2009 gründeten David Goeßmann und Fabian Scheidler den unabhängigen Internet-TV-Sender Kontext TV. Seitdem haben sie in ihren Sendungen immer wieder Hintergründe ausgeleuchtet zu drängenden Gegenwarts- und Zukunftsthemen wie Klimawandel, Krieg und Frieden, Finanzkrise, soziale Gerechtigkeit und Migration einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Im Laufe der Jahre gelang es ihnen, viele prominente kritische Stimmen aus dem In- und Ausland vor die Kamera zu bekommen und mit ihnen über die sich zuspitzenden globalen Krisen zu sprechen – und über mögliche Auswege für eine Welt, die immer näher an den Abgrund gerückt wird. Im Buch „Der Kampf um globale Gerechtigkeit“ kann man nun erstmals die wichtigsten Gespräche aus zehn Jahren engagiertem und tiefgehendem Journalismus nachlesen.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Warum schreitet die ökologische Zerstörung des Planeten trotz unzähliger Klimagipfel ungebremst voran? Warum hungern mehr Menschen als je zuvor auf der Erde, obwohl noch nie so ungeheure Reichtümer angehäuft wurden wie heute? Warum erweisen sich die globalen Eliten als unfähig, die Richtung zu ändern, obwohl ihr Kurs in einen planetaren Crash führt?
Der Berliner Autor und Journalist Fabian Scheidler legt in seinem Buch "Das Ende der Megamaschine" die Wurzeln der Zerstörungskräfte frei, die heute die menschliche Zukunft infrage stellen. In einer Spurensuche durch fünf Jahrtausende führt das Buch zu den Ursprüngen ökonomischer, militärischer und ideologischer Macht. Der Autor erzählt die Vorgeschichte und Genese des modernen Weltsystems, das Mensch und Natur einer radikalen Ausbeutung unterwirft. Dabei demontiert er Fortschrittsmythen der westlichen Zivilisation und zeigt, wie die Logik der endlosen Geldvermehrung von Anfang an menschliche Gesellschaften und Ökosysteme verwüstet hat. So entsteht eine faszinierende Gegengeschichte unserer Zivilisation.
Das Buch schöpft aus einer Vielzahl von Quellen, von der Anthropologie und Geschichtswissenschaft über die Chaosforschung bis zur Populärkultur. Es verändert eingefahrene Sichtweisen, indem es Verbindungen quer durch Zeiten, Räume und Denktraditionen herstellt. Die Kenntnis der historischen Zusammenhänge bildet die Grundlage dafür, neue Möglichkeiten für eine notwendige zivilisatorische Wende zu entdecken.
Wer verstehen will, warum wir menschheitsgeschichtlich in eine Sackgasse geraten sind und wie wir aus ihr wieder herauskommen können, der kommt an Fabian Scheidlers "Das Ende der Megamaschine" nicht vorbei. Es ist ein Buch, das zum Handeln einlädt und Möglichkeiten eröffnet, gemeinsam einen Ausgang aus der gefühlten Ohnmacht zu finden.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Weltweit breitet sich zunehmend Chaos aus: Der Klimawandel wird zur Realität, die Weltwirtschaft bewegt sich zwischen Stagnation und Crash, immer mehr Staaten zerfallen oder stehen vor dem Bankrott, während die UNO die größten Fluchtbewegungen registriert, seit es Aufzeichnungen gibt. Diese Krisen bringen die traditionellen politischen Systeme, die keine angemessenen Antworten darauf finden, in Bedrängnis und führen zu weltanschaulichen Verwerfungen. Der Glaube an den Fortschritt weicht zusehends Skepsis, Angst und Unsicherheit, religiös-fundamentalistische und politisch rechte Strömungen erhalten Auftrieb.
Fabian Scheidlers Diagnose: Nach 500 Jahren Expansion ist die kapitalistische Megamaschine in die tiefste Krise ihrer Geschichte geraten. Wir bewegen uns in eine chaotische Übergangsphase hinein, die einige Jahrzehnte andauern kann und deren Ausgang vollkommen offen ist. Während die alten Ordnungen brüchig werden, entflammt ein Kampf darum, wer die Zukunft bestimmen und wie diese aussehen wird.
