Meer in einem Wassertropfen, so sieht man Rußland von den Solowjezki-Inseln aus", schreibt der polnische Schriftsteller und Reporter Mariusz Wilk am Beginn von "Schwarzes Eis", das auf einzigartige Weise von der russischen Geschichte und der postsowjetischen Gegenwart erzählt. Wilk berichtet von glühend weißen Nächten, märchenhaften Wäldern, aber auch von verwitterten Baracken und Stacheldrähten, von Gebeinen und Teilen von Raketen und U-Booten, die aus Schnee und Boden ragen. Es gelingt ihm, auf engstem Raum, durch eigenwillige Analysen religiöser, ideologischer und politischer Zusammenhänge, jene Prozesse zu erfassen, die sich in Rußland auf riesiger Fläche abspielen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Zwei Schriftsteller, eine Erzählung: Christoph Ransmayr und Martin Pollack führen an drei Geschichten aus Polen eine besondere Spielart des Erzählens vor: das Duett.
Ein Jäger, der seinem Gott vorwirft, daß er den Wolf erschaffen hat; ein hingerichteter Held und Heiliger, der sich als unschuldiger Tor erweist, und ein Nachkomme, der die apokalyptische Geschichte seines Volkes überwinden soll: Vor dem Hintergrund der polnischen Zeitgeschichte erzählen Christoph Ransmayr und Martin Pollack gemeinsam vom Drama des Menschen.
Mit dem Duett, der neuesten seiner Spielformen des Erzählens, die seit 1997 bei S. Fischer in loser Folge und eleganter Ausstattung erscheinen, stellt Christoph Ransmayr die Zweistimmigkeit in eine Reihe, in der er bereits Bildergeschichte, Festrede, Schauspiel, Monolog, Verhör und Tirade als Möglichkeiten des Erzählens vorgeführt hat.
Aktualisiert: 2023-06-03
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Eine Wiederentdeckung: der Antikriegsroman ›Das Salz der Erde‹ von Joseph Wittlin
1914, in den polnischen Karpaten lebt Peter Niewiadomski zufrieden als Bahnwärter. Er hat sein Auskommen, eine Geliebte, einen Hund. In diese Ruhe bricht die Nachricht: Der Thronfolger des Habsburgerreichs wurde in Sarajevo erschossen, Peter wird an die Front einberufen. Die Schrecken des Ersten Weltkrieges vermag sich zu diesem Zeitpunkt noch niemand ausmalen. Dunkle Bedrohung und Hilflosigkeit lassen Peter klarer sehen, was ihm Heimat, Zukunft und Menschenwürde bedeuten.
Joseph Wittlins Antikriegsroman erschien 1935 auf Polnisch, 1937 auf Deutsch, also 20 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, als das NS-Regime Deutschland und die Welt zunehmend in Angst versetzte. Mit Sprachkraft und präziser Charakteristik gelingt Wittlin in seinem Roman die Demontage jeder Kriegsbegeisterung.
Mit einem Nachwort von Martin Pollack.
Mit Daten zu Leben und Werk.
Aktualisiert: 2023-06-03
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Eine Wiederentdeckung: der Antikriegsroman ›Das Salz der Erde‹ von Joseph Wittlin
1914, in den polnischen Karpaten lebt Peter Niewiadomski zufrieden als Bahnwärter. Er hat sein Auskommen, eine Geliebte, einen Hund. In diese Ruhe bricht die Nachricht: Der Thronfolger des Habsburgerreichs wurde in Sarajevo erschossen, Peter wird an die Front einberufen. Die Schrecken des Ersten Weltkrieges vermag sich zu diesem Zeitpunkt noch niemand ausmalen. Dunkle Bedrohung und Hilflosigkeit lassen Peter klarer sehen, was ihm Heimat, Zukunft und Menschenwürde bedeuten.
Joseph Wittlins Antikriegsroman erschien 1935 auf Polnisch, 1937 auf Deutsch, also 20 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, als das NS-Regime Deutschland und die Welt zunehmend in Angst versetzte. Mit Sprachkraft und präziser Charakteristik gelingt Wittlin in seinem Roman die Demontage jeder Kriegsbegeisterung.
Mit einem Nachwort von Martin Pollack.
