Knabenheim „Auf der Grube“

Knabenheim „Auf der Grube“ von Bühler,  Caroline, Kräuchi,  Heinz, Lerch,  Fredi, Rieder,  Katrin, Rietmann,  Tanja
Im Jahr 2013 erschien ein Buch über das Knabenheim «Auf der Grube» in Niederwangen im Kanton Bern. Es war den Betroffenen gewidmet, den Knaben, die seit 1825 lange und leidvolle Jahre in dieser Institution zugebracht hatten. Das erste Buch musste 2017 nach der Klage eines ehemaligen Heimleiters aus dem Verkauf genommen werden und wurde schliesslich eingestampft, was in der Öffentlichkeit auf Unverständnis stiess. Auch bei den Betroffenen löste dies Einspruch aus – und den Wunsch, selbst aktiv zu werden. In einem partizipativen Prozess entstand ein neues «Gruebe»-Buch, nicht als Kopie des ersten, sondern mit einem neuen Konzept. Im Zentrum stehen die Lebensgeschichten von Buben und Jugendlichen, die seit den 1960er-Jahren in das Knabenheim «Auf der Grube» eingewiesen worden sind. Die Porträts werden eingebettet in die Schweizer Heimgeschichte, in den Wandel der sozialpädagogischen Ansätze und in den Kontext der Forschung über fürsorgerische Zwangsmassnahmen in der Schweiz des 20. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2022-10-31
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Sorge oder Zwang? – Leseheft

Sorge oder Zwang? – Leseheft von Rietmann,  Tanja, Utz,  Hans
Die Erforschung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in der Schweiz hat in den letzten zehn Jahren viele Mechanismen, Normen und Einzelschicksale ans Licht gehoben. Die Praxis der Behörden, in das Schicksal von Menschen einzugreifen und dabei wichtige Grundrechte zu verletzen, aber auch das ungenügende Wahrnehmen von Aufsichtsfunktionen, werden aus heutiger Sicht kritisiert. Dieses Heft dient einem mit der Rehabilitation und der Entschädigung verbundenen, dritten Element der Wiedergutmachung: dem Versprechen, das Vergangene aufzuarbeiten und aus dem Unrecht Lehren zu ziehen.
Aktualisiert: 2020-07-17
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Fürsorgerische Zwangsmassnahmen

Fürsorgerische Zwangsmassnahmen von Rietmann,  Tanja
Die Studie untersucht die Geschichte fürsorgerischer Zwangsmassnahmen im schweizerischen Kanton Graubünden. Sie zeigt, wie mit der Zwangsarbeitsanstalt Fürstenau 1840 eine der ersten Arbeitsanstalten in der Schweiz eröffnet wurde. Noch im 20. Jahrhundert betrachteten die Behörden «liederliche», «arbeitsscheue» oder «trunksüchtige» Personen als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse, die es zu disziplinieren galt. Strukturelle Ursachen von Armut und Randständigkeit fanden kaum Beachtung. Die Politik und gesellschaftliche Reformkräfte erweiterten zu Beginn des 20. Jahrhunderts die rechtlichen Voraussetzungen, unter denen Betroffene anstaltsversorgt, fremdplatziert oder entmündigt werden konnten. Die Studie arbeitet heraus, wie die Bündner Vormundschaftsbehör-den von diesem vergrösserten Aufgabenfeld vielfach überfordert waren. Für die Betroffenen hatte dies eine erhebliche Rechtsunsicherheit zur Folge und konnte in eine eigentliche Rechtlosigkeit münden. Wie andere Kantone der Schweiz begann Graubünden Kinderheime und Pflegeplätze erst spät zu beaufsichtigen. Dies brachte ab Mitte der 1950er-Jahre zunehmend Missbrauchsfälle ans Licht und führte zur Schliessung einer Reihe von Kinderheimen. Die Dunkelziffer blieb allerdings hoch. Eine kritische Reflexion fürsorgerischer Zwangs-massnahmen setzte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein. Das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht, das seit 2013 in Kraft ist, berücksichtigt lange gestellte Forderungen nach professionellem Personal und einen verstärkten Rechtsschutz der Betroffenen. Nichtsdestotrotz bleiben die Massnahmen des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts in einem Spannungsfeld von Schutz und Zwang angesiedelt
Aktualisiert: 2020-07-13
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‚Liederlich‘ und ‚arbeitsscheu‘

‚Liederlich‘ und ‚arbeitsscheu‘ von Rietmann,  Tanja
Ohne dass sie sich ein kriminelles Delikt hatten zuschulden kommen lassen, wurden in der Schweiz bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein 'liederliche' und 'arbeitsscheue' Personen in Arbeitsanstalten eingewiesen. Am Beispiel des Kantons Bern zeigt das Buch, wie das fürsorgepolitische Zwangsinstrument der administrativen Anstaltsversorgung im 19. Jahrhundert eingeführt wurde, um Missbräuche im Armenwesen zu bekämpfen. Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Wachstums und der Einführung wichtiger Sozialversicherungswerke in den 1950er und 1960er-Jahren kam dieses Instrument weiterhin zum Einsatz. Kommunale und kantonale Behörden verwendeten es als gesellschaftliches Normalisierungs- und Disziplinierungsinstrument, um gegen Menschen vorzugehen, die gegen die herrschende bürgerliche Gesellschafts- und Geschlechterordnung verstiessen. Das Buch arbeitet die Rechtsstaatsproblematik dieser Form der Anstaltsversorgung heraus und rekonstruiert, wie erst unter dem Druck eines nach dem Zweiten Weltkrieg erstarkenden internationalen Menschenrechtsdiskurses und zunehmender Kritik fürsorgerischer, politischer und öffentlicher Kreise die administrative Versorgung in allen Kantonen der Schweiz 1981 schliesslich aufgehoben wurde. Detaillierte Fallgeschichten verdeutlichen, was eine administrative Versorgung für eine betroffene Person bedeutete und mit welch umfassenden Interventionsbefugnissen die Behörden ausgestattet waren – und es ihnen dennoch nicht gelang, die Betroffenen im von ihnen gewünschten Sinn zu 'resozialisieren'.
Aktualisiert: 2020-03-12
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