Werden sich autoritäre Kräfte durchsetzen oder können soziale und ökologische Bewegungen die systemischen Risse nutzen, um eine gerechtere und friedlichere Welt aufzubauen? Welche Rolle spielt Chinas Aufstieg in der neuen Weltunordnung? Und wo zeichnen sich neue Wege des Wirtschaftens und Zusammenlebens ab, die das gegenwärtige System der "globalen Apartheid" überwinden könnten?
"Das neue Zeitalter der Revolutionen" lotet Gefahren und Chancen dieser Übergangszeit aus und bietet einen Kompass für politisches Engagement in Zeiten wachsender Unübersichtlichkeit.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Gespräche mit Noam Chomsky, Vandana Shiva, Immanuel Wallerstein, Amy Goodman, Yanis Varoufakis, Aminata Traoré, Harald Schumann, Maude Barlow, Jeremy Scahill, Wangui Mbatia, Alyn Ware, Srećko Horvat, Alberto Acosta, Kevin Anderson, Rob Hopkins u.a.
2009 gründeten die beiden Journalisten David Goeßmann und Fabian Scheidler den unabhängigen Internet-TV-Sender Kontext TV. Seitdem haben sie in ihren Sendungen Hintergründe zu drängenden Gegenwarts- und Zukunftsthemen wie Klimawandel, Krieg und Frieden, Finanzkrise, soziale Gerechtigkeit und Migration ausgeleuchtet.
Es gelang ihnen, viele prominente kritische AktivistInnen und DenkerInnen vor die Kamera zu bekommen und mit ihnen über die sich zuspitzenden globalen Krisen zu sprechen – und über mögliche Auswege für eine Welt, die immer näher an den Abgrund gerückt wird. Im Buch "Der Kampf um globale Gerechtigkeit" sind nun erstmals die wichtigsten Gespräche aus zehn Jahren engagiertem Journalismus nachzulesen.
Goeßmann und Scheidler unterhalten sich etwa mit dem weltweit wohl bekanntesten linken Intellektuellen Noam Chomsky über die (Kriegs-)Politik des Westens. Mit Immanuel Wallerstein, dem Doyen der Weltsystemtheorie, erörtern sie die Grundlagen der kapitalistischen Krise. Amy Goodman, Produzentin der renommierten Nachrichtensendung "Democracy Now", äußert sich zur Verantwortung der Medien und Yanis Varoufakis sowie Srećko Horvat zur Zukunft der EU.
Die Liste der GesprächspartnerInnen von Goeßmann und Scheidler umfasst ExpertInnen zu einer Vielzahl von gegenwärtigen Krisenfeldern.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Ein Essay über die existentiellen Grundlagen des Theaters und seine notwendige Erneuerung
Was macht Theater im Kern aus? In welcher Hinsicht ist es einzigartig? Brauchen wir es, und wenn ja, wozu? Welche Rolle kann es angesichts der planetaren Krisen spielen?
Einer zunehmend entwirklichten Cyberwelt setzt Fabian Scheidler ein Theater entgegen, in dessen Zentrum der Körper steht und das seine poetisch-utopische Kraft aus einem geistigen Feld bezieht, das Zuschauende und Handelnde verbindet. Dabei schlägt er einen großen Bogen von außereuropäischen Theaterformen über die klassische Moderne bis zur Gegenwart und gibt Denkanstöße für eine notwendige Erneuerung des Theaters.
»Fabian Scheidler nimmt uns mit auf eine Reise in unsere eigene Vergangenheit, ohne deren Rückbesinnung wir kaum eine Möglichkeit einer Zukunft, einer Perspektive hätten, er erinnert uns an unsere Zukunft.« Roberto Ciulli
Aktualisiert: 2022-08-25
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Aktualisiert: 2023-04-15
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Gespräche mit Noam Chomsky, Vandana Shiva, Immanuel Wallerstein, Amy Goodman, Yanis Varoufakis, Aminata Traoré, Harald Schumann, Maude Barlow, Jeremy Scahill, Wangui Mbatia, Alyn Ware, Srećko Horvat, Alberto Acosta, Kevin Anderson, Rob Hopkins u.a.