Mit Daten zu Leben und Werk.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Aktualisiert: 2023-06-02
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Am 10. September 1928 kommt der jüdische Zahnarzt Max Halsmann in den Tiroler Bergen zu Tode. Noch am selben Tag wird sein Sohn Philipp wegen Verdachts auf Vatermord verhaftet. Prominente Personen von Sigmund Freud bis Albert Einstein, von Jakob Wassermann bis Thomas Mann setzen sich für den jüdischen Angeklagten ein.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Nach "Der Tote im Bunker" folgt Martin Pollack den Spuren seiner Tante, die am Ende des Zweiten Weltkriegs zu Tode kommt und deren Grab nie gefunden wird.
Sommer 1945: Die siebzigjährige Pauline Drolc, geborene Bast, wird von jugoslawischen Partisanen in ihrem Heimatort Tüffer, slowenisch Lasko, verhaftet und in das provisorische Internierungslager Schloss Hrastovec gebracht. Wenige Wochen später ist sie tot. Ihr Grab wird nie gefunden. Pauline ist die Großtante von Martin Pollack, dessen Buch über den eigenen Vater, SS-Sturmbannführer Gerhard Bast, zu den Meilensteinen der Erinnerungsliteratur zählt. Und sie ist die Einzige in der stramm deutschnationalen Familie, die am Ende des Zweiten Weltkriegs zu Tode kommt. In seinem detektivisch recherchierten Bericht erzählt Martin Pollack über das Schicksal eines Menschen, das beispielhaft ist für die historischen Verstrickungen an einem kleinen Ort zwischen den Grenzen.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Eine Wiederentdeckung: der Antikriegsroman ›Das Salz der Erde‹ von Joseph Wittlin
1914, in den polnischen Karpaten lebt Peter Niewiadomski zufrieden als Bahnwärter. Er hat sein Auskommen, eine Geliebte, einen Hund. In diese Ruhe bricht die Nachricht: Der Thronfolger des Habsburgerreichs wurde in Sarajevo erschossen, Peter wird an die Front einberufen. Die Schrecken des Ersten Weltkrieges vermag sich zu diesem Zeitpunkt noch niemand ausmalen. Dunkle Bedrohung und Hilflosigkeit lassen Peter klarer sehen, was ihm Heimat, Zukunft und Menschenwürde bedeuten.
Joseph Wittlins Antikriegsroman erschien 1935 auf Polnisch, 1937 auf Deutsch, also 20 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, als das NS-Regime Deutschland und die Welt zunehmend in Angst versetzte. Mit Sprachkraft und präziser Charakteristik gelingt Wittlin in seinem Roman die Demontage jeder Kriegsbegeisterung.
Mit einem Nachwort von Martin Pollack.
Mit Daten zu Leben und Werk.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Zwei Schriftsteller, eine Erzählung: Christoph Ransmayr und Martin Pollack führen an drei Geschichten aus Polen eine besondere Spielart des Erzählens vor: das Duett.
Ein Jäger, der seinem Gott vorwirft, daß er den Wolf erschaffen hat; ein hingerichteter Held und Heiliger, der sich als unschuldiger Tor erweist, und ein Nachkomme, der die apokalyptische Geschichte seines Volkes überwinden soll: Vor dem Hintergrund der polnischen Zeitgeschichte erzählen Christoph Ransmayr und Martin Pollack gemeinsam vom Drama des Menschen.
Mit dem Duett, der neuesten seiner Spielformen des Erzählens, die seit 1997 bei S. Fischer in loser Folge und eleganter Ausstattung erscheinen, stellt Christoph Ransmayr die Zweistimmigkeit in eine Reihe, in der er bereits Bildergeschichte, Festrede, Schauspiel, Monolog, Verhör und Tirade als Möglichkeiten des Erzählens vorgeführt hat.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Idyllische Landschaften bergen dunkle Geheimnisse
An die offiziellen Opfer des 20. Jahrhunderts erinnern Mahnmale und Kriegerdenkmäler. Doch wo gedenken wir der Tausenden namenlos gewordenen, heimlich verscharrten Toten - Juden oder Roma, Antikommunisten oder Partisanen? Wie leben wir in Landschaften, die kontaminiert sind mit den unzähligen vertuschten Massakern Mitteleuropas - im burgenländischen Rechnitz genauso wie im slowenischen Kocevski Rog oder in Kurapaty bei Minsk? Martin Pollack geht es um das schonungslose, aber
sorgsame Zeichnen einer anderen, wahrhaftigeren Landkarte unseres Kontinents.
Einer Landkarte, in der Erinnerung und Verortung an die Stelle vergifteter Geheimnisse
und anonymer Gräber treten.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Zwei Schriftsteller, eine Erzählung: Christoph Ransmayr und Martin Pollack führen an drei Geschichten aus Polen eine besondere Spielart des Erzählens vor: das Duett.