2009 gründeten die beiden Journalisten David Goeßmann und Fabian Scheidler den unabhängigen Internet-TV-Sender Kontext TV. Seitdem haben sie in ihren Sendungen Hintergründe zu drängenden Gegenwarts- und Zukunftsthemen wie Klimawandel, Krieg und Frieden, Finanzkrise, soziale Gerechtigkeit und Migration ausgeleuchtet.
Es gelang ihnen, viele prominente kritische AktivistInnen und DenkerInnen vor die Kamera zu bekommen und mit ihnen über die sich zuspitzenden globalen Krisen zu sprechen – und über mögliche Auswege für eine Welt, die immer näher an den Abgrund gerückt wird. Im Buch "Der Kampf um globale Gerechtigkeit" sind nun erstmals die wichtigsten Gespräche aus zehn Jahren engagiertem Journalismus nachzulesen.
Goeßmann und Scheidler unterhalten sich etwa mit dem weltweit wohl bekanntesten linken Intellektuellen Noam Chomsky über die (Kriegs-)Politik des Westens. Mit Immanuel Wallerstein, dem Doyen der Weltsystemtheorie, erörtern sie die Grundlagen der kapitalistischen Krise. Amy Goodman, Produzentin der renommierten Nachrichtensendung "Democracy Now", äußert sich zur Verantwortung der Medien und Yanis Varoufakis sowie Srećko Horvat zur Zukunft der EU.
Die Liste der GesprächspartnerInnen von Goeßmann und Scheidler umfasst ExpertInnen zu einer Vielzahl von gegenwärtigen Krisenfeldern.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Was hat Isaac Newton mit den letzten Ureinwohnern von Borneo zu tun? Was unterscheidet eine lebendige Kultur von einer Ansammlung von Kulturgütern? Wann und warum verlernen Menschen das, was sie als Kinder noch konnten? Nach den erfolgreichen Sachbüchern »Das Ende der Megamaschine« und »Chaos« umkreisen die hier versammelten Essays in pointierter Sprache die Abgründe einer Zivilisation, die heute die Zukunft des Lebens auf der Erde infrage stellt. Begleitet von 14 Foto-Synthesen des Autors, erzählen sie von Entwurzelung und Widerstand, technischer Hybris und wirtschaftlichem Totalitarismus, von der Suche nach echter Freiheit und Verbundenheit.
Aktualisiert: 2020-07-23
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Internationale Autor*innen debattieren über die Philosophie Abdullah Öcalans
Aktualisiert: 2020-07-01
Autor:
Muriel Gonzáles Athenas,
Mechthild Exo,
David Graeber,
Andrej Grubacic,
John Holloway,
International Initiative Edition,
Antonio Negri,
Norman Paech,
Fabian Scheidler,
Immanuel Wallerstein,
Peter Lamborn Wilson,
Zibechi
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2009 gründeten David Goeßmann und Fabian Scheidler den unabhängigen Internet-TV-Sender Kontext TV. Seitdem haben sie in ihren Sendungen immer wieder Hintergründe ausgeleuchtet zu drängenden Gegenwarts- und Zukunftsthemen wie Klimawandel, Krieg und Frieden, Finanzkrise, soziale Gerechtigkeit und Migration einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Im Laufe der Jahre gelang es ihnen, viele prominente kritische Stimmen aus dem In- und Ausland vor die Kamera zu bekommen und mit ihnen über die sich zuspitzenden globalen Krisen zu sprechen – und über mögliche Auswege für eine Welt, die immer näher an den Abgrund gerückt wird. Im Buch „Der Kampf um globale Gerechtigkeit“ kann man nun erstmals die wichtigsten Gespräche aus zehn Jahren engagiertem und tiefgehendem Journalismus nachlesen.
Aktualisiert: 2022-01-11
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Weltweit breitet sich zunehmend Chaos aus: Der Klimawandel wird zur Realität, die Weltwirtschaft bewegt sich zwischen Stagnation und Crash, immer mehr Staaten zerfallen oder stehen vor dem Bankrott, während die UNO die größten Fluchtbewegungen registriert, seit es Aufzeichnungen gibt. Diese Krisen bringen die traditionellen politischen Systeme, die keine angemessenen Antworten darauf finden, in Bedrängnis und führen zu weltanschaulichen Verwerfungen. Der Glaube an den Fortschritt weicht zusehends Skepsis, Angst und Unsicherheit, religiös-fundamentalistische und politisch rechte Strömungen erhalten Auftrieb.
Fabian Scheidlers Diagnose: Nach 500 Jahren Expansion ist die kapitalistische Megamaschine in die tiefste Krise ihrer Geschichte geraten. Wir bewegen uns in eine chaotische Übergangsphase hinein, die einige Jahrzehnte andauern kann und deren Ausgang vollkommen offen ist. Während die alten Ordnungen brüchig werden, entflammt ein Kampf darum, wer die Zukunft bestimmen und wie diese aussehen wird.
Werden sich autoritäre Kräfte durchsetzen oder können soziale und ökologische Bewegungen die systemischen Risse nutzen, um eine gerechtere und friedlichere Welt aufzubauen? Welche Rolle spielt Chinas Aufstieg in der neuen Weltunordnung? Und wo zeichnen sich neue Wege des Wirtschaftens und Zusammenlebens ab, die das gegenwärtige System der "globalen Apartheid" überwinden könnten?
"Das neue Zeitalter der Revolutionen" lotet Gefahren und Chancen dieser Übergangszeit aus und bietet einen Kompass für politisches Engagement in Zeiten wachsender Unübersichtlichkeit.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Warum schreitet die ökologische Zerstörung des Planeten trotz unzähliger Klimagipfel ungebremst voran? Warum hungern mehr Menschen als je zuvor auf der Erde, obwohl noch nie so ungeheure Reichtümer angehäuft wurden wie heute? Warum erweisen sich die globalen Eliten als unfähig, die Richtung zu ändern, obwohl ihr Kurs in einen planetaren Crash führt?
Der Berliner Autor und Journalist Fabian Scheidler legt in seinem Buch "Das Ende der Megamaschine" die Wurzeln der Zerstörungskräfte frei, die heute die menschliche Zukunft infrage stellen. In einer Spurensuche durch fünf Jahrtausende führt das Buch zu den Ursprüngen ökonomischer, militärischer und ideologischer Macht. Der Autor erzählt die Vorgeschichte und Genese des modernen Weltsystems, das Mensch und Natur einer radikalen Ausbeutung unterwirft. Dabei demontiert er Fortschrittsmythen der westlichen Zivilisation und zeigt, wie die Logik der endlosen Geldvermehrung von Anfang an menschliche Gesellschaften und Ökosysteme verwüstet hat. So entsteht eine faszinierende Gegengeschichte unserer Zivilisation.
Das Buch schöpft aus einer Vielzahl von Quellen, von der Anthropologie und Geschichtswissenschaft über die Chaosforschung bis zur Populärkultur. Es verändert eingefahrene Sichtweisen, indem es Verbindungen quer durch Zeiten, Räume und Denktraditionen herstellt. Die Kenntnis der historischen Zusammenhänge bildet die Grundlage dafür, neue Möglichkeiten für eine notwendige zivilisatorische Wende zu entdecken.
Wer verstehen will, warum wir menschheitsgeschichtlich in eine Sackgasse geraten sind und wie wir aus ihr wieder herauskommen können, der kommt an Fabian Scheidlers "Das Ende der Megamaschine" nicht vorbei. Es ist ein Buch, das zum Handeln einlädt und Möglichkeiten eröffnet, gemeinsam einen Ausgang aus der gefühlten Ohnmacht zu finden.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Nach 500 Jahren Expansion ist die kapitalistische Megamaschine in die tiefste Krise ihrer Geschichte geraten. Wir bewegen uns in eine chaotische Übergangsphase hinein, die einige Jahrzehnte andauern kann und deren Ausgang vollkommen offen ist. Während die alten Ordnungen brüchig werden, entflammt ein Kampf darum, wer die Zukunft bestimmen wird.
Bevorstehende Wellen der Digitalisierung führen zum Ende der Arbeitswelt, wie wir sie seit der Mechanisierung kennen. Dies hat auch einschneidende Folgen für das System der gesellschaftlichen Verteilung. Der Aufstieg Chinas wiederum steht im Zeichen eines geopolitischen Hegemoniewandels, der Europa – wie schon bis zum beginnenden 19. Jahrhundert – an den Rand drängen könnte.