Ein Jäger, der seinem Gott vorwirft, daß er den Wolf erschaffen hat; ein hingerichteter Held und Heiliger, der sich als unschuldiger Tor erweist, und ein Nachkomme, der die apokalyptische Geschichte seines Volkes überwinden soll: Vor dem Hintergrund der polnischen Zeitgeschichte erzählen Christoph Ransmayr und Martin Pollack gemeinsam vom Drama des Menschen.
Mit dem Duett, der neuesten seiner Spielformen des Erzählens, die seit 1997 bei S. Fischer in loser Folge und eleganter Ausstattung erscheinen, stellt Christoph Ransmayr die Zweistimmigkeit in eine Reihe, in der er bereits Bildergeschichte, Festrede, Schauspiel, Monolog, Verhör und Tirade als Möglichkeiten des Erzählens vorgeführt hat.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Eine Wiederentdeckung: der Antikriegsroman ›Das Salz der Erde‹ von Joseph Wittlin
1914, in den polnischen Karpaten lebt Peter Niewiadomski zufrieden als Bahnwärter. Er hat sein Auskommen, eine Geliebte, einen Hund. In diese Ruhe bricht die Nachricht: Der Thronfolger des Habsburgerreichs wurde in Sarajevo erschossen, Peter wird an die Front einberufen. Die Schrecken des Ersten Weltkrieges vermag sich zu diesem Zeitpunkt noch niemand ausmalen. Dunkle Bedrohung und Hilflosigkeit lassen Peter klarer sehen, was ihm Heimat, Zukunft und Menschenwürde bedeuten.
Joseph Wittlins Antikriegsroman erschien 1935 auf Polnisch, 1937 auf Deutsch, also 20 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, als das NS-Regime Deutschland und die Welt zunehmend in Angst versetzte. Mit Sprachkraft und präziser Charakteristik gelingt Wittlin in seinem Roman die Demontage jeder Kriegsbegeisterung.
Mit einem Nachwort von Martin Pollack.
Mit Daten zu Leben und Werk.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Ein unbestechlicher Wegweiser durch unsere schmerzhaftesten, aber notwendigen Erinnerungen.
Die wichtigsten Reden und Aufsätze des brillanten Essayisten Martin Pollack erstmals in einem Band: Sie widmen sich so unterschiedlichen Themen wie dem Massaker von Rechnitz in den letzten Kriegswochen, den Wiener „Reibpartien", bei denen Juden unter dem Beifall der Bevölkerung die Gehsteige schrubben mussten, dem Mythos Galizien, der polnischen und ukrainischen Nachkriegsgeschichte oder auch der Verstrickung seiner eigenen Familie in den Nationalsozialismus. Immer ist Pollacks Blick scharf und kritisch, immer richtet er sich gegen das bequeme Vergessen. Und immer stellt er die zentrale Frage der Geschichtspolitik: Wie können und müssen wir heute mit dieser Erinnerung umgehen?
Aktualisiert: 2023-05-10
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Anlässlich der 80jährigen Wiederkehr des Kriegsbeginns hat der Künstler und Sammler Kurt Lackner diesen hochwertigen Bildband aus 80 einzigartigen Postkarten mit Studioporträts von Soldaten des Zweiten Weltkriegs zusammengestellt und detailgenau beschrieben.
»Zur Erinnerung« ist in erster Linie ein Werk der Kunst, komponiert aus Versatzstücken der (vergangenen) Wirklichkeit. Damit ist es aber auch ein Beitrag gegen das Vergessen. Der Autor inszeniert ein Drama in Bildern und Worten, die uns Verstörendes erzählen: Es sind immer Menschen, Eltern, Söhne und Töchter, Liebende und Trauernde, die sich mit den Insignien einer Macht schmücken, die sie verblendet und unsagbares Leid und Verderben in die Welt gebracht hat.
»[…]
Fotografien, gerade Kriegsfotografien, und seien es scheinbar harmlose Porträtaufnahmen von Soldaten, üben stets auch eine beunruhigende und provozierende Wirkung aus, weil wir wissen, was damals geschehen ist. Dabei wird uns bald klar, dass sich die Fotografien, auch die Abbildungen in diesem Band, klaren Deutungen und Einordnungen entziehen und mehr Fragen aufwerfen, als sie Antworten geben, was zweifellos auch ihren Reiz und ihre morbide Faszination erhöht. Solche Bilder fordern uns auf, die sich beim ersten Betrachten anbietende Interpretation in Frage zu stellen und zu versuchen, gleichsam an der Oberfläche des Abzugs zu kratzen, um tiefere, verborgene Schichten freizulegen. Dabei müssen wir immer damit rechnen, auf Unangenehmes, ja Schreckliches zu stoßen.
[…]«
Martin Pollack, aus dem Vorwort, August 2019
Aktualisiert: 2023-03-23
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Der vom Hof gejagte Schäferhund Rex überzeugt die Tiere, sich der Ausbeutung und Unterdrückung durch die Menschen ein für alle Mal zu entziehen. Riesige Herden formieren sich und folgen Rex auf dem Weg nach Osten in das verheißene »gelobte Land« der Freiheit. Es kommt zu erbitterten Schlachten, aus denen die Tiere trotz hoher Verluste als Sieger hervorgehen. Aber auf dem Marsch in eine vermeintlich bessere Zukunft werden sie durch Naturgewalten und die Strapazen des Weges mehr und mehr dezimiert. Nur ein kleines Häufchen enttäuschter Vierbeiner überlebt. Desillusioniert lehnen sie sich gegen Rex und seine Gehilfen auf.
Unter dem Eindruck der russischen Oktoberrevolution geschrieben, wird Reymonts Buch oft mit Orwells »Farm der Tiere« verglichen, ist aber mehr als 20 Jahre früher erschienen. In seinem Entstehungsland Polen fiel der Roman nach dem Zweiten Weltkrieg der Zensur zum Opfer und geriet jahrzehntelang in Vergessenheit.
Aktualisiert: 2020-02-29
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Literatur darf alles: parodieren, veralbern oder verarschen; wenn sie es kann, selbst blödeln. So wie es der späte Friedrich Achleitner, Klassiker der „Wiener Gruppe“ und Doyen der Österreichischen Architekturgeschichte und -kritik, der im März 2019 verstarb, in seinen späten Texten „ohne sense“ tat. Der gebürtige Schalchener griff nicht zufällig in seinen experimentellen Anfangsjahren zum Innviertler Dialekt, um ihn neu hören zu lassen; zuletzt hatte sich Achleitner in minimalistischen Stücken zur höheren Kunstform des Blödelns freigespielt. Zu „Heimat“ fiel ihm etwa ein: „mei muaddal woa a linzarin / drum hob i wean so gean.“ Oder er dichtete staatstragend subversiv: „heimat bist du großer söchter / ja da lob ich mir / die töchter.“
Mag es zum Gemeinplatz der österreichischen Literaturgeschichte gehören, dass am Ursprung der 2. Republik keine neue Welt ohne neue Sprache zu begründen war – wozu scheinbar paradox auf den regionalen Dialekt zurückgegriffen wurde –, in deren fortgeschrittenem Stadium ist für ihre „Töchter“ dessen Gebrauch im Dienste der Freiheit und der Frechheit selbstverständlich geworden. Dominika Meindls „Götterdämmerung“ entstellt damit die lokalen Verhältnisse zur Erkenntlichkeit: „LH: Des wird jetzt a Leistungsschau von unserem Kulturstandort! Vize: I gangad nia ins Theata, owa des schaut supa aus!“ Am Ende des Dramoletts erhebt sich dann, wenn auch unter einem „großen Haufen Gotteskot“, eine Stimme zum „Hoch auf die Macht der Literatur!“ Ein ähnlich sarkastischer Tonfall wird in Lydia Haiders „Grundlsee-Tatort“ angeschlagen: „K.: Sie san a Schriftstellerin, heat ma. S.: Ja. K.: Sprache heat jo a nie auf.“
Auch im Beitrag von Martin Pollack, einem der bekanntesten zeitgenössischen Autoren oberösterreichische Provenienz, verrät Sprache auf eindringliche Weise das absichtlich Unbewusste dieser Welt. In seiner Erinnerung an „meine Heimatstadt Linz“ in den späten 1950er Jahren berichtet Pollack eine abgründig skurrile Episode: „Meine Mutter war nicht sonderlich politisch, aber sie war verhaftet im alten System, das sie vermutlich nie wirklich in Frage gestellt hat. Ich weiß noch, wie sie einmal bei uns im Garten, wir waren allein, plötzlich, aus heiterem Himmel, zu singen begann, als wäre das das Normalste auf der Welt: Hey Babariba, die Nazi kommen wieder … Da war ich dreizehn oder vierzehn Jahre alt, ich wusste also bereits, was das zu bedeuten hatte.“ Wenn achtzig Jahre nach Beginn des Zweigen Weltkrieges, an dessen Anfängen auch dieses Land nicht ganz unbeteiligt war, nicht nur Dreizehn-, Vierzehnjährige zu dieser Einsicht reiften, wäre einer alten Wahrheit Genüge getan: An ihrer Sprache sollt ihr sie erkennen!