All dies sind untrügliche Zeichen einer Neudefinition von Ökonomie und einer Transformation von Staatlichkeit. Fabian Scheidler sieht darin auch eine Möglichkeit in Hinblick auf eine neue Friedensordnung.
„Das neue Zeitalter der Revolutionen“ lotet Gefahren und Chancen dieser Übergangszeit aus und bietet einen Kompass für politisches Engagement in Zeiten wachsender Unübersichtlichkeit.
Aktualisiert: 2021-01-21
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Die Freie Akademie widmet den Band 36 ihrer Schriftenreihe dem Thema „Religiöser Pluralismus und Deutungsmacht in der Reformationszeit“. Damit wird ein Beitrag zum Luther-Jahr 2017 geboten.
Reformation bezeichnet im engeren Sinn eine kirchliche Erneuerungsbewegung zwischen 1517 und 1555 bzw. 1648, die zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen (römisch-katholisch, lutherisch, reformiert) führte. Die Reformation wurde in Deutschland überwiegend von Martin Luther (1483–1546), in der Schweiz von Huldrych Zwingli (1484 – 1531) und Johannes Calvin (1509 – 1564) angestoßen. Ihr Beginn wird allgemein auf 1517 datiert, als Martin Luther am 31. Oktober des Jahres seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll, aber ihre Ursachen und Vorläufer reichen weiter zurück. Als Abschluss kann allgemein der Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555 bzw. letztlich der Westfälische Frieden von 1648 betrachtet werden.
Die Reformation war einer der großen Wendepunkte in der Geschichte Europas und in der Geschichte des Christentums. /1/ Die Reformation revolutionierte nicht nur das geistliche Leben, sie setzte auch eine umfassende gesellschaftspolitische Entwicklung in Gang. Vorbereitet durch Luthers prinzipielle Trennung von Geistlichem und Weltlichem löste sich der Staat von der Bevormundung durch die Kirche, um nun seinerseits durch eine fürstenstaatliche Ausrichtung der Reformation die Kirche von sich abhängig zu machen. Doch auch dies stellte nur eine Übergangsphase in einer Entwicklung dar, die in vielen europäischen Ländern in die Trennung von Kirche und Staat mündete, die die Hugenotten und Täufer als verfolgte Minderheitskirchen schon seit ihrer Entstehung im 16. Jahrhundert praktizierten.
Die Reformbewegung spaltete sich aufgrund unterschiedlicher Lehren in verschiedene protestantische Kirchen. Die wichtigsten Konfessionen, die aus der Reformation hervorgingen, sind die Lutheraner und die Reformierten (darunter Calvinisten, Zwinglianer und Presbyterianer). Hinzu kommen die radikal-reformatorischen Täufer. In Ländern außerhalb Deutschlands verlief die Reformation zum Teil anders.
Es entwickelten sich im 16. Jahrhundert auch radikale Reformatoren, für die hier stellvertretend Thomas Müntzer (vor 1489 – 1525) /2/, einer der Gegenspieler Martin Luthers, genannt sei. Ihre zentralen Anliegen waren die radikale Reform der Kirche und im Falle Thomas Müntzers auch die biblisch begründete, revolutionäre Umwälzung der politischen und sozialen Verhältnisse. Hier lagen auch die Wurzeln des Deutschen Bauernkriegs 1524 bis 1526. Dabei kam es z.B. in Thüringen zur Gründung des „Ewigen Rates“, der die politischen und sozialen Forderungen der Bauern durchsetzen sollte.
Eine weitere Gruppe der radikalen Reformation war die der reformatorischen Antitrinitarier, für die Michael Servetus (1509/11 – 1553) steht. In Siebenbürgen besteht bis heute die aus der Reformation hervorgegangene Unitarische Kirche.
Sowohl die römisch-katholischen als auch die lutherischen und reformierten Obrigkeiten verfolgten einige radikale reformatorische Gruppen mit großer Härte – ohne Ansehen ihrer unterschiedlichen Zielsetzungen und Lehren. In vielen Ländern mussten zum Beispiel die Täufer unter Zurücklassung ihrer Habe das Land verlassen, in anderen Fürstentümern wurden sie wegen ihrer Überzeugungen gefangen gesetzt und gefoltert und im Extremfall sogar als Ketzer verbrannt oder ertränkt.