Die dreiunddreißig Beiträge der Facetten 2019 sind in ihrer inhaltlichen, stilistischen und poetologischen Vielfalt nicht nur ein Beitrag zu dieser Form des Erkennens; sie stellen auch einen Querschnitt durch den Ist-Zustand dar; diesen immer wieder neu zu beschreiben, zu bedichten und damit zu erfinden, ist die eigentlich Aufgabe der Literatur.
( im Vorwort)
Aktualisiert: 2022-08-31
Autor:
Friedrich Achleitner,
Günther Androsch,
Corinna Antelmann,
Claudia Bitter,
Isabella Breier,
Stephanie Doms,
Andrea Drumbl,
Ulrike Eder,
Eva Fischer,
Dietmar Füssl,
Kurt Gebauer,
Nora Gomringer,
Judith Gruber-Rizy,
Lisa Gruener,
Lydia Haider,
Bodo Hell,
Christoph Janacs,
Günther Kaip,
Mario Keszner,
Erich Klein,
Sophie Krügl,
Peter Leisch,
Dominika Meindl,
Martin Menzinger,
Florian Neuner,
Ines Oppitz,
Martin Pollack,
Hildegard Pramhas,
Wilhelm Rager,
Stefan Reiser,
Katharina Riese,
Birgit Rivero,
Renate Silberer,
Herbert Christian Stöger,
Ortrun Veichtlbauer,
Richard Wall,
Katharina Wurzer
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Die Inspiration aus der lebendigen Verbindung der Künste steht im Mittelpunkt dieser Publikation. Texte und Bilder erzählen von Veranstaltungen, die im geistigen Zusammenhang mit den ehemaligen „Symposien Europäischer Bildhauer“ standen. SchriftstellerInnen wurden für das Wechselspiel kreativer Energien zwischen Kunst und Literatur nach St. Margarethen im Burgenland in den Literatur Raum im Bildhauerhaus eingeladen. Jede Veranstaltung gab ein bestimmtes Thema vor, auf das sich die oft eigens hierzu verfassten Texte und/oder Performances beziehen. Auf diese Weise wurden Erinnerungen an die Avantgarde der internationalen Bildhauersymposien im Strom der Geschichte verankert, mit Narrativen der letzten fünfzig Jahre vernetzt und neu kontextualisiert. Das Bildhauerhaus wurde wieder zu dem, was es ursprünglich war: ein antimusealer Ort der künstlerischen Begegnung.
Aktualisiert: 2022-04-25
Autor:
Clemens Berger,
Ann Cotton,
Franz Dodel,
Mila Haugová,
Bodo Hell,
Gerhard Jaschke,
Martin Kubaczek,
Barbi Markovic,
Gabriele Petricek,
Dine Petrik,
Martin Pollack,
Uta Prantl-Peyrer,
Peter Rosei,
Gerhard Rühm,
Ferdinand Schmatz,
Beatrice Simonsen
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Nach "Der Tote im Bunker" folgt Martin Pollack den Spuren seiner Tante, die am Ende des Zweiten Weltkriegs zu Tode kommt und deren Grab nie gefunden wird.
Sommer 1945: Die siebzigjährige Pauline Drolc, geborene Bast, wird von jugoslawischen Partisanen in ihrem Heimatort Tüffer, slowenisch Lasko, verhaftet und in das provisorische Internierungslager Schloss Hrastovec gebracht. Wenige Wochen später ist sie tot. Ihr Grab wird nie gefunden. Pauline ist die Großtante von Martin Pollack, dessen Buch über den eigenen Vater, SS-Sturmbannführer Gerhard Bast, zu den Meilensteinen der Erinnerungsliteratur zählt. Und sie ist die Einzige in der stramm deutschnationalen Familie, die am Ende des Zweiten Weltkriegs zu Tode kommt. In seinem detektivisch recherchierten Bericht erzählt Martin Pollack über das Schicksal eines Menschen, das beispielhaft ist für die historischen Verstrickungen an einem kleinen Ort an der Grenze.
Aktualisiert: 2023-04-15
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