Mit der Entstehung neuer religiöser Deutungskonzepte in der Reformationszeit und deren Institutionalisierung in Konfessionskirchen verschärfte sich die Spannung zwischen religiösen Einheitsansprüchen und zunehmender religiöser Pluralität. Reformatoren wie Luther oder Calvin beanspruchten Deutungsmacht über die Bibelauslegung und setzten sie der Deutungshoheit der hergebrachten kirchlichen Institutionen entgegen. Indem sich Landes- und Stadtobrigkeiten bestimmte Deutungskonzepte zu eigen machten, konnten sie den zuvor schon im Gang befindlichen Ausbau eines landesherrlichen Kirchenregiments nachhaltig steigern. Gleichzeitig wirkte diese Entwicklung als Impuls zur weiteren Pluralisierung inner- und außerhalb der Konfessionen und strahlte auch auf andere Bereiche wie die Entwicklung der Kunst, des Rechts und der Naturwissenschaften aus. Individuelle Religion differenzierte sich in ein öffentliches Bekenntnis und eine privat gelebte religiöse Praxis.
Die Beiträge dieses Buches bedenken die in der Reformationszeit aufbrechende Spannung zwischen den Bedürfnissen nach weltanschaulicher Einheit und nach Pluralität. Noch heute kommt diese Spannung z.B. einerseits in den Rufen nach „Minimalkonsens“ und „Wertegemeinschaft“ und andererseits in dem Bedürfnis nach Weltanschauungs- und Religionsfreiheit zum Ausdruck.
Mit diesem Buch möchten wir das Geschichts- und Demokratiebewusstsein fördern und das Verständnis für Toleranz und Freiheit stärken. Dabei haben wir – für unsere Gegenwart bedeutsame – Daseins- und Wertefragen interdisziplinär erörtert.
Wir konnten Prof. Dr. Ulrich Bubenheimer gemeinsam mit Dr. Dieter Fauth als Herausgeber des Buches gewinnen. Sie haben zugleich die wissenschaftliche Tagung der Freien Akademie im Mai 2016 zum gleichen Thema inhaltlich vorbereitet und geleitet. Das Buch beinhaltet die Beiträge und Ergebnisse dieser Tagung.
Ich bedanke mich bei den Autoren und vor allem bei den Herausgebern des Bandes für die wertvollen Beiträge.
Dr. Volker Mueller
Präsident der Freien Akademie
Literatur
1 Ulrich Bubenheimer/ Ulman Weiß: Schätze der Lutherbibliothek auf der Wartburg: Studien zu Drucken und Handschriften. Regensburg 2016; Volker Reinhardt: Luther, der Ketzer: Rom und die Reformation. München 2016; Heinz Schilling: Martin Luther: Rebell in einer Zeit des Umbruchs. München 2014. Ulrich Bubenheimer / Stefan Oehmig: Querdenker der Reformation – Andreas Bodenstein von Karlstadt und seine Wirkung. Zell am Main 2001.
2 Siegfried Bräuer / Günter Vogler: Thomas Müntzer. Neu Ordnung machen in der Welt. Eine Biographie. Gütersloh 2016.
Aktualisiert: 2020-01-23
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Wer verstehen will, warum wir menschheitsgeschichtlich in eine Sackgasse geraten sind und wie wir aus ihr wieder herauskommen können, der kommt an Fabian Scheidlers „Das Ende der Megamaschine“ nicht vorbei. Es ist ein Buch, das in seiner Klarheit betroffen und wütend macht – und genau deshalb zum Handeln einlädt, denn es eröffnet Möglichkeiten, gemeinsam einen Ausgang aus der gefühlten Ohnmacht zu finden.
Aktualisiert: 2021-01-21
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9 Essays und 11 Bilder:
Anamnese (Anonymus) - Die andere Seite - Der Taubenring - Relevanz oder Was ist Kultur? - Raum und Gedächtnis - Der Schatten der Hydra - Die Bewegung des Kampfes - Die Pistole - Dreckige Füße
"Die Leere besteht nur, indem sie von den Menschen in einer ununterbrochenen Anstrengung erzeugt wird. Hielten die Menschen darin einen Moment inne und träten, beinahe lautlos, vor die Tür: Es käme die Welt wieder zum Vorschein."
Aktualisiert: 2019-09-30
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